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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2019

Einzigartige Mixtur aus Märchen und exhibitionistischer Avangardeliteratur

Gnade der Schatten
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Cover / Artwork / Aufbau des Romans
Die „Gnade der Schatten“ ist das Debut der Autorin Rosalind Parker, welches ich im Rahmen einer Leserunde lesen durfte. Das Cover finde ich richtig gut gelungen, da ...

Cover / Artwork / Aufbau des Romans


Die „Gnade der Schatten“ ist das Debut der Autorin Rosalind Parker, welches ich im Rahmen einer Leserunde lesen durfte. Das Cover finde ich richtig gut gelungen, da das satte Schwarz des Hintergrunds einen sehr guten Kontrast zum Rotton der Frau und den weißen Lettern des Buchtitels bildet. Das Buch hätte mich auch in jeder Buchhandlung angesprochen. Die Schreibe der Autorin ist flüssig, so dass man das eher dünne Buch mit ca. 120 Seiten in kürzester Zeit durchlesen kann.

Inhalt


Im Mittelpunkt der märchenhaft anmutenden Geschichte steht Rosanne, die älteste Tochter des Königs. Anders als es der Status und ihre Erziehung von ihr verlangen und auch anders als ihre Schwestern es leben, lehnt sie die Etikette ihres Standes in vielen Bereichen ab und begibt sich vor allem in ihrem Schlafgemach in kurze, sehr intensive Erfahrungen. Doch ihr Vater trifft eines Tages die Entscheidung, dass sie in den Stand der Ehe eintreten soll und die Suche nach dem passenden Mann beginnt. Doch plötzlich geht es gar nicht mehr darum, jeden Mann zu verprellen, den ihr Vater ihr vorsetzt, denn ein Mann hat etwas in ihr berührt, dass sie kaum zu verstehen scheint. Er trifft einen ungeahnten Nerv in ihr.

Fazit


Ich hatte das Buch relativ schnell durch und empfand die dabei vor allem die Schreibe wie eingangs beschrieben angenehm flüssig. Es gibt gerade in den ersten Seiten ein paar Wiederholungen, die es in meinen Augen nicht gebraucht haben und dadurch einen eher gegenteiligen Effekt beim Lesen bei mir bewirkt haben, aber das viel mir eigentlich wirklich auch nur am Anfang auf. Das Buch ist nach eigenen Angaben der Autorin eher eine Novelle und so habe ich es auch empfunden und stellt den Beginn einer dreiteiligen Geschichte dar.
Warum ich die Erzählung märchenhaft finde, liegt nicht unbedingt am Grundgerüst: ein König mit drei Töchtern....., sondern eher an der Art der Erzählung und genau das ist der Punkt, den ich besonders an diesem kleinen Werk bewundere. Sex spielt sicherlich eine große Rolle, aber aus literarischer Sicht betrachtet ist es auch ein wohl inszenierte Mixtur aus Märchen und fast schon exhibitionistischer Avantgarde, die ich so tatsächlich noch nie gelesen habe. Mutig, gewagt und definitiv in meinem Bücherregal absolut einzigartig.

Veröffentlicht am 07.11.2019

Eine unerwartete Perle

Kissing Lessons
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Cover / Artwork / Aufbau des Romans

Kissing lesson ist der erste Teil einer Reihe der Autorin Helen Hoang. Schon das Cover hatte mich vom ersten Blick an gehabt, doch spätestens als ich dann den Klappentext ...

Cover / Artwork / Aufbau des Romans



Kissing lesson ist der erste Teil einer Reihe der Autorin Helen Hoang. Schon das Cover hatte mich vom ersten Blick an gehabt, doch spätestens als ich dann den Klappentext gelesen hatte wusste ich, dass ich das Buch quasi lesen muss. Es klang nach mehr als einer einfachen Liebesschnulze, die ich zwar auch mal gerne lese, aber bei diesem Roman hatte ich das Gefühl, dass mehr dahinter steckt. Auch gestalterisch ist das Buch ein Hingucker, da jeder Kapitelbeginn mit einer Blumenranke geschmückt wurde. Aber das beste ist, dass die Schreibe der Autorin herrlich flüssig ist, so dass die etwas über 400 Seiten sehr flott zu lesen waren.

Inhalt


Stella ist eigentlich ganz glücklich, so wie sie ihr Leben im Griff hat. Doch ihre Mutter stichelt, da sie noch immer Single ist und doch allmählich mal für Enkelkinder sorgen könnte. Obwohl es ihr widerstrebt, setzt sie sich daher mit dem Thema auf eine ganz neue Art auseinander, denn Stella hat aufgrund ihres Aspergers Ängste, die ihr gerade in Bezug auf den Umgang mit anderen Menschen oft Schwierigkeiten gemacht haben. Und bei intimen Beziehungen fängt das Drama beim Küssen an. Stella beschließt daher, sich Hilfe zu holen.

