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Veröffentlicht am 26.10.2019

Island im 17. Jahrhundert

Die Farbe von Glas
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Island im 17. Jahrhundert. Eine junge Frau sorgt sich um ihre sehr kranke Mutter. Ihr Vater, der Bischof von Skalholt starb vor etwa 2 Monaten. Eigentlich war er ein reicher Mann und hätte seiner Frau ...

Island im 17. Jahrhundert. Eine junge Frau sorgt sich um ihre sehr kranke Mutter. Ihr Vater, der Bischof von Skalholt starb vor etwa 2 Monaten. Eigentlich war er ein reicher Mann und hätte seiner Frau und der Tochter ein sorgenfreies Leben hinterlassen können. Aber nur eigentlich. Als frommer Christ sorgte er sich vornehmlich um den Fortbestand seiner christlichen Gemeinde und nach seinem Tod mussten Ehefrau und Tochter hungern. Die Tochter Rosa und seine Frau Sigridur hungern und fürchten sich vor dem nahenden Winter. Sie haben keinen Torf zum Heizen und Sigridur ist krank. Sie leidet an einem quälenden Husten.

Jon Eriksson ist ein reicher Mann, der sein Geld mit Fischen, Landwirtschaft und Handel verdient. Er möchte die hübsche Tochter Rosa als Frau und hält um ihre Hand an. Nach einigem Widerstreben sieht diese ein, dass sie nur so ihre Mutter vor dem sicheren Tod retten kann. Sie willigt in die Heirat ein und zieht mit dem Ehemann in sein Haus. Dieses liegt viele Meilen von ihrem Elternhaus entfernt und die Nachbarn begegnen der jungen Frau keineswegs freundlich.

DieFarbeVonGlas ist ein Buch, welches die Ängste der Menschen damals lebendig werden lässt. Es sind Runen und Mythen, die das Leben bestimmten. Aberglaube und fanatische Religiösitat bestimmten das damalige Leben. Daraus resultierte Furcht vor Strafe der Götter und ja, auch der Nachbarn. Als Rosa sich schweren Herzens dazu entschied, den reichen Jon Eriksson zu heiraten wusste sie nicht, was auf sie zukommt. Das war aber typisch für die hier beschriebene Zeit. Sympathie oder gar Liebe, diese Gefühle kannte man kaum. Es wurde aus praktischen Gründen geheiratet.

Bei dem Buch

DieFarbeVonGlas gebe ich keine eindeutige Empfehlung ab. Es gehört nicht zum sogenannten „Mainstream“ und ich bezeichne es als eigenwillig. Hier geht es um den Glauben an die Götter der Urväter, um Hexenwerk und um fanatische Religiosität. Im Glossar erklärt die Autorin ausführlich, was unter den im Buch angeführten Begriffen zu verstehen ist.

Veröffentlicht am 25.10.2019

Trotz großer Trauer ermittelt Pia wieder

Ostseeangst
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Es ist Band 14 einer Reihe mit der Ermittlerin Pia Korittki. Sie leidet noch immer unter dem Tod ihres Freundes und möchte trotzdem wieder als volle Kraft tätig sein. Nur so kann sie mit dem Verlust fertig ...

Es ist Band 14 einer Reihe mit der Ermittlerin Pia Korittki. Sie leidet noch immer unter dem Tod ihres Freundes und möchte trotzdem wieder als volle Kraft tätig sein. Nur so kann sie mit dem Verlust fertig werden. In dem Buch Ostseeangst muss Pia sich zwar immer wieder gegen die Meinung des Chefs durchsetzen, kann aber zur Klärung des Falls beitragen.

