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Veröffentlicht am 22.08.2019

schöner Auftakt, der noch viel offen lässt

Berührt von himmlischen Schwingen (Die Engel-Reihe 1)
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Polly ist eine Außenseiterin und während der Highschool auch ohne Freunde recht gut klar gekommen. Als sie nun den ersten Tag auf dem College verbringt, erhofft sie sich in dem unbekannten Umfeld neu anfangen ...

Polly ist eine Außenseiterin und während der Highschool auch ohne Freunde recht gut klar gekommen. Als sie nun den ersten Tag auf dem College verbringt, erhofft sie sich in dem unbekannten Umfeld neu anfangen zu können. Doch schnell überkommt Polly das Gefühl, auch dort nur auf fehlende Reife und Toleranz zu treffen. Um den schlechten Scherzen zu entgehen, nimmt sie auf ihrer Erkundungstour durch die Stadt eine Abkürzung durch den Wald und bekommt den Schreck ihres Lebens. Dunkle Kreaturen greifen Polly an und bringen ihr Herz zum Rasen. Wäre nicht der unbekannte, umwerfend gut aussehende Retter gekommen, wer weiß, wie ihr erster Tag zu Ende gegangen wäre. Doch das himmlische Gefühl, dass er in ihr auslöst, kommt nicht von ungefähr und nach dem ersten kleinen Abenteuer wird schnell deutlich, dass Polly nun mitten drin steckt im Schlamassel und es kein wirkliches Entkommen mehr gibt.

Der Schreibstil von Jennifer Wolf ist leicht, flüssig und angenehm zu lesen. Ich habe mich schnell in der Geschichte zurechtgefunden und durch die Ich-Perspektive auch rasch einen Zugang zur Protagonistin bekommen. Die Perspektive ermöglicht intensive Einblicke in das Leben von Polly, ihre Gedanken, ihre Gefühle, ihre Erwartungen und Zweifel und all die Veränderungen, die sich durch die aktuellen, teilweise recht turbulenten Ereignisse einstellen.
Polly ist eine interessante Protagonistin, die mir gleich sympathisch war. Sie scheint einen ganz eigenen Kleiderstil zu haben und ist in manchen Dingen, die für andere alltäglich scheinen, vielleicht etwas unerfahren und damit unsicher, das machte sie für mich aber nur noch spezieller und liebenswerter. Ihre Hoffnungen und Wünsche sind anschaulich präsentiert und nachvollziehbar geschildert, wenn auch nicht immer so leicht zu erreichen. Die Konfrontation mit der Engelwelt bringt sie ziemlich aus dem Gleichgewicht, aber das kann man ihr wohl kaum verdenken. Durch das unbeständige und teilweise undurchsichtige Verhalten von Yashiel hat Polly es auch nicht wirklich leicht. Und als dann noch Gefühle hinzukommen, wird gleich alles noch viel komplizierter.
Yashiel kennt sich auf der Welt nicht so richtig aus und dadurch tappt er immer wieder ungeahnt in kleine Fallen des Alltags, die ihn schnell verraten könnten. Mich hat sein unbedarftes Verhalten manchmal zum Schmunzeln gebracht. Ihm die Menschenwelt zu erklären ist definitiv eine der ungefährlicheren Aufgaben von Polly. Hinter seine Fassade und die dicken Mauern zu schauen, gestaltet sich da schon deutlich schwieriger. Es entsteht ein Mischung aus gegenseitigem Herantasten, Wegstoßen, wieder versöhnen und erneutem Zweifeln, das beide Protagonisten ziemlich beschäftigt.
Von den anderen himmlischen Bewohnern bekommt man immer nur kurze Passagen präsentiert, die stellenweise mehr Fragen aufwerfen, als Antworten liefern.
Besonders ins Herz geschlossen habe ich noch Sam, die sehr offenherzig auf fremde Menschen zugeht und sich nicht darum schert, welche Herkunft, sexuelle Neigung oder sonstigen Macken jemand hat. Obwohl ich sie wirklich interessant finde, bin ich mir auch nicht komplett sicher, ob sie nicht auch noch Geheimnisse hat, die ein anderes Licht auf sie werfen würden.

