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Veröffentlicht am 12.10.2019

Ein großartiges Buch!

Das Fieber
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Das Original “A Death-Struck Year” hatte ich schon lange auf meinem E-Reader. Und ich glaube, da hätte es auch noch eine Weile geschmort, wenn ich nicht gesehen hätte, dass das Buch in der deutschen Übersetzung ...

Das Original “A Death-Struck Year” hatte ich schon lange auf meinem E-Reader. Und ich glaube, da hätte es auch noch eine Weile geschmort, wenn ich nicht gesehen hätte, dass das Buch in der deutschen Übersetzung erscheint. Dadurch wurde ich dann doch neugierig und habe es daher kurzerhand auf meine Leseliste gepackt. Zum Glück, denn mir wäre echt etwas entgangen, hätte ich dieses Buch nicht gelesen. Ich bin völlig ohne Erwartungen an dieses Debüt herangegangen, wurde von der Autorin dafür total überrascht und sie hat mich komplett begeistert.

Einfach alles an diesem Buch hat mir gefallen. Cleo ist eine Hauptperson, mit der ich mich sofort identifizieren konnte und die ich direkt in mein Herz geschlossen habe. Ihre Zweifel, was sie nach Beenden der Schule mit sich und ihrem Leben anfangen soll, konnte ich total gut nachvollziehen. Und dazu ist sie so lieb und hilfsbereit, auch wenn sie sich damit leichtfertig selbst in Gefahr bringt. Aber sie stellt das Wohl der anderen ohne zu überlegen über ihr eigenes Wohl. Und dahinter steckt ein tieferer Sinn, den die Autorin nach und nach in die Handlung einbringt und der das Buch noch authentischer macht, als es sowieso schon ist.

Auch die anderen Charaktere sind unglaublich anschaulich und einfach echt gezeichnet. Irgendwie mochte ich jeden von ihnen, es gab keinen Charakter, der mir nicht gefallen hätte. Manche spielen dabei eine größere Rolle als andere, aber doch sind sie allesamt wichtig für die Handlung und das Buch insgesamt. Es entwickeln sich im Verlauf dieses Romans wundervolle Freundschaften und in dieser großen Zeit des Elends und der Not merken die jungen Menschen, was wirklich wichtig ist im Leben. Sie lernen, sich aufeinander zu verlassen und fangen an, sich mit kleinen Dingen zufrieden zu geben. Es passiert einfach unglaublich viel auf zwischenmenschlicher Ebene. Normalerweise hätte ich es bei anderen Büchern kritisiert, dass natürlich eine Liebesbeziehung nicht fehlen durfte. Aber hier, in diesem Debüt, ist diese leise und zarte Liebe, die sich ganz langsam und vorsichtig zu einem Soldaten entwickelt, so passend, so stimmig und so authentisch, dass ich nicht das Gefühl hatte, die Autorin würde hier einen Handlungsstrang entwickeln, der nicht zum Buch passt. Nein, denn es sind wirklich ganz feinfühlige und leise Töne, die die Autorin in diesen Szenen anschlägt und die dem Buch neben dem vielen Leid und Elend einfach nur gut tun.

Dazu kommt der unglaublich lebendige und eindringliche Schreibstil der Autorin, der mich begeistert hat. Als Leser fühlt man sich mittendrin im Geschehen, als würde man die ganze Zeit direkt neben Cleo stehen und sie begleiten. Makiia Lucier schafft es einfach, ihre Leser zu fesseln. Mir ist es so schwergefallen, das Buch zur Seite zu legen, und ich habe mich dann den ganzen Tag lang darauf gefreut, das Buch abends endlich wieder in die Hand nehmen zu können (bzw. meinen Kobo). Ich war so gebannt, habe so mit Cleo und ihren Freunden mitgefiebert. Das Buch beginnt relativ ruhig, Cleo und die anderen wichtigen Charaktere werden langsam eingeführt. Aber schnell ändert sich alles, als die Krankheit, die zunächst so weit weg schien, plötzlich und völlig unverhofft die Westküste Amerikas erreicht. Schnell sind Streitereien unter Schulkameraden die geringsten Probleme und was erst nur Gerüchte und hinter vorgehaltener Hand erzählte Schreckensnachrichten waren, wird schnell zur Wirklichkeit. Denn die Spanische Grippe nimmt keine Rücksicht auf Alter, Geschlecht oder Ansehen. Sie wütet rücksichtslos und rafft die Bevölkerung dahin. Immer wieder wird auch der 1. Weltkrieg erwähnt, der aber im Vergleich zu der Spanischen Grippe fast eine untergeordnete Rolle spielt.