Der Krimi beginnt mit der Schilderung eines Kanuausfluges. Becca ist eine Betreuerin und die teilnehmenden Jugendlichen erlauben sich einen fiesen Spaß mit ihr. Sie bringen ihr Kanu zum Kentern und im letzten Augenblick wird die junge Frau vor dem Ertrinken gerettet. Später finden die Teilnehmer in der Asche des Lagerfeuers eine Hand mit markant lackierten Nägeln. Am Morgen nach dem Fund ist Becca Marthien spurlos verschwunden. Zu allem Übel wird auch noch der Teil eines Arms in einem naheliegenden Stall gefunden.

Handelt es sich um einen Toten, der zerstückelt wurde? Oder gibt es zwei Tote? Was geschah mit Becca und was verbirgt der Landwirt, der mit seinen Söhnen in der Nähe des Lagerplatzes vom Kanuverein liegt? Pias ganze Erfahrung ist gefragt und sie darf sich eigentlich keinen Ärger mit Kollegen und Vorgesetzten erlauben. Eigentlich…

Das Buch ist schlichte Krimikost und lässt sich gut lesen. Die Charaktere wurden gut beschrieben aber an der Spannung hapert es. Für meinen Geschmack gibt es zu viele Längen. Obwohl es der 14. Band der Reihe ist, lässt er sich gut ohne Kenntnis der anderen Bücher lesen. Ich denke, dass die 4 Sterne angemessen sind. Die große Zahl der Fans von Eva Almstädt mögen ihre Bücher und das sagt wohl alles.

Veröffentlicht am 22.10.2019

Eine Frau geht ihren Weg

Ich, die Königin
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Ich die Königin ist ein historischer Roman, der das Leben von Königin Isabella aus Kastilien erzählt. Sie setzt sich gegen ihren Halbbruder Enrique durch und krönt sich selbst. Ihr eiserner Wille und ihr ...

Ich die Königin ist ein historischer Roman, der das Leben von Königin Isabella aus Kastilien erzählt. Sie setzt sich gegen ihren Halbbruder Enrique durch und krönt sich selbst. Ihr eiserner Wille und ihr Durchhaltevermögen machten sie zu dem, was sie sein wollte: Die unangefochtene Herrscherin über ihre Heimat. Aber nicht nur das, auch die Unterstützung ihres Gemahls halfen dabei. In dem Buch erfährt der Leser alles, was ihr Leben ausmachte. Die Kindertage im Haus des Halbbruders und seiner garstigen Ehefrau, die Heirat mit einem Mann, den sie selbst auswählte, sowie ihre Liebe zum Heimatland. Dabei wollte sie keineswegs Königin werden, weil sie nach Macht und Reichtum strebte. Sie strebte nach Ordnung in dem Land und erkannte sehr schnell, dass Enrique zu schwach war.

Das Buch Ich dieKönigin wurde bereits im Jahr 2007 veröffentlicht. Bei dieser Ausgabe von 2019 wählten die Verantwortlichen ein anderes Cover, das sehr ansprechend gestaltet ist. Die Autorin recherchierte genau und ich war entsetzt, dass bereits damals die Verfolgung der Juden „normal“ war. Aber auch die Unterstützung des Christoph Kolumbus durch die Königin Isabella, fand ich interessant und spannend zugleich. Das Buch verliert sich für meinen Geschmack zuweilen in langen Berichten über den Gemütszustand der Königin. Hier wäre eine Kürzung für meinen Geschmack passend gewesen. Dennoch gebe ich vier Sterne und das aus gutem Grund. Die Geschichte Europas hört nicht an der Grenze Deutschlands auf. Unsere Nachbarn haben ebenfalls bewegte Zeiten hinter sich und gerade das macht auch dieses Buch zu einem wertvollen Stück europäischer Geschichte.

Veröffentlicht am 13.10.2019

Die Zeit, die wir hier auf der Erde verbringen, ist kurz

Postscript - Was ich dir noch sagen möchte
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Mit ihrem Buch P.S. Ich liebe dich, landete die Autorin sofort einen Bestseller. Es wurde im Jahr 2004 veröffentlicht und gehörte sehr lange zu den beliebtesten Büchern in Europa und Amerika. Jetzt wurde ...