Engel in Geschichten sind nicht wirklich neu und auch die Konstellation der Gegner ist nicht gänzlich unbekannt. Dennoch hat mir der Aufbau der Welt gefallen und man ist gespannt, was man im Verlauf der Reihe noch so erfahren wird, wie sich alles entwickelt und was noch so ans Licht kommen wird.
Man erhält erste Einblicke in die Welt und Hierarchien der Engel, doch alle Zusammenhänge und Verstrickungen sind noch nicht geklärt.
Im Verlauf des Buches gibt es einige hektischere Szenen, in denen die Gefahr der Dämonen auf verschiedene Weisen spürbar wird. Insgesamt dreht es sich aber auch viel um Polly. Ihren Umgang mit der übernatürlichen Welt und den daraus resultierenden Herausforderungen und natürlich die von unterschiedlichen Emotionen geprägte Entwicklungen zwischen Yashiel und ihr.
Das Ende lässt viel offen und macht mich neugierig auf die Fortsetzung, auf die wir ja zum Glück nicht ganz so lange warten müssen. Ich bin gespannt, in welche Richtung sich die Geschichte dann entwickelt, ob einige meiner Vermutungen eintreffen werfen oder es viele Überraschungen gibt.

Fazit
Ein schöner Auftakt zur neuen Reihe rund um Engel, Dämonen und die Menschen, die unfreiwillig mit in den Machtkampf gezogen werden. Die Charaktere sind sympathisch und die Mischung wird bestimmt noch für einige Momente zum Schmunzeln, hibbeln, hoffen und auch zum Mitfiebern sorgen. Der angenehme Schreibstil hat mich leicht in die Geschichte eintauchen lassen und nach den ersten Einblicken in die Welt und den besonders zum Ende hin spannenden Entwicklungen, bin ich neugierig, was die Fortsetzung für die Leser und die Protagonisten bereit halten wird.


Veröffentlicht am 26.07.2019

Freundschaft muss nicht immer nur harmonisch sein, aber echt – schönes Buch

Das Rezept unserer Freundschaft
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Billy ist vierzig und sucht nach einer neuen, erfüllenden Aufgabe in ihrem Leben. So richtig rund läuft es nämlich nicht. Während sie dabei zusieht, wie ihre Freundinnen sich nach und nach ihre Wünsche ...

Billy ist vierzig und sucht nach einer neuen, erfüllenden Aufgabe in ihrem Leben. So richtig rund läuft es nämlich nicht. Während sie dabei zusieht, wie ihre Freundinnen sich nach und nach ihre Wünsche erfüllen, erfolgreich und glücklich in der Liebe sind, bleibt sie immer wieder auf der Strecke. Kurzerhand packt sie ihre Sachen und verlässt New York, in der Hoffnung dann ihren Weg zu finden und zufriedener zu sein. Doch zunächst gibt es eher noch mehr Chaos und Probleme.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig. Ich fand den Einstieg mit der Hochzeit gelungen. Man hat sofort ein wichtiges Ereignis im Leben von Lotta, bei dem ihre Freundinnen natürlich mit dabei sind. Neben dem schönen Highlight in ihrem Leben werden aber auch schon die ersten dunkleren Geschichten ausgepackt, so dass man sofort einen Eindruck bekommt, wie wechselhaft ihre Leben bisher so waren.
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Billy geschildert, wodurch man die Protagonistin intensiv begleitet und detaillierte Einblicke in ihr Leben, ihre Gedanken und Gefühle bekommt. Doch auch ihre Freundinnen lernt man gut kennen. Die vier sind sowohl optisch, als auch vom Charakter sehr verschieden und auch ihre Leben habe sich in ganz verschiedene Richtungen entwickelt. Und obwohl es so viele Unterschiede gibt und sie teilweise auch gegensätzliche Einstellungen haben, gibt es doch eines, das sie alle verbindet: ihre Freundschaft.
Gefühlt ist Billy diejenige, die von ihrem Freundeskreis am wenigsten erreicht hat, wobei es immer darauf ankommt, wie man das betrachtet. Denn auch jede der anderen hat ihr Päckchen zu tragen, Probleme, Sorgen, Schwierigkeiten, die überstanden wurden oder die gerade auf sie zurollen.
Auch im Laufe des Buches ist es ein stetiges Auf und Ab in verschiedenen Bereichen. Die Gefühle fahren Achterbahn, beruflich gibt es neue Herausforderungen, die mal so, mal so verlaufen und auch in der Freundschaft zwischen den Frauen kriselt es zwischendurch ziemlich. In Notlagen zeigt sich dann aber doch, dass sie füreinander da sind und man Kraft und Rückhalt bekommt, wenn man sich traut, sich seinen Freunden wieder zu öffnen und sich nicht mehr zurückzieht. Freundschaft ist so wichtig und kann viel bewegen.