Es gab viele Szenen, die mich total bewegt und getroffen haben. Zum Beispiel die, als Cleo durch die Straßen ihrer Stadt streift, an jedem Haus klopft, um Atemmasken zu verteilen, und eine Frau ihre Haustür nur einen Spalt breit öffnet, um zunächst misstrauisch zu fragen, was die Atemmaske denn kostet, und ihre Tür dann ganz weit öffnet, als Cleo ihr erwidert, dass diese Atemmaske natürlich nichts kosten würde. Oder die Szene, als die Augenlider eines kleinen Jungen mit hohem Fieber plötzlich flattern und er zwar schwach, aber doch unmissverständlich nach Cleos Finger greift, den sie ihm hinhält. Freud und Leid liegen in diesem Buch so nah beieinander und teilweise gingen mir die Szenen so zu Herzen, es war fast grausam, was die Autorin mit mir gemacht hat, in was für ein Wechselbad der Gefühle sie mich gebracht hat, wie es mich teilweise gegruselt hat, weil Makiia Lucier es einfach versteht, enorme Spannung aufzubauen und dabei so realistisch zu beschreiben, was rund um ihre Hauptperson Cleo geschieht. Aber doch habe ich jede Seite dieses Buches so genossen.

Und dann hat es die Autorin kurz vor dem Ende des Buches tatsächlich geschafft, mich mit einem einzelnen Satz dazu zu bringen, hemmungslos zu weinen. Ich war auf einmal völlig geschockt, überfordert, fassungslos. Wie in einer Starre saß ich vor dem Buch, war nicht in der Lage, umzublättern. Ein paar Minuten hat das angedauert, in dem die Tränen einfach nur meine Wangen hinabgelaufen sind. Das zeigt, wie tief versunken ich in diesem Buch war und wie sehr es mich gefesselt und bewegt hat.

Und damit möchte ich diese Rezension beenden und hoffe einfach, dass ich euch neugierig auf dieses Buch machen konnte, dass meine Begeisterung für dieses Debüt euch erreicht hat und dass ihr dieser Autorin eine Chance gebt, denn ich wünsche diesem Buch ganz viele Leser. :love:

Mein Fazit

So grausam dieses Buch doch stellenweise ist, habe ich selten eine Lektüre so sehr genossen.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Liebe ich!

Ein Sommer und vier Tage
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Einen Tag vor dem Erscheinungstermin, am 26. Juli 2015, bin ich in den Urlaub gefahren. Und ich habe sooo gehofft, dass das Rezi-Exemplar vom Verlag pünktlich ankommt, denn ich wollte "Ein Sommer und vier ...

Einen Tag vor dem Erscheinungstermin, am 26. Juli 2015, bin ich in den Urlaub gefahren. Und ich habe sooo gehofft, dass das Rezi-Exemplar vom Verlag pünktlich ankommt, denn ich wollte "Ein Sommer und vier Tage" unbedingt mitnehmen in den Sommerurlaub. Meine Gebete wurden zum Glück erhört und einen Tag vor der Abreise brachte mir meine Postfrau dieses Schätzchen an die Haustür. Und so hat Adriana Popescu mir mit ihrem ersten Jugendbuch den Sommerurlaub mehr als versüßt. Und ich hoffe, dass noch viele weitere (Jugend)-Bücher von ihr folgen werden, denn sie hat es einfach drauf. Sie kann erzählen, sie kann Charaktere erschaffen, die mir sofort ans Herz wachsen, sie kann mich zum Weinen bringen mit ihren wundervollen Worten, die mich gefangennehmen, mich berühren, mich manchmal völlig fertig zurücklassen. Liebe Adriana, falls du das liest: Hör bitte nie auf zu schreiben.

