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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.02.2019

Erfüllt nicht den Anspruch an eine romantische Komödie

Most Wanted Bastard
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Die Schmuckdesignerin Vicky Nelson kümmert sich als Dogsitterin um den Hund einer alten Dame, Bernadette Locke, die anscheinend niemanden sonst hat. Aufgrund eines Missverständnisses gilt Vicky sogar als ...

Die Schmuckdesignerin Vicky Nelson kümmert sich als Dogsitterin um den Hund einer alten Dame, Bernadette Locke, die anscheinend niemanden sonst hat. Aufgrund eines Missverständnisses gilt Vicky sogar als Hundeflüsterin, die die Gedanken des kleinen Smuckers lesen kann. Nach dem Tod der Hundebesitzerin erlebt Vicky eine Überraschung. Smuckers erbt 51% an einem der größten Bauunternehmens New Yorks und Vicky vertritt ihn im Vorstand. Henry Locke, Bernadettes Sohn, führt als CEO die Firma und sieht in Vicky eine Betrügerin, die sich absichtlich in das Leben seiner Mutter geschlichen hat, um an das riesige Erbe zu gelangen. Mit allen Mitteln bekämpft er sie, um sie aus dem Unternehmen zu drängen.

Und da passt der Titel unbedingt. Henry ist wirklich ein Bastard in der Wahl seiner Mittel. Er scheut nicht davor, sie verhaften zu lassen, ihr Geld anzubieten oder ihre Vergangenheit von Detektiven durchleuchten zu lassen. Doch er findet nichts, was er gegen sie verwerten kann. Denn Vicky existiert praktisch erst seit sieben Jahren.

Warum das so ist, enthüllt Annika Martin häppchenweise und wohl dosiert. Damit bringt sie einen Hauch von Spannung in dieses Buch, das als romantische Komödie deklariert ist. Und mit dieser Bezeichnung tue ich mich wirklich schwer. Das liegt an Martins Schreibstil. Ihre Sätze sind kurz, knapp, schnörkellos. Manchmal nahezu abgehackt. Oft voller Wiederholungen. Dazu sollte ein trockener Humor passen, der den Leser wenigstens schmunzeln lässt. Ja, es gibt diese Momente, aber leider sind es für eine Komödie zu wenige. Martin fehlt dieser besondere Wortwitz, wie ihn zum Beispiel Tawna Fenske oder Lauren Blakely haben. Insofern bin ich mit Erwartungen an dieses Buch herangegangen, das es nicht erfüllen konnte.

Und was hätte man aus dem Plot machen können. Ein Hund, der eine Firma erbt und einen Thron als Platz in der Vorstandssitzung bekommt. Eine Hundeflüsterin, die die Gedanken des Hundes der Welt übermittelt. Leider, leider…

Auf der anderen Seite stellt Annika Martin recht gut dar, wie sehr soziale Medien und Shitstorms einen Menschen belasten und zerstören können. So sehr, dass sie sich eine neue Identität und ein ganz neues Leben aufbauen müssen, um der Vergangenheit zu entkommen. Insofern empfinde ich Vicky als durchaus starke Protagonistin, die mit den Dämonen ihres bisherigen Lebens immer noch kämpft. Henry hingegen wandelt sich vom absoluten Mistkerls zu einem verständnisvollen Mann, der sich für Vicky einsetzt und kämpft. Aber auch hier überzeugt mich das Buch nicht ganz. Denn diese Geschichten lesen wir immer wieder (und auch gerne), aber besser umgesetzt. Annika Martin sticht aus der Masse dieser Romane leider nicht hervor.

Herzlichen Dank an den LYX Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar. Es hat meine ehrliche Meinung aber nicht beeinflusst, wie man unschwer erkennen kann.

Veröffentlicht am 03.12.2018

Leider eine wenig gelungene Fortsetzung

Dirty Love - Ich brauche dich!
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Gleich vorweg: ohne Kenntnis des ersten Teils der Reihe wird man dieses Buch kaum verstehen. Vorkenntnisse sind unbedingt erforderlich, um die Handlungen und Sichtweisen der Protagonisten Sabrina Lind ...

Gleich vorweg: ohne Kenntnis des ersten Teils der Reihe wird man dieses Buch kaum verstehen. Vorkenntnisse sind unbedingt erforderlich, um die Handlungen und Sichtweisen der Protagonisten Sabrina Lind und Donovan Kincaid nachvollziehen zu können.

