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EstherStu

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2019

lesenwert mit Schwächen

Gespräche mit Freunden
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Sally Rooney erzählt in ihrem Buch „Gespräche mit Freunden“ die Geschichte von vier Personen in Irland.
Auf der einen Seite stehen Frances und Bobbie, zwei befreundete junge Studentinnen. Sie leben ihr ...

Sally Rooney erzählt in ihrem Buch „Gespräche mit Freunden“ die Geschichte von vier Personen in Irland.
Auf der einen Seite stehen Frances und Bobbie, zwei befreundete junge Studentinnen. Sie leben ihr typisches Anfangzwanziger Leben in Dublin, gefüllt von Partys, Studium und Selbstfindung, auch in sexueller Hinsicht. Auf einer Veranstaltung lernen sie das Ehepaar Nick und Melissa kennen, beide Anfang Dreissig, sie eine gefeierte Autorin, er ein mäßig erfolgreicher Schauspieler.
Während Bobbie die intellektuelle und körperliche Nähe zu Melissa sucht, kommt Frances, aus deren Sicht das Buch geschrieben ist, Nick näher und beginnt eine Affäre mit ihm hinter dem Rücken der beiden anderen. Selbst bei einem gemeinsamen Urlaub in Frankreich gelingt ihnen das Versteckspiel vor der Ehefrau.
Isngesamt gefiel mir das Buch gut, da aus meienr Sicht die Charaktere authentisch und nachvollziehbar agierten. Die Autorin arbeitet hervorrganed die Sinnsuche in den Zwanzigern heraus und die Unterschiede zu Problemen mit Anfang Dreißig, die eher von Langeweile in der Ehe geprägt sind.
Leider spricht das Buch aber immer nur kurze Fragmente an, eine Handlung wird selten über mehr als 10 Seiten erzählt, und so fällt es dem Leser schwer, sich stellenweise wirklich in die Beziehungen einzufühlen. Auch wiederholen sich Gesprächsanteile immer wieder, sodass manchmal leichte
Dennoch: Der Schreibstil gefiel mir gut, insgesamt ist „Gespräche mit Freunden“ lesenswert.

Veröffentlicht am 11.03.2019

Aus einer anderen Perspektive

Durch deine Augen
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Das Buch erzählt die Geschichte der Pflegebrüder Simon und Peter. Simon hat versucht sich das Leben zu nehmen, woraufhin sein Pflegebruder Peter, beide schon längst erwachsen und nicht mehr so nahestehend, ...

Das Buch erzählt die Geschichte der Pflegebrüder Simon und Peter. Simon hat versucht sich das Leben zu nehmen, woraufhin sein Pflegebruder Peter, beide schon längst erwachsen und nicht mehr so nahestehend, alles versucht, um Simon wieder auf die Beine zu helfen. Tatsächlich erfährt er von einem innovativen dänischen Forschungsinstitut, das eine Methode entwickelt hat, über Hologramme seine eigenen und fremde Gedanken zu verbildlichen und so sein Inneres anders zu sehen und zu reflektieren. Peter nimmt Kontakt auf und fidnet bald heraus, dass die Leiterin des Instituts, Lisa, mit den beiden Brüdern in den Kindergarten ging. Nach dem Unfalltod ihrer Eltern erlitt sie einen Gedächtnisverlust und kann sich an die gemeinsame Kindheit nicht mehr erinnern.
Die neue Methode ermöglicht es zuletzt auch ihr, diese Traumata zum Teil aufzuarbeiten und eienr Heilung einen Schritt näher zu kommen.
Das Buch ist in zwei Zeitebenen geteilt, von denen eine Ausschnitte aus der gemeinsamen Kindergartenzeit erzählen und eine die heutige Zeit erzählt, insbesondere die während der Therapiesitzungen.
Die Erzählungen der Kindheitserinnerungen haben mich sehr berührt. Die Beziehung der drei Kinder wurde mit einer tollen Tiefe geschildert, man spürte stets die unfassbare, fast magische Nähe der Freunde, die sich auch in harten Zeiten (etwa der Tod von Simons Mutter) unterstützten.
Leider hat mir die zweite Ebene nicht immer so gut gefallen. Der technische Aspekt der Hologramme nahm für mich einen zu großen Raum ein, den ich nicht bis ins Detail verstanden habe, weil es doch physikalische und neurologische Grundkenntnisse erforderte. Auch wurden neben den Hauptpersonen eine Menge anderer Menschen therapiert, deren Geschichte zwar nah ging, die aber den Platz für Simon, Peter und Lisa etwas verdrängten.
Dennoch: Ein lesenswertes Buch über nie endende Freundschaft und der Blick auf sich selbst und andere.

Veröffentlicht am 11.03.2019

Aus einer anderen Perspektive

Durch deine Augen
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Das Buch erzählt die Geschichte der Pflegebrüder Simon und Peter. Simon hat versucht sich das Leben zu nehmen, woraufhin sein Pflegebruder Peter, beide schon längst erwachsen und nicht mehr so nahestehend, ...

