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Julia_Matos

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.09.2019

Reizvolle zeitgenössische Einblicke und charmant vorgetragene Enthüllungen

Lassen Sie mich mal machen
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Motivation: Titel, Cover und Kurzbeschreibung ließen mich zu einem Buch greifen, das nicht in mein Beuteschema passt. In den 90ern/00ern aufgewachsen, beschränken sich meine Vorkenntnisse zu beschriebenen ...

Motivation: Titel, Cover und Kurzbeschreibung ließen mich zu einem Buch greifen, das nicht in mein Beuteschema passt. In den 90ern/00ern aufgewachsen, beschränken sich meine Vorkenntnisse zu beschriebenen Dekaden ab den 1960ern auf kurze mündliche Erzählungen, Fernsehen und historische Romane (z. B. „Rheinblick“). Biografien berühmter Persönlichkeiten bergen die Gefahr, dass Selbstprofilierung eine große Rolle spielt. Hier ging bin ich mit der Hoffnung heran, zeitgenössische Eindrücke einer auf dem Boden gebliebenen Mitbürgerin und die Gesellschaft unauffällig mitgeprägten „Arbeitsbiene“ erhaschen zu können.

Sprach- und Erzählstil sind für mich gewöhnungsbedürftig. Bei diesem stark biografisch geprägten Buch gewinne ich das Gefühl, Sekretärin Heide Sommer sei oft noch eine zusätzliche Anekdote eingefallen, die es unterzubringen gilt. Hieraus ergeben sich zahlreiche verschachtelte Satzkonstruktionen. Das erfordert Konzentration beim Lesen. Angeführt werden Details, die der Autorin viel bedeuten mögen, weil sie z. B. Wegbegleiter würdigen. Und bezogen auf die eigenen Eltern fand ich das auch durchaus packend und erwähnenswert. Aber wenn z. B. auf Verwandte von Arbeitskollegen oder Chefs eingegangen wird, hat das für mich mangels Relevanz wenig Interesse entfacht und mein Erinnerungsvermögen überstrapaziert.
Die überwiegend chronologische Erzählweise ist für das Verständnis hilfreich. Nur selten wird etwas vorweggenommen (z. B. zu ihrem Liebesleben) und dann an anderer Stelle vertieft.

Die Autorin nimmt sich selbst zurück, stellt sich auch nicht als Übermenschen dar, begnügt sich mit biederen Beschreibungen zu ihrem eigenen Privatleben, soweit es Auswirkungen auf Werdegang und Geisteshaltung hat, widmet sich ansonsten vorrangig Ausführungen zu ihrem erfüllten Berufsleben, bei dem es unübersehbar „menschelte“. Auch wenn mir ihre persönliche Meinung zu einigen Vorgängen ein bisschen kurz kommt, finde ich es andererseits gut, dass der Fokus auf der professionellen Ebene gewahrt bleibt.

Die meisten hier angeführten Figuren der Zeitgeschichte kannte ich bisher nicht. Bestimmt ist es aufregender und spannender, wenn diese Persönlichkeiten aus der eigenen Medienlandschaft bereits ein Begriff sind. Dann weiß man es mehr zu schätzen, wenn „aus dem Nähkästchen geplaudert“ wird. Ich finde, es gelingt der Autorin gut, neue Erkenntnisse auf charmante (wertende, aber nicht verurteilende) Weise zu vermitteln. Auch wenn sie auffälliges Verhalten enttarnt, erfolgt dies wertschätzend, augenzwinkernd, ohne der Lächerlichkeit preiszugeben, und doch amüsant und kurzweilig.

Als besonders interessant empfinde ich Ausführungen zur organisatorischen, technischen und inhaltlichen Aufbereitung einer Zeitung, zum Wandel im menschlichen Umgang (Büroalltag, Beziehungen, Veranstaltungen, Geschlechterrollen) sowie weiteren Entwicklungen und Trends in Politik und Gesellschaft (Mode, Wohnen, Arbeitsmarkt, …). Dahingehend wurde meine Erwartungshaltung an den Roman erfüllt.
Ich spüre, dass Heide Sommer mit Überzeugung und Leidenschaft erfüllt ist, bei dem was sie tut. Politische Statements von ihr zur Lage der Nation stechen positiv hervor. Toll ist auch der Anhang mit Fotos.

