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Veröffentlicht am 06.06.2020

seichte Unterhaltung ohne Überraschungen

Wrong Number, Right Guy (College Love 1)
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Durch eine verwechselte Telefonnummer kommen Delia und Zach in Kontakt. Sie schreiben sich wochenlang Nachrichten und beginnen zu flirten. Doch sollen sie sich wirklich treffen?

Das Buch liest sich sehr ...

Durch eine verwechselte Telefonnummer kommen Delia und Zach in Kontakt. Sie schreiben sich wochenlang Nachrichten und beginnen zu flirten. Doch sollen sie sich wirklich treffen?

Das Buch liest sich sehr zügig, auch aufgrund der zahlreichen kleinen Chatverläufe, die in den Text eingebunden sind. Gerade im ersten Teil waren es mir aber etwas zu viele Nachrichten, es gibt kaum Szenen mit tatsächlicher Handlung. Und da die zwei auch oft zusammenhanglose Nichtigkeiten austauschen und einfach rumalbern, ist es dadurch schwer, die Figuren zu greifen zu bekommen.
Wahnsinnig viel passiert auch den Rest des Buches dann nicht mehr. Es wird zwar nicht direkt langweilig, die Überraschungen bleiben allerdings auch aus. Abgesehen von einigem unnötigen Drama kurz vor Schluss plätschert die Geschichte stetig vor sich hin.

Dass die zwei sich, versteckt hinter der Anonymität, näher kommen und sich auch trauen, viele freche Sprüche abzulassen, fand ich durchaus nachvollziehbar. Insgesamt bleibt es aber oberflächliches Geplänkel, dass sicher oft lustig sein sollte, was ich aber selten so empfunden habe (Übersetzungsproblem?). Schlagfertig sind die beiden dann auch im direkten Kontakt, was sie sympathischer macht, sodass ich die Entwicklung vom eher inhaltlosen Austausch mit einem Fremden zur zunehmenden Vertrautheit schon interessant fand.

Aber: der Kerl kauft eine Babyziege, die er dann im Käfig hält. Bitte?! Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, ob es sich hierbei um einen Übersetzungsfehler handelt und eigentlich ein anderes Tier gemeint ist. Und da diese Ziege eine relativ große Rolle in der Geschichte spielt, fiel es mir schwer, die Handlung rund um das Tier ernst zu nehmen…

Fazit

Seichte Unterhaltung ohne Überraschungen. Viele kleine Chatnachrichten dominieren das Buch, wodurch nur wenig Handlung entsteht und es mir schwer fiel, einen Bezug zu den Figuren aufzubauen. Dass dann noch zum Spaß eine Babyziege gekauft wird, die im Käfig gehalten und durch die Gegend gefahren wird, fand ich auch sehr befremdlich. Dennoch fand ich die zufällige Entwicklung von Fremden zu Freunden nicht uninteressant, hätte mir aber einen weniger vorhersehbaren Handlungsverlauf (ohne Ziege) gewünscht.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.05.2020

hatte mir mehr von dem Buch versprochen

V is for Virgin
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Ich liebe Cinder & Ella. Und nachdem V is for Virgin sogar als einer von Brians Filmen im Buch erwähnt wird, war ich total gespannt auf die Story. Leider konnte sie meine (zu hohen?) Erwartungen nicht ...

Ich liebe Cinder & Ella. Und nachdem V is for Virgin sogar als einer von Brians Filmen im Buch erwähnt wird, war ich total gespannt auf die Story. Leider konnte sie meine (zu hohen?) Erwartungen nicht erfüllen.

Das Thema an sich ist interessant und die Message wichtig: Niemand sollte unter Druck oder aus Zwang Sex haben, wenn er/ sie noch nicht bereit dafür ist.
Die Umsetzung konnte mich nach einem interessanten Start dann aber nicht überzeugen. Das ganze Thema wird so unglaublich aufgebauscht und kommerzialisiert, dass es für mich am Ende irgendwie die Aussage verfehlt. Vals Absichten mögen zwar gut sein, allerdings verrennt sie sich so in ihrem Projekt, dass sie immer weniger Akzeptanz für diejenigen zeigt, die sich bewusst für einen anderen Lebensstil entscheiden.

Zudem fehlt mir in der Story einfach etwas. Hier hat auch der Klappentext falsche Erwartungen geweckt, denn Kyle spielt nur eine sehr kleine Rolle.