Das Buch erzählt die Geschichte der Pflegebrüder Simon und Peter. Simon hat versucht sich das Leben zu nehmen, woraufhin sein Pflegebruder Peter, beide schon längst erwachsen und nicht mehr so nahestehend, alles versucht, um Simon wieder auf die Beine zu helfen. Tatsächlich erfährt er von einem innovativen dänischen Forschungsinstitut, das eine Methode entwickelt hat, über Hologramme seine eigenen und fremde Gedanken zu verbildlichen und so sein Inneres anders zu sehen und zu reflektieren. Peter nimmt Kontakt auf und fidnet bald heraus, dass die Leiterin des Instituts, Lisa, mit den beiden Brüdern in den Kindergarten ging. Nach dem Unfalltod ihrer Eltern erlitt sie einen Gedächtnisverlust und kann sich an die gemeinsame Kindheit nicht mehr erinnern.
Die neue Methode ermöglicht es zuletzt auch ihr, diese Traumata zum Teil aufzuarbeiten und eienr Heilung einen Schritt näher zu kommen.
Das Buch ist in zwei Zeitebenen geteilt, von denen eine Ausschnitte aus der gemeinsamen Kindergartenzeit erzählen und eine die heutige Zeit erzählt, insbesondere die während der Therapiesitzungen.
Die Erzählungen der Kindheitserinnerungen haben mich sehr berührt. Die Beziehung der drei Kinder wurde mit einer tollen Tiefe geschildert, man spürte stets die unfassbare, fast magische Nähe der Freunde, die sich auch in harten Zeiten (etwa der Tod von Simons Mutter) unterstützten.
Leider hat mir die zweite Ebene nicht immer so gut gefallen. Der technische Aspekt der Hologramme nahm für mich einen zu großen Raum ein, den ich nicht bis ins Detail verstanden habe, weil es doch physikalische und neurologische Grundkenntnisse erforderte. Auch wurden neben den Hauptpersonen eine Menge anderer Menschen therapiert, deren Geschichte zwar nah ging, die aber den Platz für Simon, Peter und Lisa etwas verdrängten.
Dennoch: Ein lesenswertes Buch über nie endende Freundschaft und der Blick auf sich selbst und andere.

Veröffentlicht am 25.02.2019

Berliner Geschichte aus Sicht einer Frau

Allee unserer Träume
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"Allee unserer Träume" erzählt die Geschichte der jungen Ilse, die in der frühen Nachkriegszeit in Berlin lebt.
Der Krieg ist gerade erst zu Ende, das Grauen noch in den Köpfen der Menschen, aber die Stadt ...

"Allee unserer Träume" erzählt die Geschichte der jungen Ilse, die in der frühen Nachkriegszeit in Berlin lebt.
Der Krieg ist gerade erst zu Ende, das Grauen noch in den Köpfen der Menschen, aber die Stadt muss wieder aufgebaut werden und Ilse bewirbt sich um die Neubebauung der Karl-Marx-Allee und wird mit ihren Plänen ausgewählt. Daraus ergeben sich aber für sie neue Probleme: Durch den jähen Erfolg Ilses fühlt ihr Ehemann sich bedroht und in einer für seinen Stand nicht angemessenen Konkurrenzrolle. Er verbietet Ilse die Arbeit an den Aufbauten.
Insgesamt hat mich das Thema und die Handlung des Buches durchaus angesprochen. So fand ich als Berlinerin natürlich grade die Schauplätze interessant und fand durch den historischen Hintergrund auch gut in die Geschichte hinein. Ilse hat mich in ihrem Kampf um Anerkennung und Selbstbestimmung durchaus imponiert und inspiriert. Als Leser kann man gut nachempfinden, wie schwierig es noch in den 50er Jahren (selbst in einer Stadt wie Berlin) war, als Frau Erfolg zu haben.
Darüber hinaus muss man aber eingestehen, dass das Buch eher in die Schublade "Unterhaltungsliteratur" gehört. Im Großen und Ganzen finden wir hier stereotype Figuren, die entweder nicht oder besonders plakativ aus ihren Rollen fallen, was das Buch am Ende doch sehr vorhersehbar macht. Auch fand ich die Motive der Handlung nicht bahnbrechend neu und innovativ.
Dennoch kann man dieses Buch wunderbar an einem Sonntagnachmittag auf dem Balkon genießen, es ist unterhaltsam und mit kleinem Erkenntnisgewinn. Wer nicht zu viel erwartet, kann dieses Buch ohne Reuhe genießen, auch als Nichtberliner!

Veröffentlicht am 30.12.2018

JA zum Nein

Nein ist das neue Ja
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Nein ist das neue Ja, dieser Titel ist zwar provokant, aber es steckt eine Menge Wahrheit in den drei Worten.
In der heutigen Zeit ist es deutlich schwieriger ein "Nein" zu sagen, statt eines "Ja"´s. Es ...

Nein ist das neue Ja, dieser Titel ist zwar provokant, aber es steckt eine Menge Wahrheit in den drei Worten.
In der heutigen Zeit ist es deutlich schwieriger ein "Nein" zu sagen, statt eines "Ja"´s. Es bedeutet, dass man sich nicht wie ein Fähnchen im Wind bewegt. Menschen zu wiedersprechen heißt, seinen eigenen Standpunkt zu wntwickeln und charakterliche Stärke zu zeigen. Auch Desiree Nick proklamiert in ihrem Buch das "NEIN" und damit die Wichtigkeit, nicht alles mit sich machen zu lassen und Anderen nach dem Mund zu reden.
Ich fand die Lektüre ausgesprochen inspirierend. Außerdem habe ich beim Lesen viel gelacht, man muss der Autorin wirklich ein Lob aussprechen, mit wie viel Biss sie einige aktuelle Diskussionen und Themen des Zeitgeschehens aufs Korn nimmt.