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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Psychothriller, der diesen Namen auch verdient

Die stille Bestie (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 6)
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Zum Inhalt:
Robert Hunter ist der beste Profiler des Polizeidepartements in Los Angeles. Eigentlich will er endlich seinen wohlverdienten Urlaub auf Hawaii antreten, doch kurz bevor sein Flieger geht, ...

Zum Inhalt:
Robert Hunter ist der beste Profiler des Polizeidepartements in Los Angeles. Eigentlich will er endlich seinen wohlverdienten Urlaub auf Hawaii antreten, doch kurz bevor sein Flieger geht, erreicht ihn ein Hilferuf seines ehemals besten Freundes aus alten Collegezeiten: Lucien Folter. Dieser wurde festgenommen, da die Polizei zufällig in seinem Kofferraum zwei abgeschnittene und verstümmelte Frauenköpfe gefunden hat. Folter verweigert jegliche Aussage und teilt mit, dass er nur mit einer Person reden werde: Robert Hunter.
Dieser eilt seinem Freund zu Hilfe, da er fest von dessen Unschuld überzeugt ist. Doch damit setzt sich in der FBI-Zentrale in Quantico ein psychologisches Katz- und Mausspiel in Gang, das in die tiefsten menschlichen Abgründe blicken lässt. Folter offenbart Hunter Dinge, die diesen fast wahnsinnig vor Zorn und Rache werden lassen. Er scheint am Boden, völlig zerstört. Und Folter sieht wie der sichere Sieger in diesem Duell aus, das Hunter eigentlich nicht gewinnen kann…

Meine Meinung:
Hart, härter, Carter!!!! Diese Aufschrift auf dem Cover kann ich einfach nur unterschreiben. Die bisherigen Bücher dieser Reihe fand ich allesamt schon irrsinnig gut. Doch dieses ist ein echtes Meisterstück geworden. Endlich mal wieder ein Buch, das die Bezeichnung „Psychothriller“ zu 100 % verdient. Das ist eine richtige „Psychoschlacht“, die sich Folter und Hunter da liefern. Zwei ebenbürtige Profis, die sich nichts schenken. Nichts für schwache Nerven. Und bei den detaillierten Schilderungen der Grausamkeiten muss der Leser schon hart im Nehmen sein.
Wir haben hier die klassischen „Gut“ und „Böse“ - Charaktere, die sehr gut ausgearbeitet sind. Auf der einen Seite Lucien Folter: ein hochintelligenter Psychopath, der über wirklich erstaunliche Fähigkeiten verfügt, und über den der Leser sich erst nicht im Klaren ist, ob er nicht doch vielleicht unschuldig ist. Doch das ändert sich schnell, wenn man erkennt, dass er Hunter und das FBI wie Marionetten nach seinem Willen tanzen lässt. Die ganze Geschichte entwickelt sich zu einem bis ins kleinste durchgeplanten Showdown.
Auf der anderen Seite der Profiler Robert Hunter. Man erfährt in diesem Buch sehr viel über Hunter; viel mehr, als in allen Büchern zuvor. Das gefällt mir sehr gut, zumal er in den vorherigen Bänden immer etwas distanziert daher kam. Zwar sympathisch, aber eher unnahbar. Jetzt kann der Leser sich viel besser in ihn hineinversetzen und sich dadurch auch mehr mit ihm identifizieren. Seine Vergangenheit, die durch Folter jetzt schonungslos offen gelegt wird, war immer etwas nebulös geblieben. Doch jetzt kennt der Leser quasi seine ganze Lebensgeschichte. Und die ist wahrlich nicht ohne Tiefschläge abgelaufen.

Der Schreibstil ist sehr rasant; ich konnte das Buch einfach nicht auf die Seite legen, weil es so irre spannend war. Aber nach dieser Lektüre muss man erst mal durchatmen und am besten als nächstes ein anderes Genre lesen. Das hallt durch den sehr raffinierten Plot und die schonungslose Schilderung der Gräueltaten doch ziemlich nach.
Auch das Cover finde ich sehr gelungen. Es passt sehr gut zu den anderen Bänden. Schön, dass der Verlag beim bisherigen Layout geblieben ist und es nicht mittendrin komplett verändert hat.
Ein winziger Kritikpunkt: ich fand es echt schade, dass Hunter dieses Mal ohne seinen Partner Garcia agiert hat. Den hat man an der einen oder anderen Stelle doch schon vermisst. Aber dieses Buch ist so voll und ganz auf diese zwei Gegner zugeschnitten, so dass wohl kein Platz mehr für ihn war. Dieses Spiel musste Hunter alleine spielen. Mann gegen Mann. Ich hoffe aber doch sehr, dass Garcia im nächsten Band wieder mit dabei ist.

