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Veröffentlicht am 16.11.2019

Jane Austen in der Gegenwart

Jane Austen bleibt zum Frühstück
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Wer will nach dem Lesen des Klappentextes nicht sofort dieses Buch in die Hand nehmen? Ich fand die Grundidee, Jane Austen in die Zukunft zu schicken, nämlich einfach super. Da muss es ja zwangsläufig ...

Wer will nach dem Lesen des Klappentextes nicht sofort dieses Buch in die Hand nehmen? Ich fand die Grundidee, Jane Austen in die Zukunft zu schicken, nämlich einfach super. Da muss es ja zwangsläufig zu witzigen - aber auch romantischen - Situationen kommen. Allerdings verrät der Klappentext schon ziemlich viel. Am Anfang lernt man Jane nämlich noch in ihrer eigenen Zeit kennen. Das war sehr geschickt gemacht, denn so wurde der Kontrast nach der Zeitreise nur noch deutlicher.

Neben Jane Austen gibt es noch eine weitere Hauptperson, nämlich Penny. Sie ist frisch getrennt, sehr unglücklich und ein riesiger Fan von Jane Austen. Penny fand ich sehr sympathisch, wenn auch etwas naiv. Denn meiner Meinung nach hätte sie gar nicht so in Liebeskummer versinken müssen, wäre sie mal über ihren Schatten gesprungen... Aber da bin ich auch immer kritisch, denn ich bevorzuge starke, selbstbewusste Protagonistinnen.

Grundsätzlich ist die Geschichte einfach witzig, denn alles ist für Jane Austen so anders und neu. Es kommt deswegen immer wieder zu lustigen Szenen. Was mich allerdings gestört hat war, dass sich manches fast ein bisschen wiederholt hat. Jane Austen ist total verwundert, dass es Autos gibt. Es entspinnt sich ein Dialog über die neue Technologie und wie praktisch das sei. Das gleiche gibt es dann nochmal mit Flugzeugen, Computern, Handys und so weiter. Das hätte man etwas kürzen können, denn die eigentliche Intention kam ja rüber.

Ähnlich ging es mir auch mit einigen anderen Textstellen. Gerade gegen Ende war einiges für mich einfach zu übertrieben und zu sehr auf Zufällen aufgebaut. Die Autorin spielt ihr auch mit Klischees, was an sich ja nicht schlimm ist, mir aber manchmal ein Augenbrauen-Runzeln entlockt hat.

Überraschungen gibt es in der Geschichte nicht wirklich. Das hat mir auch nicht unbedingt gefehlt. Es is eine schöne Story fürs Herz, der man gemütlich auf der Couch folgen kann - aber leider eben auch nicht mehr. Mir hat das gewisse Etwas gefehlt. Insgesamt gibt es deswegen von mir 3 Sterne!

Veröffentlicht am 14.08.2019

Dem Entführer entflohen...

Wenn ich tot bin
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Das Buch steigt mit einer Ich-Perspektive und einer Art Prolog ein, den man nicht direkt zuordnen kann. Es geht um einen Ben und ein gemeines "Spiel", was in meinem Kopf erstmal für einige Fragezeichen ...

Das Buch steigt mit einer Ich-Perspektive und einer Art Prolog ein, den man nicht direkt zuordnen kann. Es geht um einen Ben und ein gemeines "Spiel", was in meinem Kopf erstmal für einige Fragezeichen gesorgt hat. Aber auch dafür, dass ich sofort weiterlesen wollte.


Anschließend gibt es dann einen Zeitsprung - sechs Monate in die Zukunft. Jetzt geht es um die Geschichte, die man vom Klappentext her erwartet. Diese wird in unterschiedlichen Perspektiven erzählt, immer mit dem jeweiligen Namen überschrieben. Zum einen gibt es Susan, die Mutter der entführten Madelin, zum anderen Kate, der Ermittlerin in dem Fall und Amy, einer Person, die anscheinend auf der Flucht ist.


Die Abwechslung hat mir sehr gut gefallen, allerdings hat mir manchmal der rote Faden zwischen den einzelnen Perspektiven gefehlt. Denn eine richtige Verbindung scheint anfangs nur zwischen Susan und Kate zu bestehen. Erst mit der Zeit lässt sich auch Amy einordnen, was zwar zur Spannung beiträgt, aber trotzdem etwas schade war. Bei ihr hat mich außerdem der mystische Aspekt gestört: Ich mag es nicht, wenn in einer realgehaltenen Story auf einmal Geistwesen oder ähnliches auftauchen - und sei es nur bei der einen Protagonistin, die sich diese vielleicht bzw. wahrscheinlich nur einbildet.


Etwas irritiert hat mich anfangs der Schreibstil. Die Sätze sind sehr kurz, teilweise wirkt es etwas abgehackt. Allerdings habe ich mich relativ schnell daran gewöhnt und positiv daran ist, dass es nie zu ausschweifend wurde. Gerade bei Amys Perspektive ist alles sehr gedanklich, es gibt kaum Dialoge, was natürlich auch der Situation geschuldet ist und deswegen sehr passend war.


