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Veröffentlicht am 19.11.2019

Schön, aber etwas zu buntgemischt

Rachs Rezepte für jeden Tag
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Wie erwartet versteht der Herr Rach etwas anderes als ich unter „für jeden Tag“. Ja, die Zutaten dafür sind nicht exorbitant teuer und relativ überall zu bekommen. Aber dennoch wage ich zu behaupten, dass ...

Wie erwartet versteht der Herr Rach etwas anderes als ich unter „für jeden Tag“. Ja, die Zutaten dafür sind nicht exorbitant teuer und relativ überall zu bekommen. Aber dennoch wage ich zu behaupten, dass diese Gerichte alles sind, aber nicht „alltagstauglich“. Rach wäre nicht Rach, wenn aus Bratwurst mit Rotkohl und Bratkartoffeln nicht „Bratwurst mit Rotkohl, Steckrüben und Kreuzkümmel“ werden würde und das bei ihm auf dem Teller nicht nach edelstem Sternekoch aussehen würde.

Quer durch diverse Länder geht es mit den Styles und Zutaten. Regional ist diese Art zu kochen jedenfalls mal nicht. Unterteilt wurde das Buch in die Bereiche Salate; Suppen & Eintöpfe; Gemüse; Ofengerichte; Nudeln und Reis; Fisch und Meeresfrüchte; Geflügel und Fleisch; Süßes und Desserts. Somit lässt sich mit diesem Buch schön ein drei- bis vier Gänge Menü zusammenstellen. Das angehängte Kapitel mit der Überschrift „Grundrezepte“ (meiner Meinung nach trifft das nicht das Thema) gefällt mir fast am besten. Hier finden sich Rezepte für Dressings und Saucen und Dips und alles, was man sonst schon mal fertig gekauft hat.

Die Rezepte sind übersichtlich gestaltet. Die Zutaten schön untereinander gelistet, daneben eine Schritt-für-Schritt-Erklärung für die Zubereitung. Auch findet sich, schön in einem kleinen Kasten, alles zu Portionen, Zubereitungszeit und Nährwerten. Als optische Unterstützung gibt es (ja, es man nicht wichtig sein, aber ich bevorzuge es) ein tolles Bild, wie das Gericht aussehen soll – oder kann, wenn es professionell zubereitet wird.

Insgesamt ist dies ein wirklich schönes Kochbuch. Das mag ich gar nicht kleinreden. Aber dennoch ist es mir zu sehr Chichi und zu wenig bodenständig. Ein Wirbelsturm an unterschiedlichen Stilen und Küchen aller Herren Länder. Das entspricht so gar nicht dem aktuellen Trend. Eine Richtung, ein Stil, regional, saisonal. Schade! Ich hätte mir erhofft, der Herr Rach reiht sich da ein bisschen mit ein. Auch wenn meine Nachkoch-Versuche recht gut gelungen sind, werde ich mit dem Buch nicht wirklich warm. Es ist schön gemacht, es ist hochwertig, aber mir ist es zu durcheinandergewürfelt. Es will zu viel. Beim ersten Durchblättern markiere ich bei Kochbüchern immer mit Post-ist die Gerichte, die mich ansprechen. Meist sind das sehr viele. In diesem Buch verteilen sich recht wenige Klebezettelchen auf die knapp 240 Seiten. So wenige, wie sonst in keinem Kochbuch. Deshalb von mir leider nur drei Sterne.

Veröffentlicht am 11.11.2019

Molas Autobiografische Erzählung

90er Reloaded
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Dass ich von diesem Buch etwas anderes erwartet habe, liegt vermutlich an mir. Ich ging davon aus, dass der Schwerpunkt auf den 90ern insgesamt, VIVA und Boygroups liegt, nicht dass ich eine „Autobiographie“ ...

Dass ich von diesem Buch etwas anderes erwartet habe, liegt vermutlich an mir. Ich ging davon aus, dass der Schwerpunkt auf den 90ern insgesamt, VIVA und Boygroups liegt, nicht dass ich eine „Autobiographie“ von Mola Adebesi lesen werde.