Was mich an "Ein Sommer und vier Tage" so begeistert hat, ist, dass man merkt, dass es von Adriana Popescu geschrieben wurde, und es gleichzeitig doch nicht merkt. Man erkennt ihren Humor wieder, ihren Erzählstil. Und doch ist es ihr total gelungen, sich in ihre jugendlichen Charaktere hineinzuversetzen, die genau das widerspiegeln, was die Jugend heutzutage bewegen könnte. Ganz mitreden kann ich da zwar auch nicht mehr, aber ich kaufe Adriana ihre Geschichte und ihre Charaktere total ab. So, wie in diesem Buch beschrieben, könnten sich in meinen Augen ein Sommer und vier Tage zweier 16-jähriger abspielen und anfühlen.

Adriana macht es ihren Lesern aber auch echt leicht, sich in die Story und das Buch insgesamt zu verlieben. Paula mochte ich auf Anhieb. Ich mochte ihre pflichtbewusste Art, aber ich mochte vor allem, wie sie mehr und mehr aufblüht, wie sie sich traut, spontan zu sein und einfach mal verrückte Sachen zu machen. Ich mochte Merle, Paulas beste Freundin, die ihr Stärke und Vertrauen in sich selbst gibt, die sie anfeuert und einfach nur großartig dabei ist. Und Lewis mit W, hach ja. Ich glaube, als 16-jähriges Mädel hätte ich mich auch in ihn verknallt. Es waren kleine Gesten, wie ein liebevolles Nasestupsen oder einfach nur wenige Worte, mit denen er nicht nur Paula, sondern auch mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat.

Ganz großartig fand ich auch, wie es Adriana Popescu gelungen ist, mich als Leserin mit auf eine Reise nach Italien zu nehmen. Ich war noch nie dort. Und doch hatte ich während des Lesens die verschiedensten Sehenswürdigkeiten und Plätze, die im Buch erwähnt werden, vor Augen. Das Buch ist mit seinen 320 Seiten eigentlich viel zu dünn, und doch ist während des Lesens ein ganzer Film vor meinen Augen abgelaufen, in dem so viel passiert ist, weil Adriana es schafft, mit wenigen Worten Plätze und Figuren lebendig werden zu lassen.

"Ein Sommer und vier Tage" ist für mich ein Wohlfühl-Buch, bei dem alles passt. Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, bei dem ich auf 320 Seiten, die viel zu schnell gelesen waren, die ganze Zeit ein Lächeln auf den Lippen trug. Und noch viel länger habe ich kein Buch mehr gelesen, bei dem am Ende Tränen zu diesem Lächeln dazu kamen, weil ich so erfüllt war mit Freude, mit positiven Emotionen, mit Wärme und Liebe und völliger Zufriedenheit.

Ich glaube, "Ein Sommer und vier Tage" ist ein Buch, das mich von nun an in jedem Sommerurlaub begleiten wird. Ich glaube, ich möchte Paula und Lewis mit W nicht mehr missen und ich glaube, ich könnte mir vorstellen, sie ab sofort regelmäßig nach Italien zu begleiten.

Diese Rezi ist ganz schön sentimental und gefühlvoll geworden, oder? Aber wenn ich mir diesen Bücherschatz, der gerade neben mir liegt, während ich diese Rezension schreibe, so anschaue, dann sind es genau diese Gedanken und Gefühle, die mich durchfluten. Ich bin der Autorin sehr dankbar für dieses Buch und ich bin mir sicher, dass ich mich immer an meinen Urlaub zurückerinnern werde, in dem ich es zum ersten Mal gelesen habe: Wie ich im Gartenstuhl sitze, die Sonne wärmt meine nackten Füße, und glückselig dieses Buch lese.

Mein Fazit

Ich bin einfach Fan von Adriana Popescu, ganz egal, in welchem Genre sie schreibt.

Veröffentlicht am 06.10.2019

Lesehighlight 2015!

Caroline & West - Überall bist du
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Schon allein mit dem Prolog hat es Ruthie Knox direkt geschafft, mich zu fesseln, mich zu begeistern und mich förmlich in das Buch zu saugen. Ihr Schreibstil ist einfach so lebhaft und intensiv, dass man ...

Schon allein mit dem Prolog hat es Ruthie Knox direkt geschafft, mich zu fesseln, mich zu begeistern und mich förmlich in das Buch zu saugen. Ihr Schreibstil ist einfach so lebhaft und intensiv, dass man als Leser förmlich an den Seiten klebt und zusammen mit der weiblichen Hauptperson Caroline, die als Ich-Erzählerin auftritt, die Geschichte erlebt.

