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Veröffentlicht am 29.09.2016

✎ Debbie Macomber - Rose Harbor 4 Herbstleuchten

Herbstleuchten
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Da ist er: Der heiß ersehnte letzte Teil der Rose-Harbor-Reihe! Oder doch nicht..?!?

1 Jahr lang habe ich nun Joe Marie und ihre Gäste begleitet - vor fast 1 Jahr hatte ich auch den 1. Teil der Reihe ...

Da ist er: Der heiß ersehnte letzte Teil der Rose-Harbor-Reihe! Oder doch nicht..?!?

1 Jahr lang habe ich nun Joe Marie und ihre Gäste begleitet - vor fast 1 Jahr hatte ich auch den 1. Teil der Reihe gelesen. Eine lange Zeit.. und natürlich erinnere ich mich kaum an etwas wirklich - dazu sind die Geschichten einfach nicht tiefgreifend genug, jedoch für den Augenblick, in dem man sie liest, erwärmend fürs Herz. Für mich waren sie ein ständiges Auf und Ab. Mal haben mir die Schicksale ganz gut gefallen, mal fand ich sie nicht so gelungen..

Der vorliegende Band ist der für mich schwächste - neben Band 2. Es sind Themen, die mich wirklich sehr interessiert haben, denn ich denke gerne an meine Schulzeit zurück. Jedoch wurden hier wieder so viele Klischees bedient, dass die Geschichte kaum Überraschungen bereit hält. Auch an Emotionen fehlte es mir (teilweise).

Zwar lässt der angenehme Schreibstil der Autorin die Seiten nur so dahinfliegen, jedoch so hibbelig wie beim Vorgänger war ich hier nie. Joe Marie und Mark tänzeln umeinander herum und keiner kommt so richtig aus dem Knick, aber trotzdem mag ich diese beiden warmen Charaktere wirklich sehr.

Ich dachte eigentlich, die Rose-Harbor-Inn-Reihe wäre mit diesem Band beendet, aber wie ich nun schon hier und dort gelesen habe, soll es wohl noch einen 5. Teil geben.
Ich weiß nicht, ob diese Rechnung wirklich aufgeht, denn für mich hat das Ende, was man hier geboten bekommt, einfach nur gestimmt. Jeder, der die Reihe kennt, hat sicher mit einem gewissen Schluss gerechnet - und das dieser anders daherkommt als gedacht, war klar.
Auch die Namensgebung der einzelnen Teile war im Deutschen toll gewählt. Wie macht man nun weiter?

Ich bin jedenfalls gespannt, ob Debbie Macomber uns mit einem nächsten Band wirklich überraschen kann oder ob es die Geschichte um Joe Marie und Mark kaputt macht..

©2016

Veröffentlicht am 29.09.2016

✎ Debbie Macomber - Rose Harbor 3.5 Wolkenküsse

Wolkenküsse
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Als ich diese Kurzgeschichte zufällig entdeckte, war ich sehr gespannt darauf, denn sie wird endlich mal aus Marks Sicht erzählt.

Leider war ich am Schluss dann doch etwas enttäuscht / ratlos, denn im ...

Als ich diese Kurzgeschichte zufällig entdeckte, war ich sehr gespannt darauf, denn sie wird endlich mal aus Marks Sicht erzählt.

Leider war ich am Schluss dann doch etwas enttäuscht / ratlos, denn im Grunde erfährt man rein gar nichts Neues. Entweder man hat es aus den anderen Geschichten schon erfahren oder es wurden zumindest Andeutungen gemacht, die man sich dann selbst zusammenreimen konnte.

Nichts desto trotz war es eine süße Abwechslung für Zwischendurch, bei der man aber nichts verpasst, wenn man sie nicht liest.

©2016

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Antoine de Saint-Exupéry - Der kleine Prinz

Der kleine Prinz
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Nachdem ich mir vorgenommen habe, endlich auch mal ein paar Klassiker zu lesen, dieses Buch scheinbar jeder kennt und es das Lieblingsbuch meiner Tante ist, kann ich heute endlich darüber berichten, wie ...

Nachdem ich mir vorgenommen habe, endlich auch mal ein paar Klassiker zu lesen, dieses Buch scheinbar jeder kennt und es das Lieblingsbuch meiner Tante ist, kann ich heute endlich darüber berichten, wie es auf mich gewirkt hat.

