Profilbild von Aurian

Aurian

Lesejury Profi
offline

Aurian ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Aurian über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.03.2019

Anders als erwartet, aber trotzdem gut

Das namenlose Mädchen
0

Aufgrund der Kurzbeschreibung bin ich von einem rasanten Thriller ausgegangen, in welchem die fünfjährige Haley und die Suche nach ihrer Mutter im Vordergrund stehen. Das ist zwar ein Teil der Handlung, ...

Aufgrund der Kurzbeschreibung bin ich von einem rasanten Thriller ausgegangen, in welchem die fünfjährige Haley und die Suche nach ihrer Mutter im Vordergrund stehen. Das ist zwar ein Teil der Handlung, doch die Hauptperson ist eindeutig die Sozialarbeiterin Delia, die Pflegestellen für Kinder vermittelt und für Haley zuständig ist.

Delias Leben ist im Umbruch. Sie wird ihren Job aufgeben und gemeinsam mit ihrer Schwester Juniper ein Café eröffnen. Ausgerechnet jetzt läuft ihr nach 10 Jahren ihre Jugendliebe Tyler über den Weg, was ihre Gedanken ordentlich durcheinanderwirbelt.
Doch da ist ihr letzter Fall, die kleine Haley, die blutverschmiert und alleine am Straßenrand gefunden wurde. Was ist passiert und wo sind ihre Eltern? Haley ist traumatisiert und will nicht darüber reden. Dieser Fall geht Delia unter die Haut und sie will dem Mädchen unbedingt helfen.

Es hat mich etwas überrascht, als ich merkte, dass es in dem Buch viel um Delias traurige Vergangenheit geht, doch diese Überraschung war durchaus angenehm, denn die Geschichte hat mich trotz des ruhigen Erzählstils regelrecht gefesselt. Delias Vater war schizophren und so war es schon früh ihre Aufgabe auf ihre kleine Schwester Juniper aufzupassen und das Schlimmste von ihr fernzuhalten, wodurch die beiden ein sehr enges Verhältnis zueinander entwickelten, dass sie auch als Erwachsene noch verbindet. Deshalb sehen sie ihrer künftigen gemeinsamen Arbeit in ihrem eigenen Café voller Vorfreude entgegen.

Als ihr Jugendfreund Tyler auftaucht, wird damit die Vergangenheit wieder lebendig, denn er hat Haley verlassen, kurz nachdem sie ihre Eltern verloren hat. Er hat sich nie wieder bei ihr gemeldet und sie weiß nicht, was sie davon halten soll, dass er nun den Kontakt zu ihr sucht. Aber er ist nicht der einzige Mann, der unerwartete Gefühle in Delia weckt.
Doch eigentlich hat sie den Kopf gar nicht frei für romantische Gefühle, denn der Fall rund um Haley spitzt sich ungeahnt zu.

Ich gehe bewusst nicht detaillierter auf die Handlung ein, denn sonst gibt es ja für euch beim Lesen nichts mehr zu entdecken. Und es gibt einiges was man nach und nach erfährt. Egal ob es um Delias Arbeit geht, ihre Vergangenheit, oder ihr Leben in der Gegenwart, habe ich die Handlung gerne gelesen und fand vieles interessant und spannend. Die Autorin schafft es, dass man die handelnden Personen versteht und auch subtile Stimmungen spürt. Vor allem, wenn Delia die kleine Haley bei ihrer Pflegefamilie besucht, wird dies deutlich.

Am Ende wird es richtig spannend und es geht Schlag auf Schlag und an allen Ecken und Enden wird es dramatisch. Das war mir stellenweise etwas zu viel, auch wenn es für einen rasanten Leseendspurt gesorgt hat.

Die Thrillerelemente gibt es hauptsächlich am Anfang und am Ende des Buches, aber es war der etwas ruhigere Mittelteil, der mir besonders gut gefallen und mich überzeugt hat.

Fazit: Ein Thriller, der anders als erwartet ist, der mir aber trotzdem sehr gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 09.02.2019

Schöne Geschichte, die alles abrundet

All In - Zwei Versprechen
0

Band zwei der All-in-Duett Reihe

Wer Band 1 gelesen hat, der weiß eigentlich genau, um was es in diesem Buch hauptsächlich geht, nämlich um Kacey und Theo.
Doch bevor die beiden ein Paar werden können, ...

Band zwei der All-in-Duett Reihe

Wer Band 1 gelesen hat, der weiß eigentlich genau, um was es in diesem Buch hauptsächlich geht, nämlich um Kacey und Theo.
Doch bevor die beiden ein Paar werden können, müssen sie ihre Trauer und die Widerstände ihres Umfeldes überwinden.

