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Veröffentlicht am 03.06.2019

leidenschaftlich, liebevoll, erotisch

Irresistible - Ein Single-Daddy zum Verlieben
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Es handelt sich zwar um den zweiten Band, die Bücher sind aber unabhängig voneinander lesbar!

Ethan ist alleinerziehender Vater und hat mit seinen zwei Kids und seiner Ranch alle Hände voll zu tun. Alles ...

Es handelt sich zwar um den zweiten Band, die Bücher sind aber unabhängig voneinander lesbar!

Ethan ist alleinerziehender Vater und hat mit seinen zwei Kids und seiner Ranch alle Hände voll zu tun. Alles was er benötigt, ist ein wenig Unterstützung, um seiner Arbeit weiter nachgehen zu können, ohne dass seine Kinder darunter leiden. Doch die Suche nach einer Nanny gestaltet sich in der Abgeschiedenheit seines Wohnorts ziemlich schwierig. Als er über Bekannte an Tori gerät, ist er zwar zunächst nicht begeistert, doch eigentlich kommt ihre Hilfe wie gerufen und sie versteht sich sofort mit seinen Kleinen. Und nicht nur das, auch ihn lässt ihre Anwesenheit alles andere als kalt…

Der Schreibstil von Lex Martin ist sehr angenehm, flüssig und emotionsgeladen. Umso weiter man in der Geschichte voran kommt, umso leidenschaftlicher und gefühlvoller wird die Handlung. Die hochkochenden Emotionen sorgen dabei allerdings nicht nur für positive Stimmung. Immer wieder gibt es Reibereien, Missverständnisse, kleine Intrigen und Lügen, die die mühsam aufgebaute Vertrauensbasis ins Schwanken bringen. Zusätzlich kommen noch die persönlichen Vorgeschichten der Charaktere hinzu, die es nicht immer leicht macht, mit den Situationen zurecht zu kommen.
Durch die zwei Ich-Perspektiven ist man den Protagonisten sehr nah und erlebt ihre Geschichte intensiv mit. Man kann hinter die Mauern gucken, die sie erst nach und nach sinken lassen und erhält Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt, noch bevor sie mit jemandem darüber reden. Dadurch kann man einige Entwicklungen in der Geschichte zwar erahnen, das hat jedoch nichts von dem Zauber zwischen den Charakteren genommen. Sie sind ein bisschen wie Feuer und Wasser, sehr unterschiedlich, aber doch irgendwie miteinander verbunden. Sie ziehen sich an, brauchen sich irgendwie, sobald sie sich zu nah kommen, ergibt es aber auch eine ziemlich heiße, explosive Mischung.
Neben dem ganz alltäglichen Familienwahnsinn gibt es auch immer wieder sehr leidenschaftliche, erotische Momente, in denen die Protagonisten ihre Sorgen mal hinter sich lassen können. Manchmal ist es sehr turbulent, dann wird es wieder etwas ruhiger und sanfter, langweilig oder langatmig wird es jedoch nie. Ein paar kleine Aspekte der Handlung hätte ich persönlich nicht gebraucht, da das Drama rundrum schon groß genug war, aber das ist sicher Geschmackssache. Es ist auf jeden Fall schlüssig, wie es dazu kommt und auch, dass es dazu kommen kann, daher ist es keine richtige Kritik, sondern nur ein persönliches Empfinden.