Ich muss dazu sagen, dass ich es nach dem Lesen wirklich lange habe wirken lassen und auch ein paar Recherchen zur Geschichte getätigt habe. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich zuerst dachte: Ok.. Und was genau ist jetzt so mega toll an diesem Buch? ? ?

Zum einen hatte ich schon so meine "Schwierigkeiten" mit dem Schreibstil. Obwohl es weniger als 100 Seiten besitzt, habe ich es auch nicht an einem Stück gelesen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er auf ein Kind klarer wirkt.

Je länger ich jedoch über das Geschriebene im Nachhinein nachdachte, desto mehr erschloss sich mir..
Es werden Werte angesprochen, die viele schon vergessen haben. Es werden Dinge gesagt, die im Alltag einfach in den Hintergrund rücken. Jedoch werden Erwachsene in meinen Augen auch ein wenig zu oberflächlich dargestellt.

Ich würde das Buch schon empfehlen - aber nicht für Kinder. Auch wenn die Geschichte aus der Sicht eines Kindes erzählt wird, so werden diese mit dem Gehalt (noch) nicht so viel anfangen können. Wir Erwachsenen aber sollten uns einige Worte hieraus immer mal wieder ins Gedächtnis rufen. Mich hat dieses Buch zum Nachdenken angeregt, jedoch nicht übermäßig viel. In mir wird es auch nicht lange nachhallen..

©2016

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Lilly Lindner - Die Autobiographie der Zeit

Die Autobiographie der Zeit
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Ich dachte, Lilly Lindners Bücher könnte ich blind kaufen.. Nachdem mir 'Was fehlt, wenn ich verschwunden bin' und 'Splitterfasernackt' so super gefallen haben, wollte ich auch unbedingt die anderen Werke ...

Ich dachte, Lilly Lindners Bücher könnte ich blind kaufen.. Nachdem mir 'Was fehlt, wenn ich verschwunden bin' und 'Splitterfasernackt' so super gefallen haben, wollte ich auch unbedingt die anderen Werke von ihr lesen.. und warum nicht mit dem neusten beginnen?!
Leider konnte es mich überhaupt nicht überzeugen..

Vielleicht wollte die Autorin wirklich mal was Neues wagen - nicht nur (wahre) Geschichten über Menschen schreiben. Für mich jedoch hat das Buch schon während des Lesens an Bedeutung verloren und nun - ein paar Tage später - weiß ich schon nicht mehr genau, was genau geschehen ist - wenn denn etwas geschehen ist..

In ihren anderen beiden Werken bin ich versunken - hier habe ich einfach keinen Zugang gefunden.. Mir sind zwar einige Zitate ins Auge gefallen, aber durch die Tatsache, wie das Buch aufgebaut ist, denke ich, dass einfach manchmal auch zu viel unterbrochen wurde. Man könnte die Kapiteleinteilungen vielleicht auch als Luftholen sehen, aber ich muss nicht nach jedem Satz Luftholen oder nachdenken. Durch die Einteilung hat mir Frau Lindner manchmal etwas aufzwingen wollen, was ich so nicht gemocht habe.

Ich denke, Lilly Lindner hat sich hier einer Herausforderung gestellt, die sicher gelungen ist: Ausbrechen aus der Masse. Die schwermütige Sprache, die Kapiteleinteilungen, der Verlauf einer (für mich nicht vorhandenen) Geschichte, die Interpunktion, die (nicht)Greifbarkeit des Inhaltes,..

Es ist kein Werk, was man so runterliest. Sprachgewalt, für die die Autorin bekannt ist, spricht auch aus diesen Zeilen. Am Inhalt fehlte es mir aber.
Es ist sicher eine nette Kleinigkeit - für jemanden, der etwas damit anfangen kann. Mir wird es jedoch leider nicht lange in Erinnerung bleiben..

©2016

Zitate:

"In der grenzenlosen Weite der Unendlichkeit gibt es nur eine Grenze - die im Gehirn eines Menschen." (S. 11)

"Ich sah mich um und wusste: Einsamkeit - das sind Menschen. In einem besetzten Raum." (S. 28)

"Ich liebte Musik. Bis ich mich in der Stille verlor." (S. 43)

"»Hass hat genauso viele Buchstaben wie Liebe. Nur dass Liebe einen mehr hat.«" (S. 53)

"»Die Zeit an und für sich ist simpel - es gibt Entscheidungen, die man trifft, und Entscheidungen, von denen man getroffen wird.«" (S. 63)

"Gewalt ist eine Sprache, die keine Übersetzung braucht." (S. 103)

"Solange wir Schönheit definieren, werden wir sie niemals finden." (S. 213)

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Sally Perel - Ich war Hitlerjunge Salomon

Ich war Hitlerjunge Salomon
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Ich war total gespannt auf dieses Buch - versprach es doch mal eine andere Sicht auf eine Zeit, die man sooo schnell wohl nicht wieder vergisst und vergessen sollte.