Val wird von ihrem Freund verlassen, nachdem sie ihm erklärt, bis zur Hochzeit mit dem Sex warten zu wollen. In der Schule wird sie verspottet, doch sie erklärt sich mutig der kompletten Schülerschaft und verteidigt ihr Vorhaben. Ihr Statement landet im Netz und schlägt dort große Wellen. Val erkennt, dass sich zwischen vielen dummen Kommentaren gleichgesinnte finden: Mädchen und Jungen, die noch nicht bereit sind, warten wollen, oder bereuen, dass sie sich vom ihrem Partner zum Sex haben drängen lassen...
Und so beschließt Val, auch diesen Mädchen und Jungen zu helfen und ihnen Gehör zu verschaffen.

In der Folge wird sie zur Kultfigur. Die Medien reißen sich um sie. Nicht zuletzt, weil auch ein berühmter Rockstar, ehemaliger Schüler ihrer Schule, das Thema aufgreift. Abgesehen von dem ständigen Streit mit Kyle war mir Vals folgender Weg zu glatt. Ihr Projekt wird immer größer, in der Schule ist sie plötzlich superbeliebt... Auch ein Thema das unglaublich aufgebauscht wird und dadurch unnötig Raum einnimmt.

Was mir fehlt, ist Kyle. Am Anfang treffen die zwei aufeinander. Er belächelt sie, für ihre Einstellung. Sie verteidigt ihre Haltung. Sie streiten. Und dann geht Kyle in meinen Augen unter. Und so bleibt auch die Liebesgeschichte, die der Klappentext verspricht, auf der Strecke. Dabei verhält sich Kyle in den wenigen Szenen oft daneben, gleichzeitig wird aber angedeutet, dass er mehr ist, als sein Rockstar-Image vermuten lässt. Erst der Epilog ermöglicht nochmal einen anderen Blick auf ihn und macht neugierig, wie es weitergeht.
Im Gegensatz zu „Cinder & Ella“ habe ich das Gefühl vermisst, die Geschichte konnte mich nicht berühren.

Fazit

Die Geschichte liest sich super zügig und die Message ist wichtig. Dennoch fehlte mir einfach etwas. Die Handlung kommt nicht wirklich in Fahrt, es plätschert oft vor sich hin. Abgesehen von einer Menge Streit bleiben die Gefühle auf der Strecke. Highschool-Rankings nehmen unglaublich viel Raum ein und Val schießt mit ihrem Handeln oft über das Ziel hinaus. Die ganze Geschichte nimmt oft einen unrealistischen Verlauf, sodass die eigentliche Aussage mit der Zeit verloren geht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Geschichte
  • Figuren
Veröffentlicht am 26.04.2020

unglücklicher Beginn, dann recht vorhersehbar

How to Love a Rockstar
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Um sich die Presse vom Hals zu halten, überredet Cedric, Sänger einer berühmten Band, Studentin Jolene, seine Freundin zu spielen. Nachdem er sie einfach vor laufender Kamera geküsst hat, brodelt die Gerüchteküche ...

Um sich die Presse vom Hals zu halten, überredet Cedric, Sänger einer berühmten Band, Studentin Jolene, seine Freundin zu spielen. Nachdem er sie einfach vor laufender Kamera geküsst hat, brodelt die Gerüchteküche ohnehin schon. Jolene stimmt unter einigen Bedingungen zu, ahnt aber nicht, welchen Rummel die zwei damit auslösen würden. Und auch Cedrics Plan, Ruhe vor der Presse zu haben, geht nur bedingt auf…

Grundsätzlich mag ich diese Rockstar-normales Mädchen-Liebesgeschichten. Aber mit dieser Story hatte ich von Beginn an meine Schwierigkeiten.
Die beiden lernen sich kennen, als Cedric Jolene aus heiterem Himmel in einer Hotellobby küsst. Völlig überrumpelt findet Jolene diesen Kuss aber ganz angenehm und wehrt sich nicht gegen den Fremden, stört sich auch nicht daran, dass lauter Menschen um sie herum schreien und Kameras blitzen. Schräg, aber ok.
Danach habe ich aber noch mehr mit Jolene gehadert. Die zwei reden drei Sätze miteinander, da beginnt sie schon darüber nachzudenken, ob ihm nicht wirklich etwas an ihr liegen könnte. Eigentlich findet sie solche Rockstars ja total blöd, dennoch kommt sie aus dem Schwärmen nicht mehr heraus, um ihn dann doch wieder blöd zu finden. Ach ja, und außerdem darf sie ihn ja auch nicht gut finden, weil ihre Freundin dann ja sauer auf sie wäre. Allerdings ist die eigentlich ohnehin schon wütend und vielleicht ist der Kerl doch wichtiger als die beste Freundin…?! Die komplette Gefühlsentwicklung war für mich am Anfang nicht greifbar. Jolenes Gedanken waren mir zu sprunghaft, ihre Gefühle-nicht-Gefühle zu plötzlich.