Fazit: Einerseits nehme ich zusätzliches Wissen und Denkanstöße mit und wurde gut unterhalten. Andererseits bin ich auf Längen gestoßen. Streckenweise war für mich als vergleichsweise junge Leserin die Informationsdichte zu hoch. Aufgrund des anstrengenden Stils musste ich mich manchmal zum Weiterlesen überwinden. Insgesamt vergebe ich vier Sterne. Ich möchte es auf keinen Fall missen, mich dank Heide Sommer in diese hochinteressanten Zeiten hineingedacht und -gefühlt zu haben.

Veröffentlicht am 30.08.2019

Spannender, realistischer und in Deutschland verorteter High-Tech-Thriller

Kontrolle
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Genre, Klappentext, die Verortung in Deutschland und die Leseprobe haben mich angesprochen.

Man wechselt zwischen drei Erzählperspektiven (Kai, Malu, Hans), die alle für Thrill sorgen und sich problemlos ...

Genre, Klappentext, die Verortung in Deutschland und die Leseprobe haben mich angesprochen.

Man wechselt zwischen drei Erzählperspektiven (Kai, Malu, Hans), die alle für Thrill sorgen und sich problemlos identifizieren lassen. Die Leseabschnitte weisen eine angenehme Länge auf. Die Figuren haben nachvollziehbare Gedankengänge und agieren nicht dumm. Sie verfügen über eine Vergangenheit, welche ihre Gefühle und Verhaltensweisen prägt und eine gewisse Individualität verleiht. Toll finde ich den auflockernden Humor, z. B. durch Nebenfigur Sonja.

Autor Jens Bühler erzeugt ein hohes Erzähltempo. Ohne dass es langatmig wird, erhält man brauchbare Eindrücke zu Umgebung und Atmosphäre, sodass man sich hineindenken kann. Es treten viele Fragen auf, die zum Spekulieren einladen. Der Autor arbeitet bei der Polizei. Ich nehme an, dass dies bei der Beschreibung von Prozessabläufen in der Kriminalistik hilfreich war. Erklärungen zu Technik, Militär, Geheimdienst und Wissenschaft empfand ich als einleuchtend. Diese sind auch gut dosiert, sodass ich nicht überfordert war. Schade bloß, dass man als Laie die Grenze zur (Noch-)Fiktion nur erahnen kann.
Es entsteht der Eindruck, dass sich alles tatsächlich so abspielen könnte.

Showdown, Wow-Effekt und stimmige Antworten auf zahlreich aufgetretene Fragen sorgen für ein zufriedenstellendes Ende. Der Roman ist abgeschlossen mit Potenzial für eine Fortsetzung.

Viel Lob, doch mein Gefühl ergibt bloß eine Vier-Sterne-Bewertung. Mangels Korrektorat/Lektorat sind noch viele Fehler (z. B. falsche Wortendungen) enthalten. Dann noch subjektive Schwachstellen: Andere Romane, die ich mit fünf Sternen bewerte, finde ich noch kreativer/innovativer oder mit tollen Denkanstößen behaftet. Dass die Sprache prägnant und unverblümt gehalten ist und ein Identifizieren und Sympathisieren mit den männlichen Hauptcharaktere schwer fällt, geht zulasten der Gefühlsachterbahn. Nichtsdestotrotz: Ein gut durchdachter Plot mit gelungener Figurenzeichnung, über die gesamte Länge spannend, schwer aus der Hand zu legen. Ich kann mir vorstellen, ein zweites Werk von Jens Bühler zu lesen.

