Profilbild von evafl

evafl

Lesejury Star
offline

evafl ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit evafl über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2019

Inselbriefträgerin auf Groix.

Die 48 Briefkästen meines Vaters
0

Von ihrer Patin erfährt Chiara eines Tages, dass ihr vor ihrer Geburt verstorbener Vater wohl gar nicht ihr Vater sei, sondern ein bretonischer Matrose ihr Vater ist. So macht sich Chiara aus Italien auf ...

Von ihrer Patin erfährt Chiara eines Tages, dass ihr vor ihrer Geburt verstorbener Vater wohl gar nicht ihr Vater sei, sondern ein bretonischer Matrose ihr Vater ist. So macht sich Chiara aus Italien auf den Weg auf die französische Insel Groix um dort nach ihren Wurzeln zu suchen. Durch Zufall wird sie die Krankheitsvertretung für eine Inselpostbotin, so hat sie immerhin die Möglichkeit ihrem bis dato unbekannten Vater über den Weg zu laufen.

Von Lorraine Fouchet habe ich schon „Ein geschenkter Anfang“ gelesen, was mir sehr gut gefallen hat. Von daher habe ich mich auf diese Lektüre doch sehr gefreut, da ich eine gewisse Erwartung daran hatte, die dann auch definitiv erfüllt wurde.

Der Schreibstil des Buches hat mir gut gefallen, es ist verständlich und schön geschrieben, generell eine locker-leichte Lektüre, die keine großartigen Fremdwörter oder Fachbegriffe mit sich bringt. Von der Wortwahl her dann aber immer wieder schön ausgesucht, etwas das für mich französische Literatur beschreibt. Denn es ist eine Art von locker-leicht, die man aber nicht so einfach dahin liest, sondern die gar poetisch daher kommt und ein wenig Zeit verlangt. Zeit zum Genießen, zum Verstehen.

Inhaltlich hat mir die Geschichte gut gefallen. Eine abwechslungsreiche Geschichte, bei der immer mal wieder zwischen den Zeiten abgewechselt wird. So wird von der Zeit vor der Geburt von Chiara erzählt, dann wieder von der aktuellen Zeit. Ebenso wird zusätzlich zu einer anderen Person erzählt, von der man aber erst immer wieder etwas erfährt, die Geschichte hier ist erstmal nicht so klar wie die von Chiara, aber sie macht definitiv neugierig, Lust auf mehr. Diese abwechslungsreiche Art hat mir gefallen, hat das Buch noch spannender gemacht. Überhaupt war die Geschichte sehr packend, durchaus emotional, immer wieder aber auch lustig. Es war angenehm zu lesen, welche Begegnungen Chiara macht, welche Erkenntnisse sie daraus für sich zieht.

Mir hat dieses Buch unheimlich gut gefallen. Es war eine wirklich tolle, schöne und unterhaltsame Lektüre, die einerseits spannend, ebenso aber emotional und voller Hoffnung war. Ich mag die Art und Weise von Lorraine Fouchet sehr, sie gibt Denkanstöße mit auf den Weg, ohne dass sie diese großartig offensichtlich schreibt. Für mich wieder mal ein toller Ausflug in die Welt der französischen Literatur, welcher sich sehr gelohnt hat. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 19.11.2019

Schildkröte Kurt von Schnecke überquert!

"Liebe Lottofee, anbei meine Zahlen für kommende Woche"
0

Tag für Tag erreichen die TV-Redaktionen die unterschiedlichsten Zuschriften. Von Fragen und Angeboten bis hin zur Kritik am Programm ist hier wirklich kurioses dabei, was hier von Jan Hofer, Oliver Kalkofe ...

Tag für Tag erreichen die TV-Redaktionen die unterschiedlichsten Zuschriften. Von Fragen und Angeboten bis hin zur Kritik am Programm ist hier wirklich kurioses dabei, was hier von Jan Hofer, Oliver Kalkofe und Anneke Kim Sarnau vorgelesen wird.

Gerade lustige Unterhaltung finde ich immer wieder gut und motivierend, damit Zeit schneller vorbeigeht, egal ob beim Autofahren oder beim Laufen. Mit diesem Hörwerk habe ich für mich genau ins Schwarze getroffen, aber langsam.

Gelesen werden die kuriosen Anfragen von Fernsehzuschauern von Oliver Kalkofe, Jan Hofer (Der Tagesschausprecher selbst) und Anneke Kim Sarnau. Alle drei versteht man unheimlich gut, durchaus verstellen sie (Oliver Kalkofe und Anneke Kim Sarnau dann) ihre Stimmen auch immer wieder oder imitieren die unterschiedlichsten Dialekte. Sehr amüsant ist das dann.

