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Veröffentlicht am 22.07.2019

alles dabei- (schwarzer) Humor, Achtsamkeit und Leichen

Achtsam morden
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"Achtsam morden" ist ein extrem humorvoller Kriminalroman des Autor Karsten Dusse. Der Achtsamkeitsberater und gutbezahlte Coach Joschka Breitner soll den überarbeiteten Anwalt Björn zu einem besseren ...

"Achtsam morden" ist ein extrem humorvoller Kriminalroman des Autor Karsten Dusse. Der Achtsamkeitsberater und gutbezahlte Coach Joschka Breitner soll den überarbeiteten Anwalt Björn zu einem besseren Partner und Familienvater machen. Dessen Frau droht mit der Trennung, deshalb unterwirft Björn sich und wundert sich sehr bald, wozu sich die erlernten Techniken im Alltag noch benutzen lassen.

Jedes Kapitel beginnt der Autor mit Leitsätzen Breitners und kombiniert sie mit sehr ironischen, wenngleich realistischen Beschreibungen aus dem bürgerlichen Alltagsleben Björns und seinem Umfeld.

Der Protagonist wandelt sich vom "Bäh-Anwalt" zum Mafiaclan-Anführer, aber alles unter dem Mantel der Achtsamkeit.

Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 22.07.2019

immer noch aktuell

Siebzehnter Sommer
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Im Roman "Siebzehnter Sommer" von Maureen Daly erlebt die 17jährige Protagonistin Angie den Sommer ihres Lebens, weil sie sich zum ersten Mal verliebt. Sportass Jack ist der Auserwählte. Angie bleiben ...

Im Roman "Siebzehnter Sommer" von Maureen Daly erlebt die 17jährige Protagonistin Angie den Sommer ihres Lebens, weil sie sich zum ersten Mal verliebt. Sportass Jack ist der Auserwählte. Angie bleiben jedoch nur 3 Sommermonate bis zum Beginn des Colleges nach dem Highschoolabschluß, dann verläßt sie ihr Zuhause in einer kleinen amerikanischen Stadt. 

Vielleicht, weil die Autorin bei dem Schreiben des Buches ebenfalls erst 17 war, wird diese erste Liebe unglaublich locker und leicht und ohne jeglichen Kitsch erzählt, wie man es selten erlebt. 
Man fühlt mit Angie mit, durchlebt mit ihr die Unsicherheiten (ruft er an? wann ruft er an? was, wenn er nicht anruft?), aber auch ihre Glücksseligkeit, die ein heißer, träger Sommer im Schoße einer funktionierenden Familie bringen kann. 

Der Sprachstil ist anschaulich und lebendig. Vielleicht ein wenig altmodisch (verständlicherweise), aber dennoch immer mit einem Hauch von Poesie, der einfach nur bezaubernd wirkt. Die Protagonisten wirken echt, authentisch und sind liebevoll gezeichnet.  

Dieser zauberhafte Roman, der zum Träumen einlädt, zeigt zugleich jedoch die "negativen" Seiten des Erwachsenwerdens auf. Denn nicht nur Liebe und Glück gehören dazu, sondern ebenso die Unsicherheiten und der Wunsch nach Unabhängigkeit. 

Ein toller Roman, der an Aktualität nichts verloren hat.

Veröffentlicht am 22.07.2019

den Sommer gerettet, das Freibad auch

Im Freibad
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In ihrem Roman „Im Freibad“ erzählt die junge Autorin Libby Page die Geschichte der 86jährigen Rosemary, die ihr ganzes Leben in Brixton verbracht hat. Als das dortige Freibad aus finanziellen Gründen ...

In ihrem Roman „Im Freibad“ erzählt die junge Autorin Libby Page die Geschichte der 86jährigen Rosemary, die ihr ganzes Leben in Brixton verbracht hat. Als das dortige Freibad aus finanziellen Gründen geschlossen werden soll, ist das die schlimmste Nachricht für die rüstige Rentnerin. Denn das Schwimmbad, das sie täglich besucht, spielte schon immer eine Hauptrolle in ihrem Leben. Hier fühlt sie noch mit ihrem (mittlerweile verstorbenen) geliebten Mann George durch viele Erinnerungen verbunden.

Sie sagt den "Mächtigen" den Kampf an!


So lernt Rosemary die junge und einsame Journalistin Kate kennen, der Rosemarys Geschichte zu Herzen geht. Kate erkennt, daß das Schwimmbad nicht nur für Rose und später auch für sie selbst etwas ganz besonderes ist, sondern vor allem das Herz der ganzen Nachbarschaft darstellt. Doch können die ungleichen Frauen Kate und Rosemary es wirklich schaffen, das Freibad zu retten?


