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Veröffentlicht am 30.11.2019

Kinderabenteuer – mir teilweise zu überzogen

Leles Geheimclub, Band 1: Keine Kings im Hauptquartier
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Lele und ihre zwei Freundinnen haben einen coolen Ort für ihr Mädels-Hauptquatier gefunden. Doch die Jungsgruppe versucht, ihnen diesen Platz streitig zu machen. Es beginnt ein Kampf, in dem nicht immer ...

Lele und ihre zwei Freundinnen haben einen coolen Ort für ihr Mädels-Hauptquatier gefunden. Doch die Jungsgruppe versucht, ihnen diesen Platz streitig zu machen. Es beginnt ein Kampf, in dem nicht immer mit fairen Mitteln gespielt wird und einiges schief geht…

Erstmal vorweg: Ich habe das Buch als eBook gelesen. Den Mitmachteil – all die Seiten mit Listen zum selbst ausfüllen – kenne ich nur aus der Leseprobe, dieser gibt dem Buch aber auf jeden Fall eine besondere Note (wenn man denn in Bücher schreiben mag).
Auch die Geheimsprache der Mädels ist speziell. Zwar gibt es Erklärungen hinten im Buch, aber im eBook blättert es sich ja nochmal umständlicher als im Buch. Das meiste ist aber auch ohne Nachschlagen zumindest im Sinn verständlich.
Schwierige Wörter – eine der Freundinnen hat eine Vorliebe für Fremdwörter – werden direkt als Fußnote erklärt, was ich gut gelöst finde.

Ansonsten habe ich mich mit der Geschichte aber schwer getan.
Und ich tue mich auch mit der Bewertung schwer, weil diese ja aus Erwachsenensicht geschieht und da denkt man über einige Dinge sicher mehr/ anders nach. Aber mir erschienen einige Dinge innerhalb der Handlung einfach unlogisch und Darstellungen, die vermutlich witzig sein sollten, waren mir zu überzogen. Oder moralisch fragwürdig… So dringen die Kids mit einer Lüge in eine Wohnung ein, um dort etwas zu stehlen. Ein Hund wird gekidnappt und eine (zugegebenermaßen ungerechte, aber auch extrem unfähig dargestellte) Referendarin schlecht gemacht. Und das alles bleibt komplett unreflektiert.

Dennoch entwickelt sich eine gewisse Spannung, denn die Kinder bringen sich in ziemliche Schwierigkeiten. Wie sollen sie damit nun umgehen? Je mehr sie versuchen, desto mehr geht schiefund die Zeit läuft ihnen davon…

Am Ende hat sich meine Sicht auf die Geschichte etwas verändert. Der Ton wird ein wenig ernster und auch lehrreicher. Es wird aufgezeigt, dass man gemeinsam etwas erreichen kann, wenn man nicht aufgibt, sondern zusammenarbeitet statt gegeneinander. Geheimnisse werden bewahrt, um anderen Kindern Spott zu ersparen. Die vorherigen Vergehen, die man teilweise nicht mehr unbedingt als Kinderstreiche bezeichnen kann, bleiben aber dennoch unbesprochen.

Fortsetzung möglich (und auch fürs nächste Jahr angekündigt).

Fazit

Mädchenbande gegen Jungsbande. Witzig, ein wenig chaotisch. Leider aber teilweise zu extrem, zu überzogen. Statt witzig fand ich beispielsweise die überzogene Darstellung der tüddeligen Referendarin (die am Ende zum Glück die kurze kiregt) einfach unangenehm.

Nicht alles, was die Kinder im Kleinkrieg gegeneinander tun, bleibt im legalen Rahmen. Dass ihre Straftaten dann hinterher auch noch nahezu unreflektiert bleiben, stört mich ebenso wie die teils unsinnigen Entscheidungen, die einige Erwachsene treffen. Der etwas ernstere Schluss, in dem aufgezeigt wird, dass man gemeinsam mehr erreichen kann als gegeneinander, hat mich etwas mit der Handlung versöhnt.

Veröffentlicht am 08.11.2019

für mich schwächer als Teil 1

Prinzessin undercover – Enthüllungen
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Achtung: 2. Band, inhaltliche Spoiler zum Vorgänger vorhanden

Das Alter der Figuren ist mir bereits im ersten Band ein wenig aufgestoßen, weil sie mit ihren 14/15 Jahren so riesige Leistungen vollbringen. ...