Tori ist durch ihre schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit etwas vorbelastet und möchte sich auf nichts einlassen, was ihr wieder weh tun könnte. Wenn man liest, was sie erlebt hat, kann man das zwar verstehen, trotzdem hofft man für sie, dass sie wieder bereit sein kann, über ihre schlechten Erlebnisse hinweg zu kommen, um sich auf diese liebevolle Familie einzulassen. Sie ist sehr schlagfertig und die meiste Zeit tritt sie recht selbstbewusst auf, doch sie hat auch andere Seiten, die man immer wieder miterlebt, die sie zweifeln und zögern lassen. Besonders wenn man sie im Umgang mit ihrer Schwester und den Kindern erlebt, kann man sie eigentlich nur ins Herz schließen. Und auch wenn ihre Zweifel ihr manchmal im Weg stehen, so kann ich sie doch ziemlich gut nachvollziehen und sie machen Tori eben auch zu dem Menschen, der sie ist.
Ethan ist ein toller, aufopferungsvoller Vater, der alles für seine Kids tun würde. Dennoch versinkt er in Arbeit und den Schwierigkeiten der Trennung, die ihn nachhaltig beschäftigen. Seine manchmal etwas schroffe Art kann man ihm da irgendwie nicht übel nehmen, schließlich zeigt er auch immer wieder, dass er ganz anders kann. Er scheint nicht nur unglaublich attraktiv, sondern auch sehr leidenschaftlich zu sein.
Neben den Protagonisten gibt es noch einige andere Charaktere, die im Buch eine wichtige Rolle spielen. Viele von ihnen sind wirklich sympathisch, einige sind furchtbar- geben der Handlung jedoch noch mal einen anderen Schwung, sorgen für Probleme und Wendungen. Die Gesamtkonstellation ist auf jeden Fall stimmig, angefangene Handlungsstränge werden zu Ende geführt und es ergibt sich ein komplexes und vollständiges Gesamtbild.

Fazit
Eine romantische, leidenschaftliche, gefühlsintensive Geschichte, die einen auf eine Pferderanche führt und intensiv in das Leben von Ethan und seinen Kindern eintauchen lässt. Tori und Ethan sind tolle Protagonisten, die der Handlung mit ihren Neckereien und schlagfertigen Antworten immer wieder neuen Schwung geben. Es wird ziemlich turbulent und zeitweise fahren einige Charaktere die Krallen mächtig aus. Doch es gibt auch ruhigere, sanftere und sehr erotische Momente im Buch. Alles in allem eine wirklich tolle, abwechslungsreiche, intensive Liebesgeschichte.

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Gefühl
Veröffentlicht am 27.05.2019

spannender, turbulenter Dilogieabschluss

Jagdfieber
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Da es sich um den zweiten Band der Dilogie handelt, kann meine Rezension kleine Spoiler enthalten. Da die Handlung direkt weiter geht und es keine großen Rückblenden gibt, sollte man „Nachtjäger“ kennen, ...

Da es sich um den zweiten Band der Dilogie handelt, kann meine Rezension kleine Spoiler enthalten. Da die Handlung direkt weiter geht und es keine großen Rückblenden gibt, sollte man „Nachtjäger“ kennen, um der Geschichte folgen zu können.

Vincents Leben in der Einsamkeit hat ein ziemlich chaotisches Ende gefunden. Obwohl er erleichtert ist, mit seinem düsteren, zerstörerischen Erbe nicht allein zu sein, hat er sich seine Zukunft nicht so vorgestellt. All die Eindrücke, Pflichten und Regeln, die nun auf ihn einstürzen, drohen ihn zu erdrücken und scheitern zu lassen. Einzig sein Anker gibt ihm Kraft und Halt, doch auch das verläuft nicht ohne Komplikationen. Immer neue Hürden und Intrigen bringen seine Hoffnung, die Herausforderungen zu bestehen, gehörig ins Wanken. Und als hätte Vincent allein nicht schon genug Probleme mit seiner dunklen Seite und seinen Gefühlen, droht der Gemeinschaft um ihn herum auch noch ein gnadenloser Kampf mit den Feinden.

