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Veröffentlicht am 03.10.2016

The Club: Flirt

The Club – Flirt
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Der Klappentext hat mir auf Anhieb sehr gut gefallen und hat mich auch sehr neugierig auf Jonas und die Antwort der mysteriösen Frau gemacht. Vor dem Lesen habe ich sehr viele unterschiedliche Meinungen ...

Der Klappentext hat mir auf Anhieb sehr gut gefallen und hat mich auch sehr neugierig auf Jonas und die Antwort der mysteriösen Frau gemacht. Vor dem Lesen habe ich sehr viele unterschiedliche Meinungen und Bewertungen gehört und war daher umso begeisterter, dass ich mir selbst eine Meinung bilden würde.

Obwohl ich laut dem Klappentext dann doch eher auf eine normale Dating-Webseite gehofft habe, war mir doch irgendwie schon klar, dass es sich um viel mehr handelt als bloß um einen Club. Und wie sich herausgestellt hat, hatte ich Recht. Es geht um einen Sexclub. Was aber im Endeffekt auch gar nicht so schlimm war, denn der Club hat mehr Dreck am Stecken, als es zu sein scheint.

Jonas war mir am Anfang des Buches einfach nur unsympathisch. Seine Behauptungen, dass er jede Frau ins Bett bekommen kann und seine arrogante und überhebliche Art gingen mir sofort gegen den Strich und haben mich trotzdem des interessanten Einstiegs (das Anmeldeformulare zum Club) auf die Palme gebracht. Während des Buches habe ich es dann allerdings doch geschafft, mich auf ihn einzulassen und ihn als Charakter so zu akzeptieren, wie nun mal ist (riesen Ego!). Schließlich zeigt er später auch seine guten Eigenschaften, lässt Gefühle zu, ist ab und zu auch ein wenig selbstkritisch und lässt nicht immer sein Macho-Gehabe raushängen.

Auch wenn ich sehr darauf gehofft habe, dass Sarah das perfekte Gegenwicht zu Jonas bilden würde – schließlich sind die Kapitel in abwechselnden Sichtweisen geschrieben – da wurde ich leider ein wenig enttäuscht. Positiv überrascht hat mich ihr Selbstbewusstsein und dass sie nicht als kleines, graues, unerfahrenes Mädchen hingestellt wird, dass sie sich nicht kontrollieren lassen will und sehr selbstständig zu sein scheint. Trotzdem erschien sie mir viel zu oft zu naiv und wankelmütig. Erst will sie nur eine Nacht mit ihm verbringen, dann hofft sie, dass er sich in sie verliebt, dann ist sie wieder mit vier Wochen zufrieden, dann hofft sie wieder, dass er ihre große Liebe ist.

Die Chemie zwischen den beiden Hauptprotagonisten mochte ich sehr gerne. Gott sei Dank, denn Erotik und Sexszenen kommen in The Club auf keinen Fall zu kurz – eigentlich gibt es kaum ein Kapitel ohne.

Natürlich könnte ich jetzt sagen, es geht 400 Seiten lang nur um Erotik, einen sexbesessenen, sich selbst liebenden Egozentriker und um ein Mädchen, das zwar selbst schon genügend Erfahrung gesammelt hat, aber trotzdem hofft, den gebrochenen, einsamen Bad Boy zähmen zu können. Und ja. Irgendwie geht es auch darum. Aber nicht auf eine "Shades of Grey"-Art, sondern eher so, dass man die Geschichte auch ernst nehmen kann (das konnte ich bei SoG eigentlich nicht). Die ganze Story rund um Sarah, Jonas und Sex ist gespickt mit ein bisschen Spannung – leider erst gegen Ende – zwei traurigen Kindheiten – wie soll es auch anders sein? – und der Frage, ob Jonas sich wirklich ändern kann. Alles in allem war das Buch doch mehr, als ich erwartet hatte und was die ersten Seiten versprochen haben. Das Ende hat die Lust auf den zweiten Teil enorm verstärkt.

Das Cover fand ich auf den ersten Blick zwar nicht besonders ansprechend, aber auf den zweiten Blick wirkt es doch solide und passend. Wichtig für mich ist ohnehin fast immer nur der Buchrücken. Und der weist wie viele Erotik-Romane eine grelle Farbe auf, die sich auch gut mit den folgenden Bänden im Bücherschrank macht.