Dann beginnen die zwei, mehr Zeit miteinander zu verbringen. Sie tauschen sich über all die Erwartungen aus, die ihre Mitmenschen an sie haben, die es ihnen eigentlich unmöglich machen, sie selbst zu sein. Dass sie sich hier näher kommen, fand ich realistischer. Ich mochte, wie sie miteinander umgehen und aufeinander eingehen. Aber das ganze Gefühlswirrwar, welches Jolene schon zuvor durchläuft, war für mich nicht nachvollziehbar… Dadurch hat die Story für mich nicht mehr so recht die Kurve bekommen, obwohl ich gerade den Blick auf die Schattenseiten des Showbiz und die verborgene Seite des Musikers ganz spannend fand.
Letztlich verläuft die Story dann aber leider ähnlich wie andere Bücher dieser Thematik: Es gibt jede Menge Drama, Missverständnisse und verletzten Stolz.

Erzählt wird die Geschichte überwiegend aus der Ich-Perspektive von Jolene. Dazwischen gibt es einige Passagen aus der personalen Sicht von Cedric. Die Übergänge sind nicht wirklich gekennzeichnet, sodass ich manchmal ein, zwei Sätze gebraucht habe, um den Wechsel zu bemerken. Beide Perspektiven bieten Einblicke in die Gedanken und Gefühle der Figuren. Der Erzählstil ist locker und bildhaft.

Fazit

Die Gefühlsentwicklung zu Beginn, besonders Jolenes plötzliche Schwärmerei war für mich wenig nachvollziehbar. Die folgende Annährung und der Blick in das Innere der beiden Figuren ist interessant. Letztlich bietet die Story aber wenig Überraschungen, es folgt das typische Drama aufgrund von Missverständnissen und fehlenden Gesprächen.

Veröffentlicht am 04.03.2020

eigener Kräutergarten notwendig

WW - Genial saisonal!
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Der Aspekt der saisonalen Küche sprach mich an, sodass ich mir dieses Kochbuch angeschaut habe. Einen Bezug zu WW habe ich nicht, sodass ich mit dem Punktesystem auch nicht vertraut bin und dahingehend ...

Der Aspekt der saisonalen Küche sprach mich an, sodass ich mir dieses Kochbuch angeschaut habe. Einen Bezug zu WW habe ich nicht, sodass ich mit dem Punktesystem auch nicht vertraut bin und dahingehend keinerlei Wertung vornehme.

Das Buch hat A4 Format. Mit gut 150 Seiten beinhaltet es eine Menge Rezepte, die nach Jahreszeiten gegliedert sind (die Zuordnung erschloss sich mit allerdings nicht immer).
Auf jeder Doppelseite befindet sich – nach ein paar kurzen Einführungsseiten und jeweils einer kleinen Einführung in jede Jahreszeit beispielsweise mit einer Kräuterkunde oder Winterwurzelübersicht – ein Rezept plus ein ganzseitige Foto. Die Bilder sind ansprechend und die Rezepte verständlich beschrieben und gegliedert.

Die Rezepte sind insgesamt abwechslungsreich und beinhalten viele verschiedene Zutaten, mal Fisch, mal Fleisch, mal vegetarisch.
Die Rezepte werden als kreativ und ausgefallen angepriesen, das sind sie auf jeden Fall auch – dabei sprechen mich leider nur wenige davon an. Ich habe nichts gegen kreative Ideen, aber viele Mischungen entsprechen nicht meinem Geschmack – oder dem, was ich für meinen Geschmack halte.
Hinzu kommen die ungünstigen Mengen an Zutaten, die für die Rezepte verwendet werden. Oft werden von diversen Zutaten nur kleinste Mengen benötigt (80g Quark, 50ml Kokosmilch, 80g von verschiedenen Salatsorten), sodass man nach dem Kochen mit etlichen Resten dasteht.
Zudem ist definitiv ein eigener Kräutergarten notwendig, da für fast jedes Rezept 2-3 Stängel von mindestens 2-3 Kräutern benötigt werden.


Veröffentlicht am 30.11.2019

süße Idee – fragwürdige Moral

Ein Schweinebär im Schlafanzug
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Optik:

Ein kleiner Schweinebär zu jedem Kapitelanfang sowie mehrere, überwiegend einseitige schwarz/weiß Zeichnungen verbildlichen die Handlung und das Chaos, welches mehrfach entsteht.
Schriftgröße und ...

