Profilbild von Nati

Nati

Lesejury Star
offline

Nati ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Nati über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2020

Unterhaltsamer Ostfriesenkrimi

Krabbenkuss mit Schuss
0

Auch in diesem 7. Band ist wieder viel los in dem idyllischen Neuharlingersiel. Eigentlich hätte der Polizist Rudi genügend zu tun mit dem Verschwinden der goldenen Teekanne der alteingesessenen Teefirma ...

Auch in diesem 7. Band ist wieder viel los in dem idyllischen Neuharlingersiel. Eigentlich hätte der Polizist Rudi genügend zu tun mit dem Verschwinden der goldenen Teekanne der alteingesessenen Teefirma Olsen, doch dann stolpert Lehrerin Rosa über die Leiche von Fritjoff Ewenberg auf der Alpakafarm. Als festgestellt wird, dass der Tod kein Unfall war, verdächtigt die Polizei als erstes die Ehefrau. Rosa ist davon nicht überzeugt und versucht auf eigene Faust zu ermitteln.

Wieder haben mich die Autorinnen mit ihren leichten flüssigen Schreibstil nach Neuharlingersiel entführt, so dass ich Rudi, Rosa und Henner bei ihren Ermittlungen begleiten durfte. Die Zeitspanne umfasst sieben Tage, in denen ich mit raten konnte. Es gab unvorhersehbare Wendungen und überraschende Ereignisse, so dass die Suche nach dem Täter nie langweilig wurde.
Neben der spannenden Unterhaltung kam natürlich der Humor nicht zu kurz, so dass ich oft schmunzeln musste und mir auch viele Szenen bildhaft vorstellen konnte.

Wer die Vorgängerbände nicht kennt, hat keine Probleme sich zu recht zu finden, denn die Beziehungen der Personen werden ausreichend erklärt. Hilfreich ist auch am Ende des Buches das Personenregister. Von den friesischen Gerichten, die in dem Buch vorkommen, gibt es im Anhang die Rezepte. Sie machen Appetit auf mehr.

Mir hat der Ausflug nach Neuharlingersiel wieder sehr gefallen und unterhaltsame sowie spannende Lesestunden bereitet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.03.2020

Unruhige Zeiten

Gut Greifenau - Goldsturm
0

Es gibt wenige Bücher von denen ich mir wünschte, sie mögen weitergehen, aber diese Reihe gehörte definitiv dazu, so dass ich die Trilogie mit großem Bedauern beendet habe. Nach dem ich voller Freude von ...

Es gibt wenige Bücher von denen ich mir wünschte, sie mögen weitergehen, aber diese Reihe gehörte definitiv dazu, so dass ich die Trilogie mit großem Bedauern beendet habe. Nach dem ich voller Freude von der Fortsetzung gehört habe, musste ich diese unbedingt lesen.

Der vierte Band führt den Leser in die Anfänge der Weimarer Republik. Die Menschen leiden unter den unmittelbaren Kriegsfolgen und der Hyperinflation. Konstantin und Rebecca kämpfen um den Fortbestand von Gut Greifenau. Katherina erkennt nach der Hochzeit mit Julius Urban, was für ein privilegiertes Leben sie führt. Dabei bleibt ihr Traum nach einem Medizinstudium auf der Strecke. Wird sie sich diesen Wunsch noch erfüllen können? Auch bei den Dienstboten gibt es einige Veränderungen, die so nicht eingeplant waren.

Das Cover hat einen gewissen Wiedererkennungswert zu den bisherigen Bänden. Die Handlung spielt in der Zeit von Ende 1919 bis September 1923. Wieder ist es Hanna Caspian gelungen mich durch den wunderbaren Schreibstil und der guten Darstellung der Protagonisten zu begeistern. Sehr gekonnt hat die Autorin gut recherchierte historische Ereignisse mit in die Handlung einfließen lassen, so dass dieses Buch nicht nur gute Unterhaltung bietet, sondern auch die unruhigen Zeiten spürbar werden lässt. Dieses geschieht durch die unterschiedlichen Sichtweisen der Protagonisten, die das Geschehen sehr lebendig und vielschichtig wirken lässt. Bis zum Schluss habe ich mit den handelnden Personen mit gefiebert. Da noch einige Fragen offen geblieben sind, freue ich mich schon auf die Fortsetzung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.02.2020

Eintauchen in vergangene Zeiten

Tod in der Speicherstadt
0

Wir schreiben das Jahr 1896. Ein Schiffsunglück auf der Elbe führt den Kieler Kommissar Hauke Sötje nach Hamburg. Auf dem Schiff wurde eine verbrannte Leiche gefunden, an dessen Hand sich ein Ring mit ...

Wir schreiben das Jahr 1896. Ein Schiffsunglück auf der Elbe führt den Kieler Kommissar Hauke Sötje nach Hamburg. Auf dem Schiff wurde eine verbrannte Leiche gefunden, an dessen Hand sich ein Ring mit dem Wappen des Kaffeehändlers Bellingrodt befand. Alles deutet darauf hin, dass es sich bei dem Toten um Johann, den Sohn der Familie Bellingrodt, handelt. Hauke versucht beharrlich seine Ermittlungen durchzuführen und muss sich den herrschenden gesellschaftlichen Konventionen widersetzen, um den Fall zu lösen.