Inhaltlich ist es so, dass man sich das gar nicht ausdenken kann, auf was die Fernsehzuschauer hier in ihren Briefen bzw. Emails so kommen. Die Anfragen könnten unterschiedlicher nicht sein, da möchte doch jemand tatsächlich gerne, dass seine Lottozahlen gezogen werden, einer anderen Person ist die Krawatte von Herrn Hofer als Liebesbeweis sehr wichtig, noch andere möchten gerne dazu beitragen, dass die Wettervorhersagen noch besser werden. Durch diese vielfältigen Schreiben ist hier wirklich Abwechslung geboten, ich habe viel gelacht. Denn da macht sich auch mal jemand Gedanken über den Familienstand in der ein oder anderen Serie, wie hier: „Mit der Gerlinde Dingenskirchen hatte er doch bloß Erotik.“

Für mich war es eine sehr lustige und geniale Unterhaltung. Briefe, wie man sie sich wirklich nicht ausdenken kann, wurden hier vorgetragen – und ja, es sind Briefe, die tatsächlich so beim Fernsehen eingegangen sind. Ich kann dieses Hörwerk absolut nur empfehlen, ich wurde sehr gut unterhalten, habe viel gelacht. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 13.11.2019

Wenn Mastermind Echolot Butterbot bei Kill Bambi Videoinstallationen ausstellt.

Willow – Eine Außerirdische in England
0

Willow ist ein Außerirdischer, getarnt im Körper eines Mannes. So verbringt er, klug und geistreich wie er ist, ein Jahr in Deutschland. Nach einem Jahr nun zieht es ihn nach England und dort ist er nun, ...

Willow ist ein Außerirdischer, getarnt im Körper eines Mannes. So verbringt er, klug und geistreich wie er ist, ein Jahr in Deutschland. Nach einem Jahr nun zieht es ihn nach England und dort ist er nun, Tarnung sei Dank – im Körper einer Frau. Nun gilt es also, sich in Brighton erst einmal zurecht zu finden – und sich dann noch an das Dasein als Frau zu gewöhnen. Alles nicht so einfach, für einen Außerirdischen!

Auf dieses Buch habe ich mich echt gefreut, denn die Vorgängergeschichte von „Willow in Deutschland“ kannte ich schon, wenngleich „nur“ als Hörbuch. (Sehr unterhaltsam gelesen von Christian Ulmen.)

Der Schreibstil des Buches hat mir unheimlich gut gefallen, es sind quasi Tagebucheinträge bzw. Notizen über das an den verschiedenen Tagen erlebte. Von kurzen Einträgen bis hin zu ausführlichen Gedanken und Erlebnissen hat man hier einen guten Einblick in den Alltag von Willow. Für mich war es soweit gut verständlich, ich hatte hier keine Probleme beim Lesen. Gelegentlich kommen manchmal Begriffe oder eben auch im Speziellen Serien bzw. Filme vor, die für den ein oder anderen „Insiderwitz“ sorgen, hier habe ich sicher auch manches nicht so verstanden wie andere Leser – damit kann ich aber durchaus leben.

Die Geschichte ist so genial geschrieben, wunderbar komisch und abstrus und doch wieder so ehrlich. Willow nimmt nun als Frau alles natürlich ganz anders wahr, muss sich erst einmal zurechtfinden, einen Job ergattern und auch mit ihrem Körper zurechtkommen. („O mein Gott! Ich sterbe! Warum stirbt dieser Körper denn jetzt? Blut, überall Blut!“ -Seite 19). Dinge, die für uns alle so alltäglich, ja gar „normal“ sind, sind es für Willow eben nicht – und das macht sie so liebenswert, auf ihre ganz eigene Art und Weise. Auch ihre Kollegen (männlich wie weiblich) sind alles wunderbare Charaktere, allen voran Eddie. Diese Figur ist so gelungen und zeigt auf, wie auch jemand mit einer Behinderung gut in diese spezielle Truppe passt.

Der Humor im Buch ist durchaus schon speziell, mir hat er unheimlich gefallen. Ich habe so gelacht beim Lesen des Buches, es ist einfach so kurios und gut.

Ich kann dieses Buch wirklich nur empfehlen. Beim Lesen hatte ich immer mal wieder Christian Ulmen im Kopf, der ja das Vorgänger-Buch als Hörbuch gelesen hat. Auch manche Begriffe „verbinde“ ich entsprechend mit ihm, gerade wenn so etwas wie „Voll schöni!“ im Buch vorkam. Von mit gibt es 5 von 5 Sternen und eine absolute Empfehlung für dieses total unterhaltsame und lustige Buch.

