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Veröffentlicht am 26.12.2023

Ermüdende Fortsetzung

Das Kind in mir will achtsam morden
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"Achtsam morden" hat mich gut unterhalten, so dass ich mich gefreut habe, als ich die Fortsetzung entdeckte. Nachdem ich sie mir nun angetan habe, überwiegt die Enttäuschung. Der Humor entspricht dem, ...

"Achtsam morden" hat mich gut unterhalten, so dass ich mich gefreut habe, als ich die Fortsetzung entdeckte. Nachdem ich sie mir nun angetan habe, überwiegt die Enttäuschung. Der Humor entspricht dem, was wir bereits aus dem ersten Teil kennen, viel Neues gibt es nicht. Die Witze wiederholen sich; dieser Eindruck wird verstärkt, weil der Roman viel zu lang geraten ist (zumal schnell klar ist, worauf es am Ende hinauslaufen wird). Das Vergnügen hält sich in Grenzen, am Ende habe ich mich mehr durch den Roman gequält, als dass ich ihn genossen hätte.

Alles in allem handelt es sich bei "Das Kind in mir will achtsam morden" über eine uninspirierte und ermüdend vorhersehbare Fortsetzung, die - von wenigen Momenten abgesehen - auf Lebenszeitverschwendung bei den LeserInnen hinausläuft.

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Veröffentlicht am 17.02.2023

Tolle SprecherInnen, klischeebeladenes Drehbuch

Monster 1983: Tag 1-Tag 5
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Die Sprecher/Innen sind quasi das Who is Who der deutschen Synchronsprecher/Innen - und sie liefern entsprechend einen tollen Job ab.

Leider hat ich das Drehbuch nicht überzeugt: Die Story ist überfrachtet ...

Die Sprecher/Innen sind quasi das Who is Who der deutschen Synchronsprecher/Innen - und sie liefern entsprechend einen tollen Job ab.

Leider hat ich das Drehbuch nicht überzeugt: Die Story ist überfrachtet mit Klischees, die Dialoge haben mich irgendwann genervt und zu allem Überfluss ist mir alles zu zäh und zu vorhersehbar gewesen.

Staffel 2 werde ich mir ersparen, obwohl das Quasi-Cliffhanger-Ende geradezu schreit, dass man doch bitte weiter hören soll.

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Veröffentlicht am 21.02.2021

Viel zu lang geraten

Sleeping Beauties
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Die Prämisse des Romans finde ich wirklich super und es fängt auch alles sehr gut, wenn auch ziemlich brutal an. Aber leider passiert in dem Roman viel zu wenig (abgesehen davon, dass Milliarden Frauen ...

Die Prämisse des Romans finde ich wirklich super und es fängt auch alles sehr gut, wenn auch ziemlich brutal an. Aber leider passiert in dem Roman viel zu wenig (abgesehen davon, dass Milliarden Frauen einschlafen und nicht wieder aufwachen), um die Länge zu rechtfertigen.

Am Ende habe ich nur noch gegen die Langeweile angekämpft.

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Veröffentlicht am 17.07.2019

Nicht mein Fall

Benzin
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Geschafft! Endlich!

Das war der erste Gedanke, nachdem ich das Ende des Romans erreicht hatte. Der zweite Gedanke: Schnell bei Momox anbieten.

Dabei ist „Benzin“ gar nicht schlecht. Der Roman ist nur ...

Geschafft! Endlich!

Das war der erste Gedanke, nachdem ich das Ende des Romans erreicht hatte. Der zweite Gedanke: Schnell bei Momox anbieten.

Dabei ist „Benzin“ gar nicht schlecht. Der Roman ist nur anstrengend. Mir persönlich war er zu anstrengend. Dabei gibt es viel Positives über „Benzin“ zu sagen. Zum Beispiel gibt es da die Protagonisten – Vinz und Alexander und eine zeitlang auch Unami -, die selten facettenreich und lebensnah gezeichnet sind und deretwegen ich den Roman auch nicht abgebrochen, sondern bis zum Ende gelesen habe. Tolle Protagonisten gibt es also, das istManch ja schon was! Und auch das Setting ist super: Der Süden Afrikas ist für Deutsche nicht nur den Kilometern nach weit entfernt, sondern auch kulturell. Und Geltinger fängt diesen Teil des Kontinents und seine Menschen – soweit ich das beurteilen kann – gut ein. Alles gute Voraussetzungen. Aber leider hatte ich sowohl inhaltlich als auch stilistisch einen völlig anderen Roman erwartet.

Geltingers Schreibstil ist mir zu bemüht, zu konstruiert. ZDwar liefert er viele wunderschöne Sätze ab (ich könnte das halbe Buch zitieren), aber in der Summe ist sein Schreibstil das, was ich für mich als „deutsche, intellektuelle Betroffenheitsliteratur-Ästhetik“ beschreibe. Das ist ein Schreibstil, der zwar streckenweise wunderschöne Sätze liefert, aber im Kern völlig emotionslos ist, die Leserinnen an keiner Stelle richtig packt, stets Form über Emotion stellt, und selbst die spannendsten Geschichten mit einer sprachlichen Gleichförmigkeit präsentiert, die einfach nur anstrengend ist.