Nun denn, ist passiert! Doch muss ich sagen, dass das ganz heftig viel Selbstbeweihräucherung drin steckt und ich beim Lesen deshalb immer wieder stockte. Die Bücher von Nilz Bokelberg sind da wesentlich unterhaltsamer und beziehen sich auf die Zeit, das Feeling, die Musik – nicht auf den Moderator.

Für eingefleischte Mola-Fans ist das natürlich genau richtig so. Es gibt viel zu lesen rund um alles, was mit ihm und seiner Tätigkeit beim Musiksender VIVA zu tun hat. Er lässt sich über alles aus – für meinen Geschmack tatsächlich zu sehr auf sich selbst bezogen, nicht auf Fakten, Tatsachen, Zahlen, Daten. Das vermisse ich definitiv in diesem Buch. Molas Kindheit, Molas Werdegang, Molas Begegnungen mit den Stars der 90ern damals und heute, Mola damals, Mola heute. Mola rundum! Er lässt für mich den Eindruck entstehen, dass die 90er ohne ihn nie stattgefunden hätten. Das ist mir ein bisschen zu sehr drüber.

Es gibt auch eine Menge Fotos aus den 90ern – und damit eine regelrechte Fotostrecke von Mola als Kind bis Mola heute. So liest sich auch das Buch. Sprachlich nicht gerade ausgefeilt, eher salopp - wie Mola eben war und ist. Seine Lebensgeschichte unterbricht sozusagen immer wieder die interessanten Dinge rund um den Lifestyle der 90er. Dennoch bekommt der Leser einiges serviert, das er vielleicht so noch nicht über diese Zeit wusste. Interessant ist es schon, nur nicht hitverdächtig.

Mich konnte Mola Adebisi leider nicht so intensiv in die 90er zurückbeamen, wie ich das erhofft hatte. Dazu war das zu sehr Selbstdarstellung. Aber wie gesagt, das kann auch mit falschen Erwartungen zusammenhängen. Trotzdem reicht es bei mir nur für drei Sterne.

Veröffentlicht am 05.11.2019

Kommt nicht in meine Hitliste

Bis ihr sie findet
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Eine Clique in den 1980er Jahren, eine Zeltnacht und Spannungen, und am Ende fehlte die Jüngste. Trotz intensiver Suche wurde sie nie gefunden, bis in der Gegenwart durch Zufall die Überreste der Leiche ...

Eine Clique in den 1980er Jahren, eine Zeltnacht und Spannungen, und am Ende fehlte die Jüngste. Trotz intensiver Suche wurde sie nie gefunden, bis in der Gegenwart durch Zufall die Überreste der Leiche gefunden werden. DCI Jonah Sheens kannte das Mädchen und ist fest entschlossen, endlich herauszufinden, was damals wirklich geschah …

Ach ja. Es fällt mir richtig schwer, eine Rezension zu diesem Buch zu schreiben. Aber es ist mir wichtig, denn ich kann die Begeisterung über das Buch leider absolut nicht teilen. Dabei fand ich den Plot super interessant und freute mich besonders auf und anfangs auch über die Rückblenden in die 1980er, denn das war „mein Jahrzehnt“.

Da dieses Buch ein Reihenauftakt ist, war klar, dass die anfänglichen Verdachtsmomente nicht stimmen können, auch wenn sorgsam darauf geachtet wurde, diese immer wieder einzustreuen. So ist dieser Faden also ein bisschen unnötig. Jonah Sheens ist einer dieser Ermittler, die ein eigenes Problem mitbringen. Ebenso seine Kollegin Juliette Hanson. Anfangs hatte ich noch Verständnis für sie und bis zum Schluss mochte ich sie auch sehr gern, aber ab einem gewissen Punkt nervt ihr Verhalten ihrem Ex gegenüber doch schon. Sie ist Polizistin, um Himmels willen! O’Malley und Lightman wurden mit eigenen, speziellen Charakterzügen bedacht, allerdings muss ich sagen, dass die Mischung insgesamt doch schon sehr oft so oder stark ähnlich vorhanden war. Für Vielleser also leider nicht erfrischend und schon gar nicht neu.