Sabrina hat entdeckt, dass Donovan seit 10 Jahren eine Akte über sie führt. Er hat sie beobachtet, sie beobachten lassen und immer wieder in ihr Leben eingegriffen, ohne dass sie es merkte. Das hat zunächst zum Bruch zwischen ihnen geführt, aber Sabrina erkennt, dass er alles letztlich nur aus Liebe zu ihr getan hat. Und sie ist bereit, ihm noch eine Chance zu geben. Auch Donovan will eine richtige Beziehung, will nicht mehr weglaufen und aus dem Hintergrund agieren. Er muss lernen, offen zu ihr zu sein, um es nicht wieder in den Sand zu setzen. Aber bisher kannte er keinen anderen Weg zu lieben und eigentlich wollte er Sabrina immer nur beschützen. Vor allem vor sich selbst.

Mit hohen Erwartungen bin ich an dieses Buch herangegangen. Der erste Band hatte mich wirklich fasziniert, aber meine Enttäuschung ist nun ziemlich groß. Immer noch bleibt einiges ungeklärt. Warum liebt er sie seit 10 Jahren mit dieser Intensität, obwohl sie sich doch anfangs kaum kannten? Warum findet Sabrina sexuelle Erfüllung nur in Vergewaltigungsszenarien, obwohl sie selbst nur knapp einer solchen entkommen konnte? In meinen Augen ist das eine ziemliche kranke Art der Traumabewältigung und bedarf professioneller Hilfe. Dementsprechend hart sind die Liebesszenen zwischen den beiden. Klar ist auf jeden Fall, dass beider Seelen so zerbrochen sind, dass nur sie einander heilen können.

Weston verschwindet fast völlig in den Rang eines unbedeutenden Nebendarstellers, andere Personen werden so in die Geschichte eingeführt, dass man vermuten kann, dass sie ihre eigenen Bücher bekommen werden. Der Twist gegen Ende ist absolut vorhersehbar und deshalb unnötig.

Auf der anderen Seite vermisse ich Donovans dominante und kontrollsüchtige Art des ersten Teils ein wenig. Hier hat auf jeden Fall Sabrina die Macht, was einerseits notwendig ist, um beide auf eine Ebene zu heben. Andererseits empfinde ich sie nun als unglaublich nervig und unreif. Alles wird doppelt und dreifach analysiert, ihre Gedanken sind ein ständiges Hin und Her.

Und das ist es auch, was das Buch unnötig in die Länge zieht. Schon beim ersten Teil hatte ich bemerkt, dass man das Buch hätte straffen können. Hier gilt dies noch mehr. Locker hätte man die Story in einen Band packen können, auch um den Lesern die relativ lange Wartezeit zwischen den Erscheinungsterminen zu ersparen. Nun braucht man definitiv eine Weile, um wieder in die Geschichte zu finden. Was den Spaß deutlich mindert. Spielt hier das Lektorat eine Rolle? Oder sehen die Verlage einfach eine Möglichkeit, doppelt zu verdienen? Schade auf jeden Fall.

Ich muss allerdings sagen, dass der Epilog mich ein bisschen versöhnt hat. Das ist wieder so typisch Donovan und doch so unglaublich liebenswert.

Herzlichen Dank an den MTB Verlag und an NetGalley für das Rezensionsexemplar. Man kann wohl erkennen, das es meine ehrliche Meinung nicht beeinflusst hat.

Veröffentlicht am 05.11.2018

Nicht der beste Teil der Reihe um die Irish Players

Irish Players - Rugbyspieler küsst man nicht
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Josey ist sehr plötzlich auf der Suche nach einer eigenen Wohnung, da ihre Eltern, bei denen sie bisher lebte, pleite sind und das Haus verkaufen müssen. Sie kommt für eine kurze Weile bei ihrer Freundin ...