Fazit


Das Buch ist so erfrischend anders, dass ich es verschlugen habe. Ich mag die herrlich flüssige Art der Autorin, gerade wenn es um die Beschreibung der Charaktere geht. Schon die Anfangsszene beginnt mitten im Geschehen und ich musste oft schmunzeln. Mit dieser Art schafft es die Autorin einen Protagonisten mit Asperger in den Fokus zu rücken, ohne dass dieser als komische Nebenfigur auftritt neben dem glänzenden Helden, wie es in manch einer Fernseh-Serie ist. Das mag unterhaltsam sein und ebenfalls zur Enttabuisierung bei der breiten Mehrheit führen, jedoch ist es viel mutiger, die Protagonistin eines Romans mit Asperger in den Vordergrund zu stellen. Dass das dann gut gelungen ist, ist daher in meinen Augen ein doppelter Erfolg und es würde mich freuen, wenn das Buch von vielen anderen verschlungen wird. Auch freue ich mich schon auf den nächsten Teil und andere Romane aus der Feder der Autorin, deren Name ich mir definitiv merken werde.

Veröffentlicht am 14.06.2019

Flawed 1 - Spannender Einstieg in die Reihe

Flawed – Wie perfekt willst du sein?
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Cover / Artwork / Aufbau des E-Books
Das Cover hatte mich eigentlich nicht so umgehauen, aber als ich gelesen hatte, dass das Werk aus der Feder von Cecelia Ahern geschrieben wurde, war ich plötzlich interessiert. ...

Cover / Artwork / Aufbau des E-Books


Das Cover hatte mich eigentlich nicht so umgehauen, aber als ich gelesen hatte, dass das Werk aus der Feder von Cecelia Ahern geschrieben wurde, war ich plötzlich interessiert. War sie nicht die Autorin mit den berühmten Titel "P.S. I Love You" zum Beispiel? Das Cover passte jetzt so gar in mein Bild von Ahern - und schon war ich interessiert. Das Hörbuch ist für Jugendliche und Erwachsene geeignet, aus der Sicht der 17 jährigen Celestine North erzählt und wird von Merete Brettschneider gelesen, die vielleicht dem ein oder anderen durch ihre Interpretationen einiger Jennifer Armentrout Büchern bekannt geworden ist. Sie hat eine wirklich eindringliche und sehr überzeugende Stimme und schafft es, dem plot schon nach wenigen Sätzen ihren Stempel aufzusetzen.
Es handelt sich um den ersten Teil der gleichnamigen Reihe " Flawed".

Inhalt


Flawed - zu deutsch fehlerhaft - spielt in einer utopischen Gesellschaft, in der die Regierungsorganisation "Die Gilde" die Wahrung gewisser moralischer Grundsätze gewährleisten soll. Ursprünglich nur für eine Übergangszeit eingesetzt, hat sich die GIlde als festes und scheinbar autarkes Instrument entwickelt. Celestine liebt ihr Leben und steht voll und ganz hinter den Prinzipien der Gilde, bis sie in eine Situation gerät und eine Entscheidung trifft. Richtung und Falsch, Schwarz und Weiß, Gut und Böse - alles gerät plötzlich ins Wanken und bedroht alles, was ihr lieb und teuer ist.

Fazit


Ich hatte nicht viel erwartet. Da ich krank geschrieben und arge Schlafprobleme hatte, wollte ich mir etwas halbwegs seichtes aufs Ohr setzen, damit ich irgendwann zumindest eindösen kann. Das Buch beginnt wie erwartet und präsentiert eine Gesellschaft, in die unsere Protagonistin vollständig integriert ist, jedoch im Laufe der Handlung immer mehr an Halt verliert. Zunächst habe ich auch zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel erwartet, doch die Autorin schafft es ganz wunderbar, die Geschichte von Seite zu Seite spannender zu gestalten. Vermutlich ist das Buch in erster Linie für jüngere Erwachsene ausgerichtet, aber auch mich konnte die Geschichte fesseln und ich werde mir auch den nächsten Teil zulegen.

Veröffentlicht am 07.03.2019

Ein toller Roman aus dem England des Hochmittelalters

Die Erbin der Festung
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Cover / Artwork / Aufbau des Romans

Das Cover deutet schon sehr auf historischen Roman, wenn auch ein ebenso deutlicher Einschlag auf Liebesroman zu erkennen ist. Meine Version zeigt eine Frau mit rötlich-braunem ...

Cover / Artwork / Aufbau des Romans



Das Cover deutet schon sehr auf historischen Roman, wenn auch ein ebenso deutlicher Einschlag auf Liebesroman zu erkennen ist. Meine Version zeigt eine Frau mit rötlich-braunem Haar, die dem Betrachter mit dem Rücken zugewandt nach vorne blickt – eindeutig die weibliche Protagonistin Hawise de Dinan. Der Roman ist in Teile gesplittet, die die Lebensabschnitte im Leben der beiden Protagonisten Hawise de Dinan und Brunin Fritz Warin beschreiben. Ich habe das Buch in kurzer Zeit verschlungen, da die Schreibe der Autorin dies ermöglicht.