Zwischendurch gab es Entwicklungen, die sich angedeutet haben, mit denen ich wohl nicht ganz so glücklich gewesen wäre, wenn sie zu Ende geführt worden wären. Wobei das sicher auch Geschmackssache ist. Die Entwicklungen, die es dann letztendlich gab, empfand ich auf jeden Fall als viel passender für alle Beteiligten und die Geschichte selbst.
In der Handlung gibt es immer wieder Passagen, in denen es bergauf geht für die Charaktere und Momente, in denen es Rückschläge gibt. Oft wirkt es wie mitten aus dem Leben gegriffen, denn bei wem läuft schon immer alles gut? Auch Geld schützt einen nicht vor Problemen und Verlust, auch wenn die Relationen vielleicht manchmal etwas anders sind. Einige Szenen bringen zum Nachdenken, andere lassen einen Schmunzeln. Besonders schön fand ich die Entwicklungen innerhalb der Freundschaft, die nicht beschönigt werden. Es ist nicht immer harmonisch, man ist sich nicht immer einig, aber trotzdem weiß man genau, was man an dem anderen hat und wann es Zeit ist, das Kriegsbeil zu begraben. Die Menschen, die einem nah stehen, können einen eben auch ziemlich verletzen mit ihren Worten.

Fazit
Auch wenn mir das Tüpfelchen auf dem i gefehlt hat, so hat sich die Geschichte doch sehr gut und flüssig lesen lassen. Trotz all der Probleme, Rückschläge, Sinnkrisen und Tränen der Charaktere habe ich mich sehr wohl in der Geschichte gefühlt, denn die negativen Stimmungen überwiegen nicht unbedingt, aber sie gehören in der Gesamtheit eben mit dazu. Die Figuren stehen alle mitten im Leben, sind keine 20 mehr und haben natürlich schon gewisse Erwartungen und einen Lebensstandard, den sie halten oder verbessern wollen. Alltägliche Probleme, Liebeschaos, berufliche Krisen und die Freundschaft von vier sehr verschiedenen Frauen machen dieses Buch abwechslungsreich und haben mich auch immer wieder über mein Leben und meine Freundschaften nachdenken lassen.

Veröffentlicht am 15.07.2019

Erotik und Leidenschaft, abwechslungsreich in Kurzgeschichten gepackt

DreamLust | 12 geile erotische Geschichten
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Liebe, Lust und Leidenschaft kann man auf ganz individuelle Weise, mit ganz unterschiedlichen Personen und an sehr verschiedenen Orten ausleben. Dieses Buch umfasst zwölf Varianten, in denen die Protagonisten ...

Liebe, Lust und Leidenschaft kann man auf ganz individuelle Weise, mit ganz unterschiedlichen Personen und an sehr verschiedenen Orten ausleben. Dieses Buch umfasst zwölf Varianten, in denen die Protagonisten ihrer Begierde freien Lauf lassen und sich ihrem jeweiligen Partner hingeben.

Die zwölf Kurzgeschichten sind alle sehr unterschiedlich aufgebaut, wodurch eine abwechslungsreiche Mischung entsteht, bei der man vorher nie genau weiß, was einen als nächstes erwartet.
Die Anzahl der Beteiligten variiert ebenso wie das Alter der Figuren und die Schauplätze. Mal ist es sehr privat in den eigenen vier Wänden, dann wieder recht öffentlich, wobei trotzdem gut verhüllt, in einem Swingerclub, auf Reisen oder im Büro, die mögliche Gefahr im Nacken, erwischt zu werden. Auch die Zusammenstellung der Charaktere ist recht unterschiedlich. In einigen Geschichten kennen sich die Sexpartner sehr gut, in anderen lernen sie sich gerade erst kennen, manchmal auch nur für ein kurzes Abenteuer. Jede Story ist anders, so kann man sie auch gut auseinander halten und verwechselt weder die einzelnen Szenen, noch die Charaktere.
Auch der Name des Buches ist Programm in den Kurzgeschichten. Es war wirklich noch mal etwas Besonderes in eine Traumwelt abzutauchen, vor allem durch die Art und Weise, wie das geschieht.

