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Veröffentlicht am 26.04.2020

unglücklicher Beginn, dann recht vorhersehbar

How to Love a Rockstar
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Um sich die Presse vom Hals zu halten, überredet Cedric, Sänger einer berühmten Band, Studentin Jolene, seine Freundin zu spielen. Nachdem er sie einfach vor laufender Kamera geküsst hat, brodelt die Gerüchteküche ...

Um sich die Presse vom Hals zu halten, überredet Cedric, Sänger einer berühmten Band, Studentin Jolene, seine Freundin zu spielen. Nachdem er sie einfach vor laufender Kamera geküsst hat, brodelt die Gerüchteküche ohnehin schon. Jolene stimmt unter einigen Bedingungen zu, ahnt aber nicht, welchen Rummel die zwei damit auslösen würden. Und auch Cedrics Plan, Ruhe vor der Presse zu haben, geht nur bedingt auf…

Grundsätzlich mag ich diese Rockstar-normales Mädchen-Liebesgeschichten. Aber mit dieser Story hatte ich von Beginn an meine Schwierigkeiten.
Die beiden lernen sich kennen, als Cedric Jolene aus heiterem Himmel in einer Hotellobby küsst. Völlig überrumpelt findet Jolene diesen Kuss aber ganz angenehm und wehrt sich nicht gegen den Fremden, stört sich auch nicht daran, dass lauter Menschen um sie herum schreien und Kameras blitzen. Schräg, aber ok.
Danach habe ich aber noch mehr mit Jolene gehadert. Die zwei reden drei Sätze miteinander, da beginnt sie schon darüber nachzudenken, ob ihm nicht wirklich etwas an ihr liegen könnte. Eigentlich findet sie solche Rockstars ja total blöd, dennoch kommt sie aus dem Schwärmen nicht mehr heraus, um ihn dann doch wieder blöd zu finden. Ach ja, und außerdem darf sie ihn ja auch nicht gut finden, weil ihre Freundin dann ja sauer auf sie wäre. Allerdings ist die eigentlich ohnehin schon wütend und vielleicht ist der Kerl doch wichtiger als die beste Freundin…?! Die komplette Gefühlsentwicklung war für mich am Anfang nicht greifbar. Jolenes Gedanken waren mir zu sprunghaft, ihre Gefühle-nicht-Gefühle zu plötzlich.

Dann beginnen die zwei, mehr Zeit miteinander zu verbringen. Sie tauschen sich über all die Erwartungen aus, die ihre Mitmenschen an sie haben, die es ihnen eigentlich unmöglich machen, sie selbst zu sein. Dass sie sich hier näher kommen, fand ich realistischer. Ich mochte, wie sie miteinander umgehen und aufeinander eingehen. Aber das ganze Gefühlswirrwar, welches Jolene schon zuvor durchläuft, war für mich nicht nachvollziehbar… Dadurch hat die Story für mich nicht mehr so recht die Kurve bekommen, obwohl ich gerade den Blick auf die Schattenseiten des Showbiz und die verborgene Seite des Musikers ganz spannend fand.
Letztlich verläuft die Story dann aber leider ähnlich wie andere Bücher dieser Thematik: Es gibt jede Menge Drama, Missverständnisse und verletzten Stolz.

Erzählt wird die Geschichte überwiegend aus der Ich-Perspektive von Jolene. Dazwischen gibt es einige Passagen aus der personalen Sicht von Cedric. Die Übergänge sind nicht wirklich gekennzeichnet, sodass ich manchmal ein, zwei Sätze gebraucht habe, um den Wechsel zu bemerken. Beide Perspektiven bieten Einblicke in die Gedanken und Gefühle der Figuren. Der Erzählstil ist locker und bildhaft.

Fazit

Die Gefühlsentwicklung zu Beginn, besonders Jolenes plötzliche Schwärmerei war für mich wenig nachvollziehbar. Die folgende Annährung und der Blick in das Innere der beiden Figuren ist interessant. Letztlich bietet die Story aber wenig Überraschungen, es folgt das typische Drama aufgrund von Missverständnissen und fehlenden Gesprächen.

Veröffentlicht am 04.03.2020

eigener Kräutergarten notwendig

WW - Genial saisonal!
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Der Aspekt der saisonalen Küche sprach mich an, sodass ich mir dieses Kochbuch angeschaut habe. Einen Bezug zu WW habe ich nicht, sodass ich mit dem Punktesystem auch nicht vertraut bin und dahingehend ...

Der Aspekt der saisonalen Küche sprach mich an, sodass ich mir dieses Kochbuch angeschaut habe. Einen Bezug zu WW habe ich nicht, sodass ich mit dem Punktesystem auch nicht vertraut bin und dahingehend keinerlei Wertung vornehme.