Fazit: Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gelungene Fortsetzung

Lotusblut
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Zum Inhalt:

Die beiden jungen Kommissarinnen Emilia Capelli und Mai Zhou von der Zentralen Kriminaldirektion Frankfurt am Main werden an einen Tatort im 14. Stock eines Luxushotels gerufen. Dort wurde ...

Zum Inhalt:

Die beiden jungen Kommissarinnen Emilia Capelli und Mai Zhou von der Zentralen Kriminaldirektion Frankfurt am Main werden an einen Tatort im 14. Stock eines Luxushotels gerufen. Dort wurde das Unternehmerehepaar Klatt in seinem Zimmer durch gezielte Schüsse getötet. Völlig unklar ist jedoch, wo das etwa zehn Jahre alte chinesische Mädchen abgeblieben ist, das die beiden begleitet hatte. Und auch das Motiv für den Doppelmord an dem völlig unbescholtenen Ehepaar liegt komplett im Dunkeln.
Doch dann läuft Emilia das besagte Mädchen zufällig über den Weg. Es scheint sehr verstört zu sein, spricht aber kein einziges Wort. Die Ermittler fischen weiterhin im Trüben, bis sich der chinesische Geschäftsmann Sun Chang und seine Frau Wu Yuen, angeblich Onkel und Tante des Mädchens, bei der Polizei melden. Doch dann verschwindet Kaylin erneut und schwebt als Tatzeugin in höchster Gefahr. Capelli und Zhou bleibt nicht viel Zeit. Und dann entwickeln sich die Dinge auf einmal in unerwartete Richtungen ...

Meine Meinung:

Ich hatte mich sehr auf den zweiten Band dieser Serie um die beiden jungen Ermittlerinnen gefreut, da mir der Vorgänger „Siebenschön“ ausnehmend gut gefallen hatte. Auch dieses Buch ist wirklich gut gelungen, auch wenn es von der Spannung her leider nicht mit Band 1 mithalten kann.

Dieses Buch ist einfach anders. Das liegt zum einen an der asiatischen Note, die hier sehr stark vertreten ist. Chinesen haben so eine ganz andere Lebensart als wir Europäer; deshalb habe ich mich da oft nicht so richtig in die Geschichte hineinversetzen können. Da war einfach vieles sehr fremd und schwer nachzuvollziehen. Das Ganze kam aber Mai Zhou sehr entgegen. Allein durch ihre Sprachkenntnisse und ihre chinesischen Wurzeln war sie hier sehr oft im Vorteil; und deswegen ist ihre Präsenz in diesem Band weitaus stärker als im ersten Teil, der doch eher Emilia Capelli in den Vordergrund stellte.

Zum anderen wird hier wesentlich mehr auf die Gefühle und Gedanken der beiden Kommissarinnen eingegangen. Der Leser lernt die beiden viel besser kennen. So erfährt man z.B. etwas darüber, wie Emilia ihren ersten Toten im Alter von zehn Jahren aufgefunden hat; gemeinsam mit ihrer damals besten Freundin Mellie, die dieses Trauma jedoch, im Gegensatz zu Emilia, nie verwunden hat. Und die Autorin lässt tief in Mais Seele blicken, wenn sie immer wieder Situationen beschreibt, in denen Mai sich aufgrund ihres Aussehens ausgegrenzt vorkommt, weil sie weiß, was die anderen gerade über sie denken.

Die beiden Protagonistinnen kommen sehr authentisch und sympathisch daher, und ich finde es sehr spannend, wie die zwei vollkommen unterschiedlichen jungen Frauen sich allmählich einander annähern. Im ersten Band gab es da doch noch eine ziemlich große Distanz. Und ich bin gespannt, wie sich das mit den beiden weiter entwickeln wird. Vielleicht werden sie ja sogar mal richtig dicke Freundinnen.

Der Schreibstil ist wieder sehr angenehm und flüssig. Die Beschreibungen sind sehr bildlich; der Leser kann sich wirklich gut in die Szenerie hinein versetzen. Die Erzählweise gefällt mir einfach sehr gut; es fällt schwer, das Buch aus der Hand zu legen, auch wenn sich der Spannungsbogen diesmal nicht konstant das ganze Buch über hoch hält, sondern nur sporadisch aufkommt. Gelungen fand ich auch das Einstreuen von chinesischen Weisheiten; das führte zu netten Auflockerungen.