Im Prolog lernt der Leser Caroline direkt kennen, die erzählt, wie sie vor 2,5 Wochen eine SMS von ihrer besten Freundin bekommen hat, die ihr einen Link zu einer Internetseite mit dem Kommentar "Oh mein Gott. Das musst du dir ansehen" geschickt hat. Der Link führt zu einer Seite, die Carolines Ex-Freund aus Rache erstellt hat, nachdem die Beziehung der beiden zu Bruch gegangen ist. Die Seite zeigt mehrere Fotos von Caroline, in sexy Unterwäsche, aber auch in sehr intimen Situationen mit ihrem Ex-Freund. Innerhalb kürzester Zeit hat diese Seite fast 500 Kommentare erhalten, die nettesten lauten "Du Schlampe". Auch zu finden sind der vollständige Name von Caroline, der Name ihrer Highschool, der Name ihres Colleges. Caroline zieht es den Boden unter den Füßen weg. Schlagartig wird ihr klar, dass sie ihre Karriere nun vergessen kann, Richterin wird sie nun wohl nicht mehr werden. Und fast noch fassungsloser macht es sie, dass sie als die Böse abgestempelt wird, obwohl doch ihr Ex-Freund derjenige war, der die Bilder gemacht und veröffentlicht hat.

Und obwohl der Prolog echt nicht lang ist und nur gerade mal fünf Seiten umfasst, ist mir Caroline sofort sympathisch und das Buch hat es geschafft, mich schon nach diesen wenigen Seiten extrem zu berühren.

Und das setzt sich auch im Rest des Buches fort, denn was ich wirklich krass fand, ist, wie gut es der Autorin gelingt, das Gefühlsleben von Caroline zu beschreiben. Sie befindet sich einfach in einer ganz schrecklichen Situation und schonungslos beschreibt Ruthie Knox, wie sie sich auf den heftigsten Porno-Seiten umschaut, auf der Suche nach den Bildern, die sie in äußerst ungünstigen Situationen zeigen, um dann denjenigen, der das Bild hochgeladen hat, ausfindig zu machen und ihn dazu zu bringen, es von der Seite zu löschen. Oder wie sie jedem Kerl, dem sie auf dem Campus oder in der Stadt begegnet, ausweicht, weil sie nicht weiß, ob der Blick, den sie erntet, ausdrückt, dass der Kerl sie nackt im Internet gesehen hat. Das ist schon echt krass und auch nicht ganz leicht zu lesen. Auch hier schreibt die Autorin sehr direkt und schonungslos.

Was ich unbedingt erwähnen möchte: "Caroline & West. Überall bist du" ist ein New-Adult-Buch, in dem es recht schnell körperlich sehr heiß hergeht zwischen den Charakteren. Schon im ersten Kapitel ist die körperliche und auch sexuelle Spannung zwischen Caroline und West schon sehr intensiv zu spüren und die Autorin beschreibt diese Spannung auch nicht gerade umständlich. :wink: Es geht hier nicht unbedingt nur um das süße Flirten zweier Hauptcharaktere, sondern hier geht es schon recht schnell zur Sache. Normalerweise mag ich bei New-Adult-Romanen gerade dieses Katz-und-Maus-Spiel zwischen den Charakteren, das Flirten, das Umsichwerfen mit witzigen Sprüchen. So ist "Caroline & West" aber gar nicht. Natürlich gibt es auch diese Szenen, als sich Caroline und West nicht nur körperlich, sondern auch gefühlsmäßig näherkommen, und es wird auch hier geflirtet. Aber auch die körperlichen Aspekte einer Beziehung, wenn man das, was sich zwischen Caroline und West entwickelt, so nennen möchte, kommt nicht zu kurz.

Neben Caroline tritt auch West als Ich-Erzähler auf. Und das nicht ohne Grund, denn auch seine Gedanken und Gefühle stehen sehr stark im Vordergrund dieses Buches, ebenso wie seine Vergangenheit. Denn West führt kein sorgloses Leben. Im Gegenteil. Er ist in ständiger Sorge um seine Mutter und seine kleine Schwester, die er zurückgelassen hat, als er für sein Studium sein Zuhause verlassen hat. Und seine Vergangenheit ist es auch, die zwischen ihm und Caroline steht. Er kann mit Caroline nicht darüber sprechen, verschließt sich vor ihr, weicht ihm aus, wenn er Fragen stellt. Bis Caroline das nicht mehr durchgehen lässt und er kurz davor ist, sie zu verlieren.