Bei so einer Vielzahl an sehr unterschiedlichen Geschichten wird vielleicht nicht jede Handlung jeden Leser komplett ansprechen. Da die Auswahl allerdings größer ist, als in zusammenhängenden Romanen, wird wohl trotzdem jeder Leser etwas finden, was ihn besonders anspricht.

Die erotischen Passagen sind in mal kürzere, mal längere Rahmenhandlungen eingebunden. Eine Geschichte hatte eine deutlich ausgebautere Handlung rund rum, was mir richtig gut gefallen hat, weil man dadurch einen intensiveren Einblick bekommen hat. Der Story hat es in dem Fall gut getan, weil es doch komplexer und verzwickter war, als viele andere Kurzgeschichten.
Insgesamt erwartet man bei Kurzgeschichten ja nicht, dass sie eine umfangreiche Handlung erzählen. Es sind kurzweilige Vergnügen, gut geeignet um zwischendurch oder vor dem Schlafen noch schnell eine kleine Episode zu lesen. Doch in diesem Buch gibt es selbst bei den kurzen Stories immer einen gewissen Rahmen, in dem sich das Ganze bewegt. Dadurch wurde die Erotik schön eingebettet, ohne dabei in den Hintergrund gedrängt zu werden. So wirkte es niemals plump oder irgendwie überstürzt.
Die Szenen an sich sind ansprechend und vielfältig gestaltet. Die sprachlichen Elemente empfand ich als angenehm, nicht zu aufdringlich, nicht zu abgedroschen. Die Lust und Leidenschaft des jeweiligen Moments kam gut rüber und wurde unterschiedlich detailliert ausgeschmückt. Da es verschiedene beteiligte Personen gibt, variieren auch die Spielarten und Stellungen, die ausgelebt oder ausprobiert werden. Die Passagen sind den Bedürfnissen der Protagonisten angepasst und daher genauso individuell wie die Figuren selbst.
Durch die unterschiedlichen Perspektiven wird noch eine zusätzliche Abwechslung erreicht. Einige Kurzstories erlebt man aus der Ich-Perspektive der Dame, andere werden von einem personalen Erzähler geschildert. Dadurch erhält man verschiedene Blickwinkel auf die aktuelle Handlung.

Fazit
Eine schöne Sammlung erotischer Kurzgeschichten, die alle sehr unterschiedlich gestaltet sind. Der angenehme, ansprechende Schreibstil, der Wechsel an Perspektiven, Personen und Ausführlichkeit machen das Buch abwechslungsreich und schön zu lesen. Auch wenn vielleicht nicht jede Geschichte hundertprozentig den Geschmack jedes Lesers treffen wird, sollte am Ende für jeden etwas Passendes dabei sein.

Veröffentlicht am 12.07.2019

schöner Auftakt, interessante Welt, abwechslungsreiche Figuren

FederLeicht 1. Wie fallender Schnee
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Eliza liebt Fantasywesen und ihre spannenden Welten – in Büchern und Filmen oder in den Geschichten ihrer Großmutter. Für ihren Geschmack hätte das alles Fantasie und Unsinn bleiben können, doch dann kommt ...

Eliza liebt Fantasywesen und ihre spannenden Welten – in Büchern und Filmen oder in den Geschichten ihrer Großmutter. Für ihren Geschmack hätte das alles Fantasie und Unsinn bleiben können, doch dann kommt es ganz anders. Angelockt von einem magischen Tor aus Licht stolpert sie mitten in die Welt der Elfen und wird mit einer Aufgabe betraut, die viel größer ist, als sie zunächst erfassen kann. Denn es geht nicht nur um eine kleine Gefälligkeit, sondern um die Rettung der Welt.

Der Schreibstil von Marah Woolf ist sehr angenehm und flüssig. Ich habe mich sofort wohl gefühlt in der Geschichte, die aus der Ich-Perspektive von Protagonistin Eliza geschildert wird. Die 17jährige entzieht sich gern mal ihrer Verantwortung zu Hause und schleicht sich an ihre Lieblingsplätze im Wald. Dass ihr das einmal zum Verhängnis werden könnte, hätte sie wirklich nicht erwartet.
Die Welt der Elfen ist viel bunter und vielfältiger, als Eliza es aus ihrer schottischen Heimat kennt. Doch der Schein trügt, denn nicht alles dort ist harmonisch und friedlich. Obwohl die Elfen größtenteils bezaubernd aussehen, sind einige von ihnen ziemlich bockig, widerspenstig und nicht übermäßig auskunftsfreudig. Nicht besonders hilfreich für Eliza, die sich ja in der Welt zurechtfinden und für die Elfen eine wichtige Aufgabe erfüllen soll. Als wäre das alles noch nicht schlimm genug, spielt auch ihr Herz noch ziemlich verrückt, wenn sie in der Nähe des distanzierten Cassian ist.
Für Eliza ist es oft nicht leicht. Sie bemüht sich, all das Unbekannte zu sortieren, zu verstehen und zu filtern, was hinter all dem steckt, was sie erfährt. Durch die teils sehr mangelhaften Informationen und ihr manchmal recht loses Mundwerk, manövriert sie sich manchmal in Situationen, die vermeidbar gewesen wären, die Handlung aber zusätzlich spannend und abwechslungsreich machen.

