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Veröffentlicht am 08.01.2019

Zwei Schwestern auf dem Weg zu sich

Die andere Schwester
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INHALT:
Seit Jahren haben die Schwestern Claire und Meghann kaum Kontakt. Dann möchte Claire einen Mann heiraten, in den sie sich auf den ersten Blick verliebt hat. Davor will sie die ältere Meg unbedingt ...

INHALT:
Seit Jahren haben die Schwestern Claire und Meghann kaum Kontakt. Dann möchte Claire einen Mann heiraten, in den sie sich auf den ersten Blick verliebt hat. Davor will sie die ältere Meg unbedingt bewahren – ist sie doch selbst zu oft enttäuscht worden, als dass sie noch an Liebe glauben könnte. Ausgerechnet jetzt lernt Meg jemanden kennen, der es wert wäre, ihre Angst vor Nähe zu überwinden. Doch dann droht den Schwestern ein erneuter Verlust, und sie werden gezwungen, sich ihrer schwierigen Vergangenheit zu stellen.

MEINUNG:
Nachdem mich Die Nachtigall und Liebe & Verderben mir so gut gefallen haben, musste ich auch unbedingt Die andere Schwester lesen. Hierbei handelt es sich nicht um einen neuen Roman von Kristin Hannah, sondern der Titel ist bereits 2006 unter Wer zu lieben wagt bei Ullstein Taschenbuch erschienen und wurde nun unter neuem Titel beim Aufbau Verlag neu aufgelegt.

Claire und Meghann sind sehr verschiedene Schwestern und zwischen den beiden liegt irgendwas im Argen, denn der Kontakt ist karg und unterkühlt. Claires Glück ist (und Megs Pech), dass sie und Meghann zwar die gleiche Mutter haben, aber einen anderen Vater, denn bei diesem wächst Claire auf als ihre Mutter nicht mehr dazu in der Lage ist. Beide Schwestern wachsen so völlig unterschiedlich und voneinander getrennt auf und darin liegt auch die Schwierigkeit in der Beziehung der beiden.
Meg ist die knallharte Scheidungsanwältin, die nicht mehr an die Liebe glaubt. Meg ist wirklich gewöhnungsbedürftig am Anfang, denn auf den ersten Blick scheint ihr wirklich so jegliche Empathie zu fehlen. Sie wirkt sehr unterkühlt, unnahbar und ja auch einfach unsympathisch auf den ersten Blick, aber sie ist auch tough, steht zu dem, wie sie ist und vor allem ist sie eine Kämpferin. Ich mochte Meg irgendwann einfach, weil sie eben unbequem war, aber immer sie selbst. Natürlich erweicht ihr Herz dann doch endlich mal ein wenig, was schön war zu lesen, dennoch dreht sie sich nicht um 180 Grad.

Claire ist das komplette Gegenteil. Sie ist alleinerziehende Mutter einer kleinen Tochter, Alison, und arbeitet in der Ferienanlage ihres Vaters. Als sie mit ihren Freundinnen in die üblichen Ferien vereist, lernt sie Bobby kennen und ist Liebe auf den ersten Blick. Die beiden haben sehr schnell vor zu heiraten, denn beiden sind fest überzeugt die Liebe des Lebens gefunden zu haben. Claire ist durch und durch sympathisch, trifft aber einige unsinnig Entscheidungen.

Im Buch taucht dann noch Joe auf, aus dessen Sicht auch erzählt wird. Zunächst kann man nicht richtig einordnen, aber irgendwann ist Zusammenhang zu Meg und Claire klarer. Joe hat einen schrecklichen Verlust von seiner Frau erlitten und ist voller Schuld. Was es damit auf sich hat, erfährt man dann aber erst gegen Ende der Geschichte. Kristin Hannah verknüpft die Schicksale der Drei ausgesprochen gut miteinander.
Der Klappentext verrät es nicht, aber die Geschichte nimmt noch eine sehr dramatische Wendung, die sehr überraschend für mich kam. Sie ist der Auslöser dafür, dass Claire und Meg sich wieder stark annähern. Ich weiß nicht, ob die Geschichte nicht auch ohne diese Wendung funktioniert hätte. Ich denke schon, aber gut.