Sicher kann man sich das Anstrengende schönreden; natürlich muss ein Roman nicht seicht oder möglichst schnell zu lesen sein; aber dermaßen (sprachlich) konstruiert und langweilig geschrieben muss es dann doch nicht sein. Das tut mir vor allem für Vinz und Alexander leid, denn die hätten mehr verdient, zumal sie zwei super Identifikationsfiguren für Menschen in den mittleren Jahren abgäben. Aber nicht einmal das gönnt Geltinger ihnen. Alles wird dem Konstrukt unterjocht.

In seiner Langeweile entfachte der Roman bei mir selbst in seinen spannendsten Momenten lediglich verhaltenes Interesse, ab etwa der Hälfte des Buches wollte ich nur noch zum Ende kommen in der Hoffnung, dass mein Durchhaltevermögen belohnt würde. Wurde es natürlich nicht, obwohl mir das Ende ganz gut gefallen hat.

Am Ende war mir „Benzin“ einfach zu blöd. Schön, dass die Leser
innen gefordert werden. Schön, dass der Autor ihnen etwas zutraut und nicht alles bis zum Erbrechen erklärt oder auflöst. Aber das reicht mir nicht, wenn das große Ganze nicht passt.

Veröffentlicht am 21.01.2019

Gute Idee, schlechte Umsetzung

Origin
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Dan Brown und ich, das wird nichts mehr. Ich habe vor vielen Jahren seine ersten beiden Robert-Langdon-Romane gelesen und war nicht besonders beeindruckt. Nach einer langen Pause habe ich mich nun wieder ...

Dan Brown und ich, das wird nichts mehr. Ich habe vor vielen Jahren seine ersten beiden Robert-Langdon-Romane gelesen und war nicht besonders beeindruckt. Nach einer langen Pause habe ich mich nun wieder an einen Dan-Brown-"Thriller" gewagt und was mich Anfang der 2000er Jahre gestört hat, stört mich auch jetzt noch:

Was ich Dan Brown zugute halten muss ist, dass er grundsätzlich tolle Ideen hat und so ist die Inhaltsangabe jedes einzelnen Buches spannend zu lesen und verspricht viel. Genau das ist entpuppt sich dann letztlich aber das Problem, denn eine gute Idee zu haben und diese gut umzusetzen, sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Brown versucht ständig, Spannung zu erzeugen, indem er dem Leser Informationen vorenthält. Diese Vorgehensweise kann man durchaus geschickt angehen. Dan Brown allerdings geht mit dem Holzhammer vor, soll heißen, dass Erzählstränge immer genau dann unterbrochen werden, wenn zum Beispiel ein Gespräch stattfindet, in dem das ach so wohlgehütete Geheimnis verraten wird. Das ist beim ersten Mal noch hinnehmbar, aber wenn das im Verlauf von fast 700 Seiten immer wieder so gehandhabt wird, ist es nur noch ein billiger Trick und für die Leser ermüdend.

Hinzu kommt im Fall von "Origin", dass bei aller Absurdität der Handlung schon sehr früh klar ist, wer hinter allem steckt. Die - aus Sicht von Brown wahrscheinlich subtil gemeinten - Hinweise sprechen eine so deutliche Sprache, dass man sich fragt, was die Geheimnistuerei des Autors soll. Das bisschen Spannung, das hätte aufkommen können, verpufft ohne jede Wirkung.

Nach dem ersten Drittel des Buches wollte ich nur noch zum Ende kommen. Alles ist so schrecklich bemüht, so furchtbar konstruiert, so hanebüchen, dass es mir keinen Spaß gemacht hat, "Origin" zu lesen, zumal das Buch zu allem Überfluss schlicht zu lang geraten ist. Wenn man bedenkt, dass sehr wahrscheinlich ein Lektor unzählige Verbesserungen vorgenommen hat, stellt sich die Frage, was Brown ursprünglich abgeliefert hat. Das Ergebnis jedenfalls lässt nichts Gutes erahnen.

"Origin" ist voller verpasster Chancen und der Thrill bleibt aus. Schade, den mit Robert Langdon hat Brown eine grundsätzlich interessante und sympathische Figur geschaffen und die zugrunde liegende Idee hätte zu einem tollen Ergebnis führen können. Leider ist Brown kein guter Schriftsteller, so dass die Ideen im Sande verlaufen.

Ich werde wieder die Hände weglassen von Dan-Brown-Werken. Es gibt so viele gute Schriftsteller, so viele gute Bücher, so viele gute Thriller, dass mir die Brown-Bücher weiß Gott nicht fehlen werden.