Der Schreibstil der Autorin hat mir für einen Erotik Roman gut gefallen. Die Sprache ist stellenweise ein wenig derb, aber es hält sich wirklich in Grenzen. Die manchmal aufkommenden Feindseligkeiten zwischen Jonas und Sarah fand ich sehr amüsant. Der Schreibstil ist also locker, leicht und flüssig, so dass der Geschichte problemlos gefolgt werden kann.

Fazit
The Club – Flirt hat zwar einige Schwächen und konnte mich nicht von Anfang an überzeugen, aber sowohl die Charaktere, als auch die Geschichte haben später um einiges zugelegt. Ich hatte ein Buch wie "Shades of Grey" erwartet, doch um einiges mehr bekommen. Der Epilog hat definitiv Spannung erzeugt und Lust auf den zweiten Teil gemacht.

Veröffentlicht am 03.10.2016

Unfehlbar

unfehlbar
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Roboter, Bombenanschlag, radikales Verhalten von politischen und religiösen Gruppen, Korruption und Gewalt – das sind definitiv Themen, die einen guten Zukunftsroman bzw. Zukunftsthriller versprechen lassen. ...

Roboter, Bombenanschlag, radikales Verhalten von politischen und religiösen Gruppen, Korruption und Gewalt – das sind definitiv Themen, die einen guten Zukunftsroman bzw. Zukunftsthriller versprechen lassen. Aber leider hat es mir Unfehlbar nicht so leicht gemacht, wie ich erhofft hatte.

Die Geschichte rund um den FBI Agenten Daniel Madsen bietet einen Wahnsinns-Einstieg. Die Stadt vibriert, ein Knall zerreißt die Stille: in San Francisco gab es einen Bombenanschlag; ein Haus bricht zusammen und hinterlässt nichts als Schutt, Asche, Leichenteile und die Frage: Warum? Ich hatte Bilder von 9/11 im Kopf, auch Szenen von der Fernsehserie "Quantico" – falls sie jemand kennt.

Auch die Charaktere fand ich überzeugend: die beiden wichtigsten Figuren sind die Polizei-Computerspezialistin Shari Sanayei und der FBI-Agent (bzw. Plotter genannt) Daniel Madsen. Beide waren mir mit Abstand die sympathischsten Charaktere. Sie haben zwar anfangs nicht viel miteinander zu tun, aber mir war von vornehinein klar, dass die beiden zusammen am Ende das Rätsel aufklären werden. Wieso auch nicht? Denn sie sind beide grandios in ihrem Job. Aufgrund der guten Chemie zwischen den beiden hat mir das letzte Drittel des Buches auch am besten gefallen. Sie brauchen und vertrauen einander.

Unfehlbar hat mir einen ordentlichen Denkanstoß gegeben, denn in dem Thriller wird das schwierige Thema Prostitution sowie der Umgang der Kirche mit eben jener behandelt. Aber da die Geschichte in der Zukunft spielt geht es nicht mehr um Frauen, die sich prostituieren, sondern um Roboter, die eigens für diese Aufgabe entwickelt wurden. Sie sehen aus wie echte Menschen, können Gefühle zeigen und haben verschiedene Bewegungseinstellungen. Das hörte sich für mich anfangs sehr befremdlich an – doch nach und nach habe ich mich gefragt, ob unsere Zukunft auch so aussehen wird, ob es möglich (sein) wird und wie die Zukunft selbst mit den Themen Prostitution, Pornografie und den verschiedenen Weltanschauungen von Politik, Kirche, Glauben und Gesellschaft umgehen wird.

Da ich mich auf die oben genannten Themen konzentriert habe, ist mir ein wenig die Spannung flöten gegangen. Es gab zwar die ein oder andere Action-Szene, richtig packen konnte sie mich allerdings nicht. Ich war interessiert an der Auflösung des Rätsels, wer hat die Bombe gelegt? Waren es die religiösen Fanatiker? Die neue Kirche NeChristo? Es war auch interessant, Madsens Weg der Aufklärung zu folgen, der ganze Zukunftsschnickschnack, aber – wie gesagt – Spannung kam kaum bei mir an.