Die Geschichte berührte mich zutiefst. Die Autorin schafft es spielend, daß man sich in ihrem Roman verliert und in die Hauptprotagonisten ein wenig verliebt, was dem liebevollen Gespür der Autorin für ihre Charaktere zu verdanken ist.

Libby Page hat einen Blick für besondere Momente und Details. Ihr Schreibstil ist sehr angenehm leicht, ohne Tiefe vermissen zu lassen. Wertvoll ist die Erkenntnis, daß wir alle etwas erreichen können, wenn wir zusammenhalten und etwas wagen.


Daß alle, so verschiedene, Menschen- Alte, Schwache, Migranten u.v.m.- durch Freundschaft, Liebe, Anerkennung weiter wachsen.

Fazit: Ich habe dieses Buch sehr gern gelesen und werde es auch noch weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 02.04.2019

Mörderjagd

Running Girl
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Garvie Smith ist ein Krimi-Held der introvertierten Art. Daß seine "Freunde" ihn Sherlock nennen ist nicht schmeichelhaft, aber doch passend. Mit seiner „null-Bock-Mentalität“ durchlebt er seine Tage, ...

Garvie Smith ist ein Krimi-Held der introvertierten Art. Daß seine "Freunde" ihn Sherlock nennen ist nicht schmeichelhaft, aber doch passend. Mit seiner „null-Bock-Mentalität“ durchlebt er seine Tage, denn er ist nicht nur hochintelligent, sondern auch gelangweilt vom Leben- von der Schule, seiner Mutter und den Verpflichtungen allgemein, so schwänzt und kifft er lieber und entspannt sich mit Überlegungen und komplexen Zahlen in seiner Hood, einem sozialschwachen Randbezirk Londons.

Das alles hat ein überraschendes Ende als man Chloe tot auffindet, eine frühere Freundin Garvie´s. Und deren nun verdächtigen letzten Freund Alex er auch näher kennt. Der ermittelnde Kommissar R. Singh ist natürlich in Garvie´s Augen unfähig und so ermittelt er, um zu helfen und Chloe´s wahren Mörder zu entlarven. Natürlich gerät er dadurch ständig mit DI Singh aneinander. Deren Dialoge machen einen Großteil des Reizes dieses Buches aus.
Chloe schien nach außen zwar alles von sich preiszugeben, jedoch hatte sie so einige Geheimnisse, die Garvie nach und nach aufdeckt. Allerdings ist er dabei Singh immer um einige Schritte voraus, dem dies sauer aufstößt. Warum lügt Alex und hatte der verheiratete Lehrer eine Affäre mit Chloe? Warum ist der schweigsame Schulhausmeister so nervös?

Dieser Jugendroman ist spannend, ironisch und intelligent. Das Buch ist flüssig geschrieben, die Handlung und Charaktere immer nachvollziehbar, es weist einen guten Spannungsbogen auf und ein überraschendes Ende. Sehr empfehlenswert, nicht nur für junge Erwachsene :)

Veröffentlicht am 11.03.2019

nahende Zukunftsvision?

Die Reinsten
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Die Themen Digitalisierung und KI als nahende große Fortschritte der Forschung beschäftigen mich schon seit einiger Zeit und deshalb wollte ich dieses Buch unbedingt lesen.

Autor Thore D. Hansen läßt ...

Die Themen Digitalisierung und KI als nahende große Fortschritte der Forschung beschäftigen mich schon seit einiger Zeit und deshalb wollte ich dieses Buch unbedingt lesen.

Autor Thore D. Hansen läßt seinen Roman im Jahr 2041 beginnen- die Erde ist durch Seuchen, Kriege und Klimawandel am Ende und eine künstliche Intelligenz namens „Askit“ versucht, alles zu retten.
Nach 150 Jahren im Frieden werden die Menschen weiterhin stets von Askit überwacht, gesteuert und auch selektiert.

Hauptprotagonistin Eve Legrand gehört zur Elite, den Reinsten. Ihr Ziel ist die vollständige Wiederherstellung des Planeten nach den Folgen des verheerenden Klimawandels voranzureiben. Doch sie wird unerwartet nach "der Prüfung" verstoßen und stellt ihre bis dahin gültigen Werte und Vorstellungen infrage.

Dieses Buch fesselte mich durchgängig. Durch die recht übersichtlich gehaltenen Kapitel bleibt die Spannung bis zum Ende bestehen, die Charaktere sind detailliert beschrieben, Handlungen nachvollziehbar und auch der Schreibstil überzeugte.

Empfehlenswert!