Da die Dilogie als Gesamtgeschichte angelegt ist, sollte man die Bände möglichst zeitnah nacheinander lesen. Das wird es auf jeden Fall einfacher machen bei der Vielzahl an Charakteren den Überblick zu behalten und die Zusammenhänge zwischen ihnen noch in Erinnerung zu haben. Auf große Rückblenden zum vorherigen Verlauf der Geschichte wird verzichtet, nur hin und wieder blitzen Erinnerungen auf, die zeigen, was die Figuren erlebt haben. Ohne Vorwissen aus dem ersten Band könnte es da schwierig werden, all den Handlungssträngen zu folgen.
Die Geschichte setzt sich aus unterschiedlichen, komplexen Strängen zusammen, die sich alle auf eine gewisse Weise beeinflussen und nach und nach miteinander verbinden. Durch die Perspektivwechsel wird die Handlung dynamisch und vielseitig. Man erlebt die einzelnen Handlungsstränge mit unterschiedlichen Figuren und hat dadurch einen umfangreichen Blick auf all die Entwicklungen. Umso weiter man im Buch voranschreitet, umso intensiver wird die Geschichte- sowohl auf der emotionalen, als auch auf der düsteren Ebene.
Der klare, direkte Schreibstil unterstützt die aufgewühlte Atmosphäre der Dilogie. Hochkochende Gefühle, unerfüllte Hoffnungen, ungeahnte Chancen, Provokationen, Intrigen und Verrat prägen die turbulente, immer temporeicher werdende Geschichte. Das Leid und der Frust der Charaktere werden greifbar, die Spannung und Anspannung steigt, umso weiter sich die Fronten verhärten und die Schwierigkeiten häufen.
Das Buch ist wirklich keine leichte Kost, hat aber trotz all der Dunkelheit und dem Verderben eine schöne Tiefe und beleuchtet die persönlichen Entwicklungen der Figuren zwischen all den Grausamkeiten. Es wird immer wieder heftig und blutig, wenn die Biester die Oberhand haben. Aber es gibt auch schöne, gefühlvolle, leidenschaftliche Szenen, die im ziemlichen Kontrast zu den raus brechenden Monstern stehen.
Besonders nah erlebt man die Entwicklungen rund um Nina und Vincent. Begierde, Verlangen, Angst, ungezügelte Leidenschaft und der Wunsch einander zu erobern begleiten die Protagonisten lange Zeit. Ihr Weg ist sehr steinig und wird immer wieder durch die Rahmenhandlung beeinflusst.
Ein Aspekt, der mir an Swantje Berndts Büchern besonders gefällt, ist die Rolle der Nebenfiguren. Viele von ihnen bekommen einen festen und wichtigen Platz in der Geschichte, können eingreifen, hilfreich, schädlich oder einfach nur sie selbst sein, mit all ihren Ecken und Kanten. Auch wenn der Fokus auf einer bestimmten Charakterkonstellation liegt, werden die Nebenfiguren nie ganz außer Acht gelassen. Für den Fortgang der Handlung ist ihr Auftauchen und Eingreifen von Bedeutung. So erweitert sich der Personenkreis stets und es wird wahrlich nie langweilig. Und auch wenn nicht alle ihr Glück finden, werden die Charaktere nicht einfach in der Luft hängen gelassen. Am Ende der Dilogie sind die angefangenen Stränge soweit bearbeitet, dass man sie als für diese Geschichte abgeschlossen betrachten kann. Auch wenn keine Fortsetzung geplant ist, gäbe es ein paar Türchen, die man wieder öffnen und eine neue Handlung daraus bauen könnte- ich würde mich darüber freuen, falls das irgendwann passieren sollte.

Fazit
Eine komplexe, düstere Dilogie, die durch ihre facettenreichen, sehr individuellen Figuren und ihr faszinierendes Erbe punkten kann. Die Entwicklungen sind geprägt von Dunkelheit, Hoffnungslosigkeit und Verrat, immer wieder blitzen aber auch positive Gefühle, Vertrauen und neuer Mut auf und bringen die Figuren immer wieder an den Rand ihrer Kräfte. Obwohl ich „Das Biest in ihm“ 2012 gelesen hatte, konnte ich die überarbeitete, ausgebaute Version jetzt noch einmal völlig neu erleben und genießen.

Veröffentlicht am 27.05.2019

düster, spannend, energiegeladen

Nachtjäger
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Diese Dilogie erschien bereits 2012 unter dem Namen „Das Biest in ihm“ in einer deutlich kürzeren Variante. Die Neuauflage splittet sich aufgrund der Länge nun in zwei Einzelbände auf, die aber direkt ...