Veröffentlicht am 13.08.2019

Band 2: 1928/1929, problematische Fokussierung, unterhaltsam, mit Längen, wenig informativ

Als wir im Regen tanzten
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Ich habe zuvor „Was wir zu hoffen wagten“ und die Kurzgeschichte „In der Nacht weint meine Stadt“ begeistert gelesen. Auf diese Weise sind die Vorgeschichten (1912 bis 1918) zu im Mittelpunkt stehenden ...

Ich habe zuvor „Was wir zu hoffen wagten“ und die Kurzgeschichte „In der Nacht weint meine Stadt“ begeistert gelesen. Auf diese Weise sind die Vorgeschichten (1912 bis 1918) zu im Mittelpunkt stehenden Figuren und Orten bekannt und es lässt sich auf der eingegangenen emotionalen Bindung aufbauen. Dies empfehle ich, auch wenn Wesentlichstes eingestreut wird, um Quereinsteiger mitzunehmen.

Bekannte Schauplätze werden aufgegriffen: Berlin und die belgische Stadt Ypern, diesmal 1928 bis 1929.
Dieser Roman lässt mich zwiegespalten zurück. Er weist einerseits fantastische Szenen auf, allen voran der atmosphärische und emotionale Prolog. Anderseits kommt es vor, dass sich die Autorin (z. B. in ihrer Hingabe zu Ypern) verrennt, Gedanken- und Gefühlswelten sich im Kreis drehen und dadurch Längen auftreten. „Show, don’t tell“ möchte man ihr mit auf den Weg geben. Insbesondere wer die Vorgängergeschichten kennt, wird auf diverse Wiederholungen treffen. Einige Entwicklungen wirken erzwungen, z. B. beim Timing zusammenfallender Ereignisse. Auch wollen unvernünftige Handlungen der sonst rational agierenden Juristin Felice nicht ins von ihr erworbene Charakterbild passen. Zu nicht weiterverfolgten Hinweisen (z. B. Borderline-Syndrom) nehme ich eine Relevanz in Band 3 an.
Trotz aller Kritik unterhaltsam und spannend. Ich konnte mitfühlen, mich freuen, ärgern, hoffen, mitleiden. Super auch das Wiedersehen mit den Nebenfiguren Oma Hertha, Wolfgangs Mama, Quintus und Fietje.

Beworben wird der historische Belletristik-Roman mit „Der große Berlin-Roman zur Weimarer Republik.“ Diesem Anspruch wird die Handlung nur teilweise gerecht. Es geht hier um die Filmbranche, in der sich die verheirateten Hauptfiguren Recha und Willi bewegen, die politisch instrumentalisiert wird und sich im Umbruch vom Stummfilm zum Tonfilm befindet. Der erstarkende Antisemitismus wird anhand der Jüdin Recha erlebbar gemacht. Wandel in Rechtsprechung und Journalismus, zentrale Wechsel auf der politischen Bühne sowie Arbeiteraufstände im „roten Wedding“ werden erwähnt.
Den Mittelpunkt bilden aber familiäre Probleme der gehobenen Mittelschicht und Oberschicht. Ausführungen zum wirtschaftlichen Zeitgeschehen tendieren leider gen null. Der Erkenntniszuwachs ist gering.

Im Fazit bleibt der Eindruck, dass Michaela Saalfeld leidenschaftlich schreibt, sich diesmal aber sehr schwer tut mit der Fokussierung auf für die Leserschaft besonders interessante Handlungsfäden und Informationen. Dass ich die auftretenden Figuren zuvor beim Ringen um Liebe, Leben und Existenz begleitet habe, lässt mich knappe vier Sterne vergeben. Ich möchte gern mehr von Michaela Saalfeld kennenlernen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Geschichte
  • Figuren
Veröffentlicht am 22.07.2019

Auftakt zu einer emotionalen Nahe-Zukunft-Thriller-Trilogie

Das Signal
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Die Brüder Joshua und Philipp Tree haben einen Nahe-Zukunft-/Science-Fiction-/Cyber-/Umwelt-/Medizin-Thriller mit sowohl dystopischen als auch humorvollen Zügen geschaffen, der atmosphärisch und spannend ...