Kacey kommt mit Jonas Tod nicht klar. Sie erträgt es nicht mehr in Las Vegas, wo sie alles an ihn erinnert und zieht nach New Orleans. Doch auch der Umzug hilft ihr nicht mit ihrer Trauer und Einsamkeit klarzukommen und sie betäubt den Schmerz mit Alkohol, bis sie ohne ihn ihre Tage nicht mehr übersteht.
Als Theo davon Wind bekommt lässt er alles stehen und liegen, um ihr beizustehen, so wie er es Jonah versprochen hat. Für Theo ist das alles andere als leicht, denn er liebt Kacey und weiß nicht, wie er das mit seinem Gewissen in Einklang bringen soll. Trotzdem ist er für sie da, genauso wie für seine Eltern.
Immer wieder stellt er sein eigenes Leben und seine Wünsche hinten an und unterdrückt seine Trauer und seine Gefühle. Wie lange kann das gutgehen?

Die Handlung verläuft in etwa so, wie ich es erwartet habe. Trotzdem wollte ich das Buch unbedingt lesen. Zum einen weil die Autorin einen angenehmen Schreibstil hat und zum anderen, weil ich unbeendete Geschichten nicht mag.
Sie erzählt von Trauer, Familie, Freundschaft und Liebe und im Fokus stehen immer Kacey und Theo, die ihre Geschichte abwechselnd aus ihrer Perspektive erzählen.

Ich hatte große und berührende Emotionen erwartet, doch der Funke ist nicht auf mich übergesprungen. Versteht mich nicht falsch, die Geschichte hat viele schöne und auch traurige Momente, doch mich hat es nicht richtig gepackt und mitgerissen.
Dennoch habe ich das Buch gerne gelesen, weil es für mich die Geschichte abrundet und weil es schön war den Figuren aus Band 1 wieder zu begegnen.

Veröffentlicht am 14.01.2019

Die Macht des Schicksals

Ein Himmel für Dich
0

Eine Geschichte für alle, die emotionale und berührende Geschichten lieben und an die Macht des Schicksals glauben.

Shelley hat vor 3 Jahren ihre 3jährige Tochter verloren. Sie kommt mit dem Schmerz und ...

Eine Geschichte für alle, die emotionale und berührende Geschichten lieben und an die Macht des Schicksals glauben.

Shelley hat vor 3 Jahren ihre 3jährige Tochter verloren. Sie kommt mit dem Schmerz und der Trauer einfach nicht klar, findet nicht zurück ins Leben. Als sie am Strand spazieren geht, trifft sie ein junges Mädchen, dass in Tränen aufgelöst im Regen sitzt. Die 15jährige Rosie macht in Killara in Irland Urlaub mit ihrer todkranken Mutter Juliette und ihre traurige Geschichte ist das erste was seit langem wieder das Herz von Shelley berührt.
Juliette hingegen verzweifelt bei dem Gedanken, dass sie ihre geliebte Tochter bald alleine zurücklassen muss und möchte in diesem Urlaub ein paar unvergessliche Erinnerungen für Rosie schaffen. Doch das ist nicht der einzige Grund für diese Reise.

Die Traurigkeit und Verzweiflung der beiden Frauen wird sehr eindringlich und intensiv geschildert. Juliette und Shelley erzählen abwechselnd aus ihrer Sicht das Geschehen, wie sie sich fühlen und welche Gedanken ihnen durch den Kopf gehen. Sie sind beide Mütter, die mit ihren ganz eigenen Ängsten fertig werden müssen. Besonders Juliette hat mir sehr gut gefallen, denn trotz ihrer Diagnose zeigt sie eine bewundernswerte Stärke. Sie gibt anderen Kraft, obwohl sie eigentlich den Halt viel nötiger hätte.

Die Geschichte zeigt wie grausam das Schicksal sein kann und wie selbstverständlich man das alltägliche Glück hinnimmt, bis es einem genommen wird. Doch zum Glück geht es im Leben und auch in diesem Buch immer wieder irgendwann bergauf, wenn man es zulässt.

Bis auf ein paar kleine Längen habe ich das Buch gerne gelesen, vor allem, weil es mir bewusst gemacht hat, wie glücklich ich mich schätzen kann.

Veröffentlicht am 26.12.2018

Traurige Geschichte, die betroffen macht

Im Traum höre ich dich spielen
0

Der 45jährige Starpianist Richard erkrankt an ALS. Sie raubt ihm seine Passion das Klavierspiel und nach und nach noch mehr. Detailliert wird aus seiner Sicht beschrieben wie die Krankheit fortschreitet ...

Der 45jährige Starpianist Richard erkrankt an ALS. Sie raubt ihm seine Passion das Klavierspiel und nach und nach noch mehr. Detailliert wird aus seiner Sicht beschrieben wie die Krankheit fortschreitet und wie er das immer entsetzter verfolgt. Der Rollstuhl, der bereits in seiner Wohnung steht, ist wie ein Mahnmal, dass ihn daran erinnert, wie seine Zukunft aussieht. Aber auch diese wird nicht allzu lange andauern, denn ALS ist unheilbar und seine restliche Lebensdauer begrenzt.

Den Gegenpart bildet seine Frau Karina. Sie hat eine Karriere als Jazzpianistin aufgegeben, um für ihre Familie da zu sein. Während Richard zum gefeierten Star wird, verkümmert sie immer mehr in der Provinz und widmet sich voll und ganz der gemeinsamen Tochter Grace. Auch nach der Scheidung kann sie ihre Freiheit nicht genießen und lebt weiter wie bisher, ihren Groll gegen Richard hegend.