FAZIT:
Die andere Schwester ist nicht vergleichbar der Wucht von Die Nachtigall oder Liebe & Verderben, aber es macht sie trotzdem zu keiner schlechteren Geschichte. Es ist die Geschichte zweier Schwestern, die sich erst durch einen schlimmen Schicksalsschlag endlich wieder einander annähern. Besonders Meg entwickelt sich hier gut und sorgt trotzdem immer wieder für Erheiterung.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 07.01.2019

Bis auf den Schluss ein tolle Geschichte

Cinder & Ella
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INHALT:
Nach einem schweren Autounfall hat Ella ein Jahr voller OPs und Rehas hinter sich. Und nun muss sie auch noch zu ihrem Vater und dessen neuer Familie ziehen, die sie überhaupt nicht kennt. Ella ...

INHALT:
Nach einem schweren Autounfall hat Ella ein Jahr voller OPs und Rehas hinter sich. Und nun muss sie auch noch zu ihrem Vater und dessen neuer Familie ziehen, die sie überhaupt nicht kennt. Ella will nur eins: ihr altes Leben zurück. Deshalb beschließt sie, sich nach langer Zeit wieder bei ihrem Chatfreund Cinder zu melden. Er ist der Einzige, der sie wirklich versteht, und obwohl sie ihn noch nie getroffen hat, ist Ella ist schon eine halbe Ewigkeit heimlich in ihn verliebt. Was sie nicht weiß: Auch Cinder hat Gefühle für sie. Und er ist der angesagteste Schauspieler in ganz Hollywood.

MEINUNG:
Cinder & Ella ist in Buch, an dem man momentan nicht vorbeikommt. An den vielen sehr guten Bewertungen kam ich einfach auch nicht vorbei und musste das Buch unbedingt lesen. Vor allem wollte ich unbedingt wissen, wie der Zusammenhang zu dem Märchen Cinderella/ Aschenputtel besteht, denn der Titel ließ.
Ella muss nach einem schweren Autounfall, bei dem ihre Mutter ums Leben kommt zu ihrem Vater, der sie und ihre Mutter vor Jahren verlassen hat, und dessen Frau und deren zwei Töchter von Boston nach Los Angeles ziehen. Für Ella ist nach dem schweren Verlust ihrer Mutter und den körperlichen Beeinträchtigungen nach dem Unfall sehr schwer, obwohl ihr Vater und seine Frau Jennifer sich sehr viel Mühe geben. Mit ihren Stiefschwestern, Anastasia und Juliette, läuft es weniger gut. Die Autorin beschönigt hier wirklich nicht sehr viel und man muss hautnah mitbekommen, wie Ella auch auf der neuen Schule gemobbt wird wegen ihrem Aussehen und ihrer Andersartigkeit. Verständlicherweise stellt Ella sich auch selbst ziemlich quer, denn natürlich trauert sie und ist von den Geschehnissen traumatisiert. Dennoch bleibt sie sehr schlagfertig, was wirklich bewundernswert und amüsant ist.

Damit sie nicht wieder in eine psychologische Einrichtung muss, wird sie von ihrer Psychologin aufgefordert endlich wieder mit dem Leben zu beginnen, wozu auch Freunde gehören. Ella meldet sich also wieder bei Cinder, mit dem sie eine jahrelange Chatfreundschaft verbindet. Cinder ist Brian Oliver, einer der angesagtesten Schauspieler. Keine Angst, das ist kein Spoiler, sondern schon gleich zu Beginn ein offenes Geheimnis. Cinder spielt die Hauptrolle in Ellas liebsten Fantasytrilogie. Ihre Liebe zu Büchern und dass sie darüber bloggt macht Ella unausgesprochen sympathisch. Ich denke, dass sich hier viele (Buch-)nerds auf ihre Kosten kommen.

Ellas soziale Lage verbessert sich dann auch als irgendwann mal zu einem Krisengespräch kommt. Ab diesem Zeitpunkt geht es für meinen Geschmack alles ein bisschen zu glatt. Juliette ist plötzlich ihre beste Freundin. Es gibt einen Jungen aus der Schule, der Ella sehr mag und trotzdem für sie da ist, auch wenn er weiß, dass ihr Herz Cinder gehört. Dafür das es am Anfang wirklich sehr holperig war mit den sozialen Beziehungen, finde ich das einfach kein angemessenes Tempo. Als sich dann die Geschichte mit Cinder „zuspitzt“ kommt auch erstmals der Zusammenhang zum Märchen zu tragen. Etwas spät, wie ich finde. Der Schluss ist schön, aber für meinen Geschmack auch völlig überzogen. Ich muss auch ein wenig an It’s real von Erin Watt denken. Hier die Geschichte bis zum Schluss glaubwürdig und entwickelte sich in einem gesunden Tempo.