Bruce McCabes Schreibstil fand ich sehr gut. Genauso wie ich ihn von einem Thriller-Autor erwarte: mitreißend, manchmal ruhig, dann wieder schnell und packend. Aber leider hat es auch sein Schreibstil nicht geschafft, die erhoffte Dramatik zu erzeugen.

Das Cover sieht auf den ersten Blick nach nichts besonderem aus; doch trotzdem gefällt mir die schlichte Gestaltung ganz gut. Für die Geschichte fand ich sie auf jeden Fall passend.

Fazit
Unfehlbar ist ein guter Thriller: kaum auffallende Logik-Lücken, starke Charaktere, eine runde Geschichte mit einigen Zukunftselementen. Die fehlende Spannungserzeugung hat mich dann leider doch ein wenig enttäuscht. Doch trotzdem kann ich das Buch empfehlen, denn die Geschichte bietet nicht nur eine diskutierte Thematik, sondern schafft es auch, Bilder im Kopf auszulösen und den Geschehnissen in der Zukunft mit Leichtigkeit zu folgen.

Veröffentlicht am 03.10.2016

Wenn der Sommer endet

Wenn der Sommer endet
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Ich bin sehr gut und einfach in dieses Werk gestartet; der spannende Klappentext und der mysteriöse Einstieg haben mich wirklich gefesselt und so schnell nicht mehr losgelassen. Es tauchen mit jeder Seite ...


Ich bin sehr gut und einfach in dieses Werk gestartet; der spannende Klappentext und der mysteriöse Einstieg haben mich wirklich gefesselt und so schnell nicht mehr losgelassen. Es tauchen mit jeder Seite mehr und mehr Fragen auf, aber etwa in der Hälfte des Buches erschien es mir so, als habe sich die Autorin selbst in ihnen verfangen und es gäbe keine plausible Lösung für dieses komplexe Konstrukt. Dass dabei dann auch noch verschiedene – teils sehr umfassende – Thematiken wie etwa eine gesellschaftlich diskutierte Liebe, Gewalt in der Beziehung, Kindesmissbrauch, Verlust eines Familienmitglieds, Geister und noch so einiges mehr, angeführt werden, hat diesen Eindruck nur noch verstärkt.

Für einen Mystery-Roman hat mir persönlich auch etwas an Spannung gefehlt. Die Geschichte war interessant, ich habe auch den Vorgängen gerne gefolgt und haben mich mitreißen lassen. Auch die dunkle Zeit und das mysteriöse Mädchen haben viel Raum für Spekulation gelassen und eine großartige Verwicklung versprochen. Doch am Ende war mir alles einfach zu unkreativ; ein glattes Ende. Ich bin normalerweise ein sehr großer Fan von Geheimnissen, Mystery und einem offenen Ende, einer komplizierten Geschichte, Verwirrungen. Ich mag es, wenn man am Schluss selbst ein wenig nachdenken muss, vielleicht auch ein bisschen rumspinnt, dass aus einem Rätsel, einem Phänomen eine runde Geschichte wird. Doch viele Fragen blieben offen, vieles zu ungeklärt, das Ende war für mich unbefriedigend; ich hätte gerne einfach mehr erfahren und mir einen besseren Abschluss gewünscht. Am Ende war einfach zu wenig Platz, zu wenig Raum, um die vielen Fragen zu beantworten und die oben genannten Thematiken fertig zu analysieren.

Ein großer Pluspunkt der Geschichte sind definitiv die Charaktere. Die Geschwister Cara, Alice und Sam sind tiefgründige Personen, die alle ein wenig geheimnisvoll, aber deshalb umso liebenswürdiger sind. Warum allerdings Alice eines der beliebtesten Mädchen der Schule ist und Cara, Sam und Bea – Caras beste Freundin – eher unsichtbar erscheinen, blieb mir ein Rätsel.

Die Autorin hat in ihrem Buch Wenn der Sommer endet einen ganz eigenen Stil an den Tag gelegt, den ich bisher so auch noch nicht gelesen habe. Moria Fowley-Doyle schreibt sehr deutlich, aber auch sehr bildlich und tiefgründig, definitiv aber sehr besonders. Sie spielt sehr gut mit Worten, kann philosophieren und zeigt das auch deutlich. Ich denke, man muss den Stil mögen, um auch mit der Geschichte klar kommen zu können.

Auch das Cover ist sehr besonders und schön; ein Blickfang, der Lust auf mehr macht, auf Geheimnisse und eine tolle Geschichte.