Das Buch hat A4 Format. Mit gut 150 Seiten beinhaltet es eine Menge Rezepte, die nach Jahreszeiten gegliedert sind (die Zuordnung erschloss sich mit allerdings nicht immer).
Auf jeder Doppelseite befindet sich – nach ein paar kurzen Einführungsseiten und jeweils einer kleinen Einführung in jede Jahreszeit beispielsweise mit einer Kräuterkunde oder Winterwurzelübersicht – ein Rezept plus ein ganzseitige Foto. Die Bilder sind ansprechend und die Rezepte verständlich beschrieben und gegliedert.

Die Rezepte sind insgesamt abwechslungsreich und beinhalten viele verschiedene Zutaten, mal Fisch, mal Fleisch, mal vegetarisch.
Die Rezepte werden als kreativ und ausgefallen angepriesen, das sind sie auf jeden Fall auch – dabei sprechen mich leider nur wenige davon an. Ich habe nichts gegen kreative Ideen, aber viele Mischungen entsprechen nicht meinem Geschmack – oder dem, was ich für meinen Geschmack halte.
Hinzu kommen die ungünstigen Mengen an Zutaten, die für die Rezepte verwendet werden. Oft werden von diversen Zutaten nur kleinste Mengen benötigt (80g Quark, 50ml Kokosmilch, 80g von verschiedenen Salatsorten), sodass man nach dem Kochen mit etlichen Resten dasteht.
Zudem ist definitiv ein eigener Kräutergarten notwendig, da für fast jedes Rezept 2-3 Stängel von mindestens 2-3 Kräutern benötigt werden.


Veröffentlicht am 30.11.2019

süße Idee – fragwürdige Moral

Ein Schweinebär im Schlafanzug
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Optik:

Ein kleiner Schweinebär zu jedem Kapitelanfang sowie mehrere, überwiegend einseitige schwarz/weiß Zeichnungen verbildlichen die Handlung und das Chaos, welches mehrfach entsteht.
Schriftgröße und ...

Optik:

Ein kleiner Schweinebär zu jedem Kapitelanfang sowie mehrere, überwiegend einseitige schwarz/weiß Zeichnungen verbildlichen die Handlung und das Chaos, welches mehrfach entsteht.
Schriftgröße und Absätze sind übersichtlich.

Am Ende des Buches befinden sich noch Mitmachseiten/Rätsel. Dabei handelt es sich allerdings hauptsächlich um Buchstabenrätsel.

Sprache:

Grundsätzlich ist der Text leicht verständlich geschrieben und damit passend für die Altersgruppe. Es gibt viel wörtliche Rede.
Die 10-jährige Jule ist die Ich-Erzäherlin der Geschichte und schildert ihre Erlebnisse mit ihrem 7-jährigen Bruder Sascha, der eines morgens plötzlich ein Schweinebär ist.

Handlung – Achtung Spoiler

Grundsätzlich finde ich die Geschichte ja ganz süß. Sasha richtet beim Essen immer wieder eine Schweinerei an, sodass seine Eltern ihn oft einen Schweinebären schimpfen. Und plötzlich ist Sascha wirklich einer – halb Bär, halb Schwein. Nun hat so ein Tier natürlich Bedürfnisse – er möchte sich im Dreck suhlen, fressen und natürlich auch sein Geschäft verrichten. Das aber möglichst, ohne dass die Nachbarn im Mietshaus von dem Chaos etwas mitbekommen. Das kann natürlich nur schiefgehen.