Diese Dilogie erschien bereits 2012 unter dem Namen „Das Biest in ihm“ in einer deutlich kürzeren Variante. Die Neuauflage splittet sich aufgrund der Länge nun in zwei Einzelbände auf, die aber direkt miteinander verknüpft sind und nur gemeinsam die gesamte Geschichte wiedergeben.
Ich habe die „Das Biest in ihm“ zwar vor sieben Jahren gelesen, hatte aber kaum noch Erinnerungen daran und konnte mich dadurch und durch die umfassende Überarbeitung der Handlung noch einmal neu auf Vincent und Nina einlassen und ihre Erlebnisse ein weiteres Mal unvoreingenommen „genießen“, wenn man das bei der Düsternis der Geschichte überhaupt so sagen kann.

In Vincent schlummert ein dunkles, gefährliches Geheimnis. Seit vielen Jahren lebt er so zurückgezogen wie möglich, um für sich und sein Umfeld möglichst wenige Situationen zu provozieren, in denen er die Kontrolle verlieren könnte. Doch die Macht in ihm wird stärker, dunkler und es fällt ihm immer schwerer, sich dem Drang zu widersetzen. Als Vincent auf Nina trifft ist es Fluch und Segen zugleich. Die junge Frau löst etwas in ihm aus, was nicht sein darf, was er aber gleichzeitig so unbedingt will, dass es ihn immer wieder zu ihm zieht. Ob er sie vor seiner dunklen Seite schützen kann?

Ich habe schon einige Bücher von Autorin Swantje Berndt gelesen und liebe ihren Schreibstil einfach. Auch dieses Buch konnte mich von Beginn an wieder mitnehmen, obwohl es mit den zahlreichen Figuren, die man zu Beginn kennen lernt, nicht immer einfach ist, den Überblick zu behalten. Man erhält sehr viel Input und muss diese Fülle an Informationen mit der Zeit sortieren, Verbindungen zwischen den Charakteren knüpfen, ihre Motivationen verstehen und sich einfach auf sie und ihre Entwicklungen einlassen.
Der Schreibstil ist geprägt von klaren, oft auch düsteren Aussagen, die bis in die Tiefen der einzelnen Seelen blicken lassen. Sowohl die Protagonisten als auch die Nebenfiguren haben ihren Platz in der Geschichte und sind für den Fortgang der Handlung von enormer Bedeutung. Selbst wer nicht im direkten Fokus steht, hat seine Aufgabe im Gefüge, ohne die es größtenteils nicht bzw. nicht in der Form laufen würde. Das macht die Handlung sehr komplex und verstrickt, mir persönlich gefällt das aber unglaublich gut. Ums weiter man im Buch voranschreitet, umso mehr dröselt sich die Geschichte auf, man taucht in die Geheimnisse, Verknüpfungen und Zusammenhänge ein, erkennt, wer wen eigentlich schon kannte, wer wen hintergeht, wer wem am liebsten den Kopf abreißen oder ihn ins Bett ziehen wollen würde. Es gibt viel Streitpotenzial, Turbulenzen, lange währende Feindschaften und immer wieder hochkochende Gefühle, auf ganz verschiedene Weisen.
Durch die Wechsel in der Perspektive erlebt man die Geschichte an der Seite verschiedener Figuren. So kann man an unterschiedlichen Handlungsorten sein und die einzelnen Stränge, die sich zu einem großen Ganzen verknüpfen bzw. noch verknüpfen werden, verfolgen. Dabei lernt man viele der Figuren intensiver kennen, blickt hinter ihre Mauern und mühsam aufrecht erhaltenen Fassaden, erfährt etwas von ihrer Lebensgeschichte und den Schrecken, die bereits hinter ihnen liegen. Nicht jeder der Charaktere ist sympathisch und liebenswert, insgesamt sorgt die facettenreiche Mischung aber auf jeden Fall für viel Potenzial in unterschiedliche Richtungen und eine Kombination, bei der es nie langweilig werden kann.
Vincent begleitet man, in unterschiedlichen Konstellationen, sehr häufig. Dadurch bekommt man zu ihm einen intensiven Bezug und taucht tief in seine Vergangenheit, seine Gedanken und Gefühle ein. Immer wieder kam dabei bei mir der Wunsch auf, ihm eine helfende Hand zu reichen, um seine Qualen ein wenig zu lindern und es alles erträglicher zu machen. Er ist ein sehr spannender, in sich zerrissener Charakter, der so viel versteckt, aber trotzdem so unglaublich viel zu bieten hat und noch erleben könnte. Die Entwicklungen rund um ihn sind zwar aufwühlend, teilweise schockierend und zeigen, wie schlecht es zwischendurch um ihn steht, aber sie enthalten auch viele positive, liebevolle Aspekte, die immer wieder Hoffnung geben.
Besonders faszinierend finde ich die Ausprägung der Biester. Diese Eigenart macht den Betroffenen meistens ziemlich zu schaffen, besonders wenn es mit der Kontrolle mal schwer wird. Es gibt erschreckende, blutige Momente, aber auch viele spannende, leidenschaftliche Augenblicke, die deutlich machen, dass nicht alles daran nur negativ gesehen werden sollte.
Am Ende des ersten Bandes ist viel passiert. Nicht nur Vincents Welt steht Kopf, es gibt einige Bedrohungen, einige harte Kämpfe, die ausgefochten werden müssen, aber auch die Chancen auf dauerhafte Veränderungen. Ich bin neugierig, wie es weitergeht und welche meiner Hoffnungen, Wünsche und Erwartungen sich am Ende vielleicht erfüllen werden.