Josey ist sehr plötzlich auf der Suche nach einer eigenen Wohnung, da ihre Eltern, bei denen sie bisher lebte, pleite sind und das Haus verkaufen müssen. Sie kommt für eine kurze Weile bei ihrer Freundin Eilish unter. Deren Freund Bryan ist davon nicht begeistert und findet schnell eine bessere Lösung. Sein Teamkamerad Will ist aufgrund seiner sexuellen Vorlieben Opfer einer üblen Medienkampagne und sucht aus verschiedenen Gründen eine Mitbewohnerin. Also zieht Josey bei Will ein und aus lockerer Freundschaft wird natürlich mehr…

Schon die Vorgängerbände der Irish-Players-Reihe haben mir den ein oder anderen vergnüglichen Lesetag beschert. Lieb gewonnene Charaktere tauchen auch hier wieder auf (trotzdem kann man diesen Band durchaus als Stand-Alone lesen). Zu diesen gehörte Josey bisher nicht. Sie hat im letzten Buch ziemlichen Mist gebaut und dass davon jetzt kaum noch etwas zu lesen ist, hat mich arg gestört. Habe ich ihre quirlige Art und den verhängnisvollen Drang, alles ohne nachzudenken offen und ehrlich auszusprechen, bisher amüsant und originell gefunden, so ging sie mehr jetzt mehr als auf die Nerven. Für ein ganzes Buch war sie mir einfach zu anstrengend. Josey ist mit ihren 26 Jahren ein unreifes, verwöhntes und eigensinniges Mädchen, das sich mit ihrem Umzug zu Will von einem gemachte Nest ins andere begibt.

Will hingegen ist auch hier der ruhige und sympathische Mann, dessen voyeuristische Vorlieben ihm zum Verhängnis werden (was ich in der geschilderten Dimension kaum nachvollziehen kann). Dass ausgerechnet Josey ihn davon abhalten soll, fand ich recht unglaubwürdig. Ja, Gegensätze ziehen sich an. Hier aber prallen Welten aufeinander. Und von einem auf den anderen Tag darauf zu verzichten, anderen Paaren beim Sex zuzusehen, nur weil Josey da ist? Nicht so glaubhaft.

Cosway und Reid schreiben in gewohnt leicht zu lesendem Stil. Diesmal war ich allerdings geneigt, mal mehrere Absätze zu überspringen, vor allem, wenn Josey in den Dialogen das Wort hatte. Über Will hingegen hätte ich mehr lesen können. Nicht wirklich einleuchtend fand ich die Lösung seiner sexuellen Probleme bzw. wo diese herrühren. Gut fand ich den langsamen Aufbau der sexuellen Spannung zwischen ihnen, die entsprechenden erotischen Szenen waren in Ordnung, aber auch nicht mehr.

Insgesamt ein durchaus witziges Buch mit einigen wenigen tiefgründigen Momenten, aber nicht der beste Teil dieser Serie. Da ist der Funke nicht übergesprungen.

Herzlichen Dank beim LYX Verlag und bei NetGalley für das Rezensionsexemplar. Man kann wohl erkennen, dass es meine ehrliche Meinung nicht beeinflusst hat.

Veröffentlicht am 08.10.2018

Mittelmässig und vorhersehbar

Atlanta Bad Boys – Hard
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Nachtclubbesitzer Ryder Cole ist auf der Suche nach Jamie McEntire. Der schuldet ihm Geld und Ryder ist nicht bereit, sich länger vertrösten zu lassen. Er stürmt Jamies Haus und findet dort dessen Schwester ...

Nachtclubbesitzer Ryder Cole ist auf der Suche nach Jamie McEntire. Der schuldet ihm Geld und Ryder ist nicht bereit, sich länger vertrösten zu lassen. Er stürmt Jamies Haus und findet dort dessen Schwester Cassie vor. Sie ahnt nichts von den Schulden ihres kleinen Bruders und ist bereit, diese als Buchhalterin in Ryders Firma abzuarbeiten. Die gegenseitige Anziehung versucht sie zunächst abzustreiten und ihm zu widerstehen. Denn sie hat noch nicht mit ihrer Vergangenheit abgeschlossen. Und sie ist nicht bereit, Ryder davon zu erzählen.

Selten habe ich von einem Paar gelesen, dass mich weniger beeindruckt hat. Cassie ist eine nette Person, die versucht, ihrem Bruder zu helfen. Und das nicht zum ersten Mal. Dabei ist sie gutgläubig und naiv, hat zu wenig Durchsetzungskraft. Manches Mal hätte ich sie schütteln mögen und ihr zurufen „Mädel, wehr Dich!“. Ihre letzten Jahre, die sie in England verbracht hat, belasten sie und sie versucht, dem zu entkommen.

Ryder hingegen ist nicht wirklich ein Bad Boy. Ja, er hat eine Vergangenheit als Fighter hinter sich, aber das macht ihn nicht zu einem schlechten Menschen. Obwohl er spürt, dass Cassie etwas vor ihm verbirgt, insistiert er nicht genug, als es um ihre Vergangenheit geht. Er gibt sich mit dem zufrieden, was Cassie nur gezwungenermassen preisgibt.