Im Verlauf der Geschichte bekommt man sehr intensive Einblicke in Elizas Gedanken- und Gefühlswelt. Ihre Gedanken überschlagen sich und das meiste davon kann man wirklich nachvollziehen, wenn man bedenkt in welches Chaos sie da gerät. Sie ist mir im Auftaktband der Reihe sympathisch geworden und ich freue mich schon darauf, sie noch eine Weile länger begleiten zu können. Manchmal wirkt sie zwar etwas naiv und gutgläubig, sie ist aber auch schlagfertig, manchmal zwar nur in ihren Gedanken, aber sie lässt sich dennoch nicht alles gefallen und setzt ihren Dickkopf immer wieder durch.
Auch die anderen Figuren, die man mit der Zeit immer besser kennenlernt, sorgen für eine abwechslungsreiche Mischung. Es gibt reichlich Konfliktpotenzial, aber auch gute Freunde, Vertraute und Charaktere, bei denen man wohl abwarten muss, in welche Richtung sie sich entwickeln.
Man bekommt schon ganz gute Einblicke in die Strukturen der magischen Welt, trotzdem bleibt auch noch einiges verborgen und besonders die Absichten einiger Figuren bleiben zweifelhaft. Ich bin gespannt, in welche Richtung sich die Handlung entwickeln wird und er Eliza erneut Steine in den Weg legt. Quirin, den kleinen Troll, habe ich irgendwie auch ins Herz geschlossen, da bin ich auch sehr neugierig, wie es mit ihm weitergehen wird.

Der Abschluss des ersten Buches ist an einer schönen Stelle gewählt, das erste Abenteuer scheint erst mal abgeschlossen, doch neue Herausforderungen und Schwierigkeiten stehen an. Man bleibt neugierig, der Cliffhanger ist aber nicht so gemein, dass man es nicht aushalten könnte, eine Weile auf die Fortsetzung zu warten. Dennoch bin ich froh, direkt zum nächsten Buch greifen zu können. Es hat manchmal auch seine Vorteile darauf zu warte, bis Reihen komplett erschienen sind.

Fazit
Ein sehr schöner Auftakt, der einem die Welt von Eliza und die der Elfen näher bringt und erste Einblicke in all die magischen Konflikte gibt. Die Figurenkonstellation ist abwechslungs- und facettenreich und sorgt für reichlich Potenzial in verschiedene Richtungen. Der angenehme Schreibstil führt einen gut durch die Handlung und die offenen Fragen und Andeutungen machen neugierig auf den nächsten Band.

Veröffentlicht am 19.06.2019

emotional, überraschend, toll geschrieben

Das Wispern der Schmetterlinge
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Urlaub auf Madeira zu machen, klingt für viele nach viel Sonne, Erholung und einer tollen Erfahrung. Nicht so für Pacey, denn er tritt diese Reise an, um endlich wieder ein wenig zu sich selbst zu finden, ...

Urlaub auf Madeira zu machen, klingt für viele nach viel Sonne, Erholung und einer tollen Erfahrung. Nicht so für Pacey, denn er tritt diese Reise an, um endlich wieder ein wenig zu sich selbst zu finden, die Schuldgefühle hinter sich zu lassen und vielleicht ein Stück weit nach vorn zu schauen. Nach dem Verlust seiner großen Liebe, kann ihn nicht mehr viel den Tag versüßen. Die Schuld quält ihn und er schafft es nicht, diese Gedanken zu überwinden. Zu groß sind der Schmerz, die Verzweiflung und die Vorwürfe, die er ertragen musste. Als er auf Madeira auf eine junge Frau trifft, die seiner Ava zum Verwechseln ähnlich sieht, steht seine Welt erneut Kopf, doch dieses Mal auf eine ganz andere Weise…