Inhalt



Die Geschichte spielt im England des Hochmittelalters. Brunin Fritz Warin ist der älteste Spross der Familie und wird als Knappe zu Jocelin de Dinan geschickt, um dort zu einem reifen Mann werden zu können. Nicht nur Jocelin, sondern auch seine Frau Sybilla kümmern sich fortan um Brunin, so dass er fast wie ein Familienmitglied im Kreis der Mädchen von Jocelin und Sybilla aufwächst. Schon damals wird erwogen, dass er einmal Hawise heiraten soll, doch vor allem Sybilla möchte, dass ihre Kinder ein Mitspracherecht bei ihrer Wahl haben.

Neben der Entwicklung zwischen Brunin und Hawise behandelt das Buch auch die politischen Entwicklungen im Kampf um den englischen Königsthron und die Auswirkungen auf die englischen/walisischen Grafschaften.



Fazit



Mir hat das Buch wirklich gut gefallen, vor allem, weil die Schreibe der Autorin sehr flüssig und frisch war und sie die handelnden Personen sowohl von ihrem äußerlichen Erscheinungsbild, als auch von ihren Intentionen her sehr plastisch zu beschreiben wusste. Dabei haben mir auch nicht nur die oben erwähnten beiden Protagonisten gefallen, sondern gerade auch die Nebencharaktere. Das einzige Manko und deshalb nicht die volle Punktzahl für mich war, dass es einige Handlungsstränge gab, die ich ein wenig zu vorhersehbar fand, als dass sie mich überraschen, bzw. emotional bewegen hätten können. Gerade der Charakter „Marion“, eine Stiefschwester von Hawise, kam bei meiner Beurteilung nicht so gut weg. Auch wenn ihr Charakter interessant beschrieben war, hatte ich ab der Hälfte des Buches das Gefühl, dass in ihr der Antagonist von Hawise geschaffen werden sollte, während das für Brunin de Lacy und dessen Ritter sind. Daher würde ich einen halben Punkt für die Charakterentwicklung im Hinblick auf Spannungsaufbau und einen weiteren halben Punkt für das Ende sehen, denn dies war mir nach 700 Seiten irgendwie zu seicht.

Veröffentlicht am 13.02.2019

Ein guter wenn auch nicht perfekter Abschluss der Reihe

Ramses - Geliebt von Amun -
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Cover / Artwork / Aufbau des Romans

Auch der finale sechste Teil der Reihe um Ramses II. passt optisch gut in die Reihe und ich wünschte, ich würde die Reihe nicht als Ebook, sondern als Taschen- oder ...

Cover / Artwork / Aufbau des Romans



Auch der finale sechste Teil der Reihe um Ramses II. passt optisch gut in die Reihe und ich wünschte, ich würde die Reihe nicht als Ebook, sondern als Taschen- oder gebundenes Buch gelesen haben, denn dann könnte ich die Reihe im Regal bewundern.
Die Schreibe der Autorin ist gewohnt flüssig, so dass ich sehr gut durch das Buch durchkam. Da auch die meisten Charaktere aus den voran gegangenen Teilen bekannt waren und man somit alte Bekannte traf, fühlte sich das Buch nicht wie ein sechster Teil an, sondern die Reihe schließt sich wie ein einzelner Roman.


Inhalt



Ohne spoilern zu wollen beschreibt dieser Teil die letzten Regierungsjahre des Pharao Ramses II. Im Zentrum dieses Teils steht in meinen Augen vor allem die Wahrung der Sicherheit - sowohl nach innen als auch nach außen. Die Grenzen zum Königreich Hatti müssen gesichert und die Freundschaft ausgebaut werden, jedoch ist es Ramses auch wichtig, seine Familie, seine Nachfolge und sein Ansehen innerhalb seines Königreiches zu schützen. An seiner Seite steht seine Familie und gerade diese starken Familienbande ist es, die ihm bei seiner Regentschaft am meisten unterstützt.


Fazit



Was mir am finalen Teil am besten gefiel ist Ramses selbst. Man spürt noch immer immer den Feuer des jungen Ramses in ihm, dennoch hat er seine Kinder, allen voran Bintanat und Chaemwaset, dazu erzogen, ihm ehrliche Ratschläge zu geben. Dies wird vor allem im letzten Drittel des Romans deutlich und hat mir sehr imponiert. Der einzige Wehmutstropfen für mich war, dass der Roman gerade in diesem letzten Drittel auch sehr schnell zu Ende ging. Natürlich war die Geschichte zu Ende erzählt, warum sie also künstlich in die Länge ziehen, doch irgendwie war ich am Ende wirklich ein wenig traurig.
Alles in allem habe ich die komplette Reihe jedoch sehr genossen und ich werde die Charaktere vermissen.