Achtung: 2. Band, inhaltliche Spoiler zum Vorgänger vorhanden

Das Alter der Figuren ist mir bereits im ersten Band ein wenig aufgestoßen, weil sie mit ihren 14/15 Jahren so riesige Leistungen vollbringen. Leider wurde dies für mich in diesem Band nochmal mehr ein Problem: Wir erleben in diesem Buch eine Gruppe 15-jähriger Teenager, die actionreiche Kämpfe bestreiten und komplexe Verschwörungen aufdecken, obwohl sie sich im Kontakt untereinander sehr oft sehr kindlich, naiv und impulsiv verhalten. Für mich ergibt sich hierbei leider kein rundes Bild von den Charakteren.

Genauso ist es schwer, das Verhältnis der unterschiedlichen Figuren zueinander wirklich einzuschätzen. Wer wen in welcher Art mag, bleibt in den meisten Fällen sehr offen, denn nahezu alle Dialoge und Interkationen stecken voller Anspielungen, die aber nicht weiter ausgeführt oder aufgeklärt werden.

Neben dem Kampf gegen Leviathan ist ein zentrales Thema dieses Buches die Frage nach der eigenen Herkunft und die Suche nach sich selbst. Bei einigen Figuren fand ich dies gut gelöst. Aber gerade Lotties Geschichte war mir zu konstruiert und sie macht insgesamt ein zu großes Ding draus. Sie hat für sich Erkenntnisse gewonnen, die sie unbedient auch auf die Probleme anderer übertragen muss – ob es nun zur Situation passt oder nicht.

Insgesamt zieht sich das Buch für mich dann leider etwas. Die Rätsel, die die Kids zu lösen haben, um den mysteriösen Ereignissen auf die Spur zu kommen, sind zwar spannend, aber es gibt zu viel Nebenhandlung, zu viele kleine Konflikte und Dramen, die immer wieder ablenken. Zudem bekommt die Geschichte eine unnötig übersinnliche Note.

Das Ende ist wieder sehr offen.
Die Reihe soll wohl fünfbändig werden. Zwar interessiert mich, wie die Geschichte ausgeht, da ich aber mit dem Auftreten der Figuren nicht so richtig warm werde und mir die Längen etwas viel sind, bin ich noch unentschlossen, ob ich weiterlesen werde.

Fazit

Eine Gruppe Kids gegen einen übermächtigen Gegner – in Jugendbüchern ja absolut nicht ungewöhnlich, aber für mich passt die Art, wie die Charaktere sich oft präsentieren und das, was sie plötzlich zu leisten imstande sind, oft nicht zusammen. Zudem steckt die ganze Geschichte so voller Andeutungen, dass die Figurenbeziehungen untereinander sehr schwammig bleiben. Lauter kleine Nebenkonflikte drücken die eigentlich spannende, intrigenreiche Haupthandlung.

Veröffentlicht am 05.10.2019

tolle Naturbeschreibungen, Handlung überzeugt nicht komplett

Tage wie Seeglas
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Liz zieht von Berlin auf die (fiktive) Ostseeinsel Fährlangen, um dort in einem Laden für Surfbedarf zu arbeiten. Mit dem gleichaltrigen Besitzer Dan versteht sie sich gut. Und obwohl ihr die Seeluft und ...

Liz zieht von Berlin auf die (fiktive) Ostseeinsel Fährlangen, um dort in einem Laden für Surfbedarf zu arbeiten. Mit dem gleichaltrigen Besitzer Dan versteht sie sich gut. Und obwohl ihr die Seeluft und der räumliche Abstand gut tut, zerren die Schatten der Vergangenheit an ihr, die es Liz schwer machen, sich voll und ganz auf das neue Leben, welches sich ihr bietet, einzulassen.

Ich bin selbst am Meer aufgewachsen, wohne nun aber leider in einer sehr wasserarmen Gegend. Die Ostsee fehlt mir, daher mag ich atmosphärische Inselromane. Dieser Aspekt hat mir an „Tage wie Seeglas“ auch wirklich gut gefallen. Die Naturbeschreibungen, die beruhigende Wirkung des Wassers, der Duft des Meeres…

Ansonsten konnte mich die Story aber leider nicht komplett überzeugen.
Beide Figuren haben in den letzten Jahren schwere Schicksalsschläge erlebt, die sie nach wie vor arg belasten. Es kommt also schon von vornherein viel Drama zusammen – vielleicht zu viel?
Liv und Dan fällt es schwer, sich zu öffnen. Sie freunden sich zwar an, lassen aber lange nicht mehr Nähe zu. So plätschert die Geschichte insgesamt sehr vor sich hin, bis unausweichlich die alten Dramen zu neuen führen. Aber obwohl beide so emotionsgeladen sind, kamen die Gefühle nicht so richtig bei mir an. Dies mag auch an dem Schreibstil gelegen haben, da viele der Ereignisse eher nüchtern zusammengefasst werden.