Es ist faszinierend zu lesen, wie sich diese beiden Menschen, die nur noch die gemeinsame Vergangenheit verbindet, begegnen. Es wird abwechselnd aus ihren Perspektiven erzählt und es ist nur menschlich, dass sich jeder selbst so sieht, als ob er im recht wäre, als ob er der Betrogene ist. Karina wird von ihrem katholischen Glauben gelenkt. Ob das schon immer der Fall war? Ich bezweifle das, denn in der Vergangenheit scheint etwas vorgefallen zu sein, was nicht nur Richard anzulasten ist.

In fast schon sachlichem Ton schildert die Autorin aus Richards Sicht, wie die Krankheit immer mehr seinen Körper übernimmt. Er wütet nicht, schreit nicht seine Wut hinaus. Nein, er ist entsetzt und oft auch beschämt, weil er so hilfsbedürftig ist. Und als ihm die Erfolge als Pianist verwehrt bleiben, wird ihm bewusst, welche wichtigen Dinge und Personen in seinem Leben, er achtlos zur Seite geschoben hat.

Er hat nur noch einen Wunsch, Frieden zu schließen mit seiner Vergangenheit und auch Karina realisiert, dass ihr nicht mehr viel Zeit bleibt um zu vergeben und um Verzeihung zu bitten. Aus ihrer Sicht erlebt man auch, was ALS für die Angehörigen eines Erkrankten bedeutet.

Bisher wusste ich nur wenig über ALS. Durch diese Geschichte wurde mir bewusst, was die Diagnose für die Betroffenen bedeutet und obwohl der Verlauf der Krankheit nie reißerisch ausgeschlachtet wird, ist mir das Lesen nicht leichtgefallen. Es ist eine traurige und bedrückende Geschichte, die mir sehr zu schaffen macht.

Im Nachwort geht die Autorin darauf ein, wie sie auf die Krankheit aufmerksam wurde, welche Menschen mit ALS ihre Erfahrungen mit ihr teilten und wie wichtig es ihr ist, die Forschung nach Heilmethoden zu unterstützen. Alle im Nachwort genannten ALS-Patienten sind inzwischen verstorben. Das führt vor Augen, dass es sich hier zwar um eine fiktive Geschichte handelt, die erschreckend realistisch ist.

Fazit: Die traurige Geschichte eines an ALS erkrankten Pianisten.

Veröffentlicht am 23.12.2018

Eine emotionale Geschichte mit Herz und Humor

Dear Life - Lass mich wieder lieben
0

Dear Life ist ein Programm, das Menschen wieder zurück ins Leben helfen soll. Menschen, die Probleme haben etwas hinter sich zu lassen, die trauern, unter Depressionen leiden und einfach die Freude am ...

Dear Life ist ein Programm, das Menschen wieder zurück ins Leben helfen soll. Menschen, die Probleme haben etwas hinter sich zu lassen, die trauern, unter Depressionen leiden und einfach die Freude am Leben verloren haben.
In dieser Gruppe begegnen sich Holly, Daisy, Carter und Jace. Jeder von ihnen hat mit einem anderen Problem zu kämpfen und sie gehen mit sehr unterschiedlichen Einstellungen und Erwartungen zu den Treffen, wo sie sich neuen Aufgaben stellen müssen und ein Team bilden sollen, dass sich gegenseitig unterstützt.
Ob jeder von ihnen zurück ins Leben findet?

Es war die Grundidee von Dear Life, die mich neugierig auf das Buch gemacht hat. Doch diese Gruppe spielt zwar zwischendurch immer wieder mal eine Rolle, aber hauptsächlich geht es um die vier Hauptpersonen, ihr tägliches Leben, ihre Probleme und Gedanken. Die Autorin geht hier sehr ausführlich auf jeden Einzelnen ein, sodass man ein gutes Bild von jedem bekommt.

So unterschiedlich wie die persönlichen Probleme hat die Autorin auch den Charakter der vier Protagonisten angelegt. Deshalb dauert es auch etwas, bis aus ihnen ein Team wird. Vor allem Carters ruppige Art und Daisys naive Lebenssicht haben mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht und die sehr emotionale Handlung etwas aufgelockert.

Das Buch macht deutlich, dass durchaus Mut dazugehört sich seinen Problemen zu stellen und Hilfe zu suchen. Es ist in Ordnung wütend und verzweifelt zu sein, doch irgendwann sollte man sich dem Leben wieder öffnen. Man kann sich bei diesem Schritt zwar an die Hand nehmen lassen, doch muss man ihn am Ende doch selbst gehen.

Die Handlung ist perfekt für Leserinnen, die gerne in emotionale und romantische Geschichten eintauchen, in denen die Männer zwar eine raue Schale aber einen sehr weichen Kern haben und dabei natürlich wahnsinnig gut aussehen.

Fazit: Eine gefühlvolle Geschichte mit Herz und Humor.