Spannung ist wie gesagt auf jeden Fall vorhanden, was an den unterschiedlichen Perspektiven liegt. Etwas gefehlt haben mir dafür die Emotionen, die Handlungen und Beschreibungen wirken teilweise sehr sachlich, obwohl es ja sehr emotionale Geschehnisse sind.


Was mir gefehlt hat, war die Möglichkeit, mehr mitzurätseln. Klar gibt es für den Leser Raum, sich eigene Gedanken zu machen, aber oft muss man warten, bis es durch die Autorin aufgelöst wird. Das war vor allem am Schluss der Fall. Dieser wurde meines Erachtens dann etwas zu schnell abgehandelt.


Insgesamt war es ein solider Thriller mit einem schönen Setting. Er hat Spannung, verschiedene Perspektiven, eine taffe Ermittlerin und ein Ende, das den Leser zufrieden stellt. Trotzdem gab es für mich den ein oder anderen Kritikpunkt. Deswegen gibt es von mir 3 Sterne!

Veröffentlicht am 21.07.2019

Abgeschnitten im Schnee

Da waren's nur noch zwei
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Die Idee hinter dem Plot ist meiner Meinung nach nicht unbedingt super kreativ, denn dass eine Gruppe in einer eingeschneiten Hütte festsitzt und etwas Schreckliches passiert, kennt man schon aus anderen ...

Die Idee hinter dem Plot ist meiner Meinung nach nicht unbedingt super kreativ, denn dass eine Gruppe in einer eingeschneiten Hütte festsitzt und etwas Schreckliches passiert, kennt man schon aus anderen Büchern und Filmen. Das fand ich aber grundsätzlich nicht schlimm und war einfach gespannt, was mich erwartet.

Die Geschichte wird aus der Sicht der vier Mädchen erzählt, wobei immer dann die Perspektive wechselt, wenn eine von ihnen verschwindet. Dadurch, dass man diesen Aufbau schon von anderen Büchern der Autorin kennt, nimmt es leider ein bisschen die Spannung.

Leider konnten mich die Figuren in diesem Buch nicht überzeugen. Eigentlich sind sie Freundinnen, dennoch arbeiten sie mehr gegen- als miteinander. Außerdem sind sie ziemlich frühreif und gleichzeitig naiv, alles scheint sich um Alkohol und Jungs zu drehen. Vielleicht bin ich hier ein bisschen pingelig, aber in einem Jugendbuch, in dem eigentlich die Spannung im Vordergrund steht, brauche ich nicht unbedingt so viele Dialoge oder Szenen mit sexuellem Inhalt.

Überhaupt ist die Sprache sehr jugendlich, an einigen Stellen richtig übertrieben.

An sich hat es aber die Autorin geschafft, den Leser mitfiebern zu lassen und das Setting richtig unheimlich zu gestalten. Ich hatte also doch ein bisschen Gänsehaut und kann mir vorstellen, dass es die Zielgruppe sehr anspricht.

Überrascht hat mich dann das Ende, weil ich damit nicht gerechnet habe. Allerdings muss man sagen, dass der Leser auch keine Chance hat, mitzurätseln, weil es keine Hinweise gibt. Das ist etwas schade.

Schön war der Epilog am Ende, der die Geschichte nochmal abrundet.

Insgesamt war das Buch eine nette Unterhaltung, aber Begeisterungsrufe meinerseits hat es nicht ausgelöst. Als Lektüre in der Schule könnte ich es mir aber vorstellen. Von mir gibt es 3 Sterne.

Veröffentlicht am 20.07.2019

Romantischer Mord

Wir sehen dich
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Wer den Klappentext gelesen hat, ahnt schon, dass es die "Ermittler" hier nicht nur Polizisten sind. Und das hat mir besonders gut gefallen. Die Autorin schreibt nämlich in zwei unterschiedlichen Perspektiven. ...

Wer den Klappentext gelesen hat, ahnt schon, dass es die "Ermittler" hier nicht nur Polizisten sind. Und das hat mir besonders gut gefallen. Die Autorin schreibt nämlich in zwei unterschiedlichen Perspektiven. Zum einen hat man die "normale" Mordermittlung der Polizei, zum anderen machen sich aber auch Zivilisten, die sich im Internet in einem Forum austauschen, daran, den Serienkiller "Lover" zu schnappen.

Zu Beginn des Buches sind schon einige Morde geschehen, alle vorhanden Informationen werden geschickt in die Handlung eingebunden, sodass man den aktuellen Ermittlungen gut folgen kann. Aber trotzdem muss der Leser nicht auf Leichen verzichten, denn davon gibt es im Laufe der Story noch einige.

Spannung ist also auf jeden Fall vorhanden, miträtseln kann man auch. Gerade weil von zwei unterschiedlichen Seiten ermittelt wird, hat man als Leser das Gefühl, über die meisten Informationen zu verfügen und den Buchfiguren einen Schritt voraus zu sein. Trotzdem hatte ich bis zum Schluss keine Ahnung, wer hinter den Morden steckt.