Und obwohl mir die Idee gefallen hat und ich die chaotische Geschichte oft ganz witzig fand (abgesehen davon, dass ein wenig zu viel Kacke – oder auch Stinker, wie es im Buch heißt – darin vorkommt – … der Schweinebärenkot hat übrigens die Optik eines Hundehaufens …) hadere ich letztlich mit der Aussage der Geschichte.
Es ist ein Aufruf für das Annehmen anderer, so wie sie sind. Für das Akzeptieren von Schwächen und Fehlern.
Weil die Eltern Sascha immer wieder als Schweinebären bezeichnen, wird er plötzlich einer. Nun ist er noch viel schweinischer und macht noch mehr Dreck. Aber erst, als die Eltern ihn und sein Chaos in dieser Form akzeptieren, verwandelt er sich zurück, wobei der ganze Magieaspekt keinerlei Erklärung findet. Von nun an wollen die Eltern Sascha nicht mehr als Schweinebären beschimpfen (gut so) und er darf bei jedem Essen weiter ordentlich matschen (nicht so gut).
Und damit habe ich nun irgendwie doch ein Problem. An einer Stelle ganz zu Beginn meint Jule zwar, die Eltern seien zu streng, der Sascha könne es halt nicht besser, aber ansonsten gibt es keine Hinweise darauf, dass Sascha körperlich/ geistig nicht in der Lage ist, unfallfrei zu essen. Nun finde ich, dass ein Grundschulkind doch schon ein gewisses Benehmen am Tisch gelernt haben sollte. Aber halt nein, das braucht Sascha ja nun nicht mehr. Denn er darf nun bei jedem Essen eine Schweinerei veranstalten. Versprochen! Schließlich akzeptieren die Eltern ihn jetzt endlich, wie er ist. Und wenn mal was daneben geht (was bei Sascha immer der Fall ist!), dann wird Sascha halt gewaschen. Und seine Klamotten auch. Und das mehrfach am Tag. Das scheint mir doch eine etwas fragwürdige Moral. Was mir komplett fehlt, ist Saschas Beteiligung an der Sache: der Plan, es gemeinsam besser zu lernen oder zumindest ein gewisses Bemühen seinerseits… Da bleibt wohl nur zu hoffen, dass auch Saschas Lehrer/in sowie Eltern von Mitschülern, oder wo er sonst noch in Essenssituationen gerät, genauso tolerant mit seinem Essverhalten umgehen…

Fazit

Vielleicht ist es einfach das falsch Thema oder zumindest die falsche Altersgruppe, um die eigentlich wichtige Botschaft zu vermitteln: Einander zu akzeptieren und zu respektieren, wie wir sind. Aber dass ein 7-jähriger beim Essen jedes Mal ein Schlachtfeld anrichten darf, sodass Kind, Tisch und alles, was sich sonst noch im Umfeld befinden, von Lebensmitteln eingematscht sind, was von den Eltern bereitwillig allein bereinigt wird, und nur die Eltern sich in diesem Fall ändern müssen, scheint mir nicht der richtige Ansatz…

Veröffentlicht am 30.11.2019

Kinderabenteuer – mir teilweise zu überzogen

Leles Geheimclub, Band 1: Keine Kings im Hauptquartier
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Lele und ihre zwei Freundinnen haben einen coolen Ort für ihr Mädels-Hauptquatier gefunden. Doch die Jungsgruppe versucht, ihnen diesen Platz streitig zu machen. Es beginnt ein Kampf, in dem nicht immer ...

Lele und ihre zwei Freundinnen haben einen coolen Ort für ihr Mädels-Hauptquatier gefunden. Doch die Jungsgruppe versucht, ihnen diesen Platz streitig zu machen. Es beginnt ein Kampf, in dem nicht immer mit fairen Mitteln gespielt wird und einiges schief geht…

Erstmal vorweg: Ich habe das Buch als eBook gelesen. Den Mitmachteil – all die Seiten mit Listen zum selbst ausfüllen – kenne ich nur aus der Leseprobe, dieser gibt dem Buch aber auf jeden Fall eine besondere Note (wenn man denn in Bücher schreiben mag).
Auch die Geheimsprache der Mädels ist speziell. Zwar gibt es Erklärungen hinten im Buch, aber im eBook blättert es sich ja nochmal umständlicher als im Buch. Das meiste ist aber auch ohne Nachschlagen zumindest im Sinn verständlich.
Schwierige Wörter – eine der Freundinnen hat eine Vorliebe für Fremdwörter – werden direkt als Fußnote erklärt, was ich gut gelöst finde.

Ansonsten habe ich mich mit der Geschichte aber schwer getan.
Und ich tue mich auch mit der Bewertung schwer, weil diese ja aus Erwachsenensicht geschieht und da denkt man über einige Dinge sicher mehr/ anders nach. Aber mir erschienen einige Dinge innerhalb der Handlung einfach unlogisch und Darstellungen, die vermutlich witzig sein sollten, waren mir zu überzogen. Oder moralisch fragwürdig… So dringen die Kids mit einer Lüge in eine Wohnung ein, um dort etwas zu stehlen. Ein Hund wird gekidnappt und eine (zugegebenermaßen ungerechte, aber auch extrem unfähig dargestellte) Referendarin schlecht gemacht. Und das alles bleibt komplett unreflektiert.