Fazit
Eine düstere, komplexe, auf verschiedene Weise leidenschaftliche Geschichte, die den Leser sehr intensiv in das Leben verschiedener Charaktere eintauchen lässt. Der Fantasyanteil fügt sich dabei wie ein ganz natürliches Element in die Handlung ein, obwohl es so präsent und beeinflussend für alle ist. Trotzdem spielen die persönlichen Entwicklungen verschiedener Charaktere eine sehr wichtige Rolle und stehen immer wieder im Fokus. Am Ende bleiben einige Fragen offen. Viele Handlungsstränge haben sich zwar schon verbunden, aber noch längst nicht aufgelöst, da wird es sicher turbulent weiter gehen.

Veröffentlicht am 14.05.2019

spannender zweiter Band mit reichlich Chaos

Rise & Doom 2: Prinz unter dem blutroten Mond
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Da es sich um den zweiten Band der Reihe handelt, kann meine Rezension kleine Spoiler in Bezug auf den ersten Teil enthalten. Ich halte Vorwissen für angebracht, da die Handlung ohne große Rückblenden ...

Da es sich um den zweiten Band der Reihe handelt, kann meine Rezension kleine Spoiler in Bezug auf den ersten Teil enthalten. Ich halte Vorwissen für angebracht, da die Handlung ohne große Rückblenden weitergeht und die kleinen Hinweise vermutlich nicht reichen, das erste Buch zusammen zu fassen, wenn man den Auftakt nicht kennt.

Kaum ist Rise aus den einschränkenden Fängen ihrer Heimat „entkommen“, verändert sich ihr gesamtes Leben drastisch. Sie erhält Einblick in eine Welt, die ihr unbekannt war, mit Geheimnissen, Zusammenhängen, Entwicklungen und Möglichkeiten, die ihr so niemals in den Sinn gekommen wären. Doch leider ist es nicht so friedlich, dass sie ihre neue, wenn auch unfreiwillige, Chance genießen könnte, denn die Welt droht im Chaos zu versinken. Verschiedene Wesen und Königsfamilien pochen auf ihr Recht und die Unversehrtheit ihrer Familien und dann kommt auch noch ein Fluch dazu, der alles verändert…

Das Ende des ersten Buches war an einer sehr gemeinen, neugierig machenden Stelle. Daher geht man sehr gespannt in den zweiten Band und möchte nun natürlich wissen, wie es weitergeht. Hin und wieder sind kleine Rückblenden eingebaut, die in Form von Erzählungen, Erinnerungen oder persönlichen Gedanken, die wichtigsten Ereignisse aus dem ersten Buch noch mal anreißen. Meistens ist das nicht besonders ausbaut, so dass man wohl nicht die gesamte Handlung aufholen kann, wenn man das erste Buch nicht kennt, man kann aber auf jeden Fall seine Erinnerungen auffrischen und hat einige Zusammenhänge noch mal aktuell parat, die nun für den weiteren Verlauf der Handlung von Bedeutung sind.