Ich war total fasziniert davon, wie lebendig und einzigartig Ruthie Knox ihre Figuren gezeichnet hat. Neben Caroline und West gibt es natürlich noch weitere Figuren, zum Beispiel Carolines beste Freundin Bridget oder Wests Kumpel Quinn. Ich habe alle Charaktere einfach total in mein Herz geschlossen. Bis auf Nate und seine Anhänger. Mann, was habe ich diese Typen während des Lesens verflucht! Es ist unfassbar, wie sich Nate verhält. Er hat Caroline so etwas Schreckliches angetan und verhält sich danach einfach immer noch wie ein totales Arschloch, ohne Einsichtsfähigkeit, ohne Reue, ohne Verständnis für irgendwas. Über ihn habe ich mich wahnsinnig aufgeregt, zum Glück konnten mich dann aber regelmäßig die gefühlvollen Szenen zwischen Caroline und West ablenken.

Denn die haben das Lesen für mich zu einem absoluten Highlight gemacht. Und neben den großen Gefühlen, die in diesem Buch eine Rolle spielen, kommt auch der Humor nicht zu kurz. Denn natürlich macht Caroline im Laufe des Buches eine Entwicklung durch und wird endlich wieder zu der Person, die sie war, bevor Nate ihr diese schreckliche Sache angetan hat. Sie geht wieder unter Leute, hat Spaß mit ihren Freunden. Und diese positiven Gefühle übertragen sich direkt auf den Leser, sodass ich regelmäßig ein breites Grinsen im Gesicht hatte, während ich Seite um Seite umgeblättert habe.

Obwohl sich "Caroline & West. Überall bist du" nach dem Klappentext zu urteilen vielleicht wie ein typisches "New Adult"-Buch anhört, war es das für mich überhaupt nicht. Klar, wir haben den Charakter mit seiner schrecklichen Vergangenheit, die er immer noch nicht verarbeitet hat und die es ihm verwehrt, echte Gefühle für jemanden aufzubringen. Und wir haben das hübsche Mädchen, das sich in den Bad-Boy verliebt und heiße Nächte mit ihm verbringt. Aber dieses Buch ist einfach noch so viel mehr. Die Charaktere sind so wundervoll, dass man regelrecht mit ihnen mitfiebert. Es passiert zwischenmenschlich so unglaublich viel, das Leseerlebnis ist so intensiv. Für mich hat hier einfach alles gepasst und ich freue mich riesig auf die Fortsetzung, denn natürlich endet dieser erste Band mit einem richtig fiesen Cliffhanger, sodass ich es kaum abwarten kann, endlich zu erfahren, wie es mit Caroline und West weitergeht.


Mein Fazit

Obwohl ich durch J. Lynn echt verwöhnt bin, was Romane aus der Gattung "New Adult" betrifft, konnte mich Ruthie Knox mit "Caroline & West. Überall bist du" einfach restlos begeistern. Ich glaube, mit diesem Buch habe ich mein Lesehighlight 2015 gefunden.

Veröffentlicht am 06.10.2019

Ich mag die Bücher von Adriana Popescu einfach

Morgen irgendwo am Meer
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Adriana Popescu ist für mich eine der wenigen Autorinnen, deren Bücher ich blind kaufe. Ich brauche keinen Klappentext oder ein aufregendes Cover. Es reicht, dass ihr Name draufsteht, und schon ist das ...

Adriana Popescu ist für mich eine der wenigen Autorinnen, deren Bücher ich blind kaufe. Ich brauche keinen Klappentext oder ein aufregendes Cover. Es reicht, dass ihr Name draufsteht, und schon ist das Buch gekauft. Ehrlich gesagt fiebere ich jeder Veröffentlichung von ihr ganz aufgeregt entgegen, denn sie trifft immer irgendetwas in mir. Berührt mich auf eine ganz feine, aber sehr nachhallende Art und Weise. Sie verbindet für mich einen lockeren Schreibstil mit Tiefgang. Und genau das habe ich auch bei "Morgen irgendwo am Meer" bekommen.