Und auch sonst hatte ich mit dem Erzählstil meine Probleme, weil ich diesen nicht so richtig zu greifen bekommen habe. Es wirkt, als würden die Erlebnisse abwechselnd aus der personalen Sicht der zwei Hauptfiguren geschildert. Abwechselnd gibt es auch Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle. Mehrfach wird diese Erzählweise allerdings durchbrochen, wenn beispielsweise die eigentlich gerade „aktive“ Figur einschläft, aber dennoch weitergeschildert wird, was um sie herum passiert.
Trotz der Einblicke in die Gefühlswelt der Figuren habe ich mich dabei auf Distanz gehalten gefühlt, sodass es mir nicht so recht gelungen ist, mich in die Charaktere einzufühlen.

Gut gefallen hat mir Dans liebenswerte, schräge Familie, die Liv, kaum dass sie in Dans Laden angefangen hat, quasi adoptiert, in ihre Familienaktivitäten einbezieht und kompromisslos unterstützt.

Fazit

Die Naturbeschreibungen haben mir sehr gut gefallen. Liv zieht vom grauen Berlin auf eine kleine Ostseeinsel und lernt Meer und Natur sehr zu schätzen. Diese ganze Inselstimmung wird gut eingefangen. Ansonsten ist die Geschichte allerdings etwas zäh und plätschert lange vor sich hin, weil die Figuren sehr viel mit ihren eigenen Sorgen beschäftigt sind, bevor dann ein vorhersehbares Ereignis eintritt, das in meinen Augen arg überdramatisiert wird. Mir ist es trotz der eigentlich bewegenden Schicksale der Charaktere bis zuletzt nicht wirklich gelungen, mich in die Figuren einzufühlen.

Veröffentlicht am 26.08.2019

etwas Anderes vorgestellt

Die One-Pot-Challenge
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Auf den ersten Blick wirkt die Aufmachung des Buches ganz lustig. Drei Köche/innen stellen sich der Herausforderung, One-Pot Gerichte mit einer vorgegebenen Zutat zu kreieren und wählen dafür Topf, Pfanne ...



Auf den ersten Blick wirkt die Aufmachung des Buches ganz lustig. Drei Köche/innen stellen sich der Herausforderung, One-Pot Gerichte mit einer vorgegebenen Zutat zu kreieren und wählen dafür Topf, Pfanne oder Blech.

Insgesamt enthält das Buch 60 Rezepte zu 20 vorgegebenen „Grundzutaten“.

Der Sinn der „Challenge“ ist mir dabei leider nicht klar geworden.
Nach jeder Zutat begründen die Köche/innen ihre Wahl. Allerdings variieren sie dabei nicht etwa zwischen Topf, Blech und Pfanne, sondern jeder behält sein jeweiliges Küchengerät bei. Diese wiederholte Auflistung wäre daher nicht nötig gewesen.
Zudem gibt es auch keinen Challengegewinner. Jumbo lobt jedes Gericht, beschreibt, was daran besonders ist, und setzt es ganz oben auf das Treppchen.

Hinzu kommt, dass ich von One-Pot-Rezepten auch einfach aufgrund anderer Bücher eine andere Vorstellung hatte. Beispielsweise hat ein auf dem Blech fertig aufgeschichteter Burger für mich nichts mehr mit One-Pot zu tun, da hier viele Handlungsschritte nacheinander ablaufen, bis dieser dann auf dem einen Blech steht.
Und so geht der Aufwand bei vielen Gerichten über das schnell-in-einem-Topf hinaus.

Hinzu kommt, dass bei vielen Rezepten eine kleine Menge einer bestimmten Zutat benötigt wird. Seien es (für mich) eher ungewöhnliche Gewürze oder einfach kleine Mengen Gemüse, z.B. Kohl, sodass man dann schauen muss, was man mit dem Resten macht...

Ein paar Rezepte finde ich ganz interessant und möchte sie noch weiter ausprobieren.