Der Wechsel zwischen den Zeitebenen ist immer ganz nach meinem Geschmack. Dieses Stilelement ermöglicht dem Leser, die Zusammenhänge sehr gut erfassen zu können und immer zu wissen, was wichtig ist und den Ermittlern oft nicht klar ist, denn sie müssen das ja erst noch herausfinden. Leider mochte ich in der Clique niemanden besonders. Und ich konnte mich absolut nicht hineinfinden – meine Erfahrung mit der Dynamik von Cliquen, gerade in den 1980ern, ist eine völlig andere. Und das große Schweigen nach dem Vorfall – nein, so ist für mich das alles leider völlig undenkbar.

Die Auflösung am Ende – nun, sie ist stimmig, sie ist actionreich (endlich! Bis dahin ist das Buch absolut ruhig und unaufgeregt), ein Showdown wie im wilden Westen. Da glaubt man fast, der Autor hat gewechselt und ein anderer hat den Schluss geschrieben.

Drogen und Alkohol sind hier irgendwie die Erklärung für alles, was schiefläuft. Das mag ja im Grunde gar nicht so falsch und verkehrt sein, aber in einem Krimi oder Thriller doch ein bisschen viel des Guten.

Ach ja, wie ich eingangs sagte – es ist sehr schwer, es in Wort zu fassen. Das Buch liest sich echt schnurpsig weg, es stellt keine großen Anforderungen. Ideal zur Entspannung eben. Das finde ich gut, das mag ich. Aber insgesamt sind da so viele Punkte, die einfach nicht gelungen sind und die mich langweilen oder im schlimmsten Fall sogar aufregen und sauer machen. Da von Anfang an klar ist, dass einer aus der Clique der Täter sein muss, hätte das Buch vor Spannung geradezu platzen müssen. Tut es aber nicht. Für mich ist da dann die Story in den Sand gesetzt. Zwei Sterne erscheinen mir aber zu wenig, also gebe ich drei. Schade! Ich bezweifle stark, dass ich an den Folgebänden interessiert bin.

Veröffentlicht am 14.10.2019

Witzige Idee, aber die Mengen stimmen nicht

Filmreif kochen
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Nomen es omen – wer den Nachnamen „Dotterweich“ trägt, muss ja irgendetwas mit Kochen machen! Die Idee, Rezepte rund um Filme und Serien zu machen, finde ich schon mal großartig.

Die Rezepte selbst sind ...

Nomen es omen – wer den Nachnamen „Dotterweich“ trägt, muss ja irgendetwas mit Kochen machen! Die Idee, Rezepte rund um Filme und Serien zu machen, finde ich schon mal großartig.

Die Rezepte selbst sind in die Bereiche Filmreife Originale / Cookbuster / Genuss in Serie /Meine Liste unterteilt. Es wird mit Film- und Serientiteln und den Namen der Protagonisten gespielt. Das ist witzig und liefert Stoff für fantasievolle Themenabende.

Vielleicht liegt es an mir, aber leider haut es mit den Rezepten nicht so ganz hin. Als erstes habe ich das Brot nach dem Grundrezept gebacken. Ich dachte mir gleich, dass für die Gesamtmenge von 600 Gramm Mehl 400 Milliliter Wasser einfach zu viel sein müssten. War es dann auch und ich musste noch ordentlich Mehl einarbeiten. Aber noch schlimmer – ich habe meinem Bauchgefühl nicht gefolgt und tatsächlich die geforderten 1,5 Esslöffel (!) Salz in den Teig – und nein, ich kann das Brot nicht essen! Total versalzen!

Als nächstes wollte ich die in meinen Augen einfachen Washington-Hero-Taschen machen. Sie sind auch einfach. Aber das zusätzliche Salzen zum Käse und dem gebratenen Speck halte ich noch immer für zu heftig. Außerdem reicht die Menge der Füllung für meinen Geschmack für doppelt so viele Taschen. Ich hatte sowohl TK-Blätterteig, als auch frischen Blätterteig auf der Rolle. Ich muss sagen, der frische Blätterteig schmeckt um Längen besser und das Ergebnis wird auch sehr viel schöner. Auch die Eiermilch ist viel zu viel – die Hälfte reicht völlig.