Die knapp 480 Seiten lesen sich wie in einem Rutsch. Ich hänge förmlich an den Lippen beziehungsweise Fingerspitzen der Autorin, während ich Seite um Seite umblättere, mich immer mehr im Sommer der vier Charaktere verliere, die abwechselnd zu Wort kommen. Ich begebe mich auf einen Roadtrip, der so viel mehr ist. Er ist die Reise von Freunden, die sich ganz neu kennenlernen, und von Fremden, deren Wege sich kreuzen, um eine Zeit lang in dieselbe Richtung zu verlaufen. Ich spüre die Sonne, spüre den Wind, spüre diese besondere Spannung, die in der Luft liegt. Bis sie sich entlädt. Immer und immer wieder. Manches davon ahnt man, vieles überrascht. Denn so eigen jeder der vier Charaktere ist, so eigen ist auch seine Geschichte, die er zu erzählen hat. Und mit jeder Seite offenbart sich mehr davon, bis ich das Buch am Ende zuklappe und mir verstohlen ein, zwei Tränen von meinen Wangen wische. Wieder einmal hat die Autorin es geschafft, mich so zu berühren.

"Morgen irgendwo am Meer" erzählt von Verlust, von Trauer, von Angst, von Selbstzweifeln, von der Suche nach dem Platz in dieser Welt. Aber auch von Loslassen, Erkennen, Vertrauen, Ankommen. Und dafür steht jeder Charakter auf seine ganz eigene Art und Weise. Es ist großartig, wie sich die Dynamik zwischen den Figuren mit jeder Seite entwickelt. Wie sie selbst sich entwickeln und man als Leser sie dabei beobachten darf. Es ist ein tolles Leseerlebnis, sie auf einem Teil ihres Lebensweges zu begleiten, und die Roadtrip-Atmosphäre trägt ihren ganz eigenen Teil dazu bei. Sommerferien-Feeling kommt auf und für ein paar Stunden vergesse ich die Welt um mich herum.

Mein Fazit:

"Morgen irgendwo am Meer" ist für mich Adriana Popescus bishes bestes Jugendbuch. Jeder der vier Charaktere hat seine ganz eigene Geschichte zu erzählen, der Tiefgang ist für mich ein ganz besonderer und die Roadtrip-Atmosphäre nimmt mich mit in einen Sommer am Meer. <3

Veröffentlicht am 20.09.2019

Wundervolle Lesestunden!

Der größte Spaß, den wir je hatten
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"Der größte Spaß, den wir je hatten" hat mir wundervolle Lesestunden beschert und ich habe es so genossen, die Familie Sorensen kennenzulernen. Ich liebe dicke Wälzer, bei denen man die Gelegenheit hat, ...

"Der größte Spaß, den wir je hatten" hat mir wundervolle Lesestunden beschert und ich habe es so genossen, die Familie Sorensen kennenzulernen. Ich liebe dicke Wälzer, bei denen man die Gelegenheit hat, die Charaktere richtig intensiv kennenzulernen, sie ins Herz zu schließen und ganz viel Zeit mit ihnen zu verbringen. Und genau das hat mir dieses Buch ermöglicht. Charaktere gibt es hier genug, aber sehr schnell ist es mir gelungen, sie auseinanderzuhalten und einzuordnen. Weil jeder Charakter seine eigenen Erzählabschnitte hat und sie allesamt so lebendig und bildhaft gestaltet sind, dass man sich schnell in dieser großen Familie zurechtfindet. Die Handlung entwickelt sich teils in der Gegenwart, teils in der Vergangenheit und am Ende ergibt alles ein Gesamtbild. Geheimnisse werden gewahrt und dann doch aufgedeckt. Es wird geliebt, gelacht, aber auch geweint und gelitten. Die Geschichte ist ein Auf und Ab der Gefühle, so wie das Leben. Ich war während des Lesens nicht nur ein Beobachter, sondern habe mich fast als Mitglied dieser bewegten Familie gefühlt, habe mit ihr mitgefühlt und wurde dabei großartig unterhalten. Es hat mir ein sehr intensives Lesevergnügen bereitet, jedes einzelne Familienmitglied kennenzulernen, in ihre Gefühlswelt abzutauchen und zu beobachten, wie sie sich in das Familiengefüge einfügt. Teilweise geht es sehr dramatisch zu, dann wieder fröhlich und gefühlvoll. Und durchweg wird die Geschichte so mitreißend erzählt, dass ich das Buch kaum zur Seite legen konnte. Ich habe das Lesen sehr genossen. <3