Wie bereits im ersten Buch erlebt man die Geschichte aus vier Ich-Perspektiven. Mir hat das im zweiten Band jetzt sogar noch besser gefallen, als im Auftaktbuch. Denn nun ist man häufig an verschiedenen Orten, quer über die Kontinente, verteilt und hat einen umfassenderen Blick auf die einzelnen Handlungsstränge, die zwar alle miteinander in Verbindung stehen, teilweise eben aber auch unabhängig vom Wissen der anderen ablaufen. Die einzelnen Figuren haben alle mit persönlichen Problemen, Herausforderungen und dem Kontakt mit dem Feind zu tun, nur jeder auf seine eigene Weise. Es ist interessant, die Protagonisten dabei zu begleiten, wie sie mit der Situation klar kommen, welche Chancen sie daraus ziehen, wie sie sich entwickeln und wozu sie bereit sind. Jeder ist geprägt von seiner Heimat, den Regeln und Pflichten der Gemeinschaft und den Wünschen für die Zukunft. Doch so sehr sich manch einer auch erhofft, es könnte alles anders sein, gibt es eben auch Dinge, die man nicht so richtig beeinflussen kann, denen sich aber dennoch nicht alle fügen wollen. Da ist Chaos vorprogrammiert und auch die Gefühle kochen regelmäßig über.
Die Kombination der Charaktere ist gut gewählt und sorgt für eine abwechslungs- und facettenreiche Mischung. Langweilig wird es mit den ganzen Figuren auf jeden Fall nicht und es gibt bestimmt auch noch viele Sachen zu entdecken, die einem bisher wohl verborgen geblieben sind, obwohl man viel Neues von der Welt und den Beziehungen zwischen den einzelnen Rassen erfährt.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und nimmt einen intensiv mit an die einzelnen Schauplätze der Handlung. Immer wieder verbinden sich Handlungsstränge, Personen sehen sich wieder, bevor sich dann die Wege doch teilweise wieder trennen und verschiedene Ziele verfolgt werden. Als Leser weiß man oft mehr, als die Charaktere, das hat in diesem Fall jedoch nichts von der Spannung genommen, da man nie so richtig weiß, wie der nächste auf das reagieren wird, was man schon weiß und wie es die Entwicklungen der Handlung beeinflussen wird. Auch die Dialoge zwischen den zahlreichen Charakteren haben mir gut gefallen. Immer wieder gibt es Reibereien, Streitigkeiten, aber auch sehr intime, gefühlsbetonte Gespräche, die viel von den Figuren zeigen und gleichzeitig die Handlung voran bringen.
Am Ende vom zweiten Band bin ich nun gespannt, wie es weitergehen wird. Irgendwie scheint alles noch möglich, obwohl man natürlich gewisse Hoffnungen entwickelt beim Lesen und man sich für den einen oder anderen vielleicht etwas anderes wünscht, als er zu bekommen scheint.

Fazit:
Ein ereignisreicher zweiter Band, der viele Wege öffnet, viel Wissen über die Welt und die Bewohner mit sich bringt, aber auch neue Probleme und Schwierigkeiten aufwirft. Durch die verschiedenen Ich-Perspektiven kann man sich an mehreren Orten aufhalten und bekommt viel von der Handlung und den persönlichen Entwicklungen mit. Der Schreibstil ist angenehm, flüssig, sowohl turbulent, als auch gefühlsbetont – langweilig wird es da nie. Am Ende bleibt viel offen, obwohl sich auch viele Puzzleteile schon an ihrem Platz eingefunden haben. Ich bin neugierig, wie es weitergeht.

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!

Veröffentlicht am 04.05.2019

emotional, bewegend, wunderschön

Jeden Tag ein Wort von dir
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Sasha und Raquel sind seit ihrer Kindheit beste Freundinnen. Gemeinsam gehen sie durch dick und dünn, meistern Herausforderungen und den ganz normalen Schulwahnsinn. Die beiden sind unzertrennlich, haben ...