Mich hat die Geschichte auch ein bisschen an Flirt mit Nerd und Ana und Zak erinnert. Also alle, die diesen Geschichten mochten, sollten auch hier mal vorbei schauen. ?

Man darf gespannt sein, wie die Beziehung zwischen den beiden funktionieren wird, aber wenn ich richtig informiert bin, dann gibt es zumindest auf Englisch noch einen zweiten Teil. Ich hoffe, dass der auch auf Deutsch übersetzt wird.

FAZIT:
Cinder & Ella wäre für mich ein 5-Sterne Buch geworden, wenn der Schluss nicht so überzogen gewesen wäre. Besonders Ella fand ich wirklich großartig und habe sie für ihren Mut wieder ins Leben zurück zu finden wirklich bewundert. Ich bin gespannt, wie es mit den beiden weiter geht.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 21.12.2018

Ein Autor, den man sich merken sollte

Mein ist die Macht
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INHALT:
Ein Bombenanschlag auf die Zentralmoschee in Köln erschüttert Europa, ein Attentat auf die Tochter des US-Präsidenten kann nur knapp verhindert werden. Als Alexander Kauffmann und Natalie Villeneuve ...

INHALT:
Ein Bombenanschlag auf die Zentralmoschee in Köln erschüttert Europa, ein Attentat auf die Tochter des US-Präsidenten kann nur knapp verhindert werden. Als Alexander Kauffmann und Natalie Villeneuve erfahren, dass Natalies Onkel Fabrice hinter dem Attentat stecken soll, reisen sie überstürzt nach Köln. Was hat der Rabbiner mit einer jüdischen Terrororganisation zu tun? Oder brauchen mächtige Kräfte im Untergrund lediglich einen Sündenbock? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, in dem Alex und Natalie erkennen: Sie können niemandem trauen – nicht einmal sich selbst.

MEINUNG:
Leon Sachs habe ich bereits auf einigen Veranstaltung, wie der Frankfurter Buchmesse, gesehen, aber bisher noch keines seiner Bücher gelesen. Ich muss sagen, dass mich bei Mein ist die Macht auch das Cover sehr angesprochen hat. Als ich las, dass der Autor mit Dan Brown verglichen wird, wurde ich dann wirklich hellhörig und hatte das Glück das Buch innerhalb einer Leserunde zusammen mit dem Autor zu lesen.
Schon zu Beginn merkte ich schnell, dass es kein Buch ist, was man mal so nebenbei lesen kann. Das liegt weniger am Schreibstil, der sich flüssig lesen lässt, sondern eher an der Fülle an Informationen und den ganzen Verstrickungen, die natürlich erst am Ende aufgeklärt werden. Das Buch benötigt einen aufmerksamen, wachen Leser. Es ist deutlich zu erkennen, dass die Leon Sachs viel Recherche betrieben hat und auch weiß, wovon er schreibt, weil er den Background dafür hat, soweit ich es seinem Lebenslauf entnehmen kann. Einziger Nachteil war manchmal, dass ich selbst so gut wie keinen religiösen Bezug habe und ich so nicht immer sofort allem folgen konnte.

Natalie und Alex erschienen mir leider bis zum Ende etwas unnahbar und verschlossen. Ich hatte das Gefühl sie bis zum Schluss nicht einschätzen zu können. Alex noch weniger als Natalie. Man spürte recht schnell, dass die beiden bereits eine Vorgeschichte haben. Nach paralleler Recherche fand ich raus, dass dies in Falsche Haut, dem ersten Roman von Sachs, Thema ist. Man kann Mein ist die Macht unabhängig davon lesen. Es ist keine direkte Fortsetzung, dennoch fehlt mir hier ein wenig die Nähe zu den beiden.

Die Nebencharaktere, wie Fabrice, Natalie Onkel oder dessen spätere Anwältin Olivia fand ich dagegen deutlich aufgeschlossener und näher am Leser. Möglicherweise, weil sie mehr Emotionen gezeigt haben. Besonders Natalie macht lieber Dinge mit sich selbst aus. Doch als Team halten alle zusammen als es darum geht Fabrice aus der U-Haft frei zu bekommen. Neben diesen doch recht gewöhnlichen Protagonisten spielen auch deutsche Politiker (natürlich fiktiv) und die First Daughter (Tochter des US-Präsidenten) eine Rolle. Das ist genau, was ich gerne lese: Intrigen und Machenschaften in höchsten Politiker- und in dem Fall auch Religionskreisen. Sachs streut viele falsche Fährten aus. Man glaubt zu wissen wer hinter allem steckt und dennoch war es am Ende wieder ein anderer.

