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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.04.2019

Französische Küche

Versuchung à la Provence
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In einem kleinen Ort im Süden Frankreichs befasst sich der Dorfgendarm Pascal Chevrier mit dem Fall von abgetrennten Fingern, die Köche in der Umgebung erhalten haben. Für seine Ermittlungen begibt er ...

In einem kleinen Ort im Süden Frankreichs befasst sich der Dorfgendarm Pascal Chevrier mit dem Fall von abgetrennten Fingern, die Köche in der Umgebung erhalten haben. Für seine Ermittlungen begibt er sich in die Kreise einer Gourmet-Bruderschaft mit altertümlichen Werten.
Bereits zum zweiten Mal können wir den Protagonisten bei seiner Polizeiarbeit und im Privatleben begleiten und feststellen, dass die Provence nicht nur eine schöne Landschaft, sondern auch ein paar Verbrechen bietet, die es aufzuklären gilt.
Der Autor spart dabei nicht an kuriosen Handlungsorten und Tötungsmethoden („Es waren zu viele Informationen, zu viele skurrile Geschichten, die es zu verarbeiten galt.“). Das Leben der Hauptfigur wurde weiterentwickelt; kulinarische und bibliophile Aspekte taten ihr Übriges zur Gestaltung des Geschehens. Ich kann diesen Roman also voll und ganz als unterhaltsame Lektüre empfehlen.

Veröffentlicht am 14.04.2019

Freundlichkeit verschenken

Das Glück der kleinen Gesten
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Mit der Frage „Wie kann ich mit kleinen Gesten meinen Mitmenschen (und dadurch auch mir) Glück schenken?“ begeben sich die beiden Autorinnen in den Praxistest und lassen uns an ihren Erlebnissen teilhaben.
Zunächst ...

Mit der Frage „Wie kann ich mit kleinen Gesten meinen Mitmenschen (und dadurch auch mir) Glück schenken?“ begeben sich die beiden Autorinnen in den Praxistest und lassen uns an ihren Erlebnissen teilhaben.
Zunächst erörtern sie in der Theorie, was Glück ausmacht und wie die Regeln für die kleinen Gesten seinsollten. Schließlich ist mancheiner gar nicht gewöhnt, dass man ihm etwas Gutes will und könnte irritiert reagieren.
So verschenken die beiden Tagestickets für den Nahverkehr, die noch eine Restgültigkeit haben, sammeln Obst in Gärten von alten Damen auf oder verteilen Komplimente. Nichts davon ist schwierig umzusetzen, und zum Nachahmen wird ausdrücklich aufgerufen.
Sprachlich störte mich ein wenig, dass häufig englische Begriffe (wie „Random Acts of Kindness“) verwendet wurden, für die es durchaus eine deutsche Ausdrucksweise gegeben hätte. Wettgemacht wurde dies von der liebevollen Gestaltung (kleine Zeichnungen hier und da im Buch verteilt) und den vielen schönen Ideen, der Welt etwas Positives zurückzugeben.

Veröffentlicht am 07.04.2019

Familiäre Abgründe

ALLES WAS ICH DIR GEBEN WILL
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Der Schriftsteller Manuel stellt nach dem Tod seines Mannes Álvaro fest, dass dieser ein Doppelleben geführt hat. Eine Reise nach Galicien bringt die dunklen Details einer Familiengeschichte zutage.
Als ...

Der Schriftsteller Manuel stellt nach dem Tod seines Mannes Álvaro fest, dass dieser ein Doppelleben geführt hat. Eine Reise nach Galicien bringt die dunklen Details einer Familiengeschichte zutage.
Als Leser begleiten wir von Anfang an den Protagonisten und können uns gut in seine Verständnislosigkeit und Hilflosigkeit hineinversetzen. Und wir geraten in einen Sog und wollen mit ihm herausfinden, was es mit dieser geheimgehaltenen Parallelwelt auf sich hat.
Der Roman wartet mit vielen Facetten auf. In erster Linie ist er ein Krimi mit einer inoffiziellen Ermittlung in verschiedenen Todesfällen. Dann zeigt er uns die Verflechtungen einer Familie mit Macht und die Allüren ihrer Mitglieder. Das alles geschieht vor dem Hintergrund einer reizvollen Landschaft im Nordwesten Spaniens, deren Weinberge ein idyllisches Flair vermitteln.
Mir hat gut gefallen, wie die Figuren entwickelt wurden und wie die Autorin den Faden führte, der die unterschiedlichen Elemente vereinte. Das machte „Alles was ich dir geben will“ für mich zu einem Krimi mit dem gewissen Etwas.

Veröffentlicht am 31.03.2019

Powerporträts

Power People - Frauen und Männer, die die Welt verändert haben
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„Power People“ ist nach „Power Women“ das nächste Buch des Autors, das in 25 Porträts Persönlichkeiten der Geschichte darstellt, die in ihrer Zeit Mut bewiesen haben und sich nicht von ihren Zielen abbringen ...

„Power People“ ist nach „Power Women“ das nächste Buch des Autors, das in 25 Porträts Persönlichkeiten der Geschichte darstellt, die in ihrer Zeit Mut bewiesen haben und sich nicht von ihren Zielen abbringen ließen. Einige kennt man (wie Stephen Hawking), andere sollte man kennenlernen (wie Boudicca, die sich gegen die Römer zur Wehr setzte), weil ihre Beispiele zeigen, dass man sich nicht kleinreden lassen darf und Neuem eine Chance geben soll. Das Sachbuch für Kinder ist farbenfroh gestaltet und enthält Ratschläge, die an das Wesen der vorgestellten Person angelehnt sind („Aber wie kannst du deiner Lehrerin ins Gesicht sagen, dass sie falsch liegt? Wie würde Galileo handeln?“). Ein tolles Konzept und unbedingt zu empfehlen!

Veröffentlicht am 24.03.2019

Ein Klavier

Das Gewicht eines Pianos
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Zwei Frauen, Katya aus Russland und Clara aus den USA, verbindet ein Klavier.
„Aber aufrecht stehende Blüthner-Klaviere begegnen einem in den Staaten nicht so oft, schon gar keine so alten. In Europa, ...

Zwei Frauen, Katya aus Russland und Clara aus den USA, verbindet ein Klavier.
„Aber aufrecht stehende Blüthner-Klaviere begegnen einem in den Staaten nicht so oft, schon gar keine so alten. In Europa, klar, da sind sie so häufig wie Kleenex.“ Das Klavier steht hier symbolisch für Vieles, natürlich für die Liebe zur Musik, aber auch für Freiheit und Familie. Und so dient die Sorge um das Klavier maßgeblich dazu, Erinnerungen aufleben zu lassen, Familiengeschichte zu verstehen und die eigene Identität zu finden.
Mich hat dieser Roman begeistert, denn er zeigte, wie Musik Hoffnung macht in schweren Zeiten und die einfache Anwesenheit eines Instruments Erlösung verspricht. Und da die Leben der Figuren in den verschiedenen Zeiten authentisch dargestellt werden (insbesondere die Rolle der Frau), wirkt das weder abgehoben noch kitschig. Eine ungewöhnliche Geschichte, ein tolles Buch!