Die Brüder Joshua und Philipp Tree haben einen Nahe-Zukunft-/Science-Fiction-/Cyber-/Umwelt-/Medizin-Thriller mit sowohl dystopischen als auch humorvollen Zügen geschaffen, der atmosphärisch und spannend ist und zum Mitfühlen, -denken und -rätseln animiert.
Kapitelweise, in einem angenehmen Turnus von etwa 6 bis 10 Minuten, wird zwischen zwei Perspektiven gewechselt:
a. 2020 bis 2024, Bill, Arzt und engagierter Mitbegründer eines Start-ups im Bereich Medizintechnik (steuerbare Prothesen),
b. 2031, furchtsamer und rätselhafter Einsiedler mit Tochter in Montana.
Die Autoren haben erkennbar ihre jeweiligen Stärken und Kenntnisse eingebracht.
In Perspektive a gibt es am Anfang viele medizinische Ausdrücke, deren Bedeutung sich glücklicherweise zumeist aus dem Kontext ergibt. Dass viele davon im anhängenden Glossar erklärt werden (oder beim Markieren im eBook durch Wikipedia), führt zu einem kleinen Lerneffekt, was die kleine Beeinträchtigung des Leseflusses neutralisiert. Bis dato hatte ich den Vorgang eher nüchtern verfolgt, in der Annahme, den Ausgang zu kennen. Ich habe mich gefreut, als das Start-up Fahrt aufnahm und die Entwicklung zunehmend interessant, packend und schwer vorhersehbar wurde.
In Perspektive b ging mir das mysteriöse Vater-Tochter-Gespann von Anfang an ans Herz. Kapitel 16 hat echt Gänsehautfaktor.
Dank Zeit- und Ortsangaben zum Kapitelanfang lässt sich gut der Überblick behalten. Die Erzählebenen harmonisieren, sorgen für Abwechslung und halten das Spannungsmoment hoch, unterstützt durch Cliffhanger am Kapitelende. Man fragt sich, was/wer den Initiator bildet (sog. Black Box), wie man selbst entscheiden würde, wie die Erzählungen zusammenhängen und wie es zu den Begebenheiten in der Zukunft gekommen ist, die anders sind als erwartet.
Ich hatte früh eine Ahnung, wurde aber auch überrascht.
Mit objektivem Abstand betrachtet bilden die Figuren, deren charakterliche Entwicklung und Beziehungen zwar Klischees, was ich aber beim Lesen kaum gespürt habe.
Die angespannte, bedrohliche Atmosphäre wird gelegentlich durch Dialoge zwischen Bill und Steve aufgelockert. Mir gefällt der Gedanke, dass dabei womöglich die familiäre Kommunikation der Autoren Pate gestanden hat. Die Ernsthaftigkeit der Handlung bleibt gewahrt. Die Autoren bemühen sich erkennbar, das Gesamtkonstrukt glaubhaft zu gestalten und mögliche Einwände selbst aufzugreifen und Argumente anzubringen.
Meine 4-Sterne-Bewertung ist mit Tendenz zu 5 Sternen zu verstehen.
Unschön finde ich, dass die Geschichte bei 83 % endet. Es folgen ein sympathisches Nachwort, ein nützliches Glossar und Personenverzeichnis. Ab 87 % kommt eine Leseprobe zu "Ganymed erwacht", die für die allermeisten Leser sinnlosen Füllstoff bildet. Immerhin wird man durch die Überschrift "Epilog" darauf vorbereitet. Nichtsdestotrotz betrachte ich mit Argwohn, welche merkwürdigen Blüten die Berechnungen zu Amazon-Verkäufen/-Leihen treiben, was dem Trend der Ressourcenschonung widerspricht.
Das Werk endet unabgeschlossen. Am Ende werden zentrale Rätsel gelöst und neue Fragestellungen aufgeworfen. Ich bin gespannt, wie die Trilogie fortgesetzt wird.