Optik:

Ein kleiner Schweinebär zu jedem Kapitelanfang sowie mehrere, überwiegend einseitige schwarz/weiß Zeichnungen verbildlichen die Handlung und das Chaos, welches mehrfach entsteht.
Schriftgröße und Absätze sind übersichtlich.

Am Ende des Buches befinden sich noch Mitmachseiten/Rätsel. Dabei handelt es sich allerdings hauptsächlich um Buchstabenrätsel.

Sprache:

Grundsätzlich ist der Text leicht verständlich geschrieben und damit passend für die Altersgruppe. Es gibt viel wörtliche Rede.
Die 10-jährige Jule ist die Ich-Erzäherlin der Geschichte und schildert ihre Erlebnisse mit ihrem 7-jährigen Bruder Sascha, der eines morgens plötzlich ein Schweinebär ist.

Handlung – Achtung Spoiler

Grundsätzlich finde ich die Geschichte ja ganz süß. Sasha richtet beim Essen immer wieder eine Schweinerei an, sodass seine Eltern ihn oft einen Schweinebären schimpfen. Und plötzlich ist Sascha wirklich einer – halb Bär, halb Schwein. Nun hat so ein Tier natürlich Bedürfnisse – er möchte sich im Dreck suhlen, fressen und natürlich auch sein Geschäft verrichten. Das aber möglichst, ohne dass die Nachbarn im Mietshaus von dem Chaos etwas mitbekommen. Das kann natürlich nur schiefgehen.

Und obwohl mir die Idee gefallen hat und ich die chaotische Geschichte oft ganz witzig fand (abgesehen davon, dass ein wenig zu viel Kacke – oder auch Stinker, wie es im Buch heißt – darin vorkommt – … der Schweinebärenkot hat übrigens die Optik eines Hundehaufens …) hadere ich letztlich mit der Aussage der Geschichte.
Es ist ein Aufruf für das Annehmen anderer, so wie sie sind. Für das Akzeptieren von Schwächen und Fehlern.
Weil die Eltern Sascha immer wieder als Schweinebären bezeichnen, wird er plötzlich einer. Nun ist er noch viel schweinischer und macht noch mehr Dreck. Aber erst, als die Eltern ihn und sein Chaos in dieser Form akzeptieren, verwandelt er sich zurück, wobei der ganze Magieaspekt keinerlei Erklärung findet. Von nun an wollen die Eltern Sascha nicht mehr als Schweinebären beschimpfen (gut so) und er darf bei jedem Essen weiter ordentlich matschen (nicht so gut).
Und damit habe ich nun irgendwie doch ein Problem. An einer Stelle ganz zu Beginn meint Jule zwar, die Eltern seien zu streng, der Sascha könne es halt nicht besser, aber ansonsten gibt es keine Hinweise darauf, dass Sascha körperlich/ geistig nicht in der Lage ist, unfallfrei zu essen. Nun finde ich, dass ein Grundschulkind doch schon ein gewisses Benehmen am Tisch gelernt haben sollte. Aber halt nein, das braucht Sascha ja nun nicht mehr. Denn er darf nun bei jedem Essen eine Schweinerei veranstalten. Versprochen! Schließlich akzeptieren die Eltern ihn jetzt endlich, wie er ist. Und wenn mal was daneben geht (was bei Sascha immer der Fall ist!), dann wird Sascha halt gewaschen. Und seine Klamotten auch. Und das mehrfach am Tag. Das scheint mir doch eine etwas fragwürdige Moral. Was mir komplett fehlt, ist Saschas Beteiligung an der Sache: der Plan, es gemeinsam besser zu lernen oder zumindest ein gewisses Bemühen seinerseits… Da bleibt wohl nur zu hoffen, dass auch Saschas Lehrer/in sowie Eltern von Mitschülern, oder wo er sonst noch in Essenssituationen gerät, genauso tolerant mit seinem Essverhalten umgehen…

Fazit

Vielleicht ist es einfach das falsch Thema oder zumindest die falsche Altersgruppe, um die eigentlich wichtige Botschaft zu vermitteln: Einander zu akzeptieren und zu respektieren, wie wir sind. Aber dass ein 7-jähriger beim Essen jedes Mal ein Schlachtfeld anrichten darf, sodass Kind, Tisch und alles, was sich sonst noch im Umfeld befinden, von Lebensmitteln eingematscht sind, was von den Eltern bereitwillig allein bereinigt wird, und nur die Eltern sich in diesem Fall ändern müssen, scheint mir nicht der richtige Ansatz…