Fazit
Insgesamt habe ich mir unter One-Pot einfach etwas anderes vorgestellt.
Die Challenge an sich erfüllt für mich keinen Zweck, da alle Gerichte hochgelobt werden und die wiederholte Auflistung der Wahl von Blech, Topf und Pfanne unnötig Platz kostet, der gern für weitere Rezepte hätte benutzt werden können.

Veröffentlicht am 17.08.2019

tolle Idee, leider etwas langatmig

Ewig - Wenn Liebe erwacht
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102 Jahre ist es her, seit Dornröschen – Aurora – sich an einer Spindel gestochen und in einen tiefen Schlaf gefallen ist. Als sie nun von einem jungen Prinzen wachgeküsst wird, ist die 18-jährige völlig ...



102 Jahre ist es her, seit Dornröschen – Aurora – sich an einer Spindel gestochen und in einen tiefen Schlaf gefallen ist. Als sie nun von einem jungen Prinzen wachgeküsst wird, ist die 18-jährige völlig desorientiert. Denn nichts ist mehr, wie sie es kennt. Um sie herum herrschen zahlreiche Intrigen um den Thron und Aurora steckt plötzlich mittendrin…

Die Idee der Geschichte finde ich total interessant. Was ist, wenn Dornröschen nach 100 Jahren aufwacht, aber ihr Schloss nicht mit ihr im Schlaf versunken ist?! Die Welt hat sich weiterentwickelt. Alle Menschen, die Aurora kannte, sind tot. Im Schloss lebt eine neue Königsfamilie, die sich nicht scheut, die frisch erwachte Prinzessin für ihre Ziele einzusetzen, schließlich geht es um den Erhalt des Throns.
Jeder Mensch im Volk kennt Auroras Geschichte und setzt große Hoffnungen in sie, wurde doch in zahlreichen Märchenbüchern, die während ihres Schlafs geschrieben wurden, versprochen, dass alles besser wird, wenn die Prinzessin endlich von ihrer wahren Liebe wachgeküsst wird. Allerdings empfindet Aurora nichts für diesen Prinzen und die Hochzeit soll in wenigen Tagen stattfinden…

Spannend fand ich, wie Aurora einen Weg sucht, in dieser ihr fremden Zeit zurechtzukommen, die von Unterdrückung, Aufständen und drohenden Kriegen geprägt ist. Sie selbst wird ohne Rücksicht auf ihre Wünsche zum Spielball der Politik. Fügt sie sich nicht, wird sie bedroht.
Aurora findet relativ schnell heraus, welche Unzufriedenheit in der Stadt herrscht. Allerdings fällt es ihr schwer, die Menschen um sich herum einzuschätzen. Will man ihr wirklich helfen oder soll sie nur für die eigenen Zwecke eingespannt werden? Es gibt einige undurchsichtige Figuren, die durchaus auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind, sodass es immer wieder spannende Augenblicke und kleine Wendungen gibt.

Leider empfand ich die Geschichte insgesamt dennoch als recht langatmig. Obwohl Aurora schnell die ersten Entdeckungen macht, handelt sie kaum. Eine gewisse Vorsicht, da ihr eigenes Leben ja bedroht wird, ist verständlich. Doch an vielen Stellen konnte ich ihr Handeln nicht nachvollziehen. Sie ist völlig unglücklich mit ihrer persönlichen Lage und sucht aber auch hier wenig nach Lösungen. Erst spät entwickelt sie einen Plan – mit katastrophalen Folgen, die sie dann aber plötzlich bereit ist, in Kauf zu nehmen.

Am Ende bleibt Auroras Schicksal komplett offen. Für den zweiten Band wünsche ich mir, dass sie etwas mehr Stärke entwickelt.
Zudem hoffe ich, dass der Titel mehr Bedeutung erhält. Denn erwachte Liebe sucht man bisher noch vergeblich.

Fazit

Spannende Idee: Dornröschen erwacht nach 100 Jahren aber entgegen der Geschichten liebt sie den küssenden Prinzen nicht, ihre Eltern sind tot und ihr Volk ist unglücklich. Die Prinzessin selbst wird zur Schachfigur im Kampf um die Macht.
Leider zögert die 18-jährige lange und handelt nur wenig, obwohl sie sowohl mit ihrer eigenen Situation als auch mit der Entwicklung im Volk sehr unglücklich ist. Dadurch zieht sie sich die Geschichte insgesamt sehr.