Anfangs war ich auch noch recht angetan. ...

Ich war total gespannt auf dieses Buch - versprach es doch mal eine andere Sicht auf eine Zeit, die man sooo schnell wohl nicht wieder vergisst und vergessen sollte.

Anfangs war ich auch noch recht angetan. Der Schreibstil ist angenehm. Der Text wird nicht unnötig unterbrochen oder in die Länge gezogen. Aber genau das ist auch ein Kritikpunkt: Ich hätte mir manchmal mehr Details gewünscht - vor allem, was Sally Perels Gefühle angeht. Zwar versucht er teilweise mit Worten zu beschreiben, was in ihm vorging, aber so richtig kam das bei mir nicht an.

Es gab natürlich auch Textstellen, die mich berührt haben:

"Ich wollte leben, noch eine Stunde, einen Monat, vielleicht ein Jahr überleben, wollte einfach am Leben bleiben." (S. 134)

"Eines Abends fragte mich ihre Mutter: »Warum behandelt ihr Deutschen die Juden so grausam?«" (S. 121)

"Ist es schon schwierig, ein Jude zu sein, so ist es noch viel schwieriger zu versuchen, keiner zu sein." (S. 179)

Wie man sieht, gab es gewiss Situationen, die mich nicht kalt ließen. Aber dem Text fehlt einfach die Lebendigkeit, die man ihm durch Bilder zum Beispiel geben könnte. Auch habe ich in einer anderen Rezension gelesen, dass es wohl ein Interview am Ende des Buches bei manchen Ausgaben gibt - dies hatte ich leider auch nicht.

Ich denke, man kann dieses Buch ruhig mal lesen, denn Sally Perel wird einer der wenigen sein - oder der Einzige?!? -, der diese Zeit als 'Schaf im Wolfspelz' überlebt hat. Es ist wirklich mal eine andere Sicht und nicht schlecht. Es war auch mal interessant, nicht immer von den Grausamkeiten in den Konzentrationslagern zu lesen, sondern auch mal die Gleichgültigkeit vor den Mauern beschrieben zu bekommen. Aber nehmt eine Ausgabe, in die ein bisschen mehr Recherche und Nacharbeit investiert wurde und nicht der Text einfach runtergeschrieben steht..

©2016

weitere Zitate:

"In der Uniform meiner Feinde durch eine Kugel meiner Verbündeten zu sterben! Welch groteske Tragödie!" (S. 109)

"Ich habe mich ganz und gar meinem Selbsterhaltungstrieb überlassen." (S. 134)

"Ich litt unter permanenter Verfolgungsangst." (S. 212)

"[...] Wahlspruch eines unserer Lehrer [...]:»Wir brauchen keine Gelehrten, wir brauchen möglichst viele Vaterlandsverteidiger.«" (S. 225)

"[...] auf einem Plakat [...] verkündete der Führer: »Dein Körper gehört der Volksgemeinschaft, deine Pflicht ist Gesundheit.«" (S. 225)

"»Ja, ich gebe es zu, man hat uns getäuscht. Das Drama ist, daß sich die Bevölkerung, allen voran die Jugend, von der Propaganda der Obrigkeit so leicht hinters Licht führen läßt und fest an die Aufrichtigkeit des eigenen Landes glaubt.« Seine Naivität machte mich stumm." (S.294)

"Ich war bestürzt über das erschütternde Desinteresse und die Gleichgültigkeit, die wenige Meter vor den Ghettomauern herrschte." (S. 331)

"Sogar die Tatsache, mich mit anderen Juden in einem Ghetto wiederzufinden, schien mir weniger schlimm als meine ständige Einsamkeit." (S. 372)

"Ich hatte das Gefühl, frei zu sein, doch frei wie ein zum Tode Verurteilter in einer Zelle ohne Gitterstäbe und Türschloß." (S. 376)

"Der Lehrer rief mich auf und bat mich, die Notwendigkeit der Vernichtung der jüdischen Rasse zu erklären." (S. 384)