Veröffentlicht am 15.07.2019

SF-Unterhaltung für Nerds, Spannung nachlassend

Ich bin viele
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Die Handlung ist verfasst aus der Perspektive des jungen Ingenieurs, Nerds und Self-Made-Millionärs Bob, dessen Bewusstsein man 117 Jahre nach seinem Unfalltod in digitaler Form wiederauferstehen lässt, ...

Die Handlung ist verfasst aus der Perspektive des jungen Ingenieurs, Nerds und Self-Made-Millionärs Bob, dessen Bewusstsein man 117 Jahre nach seinem Unfalltod in digitaler Form wiederauferstehen lässt, um ihn - geistig und persönlich herausfordernd - als Von-Neumann-Sonde Planetensysteme erforschen zu lassen.

Adressatenkreis:
Um alle Namensgebungen und Anekdoten verstehen zu können, ist es sicherlich vorteilhaft, Fan diverser älterer Serien wie z. B. „Star Trek“, „Raumschiff Enterprise“, „Star Wars“ zu sein. Wer obendrein technisches und physikalisches Hintergrundwissen hat, kann entsprechende Erläuterungen zu Funktionsweisen und Abläufen (Antriebssysteme, Ortung, Reparaturen, etc.) besonders gut nachvollziehen und den Lesegenuss noch steigern. In meinem Fall muss es ausreichen, mit einem solchen verheiratet zu sein, nebenher viel aufgeschnappt zu haben und gern SF zu lesen.

Die Vorzüge:
Stark ist das erste Drittel. Der lockere Sprachstil des Protagonisten ist voller Humor und lässt einen durch die Seiten fliegen. Schnell und sehr gern habe ich diesen Abschnitt gelesen. Ich war wissbegierig, wie Bob lernt, sich mit seinem Schicksal engagiert, mit Konkurrenz fertigwird, was seine Erkundungen des Weltraums ergeben und wie es vor politischer Drohkulisse mit der zurückbleibenden Erde weitergeht. Der faszinierenden Handlung konnte ich gut folgen. Vor meinem inneren Auge bildeten sich lebhafte Filmszenen.
Die psychologischen Reflektionen sind kurz und vergleichsweise oberflächlich, dafür treffend formuliert und bieten reizvolle Denkanstöße.

Die Nachteile:
So richtig emotional mitgehen konnte ich mit der Hauptfigur nicht. Ab dem zweiten Drittel flachen Spannung und Dramaturgie ab. Dass Bob über drei Bände fortbesteht, sich vervielfältigt und immer mächtiger wird, ist (u. a. durch den Klappentext) vorgezeichnet. Im Ergebnis wird auch bei gefährlichen Szenen die Laune angehoben. Das mag für manche Leser ein Vorteil sein, ich für meinen Teil mag es durchaus, mitzubangen und mitzuleiden, um Szenen des Erfolgs und Glücks dann umso mehr zu genießen. Aber die x-beliebigen Klone sind Mittel zum Zweck und wachsen mir als Leserin nicht ans Herz. Kampfhandlungen sind gefühlt eintönig und vorhersehbar, reißen nicht mehr mit. Getragen wird die Handlung durch Neugierde um die Weiterexistenz der Menschheit, Forschung rund um intelligentes Leben und den nerdigen Humor.
Bei wissenschaftlichen und technischen Ausführungen verschwimmt für mich als Laie die Grenze zwischen gesicherten Erkenntnissen, fundierten Theorien und experimentellen Ansätzen. Zweifellos habe ich etwas gelernt, tue mich aber schwer damit, das richtig einzuordnen. Selbst die Hauptfigur nimmt vieles nicht ernst, sodass der Eindruck verbleibt, vorrangig der Popcorn-Kino-Unterhaltung zu dienen.

Rechtschreibung und Interpunktion sind in Ordnung, aber nicht fehlerfrei. Bei der Übersetzung sind mehrere falsche Ausdrücke aufgefallen, z. B. „etwas steht und fehlt“. Die Titelgebung finde ich im Original besser.

Fazit: Tolle Idee. Aufregender Beginn. Nerdig-lustig. Mittelfristig mangelt es an Herz und Dramaturgie.