Mehr als die Protagonisten hat mir das Netzwerk an Freunden imponiert, das Ryder und Cassie haben. Sie stehen ihnen zur Seite, als es brenzlig wird und geben ihre volle Unterstützung. Über den ein oder anderen wird es wohl weitere Teile geben.

In einem gewöhnungsbedürftigen Schreibstil mit teils merkwürdig gestalteten Sätzen erzählt Jagger mehr oder weniger abwechselnd aus beider Perspektive. Dabei überwiegt Cassies Teil deutlich. So kurz und knapp manche Kapitel formuliert sind, so viel Raum nehmen ihre Gedanken ein. Auf der anderen Seite gibt es zahlreiche Lücken in Bezug auf Inhalt und Logik. Ich bin ja immer froh, wenn ein Buch keine unnötigen Längen aufweist, aber diesem Buch hätten 50 oder mehr Seiten gutgetan.

Selten ärgere ich mich über die Gestaltung von Covern bei Büchern. Hier aber gibt es einen stark tätowierten Helden und das Covermodel verfügt über eine makellose Haut. Da hätte der Verlag etwas Passenderes auswählen können.

Insgesamt wird hier keine neue Story erzählt. Ehemaliger Fighter wandelt sich zum Retter des Mädchens. Das ist insofern in Ordnung, wenn daraus eine innovative und spannende Geschichte wird. Die aber hat Eve Jagger leider nicht geschrieben. Ihr Buch ist vorhersehbar und wenig kreativ. Schade.

Herzlichen Dank an die Lesejury, dass ich an der Leserunde teilnehmen durfte. Man kann unschwer erkennen, dass es meine ehrliche Meinung nicht beeinflusst hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Handlung
  • Erotik
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 18.09.2018

Leider nicht besser als der erste Teil der Reihe

Turbulentes Verlangen
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Notfallkrankenschwester Lindsey ist nach einem Überfall in der Notaufnahme traumatisiert. Zwei Kollegen kamen dabei ums Leben, sie selber wurde schwer verletzt. Maverick Armstrong, mit dem sie bei der ...

Notfallkrankenschwester Lindsey ist nach einem Überfall in der Notaufnahme traumatisiert. Zwei Kollegen kamen dabei ums Leben, sie selber wurde schwer verletzt. Maverick Armstrong, mit dem sie bei der Hochzeit ihrer besten Freundin Stormy einen One-Night-Stand hatte, kennt die Problematik eines PTBS aus eigener Erfahrung und will ihr helfen, die schreckliche Tat zu bewältigen. Nachdem er sie geheilt hat - so sein fester Vorsatz - wird er sie verlassen. Denn er ist kein Mann für nur eine Frau und für monogame Liebe und Ehe nicht gemacht.

Melody Anne bringt ein schweres Thema in ihr Buch. Opfer von Überfällen leiden nicht selten ein Leben lang unter den Folgen der Tat. Die Bewältigung eines PTBS kann man nicht mal eben in ein paar Seiten unterbringen und mit einer derart seichten Romanze verknüpfen. Und Heilung, wie sie Maverick vorschwebt, ist in meinen Augen nicht in dieser Form möglich. Er ist übrigens einer der Protagonisten, die mich beim Lesen einfach nur nerven und unglaubwürdig wirken. Lindsey wurde demgegenüber deutlich komplexer dargestellt, bleibt aber auch seltsam flach.

Fast noch störender als im ersten Teil fand ich die wirklich schlimmen inhaltlichen Fehler. Maverick bricht sich einen Arm, spielt anschließend Baseball, geht im Meer schwimmen und schafft noch mehr solch unglaublicher Dinge. Was für ein Kerl…Und von solchen Beispielen gibt es leider noch mehr.

Natürlich ist Melody Annes Stil nicht zu verkennen. Trotz aller Mängel liest sich die Geschichte flüssig und schnell. Die erotischen Szenen sind wohldosiert, bringen aber mein Kopfkino nicht wirklich in Gang. Ob ich den dritten Teil noch lesen werde? Vermutlich, da der Cliffhanger am Ende des Buches natürlich reizt. Skeptisch werde ich dennoch darangehen.

Ich bedanke mich herzlich bei NetGalley und dem Verlag für das Rezensionsexemplar. Man merkt wohl, dass es meine ehrliche Meinung nicht beeinflusst hat.