Mit ihrem Buch P.S. Ich liebe dich, landete die Autorin sofort einen Bestseller. Es wurde im Jahr 2004 veröffentlicht und gehörte sehr lange zu den beliebtesten Büchern in Europa und Amerika. Jetzt wurde eine Fortsetzung veröffentlicht und die Fans von Cecilia Ahern waren überrascht. Niemand von ihnen kam auf die Idee, dass das Schicksal von Holly und Gerry Stoff für ein weiteres Buch bieten könnte.

Nein, P.S. Ich liebe dich las ich nicht. Das Buch gehört nicht zu meiner bevorzugten Literatur. Allerdings bin ich neugierig und lese immer mal wieder Bücher, die weitab meiner Komfortzone liegen. Dazu gehört auch #PostscriptWasIchDirNochSagenMöchte. Bücher über unheilbare Krankheit und Tod gibt es viele, aber nur sehr wenige, die glaubwürdig sind und dem Schicksal der Betroffenen auch nur ansatzweise gerecht werden.

In Postscript schreibt Frau Ahern, wie es der Witwe nach sieben Jahren ohne ihren geliebten Gerry geht. Holly hat sich mit dem Leben ohne ihren Mann arrangiert und durfte sich sogar erneut verlieben. Als ihre Geschichte mit den Briefen publik wird, wenden sich fünf Betroffene an sie mit der Bitte, ihnen auf ihrem letzten Weg beizustehen. Holly hat ein gutes Herz und kniet sich in ihre neue Aufgabe. Dass sie dabei fast ihre Liebsten vergisst, fällt ihr zum Glück noch rechtzeitig auf.

Das Buch gefiel mir, da die Autorin abwechslungsreich schreibt. Ihre Ausführungen kommen ohne übermäßigen Pathos aus und könnten tatsächlich so geschehen sein. Den Hype um ihre Bücher verstehe ich zwar nicht, habe dieses Buch aber gerne gelesen.

Veröffentlicht am 09.10.2019

Tackert und ein ganz verzwickter Fall

Absoluternullpunkt
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Mensch Tackert, bald hat er Geburtstag und muss sich vorher noch mit einem ganz kniffeligen Fall befassen. Maik ist Bandmitglied der Gruppe Absoluternullpunkt und wird während eines Auftritts im Drecksloch ...

Mensch Tackert, bald hat er Geburtstag und muss sich vorher noch mit einem ganz kniffeligen Fall befassen. Maik ist Bandmitglied der Gruppe Absoluternullpunkt und wird während eines Auftritts im Drecksloch auf offener Bühne ermordet. Ja, ermordet, das fand der Rechtsmediziner schnell heraus. Er kippte nämlich einfach um und zunächst sah es so aus, als hätte ihn ein Herzinfarkt das Leben gekostet. Tackert und seine Kollegen finden schnell heraus, dass Maik als Restaurantkritiker kein Blatt vor den Mund nahm. Seine Kritiken gingen manchmal unter die Gürtellinie, aber reicht das für ein Mordmotiv? Lange tappen die Ermittler im Dunkeln bis eine Wende der Geschichte endlich die gewünschte Dynamik bringt.

Ein solider Krimi mit einem Hauptkommissar, der seinen Weg ohne Kompromisse geht. Die Spannung wird durch einige Wendungen und Verdächtige gut hoch gehalten. Die Sprache gefällt mir, weil sie durch viel wörtliche Rede abwechslungsreich und angenehm zu lesen ist. Kommissar Tackert ist ein gestandener Mann und gibt nicht viel um die Meinung anderer. Das gefällt mir gut an ihm, zumal diese auch politisch so ganz nach meinem Geschmack sind. Sein privates Umfeld wird zwar auch beschrieben, aber nur häppchenweise. Es nimmt keineswegs die komplette Story ein, sondern ist gut dosiert.