Das Buch ist recht schmal, aber enthält sehr viel Hintergrundinformationen. Ich bin mir unsicher, ob es ein paar mehr Seiten nicht sogar besser gewesen werden. Ich halte es für eine Kunst Spannung und Komplexität unter einen Hut zu bekommen. Spannung hätte für mich gerne noch etwas mehr sein können.

FAZIT:
Mein ist die Macht ist trotz kleinerer Kritikpunkt ein Buch, dass man sich unbedingt mal ansehen sollte, wenn man Bücher mag, die komplex sind und spannende Polit- und Machthintergründe haben. Es wäre wirklich wünschenswert, wenn deutschen Autoren, wie Leon Sachs, eine Chance gegeben wird als vorzugsweise zu vergleichbaren amerikanischen Autoren zu greifen. Falsche Haut habe ich mir ebenfalls schon besorgt und freue mich auf die Vorgeschichte von Natalie und Alex! ?
Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 18.12.2018

Ein gelungener Thriller

Ich vernichte dich
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INHALT:
Melanie ist eine gute Mutter. Sie liebt ihr Kind und ihren Mann. Doch jetzt hat man ihr den Sohn genommen.
Ihre Wohnung wurde durchsucht. Sie soll Kokain im Kinderzimmer versteckt und ihr Kind ...

INHALT:
Melanie ist eine gute Mutter. Sie liebt ihr Kind und ihren Mann. Doch jetzt hat man ihr den Sohn genommen.
Ihre Wohnung wurde durchsucht. Sie soll Kokain im Kinderzimmer versteckt und ihr Kind im Internet zum Verkauf angeboten haben. Haltlose Vorwürfe, aber wie kann sie sich davon befreien? Jemand will sie vernichten. Jemand, der die Macht dazu hat. Hat sie überhaupt eine Chance?
Die Katastrophe lauert an diesem Montagabend vor dem Haus der Tagesmutter, als Melanie mit den Worten überfallen wird: „Ihr Sohn ist nicht hier. Er befindet sich in der Obhut des Sozialamtes.“
Für die junge Mutter bricht ihre heile Welt zusammen: Sie wird beschuldigt, ihren Sohn vernachlässigt zu haben, mit Kokain zu dealen, den Stoff im Kinderzimmer gelagert zu haben und darüber hinaus auch noch ihr Kind im Internet zum Verkauf angeboten zu haben.
Haltlose Vorwürfe, aber wie kann sie ihre Unschuld beweisen? Und wichtiger noch: Wer will sie auf diese Weise vernichten? Wer will ihr so viel Böses, ihr Leben in Trümmern sehen?
Als Melanie auf eigene Faust der Sache auf den Grund geht, steht sie vor einem schier übermächtigen Gegner, der alles tun wird, damit sie keine Chance hat.

MEINUNG:
Ich vernichte dich war mein erster Thriller von Brad Parks und das Buch startet gleich in die Vollen. Melanie muss gleich zu Beginn wirklich eine Menge furchtbarer Dinge ertragen, die man fast seinem ärgsten Feind nicht wünscht. Beim Lesen hat mich das innerlich richtig aufgewühlt und ich gerade deswegen das Buch kaum aus der Hand legen. Wieder mal hatte ich das Gefühl sie als Protagonistin auch nicht allein lassen zu können und natürlich wollte ich wissen, was hinter allem steckt.

Melanie wirkt nach außen sehr tough, was vermutlich daran liegt, dass sie in ihrer Kindheit schon so viel schlimme Sache erlebt hat, dass sie sich hier einen Schutzmantel aufgebaut hat. Es mag erstmal etwas befremdlich wirken, aber ich habe ihr das abgenommen. Man fragt sich natürlich immer, warum ihr das alles passiert. Ich war aber immer davon überzeugt, dass sie es nicht gewesen ist. Ich habe Melanie für ihre Stärke bewundert, auch als die mehrfach hinter Gittern landet.

Auf der anderen Seite haben wir noch Amy, die als Staatsanwältin parallel noch einem Vergewaltiger auf der Spur ist. In Romanen wie diesen passiert so etwas nicht ohne Grund und schon bald ergibt sich dort ein Zusammenhang zwischen dem, was Melanie passiert ist und den Vergewaltigungsfällen. Amy lässt sich allerdings zu der ein oder anderen Fehlentscheidung verleiten, weil sie den Täter unbedingt bekommen möchte, dennoch fand ich sie sympathisch. Ganz besonders amüsant ist das Verhältnis zum Oberstaatsanwalt, der eigentlich keine Ahnung hat und seine Kandidatur nur als Sprungbrett in die Politik sieht. Amy regelt alles im Hintergrund, aber sie lässt uns immer an ihren Gedanken zu ihm teilhaben. Obwohl Melanie eigentlich genau auf der anderen Seite von Amy steht, ist der Umgang der beiden Frauen respektvoll.