Fazit
Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, viel erwartet und wurde deshalb vielleicht ein wenig schwermütig zurückgelassen. Der einmalige Stil der Autorin und die doch recht spannenden und tiefgründigen Charaktere haben mich allerdings voll und ganz überzeugen können. Auch wenn Wenn der Sommer endet einige Schwächen aufweist, kann ich es trotzdem empfehlen.

Veröffentlicht am 03.10.2016

Wenn eins zum andern kommt

Wenn eins zum andern kommt
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Der Klappentext von Penelope Livelys Werk hat mich direkt angesprochen und ich hatte einiges von dieser Geschichte erwartet. Wie kann ein Handtaschenraub so viele Leben verändert? In welche Richtung werden ...

Der Klappentext von Penelope Livelys Werk hat mich direkt angesprochen und ich hatte einiges von dieser Geschichte erwartet. Wie kann ein Handtaschenraub so viele Leben verändert? In welche Richtung werden sich die Leben wandeln und vor allem: Wessen Leben wird sich am meisten dabei vom vorherigen unterscheiden? Charlotte muss wegen ihrer gebrochenen Hüfte zu ihrer Tochter Rose ziehen, die deswegen nicht an der Geschäftsreise ihres Chefs Henry teilnehmen kann. Henry bittet seine Nichte Marion, ihn zu begleiten, die wiederum ihrem Geliebten Jeremy per SMS mitteilt, dass sie ihn am Wochenende wegen des Ausflugs mit ihrem Onkel nicht sehen kann. Jeremys Frau Stella liest per Zufall die SMS und will die Scheidung.

Das Grundgerüst des Plots hat mich sehr interessiert und auch begeistert – wie eins zum andern führt, wie Kleinigkeiten das Leben mehrerer Personen durcheinander bringen können, wie sich alles entwickelt, wer am meisten darunter zu leiden hat und wie alles miteinander verbunden ist; die Umsetzung hat mich leider nicht angesprochen. Der Anfang hat mir noch sehr gut gefallen, vor allem die Schilderungen, was passiert und was alles ins Rollen gebracht wird. Doch nach den ersten hundert Seiten verlor die Geschichte an Spannung und meiner Meinung nach auch an Struktur. Neue Abschnitte begannen mit "Er" und "Sie" und desöfteren war ich verwirrt, um wen von den vielen Figuren es sich jetzt überhaupt handelt. Der Roman war teilweise ziemlich langatmig, wenn nicht sogar langweilig, obwohl die Charaktere sehr sympathisch, gelungen und durchdacht auftraten. In vielen Romanen gibt es nur äußerlich und charakterlich perfekte Figuren, ohne schlechte Eigenschaften. Das war hier nicht der Fall – insbesondere bei Jeremy nicht. Das hat mir besonders gut gefallen, da ich Charaktere mit Macken und Fehlern einfach realitätsnäher und ansprechender finde.

Neben den Protagonisten war der Schreibstil das zweite und leider auch letzte überzeugende an dem Roman. Die Geschichte lässt sich dank der Sprache von Penelope Lively gut, schnell und flüssig lesen.

Fazit
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Alles in allem war ich in den ersten hundert Seiten sehr überzeugt von dem Buch und konnte auch die eher schlechten Bewertungen nicht verstehen. Aber sowohl die Handlung, als auch die Struktur der Geschichte verloren immer mehr an Ordnung und waren uninteressant, so dass ich mich gegen Ende hin sogar quälen musste, den Roman zu beenden. Wer also nicht allzu viel von dem Roman erwartet und eine leichte Lektüre zum Zeitvertreib sucht, mit einem flüssig lesbaren Schreibstil und sympathischen, tiefgründigen Charakteren, dem kann ich dieses Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 03.10.2016

Winter und Schokolade

Winter und Schokolade
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Es ist gar nicht mal so einfach, meine Meinung zu diesem Roman in Worte zu fassen. Zum einen hatte ich wegen des Klappentextes einen ganz anderen Plot erwartet, aber zum anderen fand ich diese Geschichten ...