Dennoch entwickelt sich eine gewisse Spannung, denn die Kinder bringen sich in ziemliche Schwierigkeiten. Wie sollen sie damit nun umgehen? Je mehr sie versuchen, desto mehr geht schiefund die Zeit läuft ihnen davon…

Am Ende hat sich meine Sicht auf die Geschichte etwas verändert. Der Ton wird ein wenig ernster und auch lehrreicher. Es wird aufgezeigt, dass man gemeinsam etwas erreichen kann, wenn man nicht aufgibt, sondern zusammenarbeitet statt gegeneinander. Geheimnisse werden bewahrt, um anderen Kindern Spott zu ersparen. Die vorherigen Vergehen, die man teilweise nicht mehr unbedingt als Kinderstreiche bezeichnen kann, bleiben aber dennoch unbesprochen.

Fortsetzung möglich (und auch fürs nächste Jahr angekündigt).

Fazit

Mädchenbande gegen Jungsbande. Witzig, ein wenig chaotisch. Leider aber teilweise zu extrem, zu überzogen. Statt witzig fand ich beispielsweise die überzogene Darstellung der tüddeligen Referendarin (die am Ende zum Glück die kurze kiregt) einfach unangenehm.

Nicht alles, was die Kinder im Kleinkrieg gegeneinander tun, bleibt im legalen Rahmen. Dass ihre Straftaten dann hinterher auch noch nahezu unreflektiert bleiben, stört mich ebenso wie die teils unsinnigen Entscheidungen, die einige Erwachsene treffen. Der etwas ernstere Schluss, in dem aufgezeigt wird, dass man gemeinsam mehr erreichen kann als gegeneinander, hat mich etwas mit der Handlung versöhnt.

Veröffentlicht am 08.11.2019

für mich schwächer als Teil 1

Prinzessin undercover – Enthüllungen
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Achtung: 2. Band, inhaltliche Spoiler zum Vorgänger vorhanden

Das Alter der Figuren ist mir bereits im ersten Band ein wenig aufgestoßen, weil sie mit ihren 14/15 Jahren so riesige Leistungen vollbringen. ...



Achtung: 2. Band, inhaltliche Spoiler zum Vorgänger vorhanden

Das Alter der Figuren ist mir bereits im ersten Band ein wenig aufgestoßen, weil sie mit ihren 14/15 Jahren so riesige Leistungen vollbringen. Leider wurde dies für mich in diesem Band nochmal mehr ein Problem: Wir erleben in diesem Buch eine Gruppe 15-jähriger Teenager, die actionreiche Kämpfe bestreiten und komplexe Verschwörungen aufdecken, obwohl sie sich im Kontakt untereinander sehr oft sehr kindlich, naiv und impulsiv verhalten. Für mich ergibt sich hierbei leider kein rundes Bild von den Charakteren.

Genauso ist es schwer, das Verhältnis der unterschiedlichen Figuren zueinander wirklich einzuschätzen. Wer wen in welcher Art mag, bleibt in den meisten Fällen sehr offen, denn nahezu alle Dialoge und Interkationen stecken voller Anspielungen, die aber nicht weiter ausgeführt oder aufgeklärt werden.

Neben dem Kampf gegen Leviathan ist ein zentrales Thema dieses Buches die Frage nach der eigenen Herkunft und die Suche nach sich selbst. Bei einigen Figuren fand ich dies gut gelöst. Aber gerade Lotties Geschichte war mir zu konstruiert und sie macht insgesamt ein zu großes Ding draus. Sie hat für sich Erkenntnisse gewonnen, die sie unbedient auch auf die Probleme anderer übertragen muss – ob es nun zur Situation passt oder nicht.

Insgesamt zieht sich das Buch für mich dann leider etwas. Die Rätsel, die die Kids zu lösen haben, um den mysteriösen Ereignissen auf die Spur zu kommen, sind zwar spannend, aber es gibt zu viel Nebenhandlung, zu viele kleine Konflikte und Dramen, die immer wieder ablenken. Zudem bekommt die Geschichte eine unnötig übersinnliche Note.

Das Ende ist wieder sehr offen.
Die Reihe soll wohl fünfbändig werden. Zwar interessiert mich, wie die Geschichte ausgeht, da ich aber mit dem Auftreten der Figuren nicht so richtig warm werde und mir die Längen etwas viel sind, bin ich noch unentschlossen, ob ich weiterlesen werde.

Fazit

Eine Gruppe Kids gegen einen übermächtigen Gegner – in Jugendbüchern ja absolut nicht ungewöhnlich, aber für mich passt die Art, wie die Charaktere sich oft präsentieren und das, was sie plötzlich zu leisten imstande sind, oft nicht zusammen. Zudem steckt die ganze Geschichte so voller Andeutungen, dass die Figurenbeziehungen untereinander sehr schwammig bleiben. Lauter kleine Nebenkonflikte drücken die eigentlich spannende, intrigenreiche Haupthandlung.