Fazit: Das Buch ist zwar nicht so spannend wie der Vorgänger, hat aber trotzdem seine Stärken. Und ich bin schon sehr gespannt auf Band Nr. 3.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nicht so stark wie die Vorgänger

Die Lebenden und die Toten (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 7)
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Zum Inhalt:

Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein müssen diesmal eine Serie von Morden aufklären, bei denen die Opfer einfach wahllos ausgesucht zu sein scheinen. Oder doch nicht? Wo ist die Verbindung? ...

Zum Inhalt:

Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein müssen diesmal eine Serie von Morden aufklären, bei denen die Opfer einfach wahllos ausgesucht zu sein scheinen. Oder doch nicht? Wo ist die Verbindung? Alle Opfer sind dem Anschein nach ganz normale Bürger, die keine Feinde haben. Und doch sieht es fast so aus, als habe der Mörder, der immer einem Scharfschützengewehr zuschlägt, ein System. Doch wie sieht das aus? Dann ergibt sich eine Spur, die in ein Krankenhaus führt. Und dort zu einem konkreten Fall, in es um eine Organtransplantation geht. Es offenbaren sich menschliche Abgründe, und eine Tragödie kommt ans Licht, die sprachlos macht...

Meine Meinung:

Ich habe mich sehr auf diesen 7. Fall für das sympathische Ermittlerduo Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein gefreut. Diese Reihe gehört zu meinen Lieblingskrimis, da ich die Protagonisten sehr sympathisch finde und die Fälle durchweg spannend sind, ohne dass zu viel Gemetzel und Blutvergießen stattfindet. Und die Fälle haben immer einen Bezug zu aktuellen Themen; so auch diesmal das Thema Organspende.

Allerdings ist die Autorin meiner Meinung dieses Mal in allen Belangen ein wenig übers Ziel hinweg geschossen. Da ist zum einen die Person Pia Kirchhoff. Der Leser weiß, dass sie eine sehr engagierte Polizistin ist, die oft genug Privates hinter ihrem Job anstellt. Aber dass sie in diesem Buch sogar ihre Flitterwochen für die Aufklärung der Morde opfert, scheint mir doch sehr übertrieben und lebensfremd. Berufliches Engagement ist ja schön und gut, aber nur bis zu einem gewissen Grade. Niemand ist unersetzlich; das sollte auch Frau Kirchhoff irgendwann mal begreifen. Und deshalb hielt sich meine Sympathie für sie dieses Mal echt in Grenzen.

Zum anderen hatte ich dieses Mal wirklich große Probleme, all die auftretenden Personen auseinanderzuhalten. Frau Neuhaus präsentiert so viele Verdächtige in diesem Buch, dass es für mich total unüberschaubar wurde. Zu allem Übel waren die auch noch teilweise miteinander verwandt, so dass oft gleiche Nachnamen auftauchten. Ich musste sehr häufig zurückblättern, um nachzugucken, wer das denn jetzt nochmal war und in welchem Verhältnis stand zu den anderen Personen stand. Das hat den Lesegenuss stellenweise doch sehr geschmälert.

Gelungen hingegen fand ich, wie die Autorin mit dem Thema Organspende umging. Ich denke, dass sie sich da hat inspirieren lassen von den Skandalen, die sich vor einiger Zeit ereignet hatten, wo Krankenakten manipuliert wurden, um bestimmte Patienten an die Spitze der Transplantationslisten zu setzen.
Ohne jetzt zu viel verraten zu wollen, kann man sagen, dass dieser fiktive Fall auch nicht dazu führen wird, dass mehr Leute einen Organspendeausweis ausfüllen werden. Ich selbst übrigens auch nicht. Solange Geld die Welt regiert und scheinbar auch Leben kaufen kann, habe ich kein gutes Gefühl bei der Sache. Es ist doch ein unerträglicher Gedanke, dass nicht genug für einen Patienten getan wird, nur weil jemand auf dessen Organe wartet. Der Skandal ist natürlich für die betroffenen Kranken, die dringendst ein Spenderorgan benötigen, der Super-Gau gewesen, weil die Zahl der potentiellen Spender noch weiter gesunken ist. Aber ich weiß auch nicht, wie man das verlorengegangene Vertrauen wieder herstellen kann? Bei mir überwiegen da einfach die Zweifel. Und bei Frau Neuhaus offensichtlich auch.

Fazit:

Leider nicht so stark wie viele der Vorgängerbücher. Trotzdem immer noch ein solider Krimi mit einem sehr aktuellen und kontrovers diskutiertem Thema.