Es ist gar nicht mal so einfach, meine Meinung zu diesem Roman in Worte zu fassen. Zum einen hatte ich wegen des Klappentextes einen ganz anderen Plot erwartet, aber zum anderen fand ich diese Geschichten der vier Geschwister Art, Colette, Magali und Jacqueline auch ziemlich mitreißend. Ähnlich geht es mir beim Cover. Zum einen wunderschön gestaltet, es wirkt harmonisch und bereitet mir sofort Lust auf Winter und heiße Schokolade, Schnee, Weihnachten und Familie, aber auf der anderen Seite ist sowohl der Titel, als auch die Gestaltung wenig passend. Es geht kaum um Winter oder um Weihnachten – außer in den letzten zwei bis drei Kapiteln.

Die vier Geschwister könnten unterschiedlicher nicht sein. Jeder hat seine eigenen Probleme, die Familie ist seit dem Tod der Mutter auseinander gerissen; Magali wohnt in Pennsylvania, Colette in Kalifornien, Jacqueline in Belgien und Art ... naja, er ist immer da, wo Kriege oder Naturkatastrophen herrschen um sich sein Geld als Fotograf zu verdienen. Alle vier Geschichten waren unterhaltsam und gut durchdacht und liefen am Ende durch das Treffen der Familie zusammen.

Und alle vier Geschwister waren mir sehr sympathisch – natürlich jeder mit seinen Schwächen. Magali, die gerne einen Roman schreiben würde, aber nichts zu Papier bringt. Jacqueline, die gerne ein Baby bekommen würde. Colette, von ihrem Freund verlassen, verliert ihren Job. Und Art hat "mysteriöse" private Probleme mit Magalis bester Freundin. Ich fand die vier und deren Geschichten sehr gut ausgearbeitet, genauso wie ihre Sorgen und ihren Kummer, ihre Selbstzweifel und die Suche nach einem Zuhause und nach Geborgenheit – denn damit haben alle zu kämpfen, wenn auch jeder auf seine ganz eigene Art und Weise.

Schade war allerdings, dass der Klappentext impliziert, es handle sich in dem Buch um Weihnachten, ein Familienessen und ein großes Geheimnis. Es wurden allerdings eher die Leben der drei Schwestern erzählt, die sich erst in den letzten Kapiteln mit ihrem Vater treffen. Das große Geheimnis, von dem ich erwartet hatte, es wäre das Hauptthema oder zumindest der Anfang des Plots war einerseits kein wirklicher Knüller, kam aber andererseits auch viel zu kurz.

Den Schreibstil fand ich sehr ansprechend, leicht und flüssig. Ein perfektes Buch für ein Wochenende oder ein paar freie Tage. Die Erzählperspektive wechselt zwischen den Schwestern pro Kapitel. Es wird in der Ich-Form erzählt, was am Anfang sehr verwirrend war, aber so erfährt man besten etwas über die Geschichte und mit der Zeit habe ich mich auch daran gewöhnt. Von Art gab es leider keine Kapitel, was ich sehr enttäuschend fand. Ich hätte gerne mehr über den einzigen Bruder erfahren.

Gestört haben mich ebenfalls die französischen und italienischen Einschübe. Da ich Französisch in der Schule gelernt habe, konnte ich die meisten Begriffe oder Textstellen ohne Mühe übersetzen – bei den italienischen dagegen musste ich desöfteren meinen italienischen Freund zu Rate ziehen. Natürlich tragen sie nicht direkt zur Geschichte bei, da es sich meist um Füllwörter handelt, aber mich hat es gestört, nicht voll und ganz im Bilde zu sein oder Textstellen nur halb zu verstehen.

Eine besondere und süße Idee waren die Rezepte, die zwischen den Kapiteln eingestreut wurden. Sie greifen Gerichte (oder Getränke) auf, die in der Geschichte aufgeführt werden. Das macht den Roman für mich auch zu etwas besonderem, da ich das in keinem Buch zuvor gesehen habe.

Fazit
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"Winter und Schokolade" konnte mich leider nicht vollständig überzeugen, was vielleicht überwiegend auch an meinen falschen Erwartungen lag, die der Klappentext in mir erzeugt hat. Trotzdem waren die Charaktere überzeugend und die einzelnen Geschichten unterhaltsam. Wer also objektiv und ohne Erwartungen an dieses Buch herangeht, dem kann ich diesen Roman von Kate Defrise sicher empfehlen.

Und übrigens: Appletinis sind niemals out! Lasst euch nichts einreden ;)