Aber auch Sophie, die Verlobte von Hauke, lässt es sich nicht nehmen auf Spurensuche zu gehen und nach einer jungen Frau und ihr Kind zu suchen, die beide wurden zuletzt vor der Villa der Bellingrodts gesehen.

In diesem gut recherchierten historischen Kriminalroman konnte ich eintauchen in vergangene Zeiten, dieses wurde durch die vielen Informationen und Anmerkungen über Hamburg sowie der Speicherstadt erreicht. Gekonnt hat Anja Marschall die spannende Kriminalgeschichte mit historischen Fakten verwoben, unterstrichen wurde dieses noch durch die jeweiligen Kapitelanfänge. Hier liest man Originalauszüge der Hamburger Zeitung aus dem Jahre 1896. Diese passten oft zum jeweiligen Kapitel und ließen mich einige Male schmunzeln. Die Handlung wurde abgerundet durch einen angenehm zu lesenden Schreibstil, wunderbar gezeichneten Charakteren und bildhaften Beschreibungen. Auch wer die Vorgängerbände nicht gelesen hat, gelingt der Einstieg ohne Probleme.

Bis zum Schluss ließ der historische Krimi Raum für Spekulationen, deshalb gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.11.2019

Weihnachten am Meer

Das Strandhaus der kleinen Kostbarkeiten
0

Die 51jährige Karen hat sich als Literaturagentin in Berlin selbständig gemacht. Es ist kurz vor Weihnachten und der jährliche Pflichtbesuch bei ihrer Mutter Marit in Husum steht an. Karen graust es vor ...

Die 51jährige Karen hat sich als Literaturagentin in Berlin selbständig gemacht. Es ist kurz vor Weihnachten und der jährliche Pflichtbesuch bei ihrer Mutter Marit in Husum steht an. Karen graust es vor dem Zusammentreffen mit ihrer Mutter, denn ihre Beziehung ist kompliziert, da nie darüber gesprochen wird, was die Familie auseinandergebracht hat. Als Karen in Husum ankommt, trifft sie auf den Jugendfreund Bent. Bent hat seinen gut bezahlten Job aufgegeben, um in Husum ein Restaurant am Meer zu eröffnen. Zwischen Bent und Karen beginnt es zu knistern. Beim gemeinsamen Kochen wird nicht nur die Gefühlswelt von Karen durcheinander gewirbelt, sondern es kommen Familiengeheimnisse ans Licht. Doch der Weihnachtszauber hält Karen zurück, sofort nach Berlin abzureisen.

Das Buch passt perfekt für die Vorweihnachtszeit. Das Cover verbreitet bereits weihnachtliches Flair und man wünscht sich dort die Feiertage zu verbringen. An diesen trüben Tagen waren die Kapitel auch etwas Balsam für die Seele. Vor meinen Augen entstanden tolle Bilder von der Nordsee und von Husum, so dass die erste Weihnachtsstimmung auf kam. Mir hat es gefallen, dass sich die Protagonisten im Alter von 50 plus bewegten. Neben den Familiengeheimnissen und der kleinen Liebesgeschichte bekommt man auch noch Appetit auf die winterlichen Köstlichen, deren Rezepte im Anhang zu finden sind.

Jan Steinbach hat es geschafft, mich mit dieser Geschichte zu verzaubern, so dass die Hektik des Alltags vergessen war.

Veröffentlicht am 11.11.2019

Zeitreise in die Vergangenheit

Die vergessenen Stimmen von Chastle House
0

Dione Dearing ist ein weltbekannter Popstar. Ihre Mutter Monica erledigte alles für sie. Dione aber hat keine Freunde, es gibt kein Leben neben dem Job. Die Mitarbeiter heucheln Sympathie, obwohl keine ...

Dione Dearing ist ein weltbekannter Popstar. Ihre Mutter Monica erledigte alles für sie. Dione aber hat keine Freunde, es gibt kein Leben neben dem Job. Die Mitarbeiter heucheln Sympathie, obwohl keine vorhanden ist, sondern sehen nur ihren gutbezahlten Job. Als sie einen Brief ihres unbekannten Vaters erreicht, erwacht ihr Widerspruchsgeist. Dione erkennt, dass sie nur eine Marionette ihrer Mutter ist. Sie nimmt die Einladung an und fährt heimlich nach Chastle House, um heraus zu finden, wer sie wirklich ist. Der Aufenthalt verändert nicht nur ihr Leben, sondern sie stößt auch auf die geheimnisvolle Vergangenheit ihrer Familie.

Der Roman hat mich bereits ab den ersten Seiten gefesselt und eintauchen lassen in eine geheimnisvolle Familiengeschichte. Durch die abwechselnde Erzählung von Gegenwart und Vergangenheit wird zusätzliche Spannung aufgebaut. Es ist aber immer klar und deutlich erkennbar, wann und wo die Szene spielt. Die Geschichte wurde von Seite zu Seite spannender, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Ein gelungener Roman für alle, die gerne eine historische Zeitreise unternehmen möchten und Familiengeheimnisse lieben.