FAZIT:
Ich vernichte dich hat mich sofort in seinen Bann gezogen, vor allem wegen der schreienden Ungerechtigkeit gegenüber Melanie. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Der Mittelteil war dann ein wenig schwächer und der Schluss hat dann mit vielen unvorhergesehenen Wendungen aufgewartet. Ein rundherum gelungener Thriller!

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.11.2018

Eine wichtige und hoffnungsvolle Geschichte

Der Tätowierer von Auschwitz
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INHALT:
1942 wurde Lale Sokolov nach Auschwitz deportiert. Seine Aufgabe war es, Häftlingsnummern auf die Unterarme seiner Mitgefangenen zu tätowieren, jene Nummern, die später zu den eindringlichsten ...

INHALT:
1942 wurde Lale Sokolov nach Auschwitz deportiert. Seine Aufgabe war es, Häftlingsnummern auf die Unterarme seiner Mitgefangenen zu tätowieren, jene Nummern, die später zu den eindringlichsten Mahnungen gegen das Vergessen gehören würden. Er nutzte seine besondere Rolle und kämpfte gegen die Unmenschlichkeit des Lagers, vielen rettete er das Leben.
Dann, eines Tages, tätowierte er den Arm eines jungen Mädchens – und verliebte sich auf den ersten Blick in Gita. Eine Liebesgeschichte begann, an deren Ende das Unglaubliche wahr werden sollte: Sie überlebten beide.

MEINUNG:
Der Tätowierer von Auschwitz ist eine Geschichte, die mir bereits lange Zeit vorher im englischsprachigen Raum begegnet ist und ich habe mich sehr gefreut, dass sie nun auf Deutsch erschienen ist.
Es ist die Geschichte von Lale und Gita, d
ie beide 1942 nach Auschwitz deportiert werden. Lale ist der Tätowierer, d.h. er muss seine Mitgefangenen mit einer fortlaufenden Nummer tätowieren. Anfangs fiel ihm das schwer, aber er hat keine Wahl. Auch Gita muss er tätowieren und da begegnen sie sich zum ersten Mal.

Eine Liebe zu diesen Zeiten ist kein leichtes Unterfangen, denn man beide müssen immer damit rechnen aufzufliegen und es kann sie aus diesem oder anderen Gründen leicht das Leben kosten. Sie führen ein Leben, dass man eigentlich als solches kaum noch definieren kann. Die Autorin schildert sehr eindringlich, wie das Leben im Lager stattfand. Doch trotz aller Grausamkeit war dort auch ein wenig Platz für Liebe, Freundschaft und ein kleines Stück Hoffnung, wie Lale und Gita uns hier zeigen. Man darf sich hier allerdings keinen romantischen Vorstellungen hingeben, dass solche Geschichten normal waren.

Lale und Gita haben beide überlebt. Das verdanken sie natürlich Glück, aber auch ihrem eisernen Überlebenswillen. Beide konnten in ihre Heimat zurückkehren, nachdem Auschwitz befreit worden ist, wenn auch auf Umwegen. Großes Glück ist auch, dass sie sich beide wiedergefunden haben, was damals auch gar nicht so leicht gewesen ist. Für beide gab es eine gemeinsame Zukunft.

Sehr ergreifend ist auch das Nachwort und schon allein deswegen sollte man dieses Buch lesen. Wäre das Buch ein Roman und kein mehr oder weniger Bericht/ Sachbuch/ Biographie würde es vom Schreibstil her nicht meinen Ansprüchen genügen, denn es liest einfach wie ein Bericht mit einfachen Sätzen. Möglicherweise ist das so gewollt gewesen von der Autorin, was anzunehmen ist. Am Ende geht die Autorin auch nochmal darauf ein, warum gerade sie die Geschichte von Lale und Gita zu Papier gebracht hat.

FAZIT:
Der Tätowierer von Auschwitz ist eine Geschichte, die auf realen Begebenheiten beruht und wir können uns glücklich schätzen, dass Heather Morris sie aufgeschrieben hat. So können wir alle an einem kleinen Wunder teilhaben, dass zwei sich liebende Menschen Auschwitz überlebt haben.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.