Veröffentlicht am 26.11.2016

Die Erwartungen bei weitem nicht erfüllt

DIE WAHRHEIT
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Zum Inhalt:
Seit Sarahs Mann Philipp vor 7 Jahren auf einer Geschäftsreise nach Kolumbien verschwand, wartet sie auf ein Lebenszeichen von ihm. Vieles deutet auf eine Entführung hin, aber niemand weiß, ...

Zum Inhalt:
Seit Sarahs Mann Philipp vor 7 Jahren auf einer Geschäftsreise nach Kolumbien verschwand, wartet sie auf ein Lebenszeichen von ihm. Vieles deutet auf eine Entführung hin, aber niemand weiß, ob er noch am Leben ist. Mit den Jahren arrangiert sich Sarah mit der Situation und lebt ihr eigenes Leben. Sie ist finanziell unabhängig und zieht den gemeinsamen Sohn groß. Auch scheint es wieder Platz für einen neuen Mann in ihrem Leben zu geben. Doch dann geschieht plötzlich das Unfassbare: Sarah erhält einen Anruf vom Auswärtigen Amt, in dem man ihr mitteilt, dass Philipp lebt und er nach langer Geiselhaft endlich wieder nach Hause kommt. Mit gemischten Gefühlen steht sie am Flughafen, um ihn abzuholen, und traut ihren Augen nicht: ein Fremder steigt aus dem Flugzeug. Und zu allem Überfluss droht er ihr damit, ihr Leben zu zerstören, wenn sie nicht mitspielen werde und ihn bloßstelle. Also lässt sie den fremden Mann in ihr Leben und versucht herauszufinden, was da vor sich geht.

Meine Meinung:
Der Debütroman „Die Falle“ von der Autorin hatte mich seinerzeit restlos überzeugt. Und so war ich gewaltig gespannt auf ihr neues Werk und habe mich sehr auf´s Lesen gefreut, zumal der Klappentext auf eine spannende Geschichte hoffen ließ. Doch leider wurde ich zutiefst enttäuscht.

Allein der Anfang zieht sich sooooo unglaublich mit Beschreibungen über Nebensächlichkeiten in die Länge, ohne dass wirklich etwas passiert. Dazu kommt mit Sarah eine Protagonistin, mit der ich nichts, aber auch rein gar nichts anfangen konnte. Sie legt ein nahezu neurotisches Verhalten an den Tag. Dabei ist sie komplett unglaubwürdig und ihr Verhalten nicht nachvollziehbar. Dadurch konnte ich keinerlei Sympathie zu ihr aufbauen; im Gegenteil: sie hat mich nachher einfach nur genervt. Besonders schlimm fand ich ihre Schwindel-, Kotz-, oder Kälteanfälle trotz Hochsommers. Besonders gefehlt haben mir auch spannende und interessante Dialoge, die den Fluss des Buches voranbringen.

In einigen Kapiteln kommt der „Fremde“ selbst zu Wort, aber auch das trägt nur zur Verwirrung des Lesers bei.

Leider gab es auch inhaltliche Fehler in dem Buch. Gegen Ende der Geschichte legt Sarah ihren Ehering in eine Schublade, obwohl sie ihn 200 Seiten zuvor im Garten vergraben hat. So etwas dürfte bei einem vernünftigen Lektorat einfach nicht passieren.

Das Cover wiederum hat mir gut gefallen. Es löst so eine perfide Beklemmung bei mir aus: die blanken Schultern einer Frau, deren Gesicht man nicht sieht und auf denen eine abgeschnittene Strähne ihre Haares liegt. Das ist gut gemacht und passt eigentlich prima zu dem verheißungsvollen Klappentext; vorausgesetzt, das wäre hier wirklich ein spannender Thriller. Der Verlag hat sich wirklich größte Mühe gegeben, einem an sich langweiligen Buch den Anstrich eines Psychothrillers zu geben. Leider führt das in diesem Fall aber, wie bereits gesagt, total in die Irre.

Fazit: ACHTUNG SPOILER!!!
Zusammenfassend kann man sagen, dass es sich um eine völlig absurde Geschichte handelt. Selbst wenn ein Mensch sich in sieben Jahren äußerlich sehr verändern kann, hätte Sarah ihren Mann doch an der Stimme erkennen müssen – die bleibt nämlich gleich. Es ist mir ein Rätsel, warum dieser Roman als „Thriller“ angepriesen wurde. Leider kann ich keine Leseempfehlung für dieses Buch abgeben.