Ich habe bereits „So wie die Hoffnung lebt“ von Susanna ernst gelesen und mochte dort ihren Schreibstil sehr gern. Auch „Das Wispern der Schmetterlinge“ hat mich wieder überzeugt durch den flüssigen, tiefgründigen und emotionsgeladenen Schreibstil. Die Geschichte geht unter die Haut, bringt zum Nachdenken und hält trotzdem auch immer wieder schöne Momente und Situationen zum Schmunzeln bereit. Diese Mischung und der leicht übernatürliche Aspekt macht das Buch zu einem tollen Erlebnis.

Pacey hat einen schweren Schicksalsschlag hinter sich. Nur mühsam gelingt es ihm, ins Leben zurück zu finden. Er muss viel verarbeiten und zusätzlich zu dem Leid, das ohnehin schon in ihm tobt, quälen ihn auch noch Vorwürfe, die erneute Schuldgefühle auslösen. Für ihn ist der Urlaub auf Madeira mehr eine Flucht und der Versuch, den Weg für die Zukunft etwas zu ebnen. Was ihn da erwartet, hätte er aber wohl niemals erwartet.
Pacey ist jetzt vielleicht nicht der typische Sympathieträger von der ersten Seite an, aber ich fand ihn sehr authentisch und viele seiner Gedanken und Gefühle nachvollziehbar. Er geht mit sich selbst sehr kritisch um, versinkt immer wieder in Zweifeln und findet auch nicht jedes Mal sofort wieder einen Ausweg. Wie könnte man ihm das verdenken, bei dem was er erlebt hat? Trotzdem hat er das Herz am rechten Fleck und auch wenn er manchmal etwas Zeit benötigt, tut er dann doch das, was nötig und richtig ist.
Maria hat ebenfalls einiges mitgemacht in der Vergangenheit. In ihre Geschichte einzutauchen, war sehr interessant, aber auch bewegend und hat deutlich gemacht, wieso die junge Frau sich so entwickelt hat, wie sie es hat.

Das Buch ist größtenteils aus zwei Ich-Perspektiven geschildert. So hat man die Möglichkeit, sowohl Pacey, als auch Maria sehr intensiv kennen zu lernen und zusätzlich zu den Gesprächen, die geführt werden, in ihre Gedanken zu schauen. Für beide ist es eine sehr aufwühlende, ereignisreiche Zeit, die ganz anders ausgeht, als sie selbst und auch als ich es erwartet hätte. Erst sah es aus, als würde sich die Geschichte in eine bestimmte Richtung entwickeln, die sicher auch nachvollziehbar gewesen wäre, nach dem, was man bis dahin wusste. Als es dann jedoch eine komplette Wendung gab, ging das Buch in eine andere Richtung weiter, die vorher nicht absehbar war. Mir hat diese Entwicklung gut gefallen, besonders weil sie unerwartet kam und noch mal völlig neue Perspektiven geöffnet hat.
Immer wieder gibt es sehr gefühlvolle, aufwühlende Momente, die auf unterschiedliche Weise bewegen, nachdenklich machen und ans Herz gehen. Bis zum Weinen hat es bei mir nicht gereicht, aber so sehr viel hat teilweise auch nicht gefehlt. Trotz der ernsten, teilweise bedrückenden Stimmung gibt es aber auch immer wieder Passagen, in denen man sich mit den Charakteren freuen oder Schmunzeln kann. Besonders Rory ist ein kleiner Sonnenschein, der immer wieder für solche Augenblicke sorgt.
Ich könnte mir zwar vorstellen, dass einige sich das Ende anders wünschen würden, aber irgendwie empfand ich es doch als passend und stimmig für die Geschichte, die so voller Leid, Trauer, Hoffnung, Gedanken und Liebe steckt.

Fazit
Eine sehr schöne, emotionsgeladene Geschichte, die zum Nachdenken anregt, aber auch immer wieder zum Schmunzeln bringt. Besonders die Wendung innerhalb der Handlung hat mir gut gefallen und dem Buch noch mal eine ganz neue Intensität gegeben. Ich kann gar nicht genau sagen, was es war, aber das kleine Tüpfelchen auf dem i hat mir am Ende trotzdem irgendwie gefehlt, daher ziehe ich einen halben Stern ab.

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!