Dann kamen die Mett Avenue Meat Balls an die Reihe – hier hat das Ergebnis ebenfalls nicht zum Foto gepasst: Die Masse ergab nicht – wie abgebildet – 12 kleine Meatballs, die mit den Nudeln und der Soße in einer normal großen (eher kleinen) Auflaufform Platz fanden, sondern 16 große Meatballs, die selbst in einer großen Auflaufform Mühe hatten, nicht eine geschlossene Decke zu bilden.

Das ist schon alles echt schade, denn so ist das Kochbuch für geübte Köche eine tolle Ideenquelle, bei der das eigene Wissen maßgeblich das Ergebnis bestimmt und man bei allem die Mengen selbst wählt, aber für Anfänger oder Wenigkocher eine Katastrophe, weil nichts so klappt, wie es soll. Dabei erwähne ich den ein oder anderen Logikfehler im Buch (den auch Anfänger erkennen) noch nicht einmal.

Bebildert und erklärt sind die Rezepte sehr gut. Dass ich über ein paar Fehler gestolpert bin, ist wohl Pech. Vielleicht mögen andere eben auch mehr Salz und sehen das, was ich bemängle, auch ganz anders. Geschmack ist nun mal nicht genormt. So mag ich mein Popcorn eben nur altmodisch-klassisch süß und die Knabbereien unverändert aus der Tüte. Aber andere Snacks und Gerichte finden sehr wohl meinen Applaus – eben auch die Taschen, nur eben nicht 1:1 nach Rezept. Die meisten Zutaten bekommt man problemlos im Handel. Ich hatte nur mit den Salzzitronen so meine Schwierigkeiten. Die selbst machen ginge, aber ich möchte nicht 6 Wochen vorplanen.

Die Texte zu den Themen und Filmen/Serien finde ich sehr gelungen. So ist das Buch nicht nur ein Kochbuch, sondern auch sehr unterhaltsam. Alles in allem reicht das aber nur ganz knapp für drei Sterne. Man könnte also sagen, die Regie hat den Job nicht so gut erledigt.

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Veröffentlicht am 31.08.2019

Zwei Rätsel, ein „Einweg-Buch“ und die Frage, ob man Bücher kaputtmachen sollte

Ravensburger Exit Room Rätsel: Gefangen im Hotel
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Die neue Rätsel-Leidenschaft nennt sich Exit Room. Ganz klar, dass es dazu dann auch Bücher gibt. Ich kenne das als Story, zu der man Rätsel löst und dann weiß, wo es weitergeht. Für Kids ab 8 hat Ravensburger ...

Die neue Rätsel-Leidenschaft nennt sich Exit Room. Ganz klar, dass es dazu dann auch Bücher gibt. Ich kenne das als Story, zu der man Rätsel löst und dann weiß, wo es weitergeht. Für Kids ab 8 hat Ravensburger nun dieses Rätselbuch auf den Markt gebracht. Das läuft anders, hier wird aktiv mit und im Buch gearbeitet.

Ich bin hin- und hergerissen, ob das Kinder nicht auf dumme Ideen bringt. Ein Buch sollte man pfleglich behandeln und nicht Seiten herausreißen und ähnliche Aktionen damit anstellen. Dass die Seiten geöffnet werden müssen ist eines, dass man ins Buch schreiben kann/darf/muss ist schon wieder etwas heftiger, aber das Buch quasi zerstören – ich weiß ja nicht!

Das hat zusätzlich auch noch den großen Nachteil, dass das Buch nur ein einziges Mal durchgespielt werden kann. Danach war es das dann. Sehr schade eigentlich! Das könnte man ganz sicher eleganter lösen. Klar, den Kids gefällt es dieses eine Mal super, aber das ist weder nachhaltig noch umweltbewusst.

Die Idee selbst mit dem Rätsel und dem Entkommen finde ich aber cool und witzig. Deshalb gebe ich insgesamt drei Sterne.