Worauf ich mich sehr gefreut habe - nämlich die im Klappentext erwähnte Protagonistin Clementine Stark kennenzulernen - hat mich leider dann doch sehr enttäuscht. Ich wurde nämlich einfach nicht mit ihr warm. Sie selbst scheint davon besessen zu sein, die Morde aufzuklären, aber vor allem aufgrund ihres eigenen Egos. Zwar ist sie mutig, überschreitet aber doch Grenzen und ich konnte ihre Handlungen nicht immer nachvollziehen. Je mehr ich über ihre Vergangenheit erfahren habe, desto unsympathischer wurde sie mir. Außerdem fand ich, dass diese Informationen zu viel Raum eingenommen haben und die eigentliche Geschichte in den Hintergrund rückte. Ähnlich ging es mir auch mit dem Chefermittler Dom. Auch hier scheinen Privatprobleme im Vordergrund zu stehen. Ich hatte das Gefühl, er kämpft nur darum, seinen Job zu behalten, und er nur deswegen den Fall aufklären möchte.

Gut gemacht waren die kurzen Passagen, in denen man ein bisschen durch die Augen des Mörders schauen konnte. Hiervon hätte ich mir noch mehr gewünscht, weil sie wirklich Gänsehaut verursacht haben.

Der Schluss war dann noch mal richtig spannend und hat mich wieder etwas für das Verhalten der Hauptpersonen entschädigt.

Insgesamt ist es ein solider Thriller mit einem spannenden Ansatz. Allerdings konnten mich die Protagonisten einfach nicht überzeugen. Deswegen gibt es von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 20.07.2019

Tschüss Valerie Lane

Die kleine Straße der großen Herzen
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Ich habe die ersten fünf Bände der Valerie Lane-Reihe wirklich gern gelesen und mich auf jeden Band gefreut, auch wenn mir der eine mehr als der andere gefallen hat und ich auch nicht jede Protagonistin ...

Ich habe die ersten fünf Bände der Valerie Lane-Reihe wirklich gern gelesen und mich auf jeden Band gefreut, auch wenn mir der eine mehr als der andere gefallen hat und ich auch nicht jede Protagonistin bzw. Ladenbesitzerin gleich gern mochte. Deswegen war ich auch sehr gespannt auf den Abschlussband, denn eigentlich war jede der Frauen schon dran. Bis zur Veröffentlichung des Klappentextes war ich auch überzeugt, dass es um den Besitzer des Blumenladens Tobin gehen würde - deswegen war ein gemeinsames Buch für alle dann doch eine Überraschung.

Am Anfang war es etwas komisch, dass man mit den drei Jahren, die im Valerie-Universum vergangen sind, einen relativ großen Zeitsprung gemacht hat. Ich musste mich erstmal wieder hineinfinden, denn es war einiges passiert, was man "verpasst" hat, neue Beziehungen oder neue Kinder. Aber schnell war ich wieder ganz im Buch angekommen.

Meiner Meinung nach sollte man auf alle Fälle einige der anderen Teile (oder am besten alle) kennen, bevor man dieses Buch liest. Denn es wird oft auf Vergangenes Bezug genommen, was man wahrscheinlich ohne Vorkenntnisse nicht versteht. Außerdem bleiben die Protagonistinnen in diesem Band sehr dünn - und das ist auch mein größter Kritikpunkt. Wahrscheinlich liegt es daran, dass sich nun alle ein Buch teilen müssen. Für mich blieb deswegen zu wenig Raum für jede Einzelne und alles wirkte recht oberflächlich und verknappt. Dazu kommt, dass auch neue Personen eingeführt werden. Auch hier fehlte mir aber die Tiefe.

Die Idee, alle nochmal zusammen in die Valerie Lane zu holen und ein Abschiedsfest zu feiern, fand ich sehr gut. Allerdings fehlte mir auch hier das Neue, denn auch wenn der Anlass ein anderer ist als sonst, unterscheiden sich die Vorbereitungen und die Durchführung nicht unbedingt von denen, die man aus den anderen Teilen kennt, wie beispielsweise der Weihnachtsmarkt. Auf der einen Seite schade, auf der anderen aber auch irgendwie sehr vertraut.

Gut gefallen hat mir mal wieder der Schreibstil. Flüssig und schön zu lesen, sehr lebendig. Allerdings ist mir in diesem Teil negativ aufgefallen, dass sich die Autorin inhaltlich oft wiederholt, wenn auch in verknappter Form. Das hätte es nicht gebraucht, weil man so in das Buch hineingezogen wird, dass man auch ohne diese Wiederholungen der Handlung sehr gut folgen kann.

Am Ende des Buches gibt es wieder einen Anhang mit den in der Geschichte gekochten bzw. gebackenen Rezepten. Hier werde ich sicher das ein oder andere ausprobieren.

Insgesamt war dieses Buch ein schöner Abschluss der Reihe, aber es hatte einige Schwachstellen. Deswegen gibt es von mir nur 3 Sterne.