Sasha und Raquel sind seit ihrer Kindheit beste Freundinnen. Gemeinsam gehen sie durch dick und dünn, meistern Herausforderungen und den ganz normalen Schulwahnsinn. Die beiden sind unzertrennlich, haben große Pläne für die Zukunft und noch so viele Träume. Bis ihnen das Leben dazwischen kommt und alles durcheinander bringt. Getrennt und doch vereint beginnt eine sehr aufwühlende, emotionale Zeit voller kleiner Abenteuer.

Schon das Cover hat mich sofort angesprochen. Es ist wunderschön und passt so gut zur Geschichte, wie ich nach dem Lesen nun sagen kann.

Der Schreibstil von Cheyanne Young ist sehr einfühlsam, mitnehmend und flüssig. Obwohl die Handlung besonders zu Beginn sehr traurig ist, habe ich mich gleich wohl gefühlt im Leben der beiden Freundinnen, die ein so gutes Team ergeben. Die Autorin gibt einem das Gefühl, die Protagonisten zu begleiten und mit ihnen gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen und neue Erlebnisse zu sammeln. Auch wenn durch den Klappentext und auch den Einstieg in das Buch recht klar war, was passieren würde, haben mich die Worte im Buch sehr berührt und es sind auch einige Tränen geflossen.
Aufgrund der Ich-Perspektive erlebt man Raquels Emotionen sehr intensiv mit. Verständlicherweise fallen ihr die Veränderungen extrem schwer und man kann absolut nachvollziehen, dass es für sie eher dunkle, trist und leer ist, auch wenn um sie herum viele versuchen, den normalen Alltag zu leben. Niedergeschlagen wie Raquel ist, klammert sie sich an jede Nachricht, jeden Funken Glück, der sie irgendwie erreicht. Und die Art und Weise, wie es in der Handlung passiert, ist wirklich toll. Sasha hat da ganze Arbeit geleistet, um ihre Freundin ein wenig aufzubauen und ihr neuen Mut zu geben.

Einige Entwicklungen waren nicht wirklich überraschend, der Weg dahin war aber trotzdem sehr schön zu verfolgen, da es auch nicht alles immer so glatt läuft, wie die Charaktere sich das wünschen würden. Immer wieder werden ihnen Steine und Stolperfallen in den Weg gelegt, sie müssen über ihren eigenen Schatten springen, sich anderen öffnen und sich selbst eingestehen, was sie wirklich möchten. Andere Aspekte kamen eher unerwartet, haben der Handlung noch mal eine neue Richtung gegeben bzw. haben einen die Ereignisse anders bewerten lassen. Langweilig wird es in der Geschichte nie, da neue Erlebnisse und Entwicklungen, gemeinsam mit den aufgewühlten Gefühlen die Handlung stetig voran bringen.
Besonders schön fand ich auch die eingebauten Rückblenden im Verlauf der Geschichte. Dadurch wird zwar die aktuelle Handlung immer etwas unterbrochen, aber man lernt die Freundinnen noch besser kennen, versteht einige der anstehenden Abenteuer und Absichten noch besser und fühlt sich den Figuren noch näher und verbunden. Die Mischung der Charaktere hat mir ebenfalls gut gefallen. Sie ergänzen sich, ohne eintönig zu sein. Jeder hat seine Ecken und Kanten, seine Hoffnungen, Wünsche, Ängste, seine Vergangenheit und sein Umfeld, das ihn auf eine gewisse Weise geprägt hat. Umso weiter man im Buch voranschreitet, umso besser lernt man die Hauptfiguren kennen, versteht, wieso sie sich entwickelt haben, wie sie es haben, wieso sie handeln, wie sie es tun und warum sie vielleicht auch gewisse Gefühle entwickelt haben oder eben auch nicht. Besonders die drei Protagonisten habe ich während des Lesens sehr ins Herz geschlossen.

Fazit
Eine sehr emotionale, einfühlsame Geschichte, die von traurigen und glücklichen Momenten geprägt ist. Die Protagonisten sind sympathisch, liebenswert und authentisch. Der angenehme, gefühlvolle Schreibstil bringt einem die Handlung sehr nah und nimmt einen gut mit durch die Geschichte. Es war einfach schön und sehr ergreifend.