Veröffentlicht am 11.11.2019

Da bin i, deshalb brauchen’s doch net so plärrn!

Ich bin so knallvergnügt erwacht
0

Diese unterhaltsame Zusammenstellung enthält die verschiedensten Geschichten und Gedichte, von Wilhelm Busch, Joachim Ringelnatz über Karl Valentin bis hin zu Jan Weiler. Vorgelesen bzw. Vorgetragen werden ...

Diese unterhaltsame Zusammenstellung enthält die verschiedensten Geschichten und Gedichte, von Wilhelm Busch, Joachim Ringelnatz über Karl Valentin bis hin zu Jan Weiler. Vorgelesen bzw. Vorgetragen werden diese u.a. von Jürgen von der Lippe, Nina Weiler, Gert Heidenreich, Gisela Schneeberger oder auch Axel Milberg.

Gerade unterwegs finde ich lustige Unterhaltung für die Ohren gut, vor allem weil ich beim Laufen gerne unterhalten werde – egal ob ich hier nun mit Musik laufe (nein, nicht joggen!) oder mit Hörbuch – die Strecke erscheint einem dann doch immer wieder kürzer. So kam ich also zu diesem Hörbuch, dessen Titel mir auch schon etwas sagte, denn gleichnamiges Buch habe ich auch.

Diese Zusammenstellungen von den unterschiedlichsten Gedichten und Geschichten verschiedenster berühmter Verfasser wird von durchaus ebenso bekannten Personen vorgetragen. Man merkt schon, dass dies wirklich gekonnt ist, die Betonung absolut passt. Die Gedichte sind generell gut verständlich, manche sind leichter zu verstehen inhaltlich, manche haben tieferen Sinn, regen zum Nachdenken an.

Natürlich merkt man auch, dass sich die Zeiten inzwischen etwas geändert haben, dennoch ist es unheimlich toll dem zu lauschen. Beispielsweise wird „Der Postsekretär im Himmel“ von Ludwig Thomas hier dann von Gisela Schneeberger gesprochen. Mit ihrer unvergleichlichen Art und dem bayrischen Dialekt war das für mich sehr unterhaltsam. „Die Schrecken der deutschen Sprache“ darf man hingegen von Christoph Maria Herbst hören – auch hier ist die Wahl des Sprechers der Rede von Mark Twain sehr gelungen. In seiner unverkennbaren Art zeigt Christoph Maria Herbst hier auf, welche Probleme bei der deutschen Sprache so vorherrschen.

Die Geschichten und Gedichte habe ich jetzt nicht so auf dem Schirm gehabt, für mich waren es keine absolut gängigen Gedichte, aber das ist ja für jede Person anders. Für mich war es eine tolle, amüsante Unterhaltung, die ich sowohl akustisch als auch inhaltlich gut verstanden habe. Die Sprecher sind toll ausgewählt, ebenso wie die verschiedenen Erzählungen. Die Zeit von gut zweieinhalb Stunden verging förmlich wie im Flug, so gut unterhalten wurde ich. Von mir gibt es hier 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 08.11.2019

Wir überbacken das!

Ofenkäse – Genial einfache Käse-Ideen aus dem Backofen
0

Ofenkäse – eigentlich ist der Titel schon Aussage und Genuß genug, oder nicht? In diesem Buch findet man die leckersten und kreativsten Rezepte für Ofenkäse – verfeinert mit leckeren Zutaten wie Haselnüssen ...

Ofenkäse – eigentlich ist der Titel schon Aussage und Genuß genug, oder nicht? In diesem Buch findet man die leckersten und kreativsten Rezepte für Ofenkäse – verfeinert mit leckeren Zutaten wie Haselnüssen oder auch Buchweizencrepe-Schinkenröllchen.

Käse ist für mich ein Nahrungsmittel, ohne das ich wohl absolut nicht leben könnte. Den Verzicht auf Fisch und Fleisch würde ich wohl länger durchhalten als den Verzicht auf Milchprodukte wie Käse. Insofern hab ich mich über die Ofenkäse-Rezepte sehr gefreut.

Das Buch ist optisch schon sehr ansprechend gestaltet, nicht nur das schöne Cover, die handliche Größe (ca. 20 x 20 cm), sondern auch die tollen Bilder im Buch sind einfach appetitanregend. Eingeteilt sind die Rezepte in drei Kategorien – hauptsächlich gibt es Rezepte mit Mont d’Or und Camembert, in einer dritten Kategorie findet man Rezepte mit Reblochon, Brie & Co.

Die Rezepte sind auf einer Seite wunderbar ansprechend mit einem Bild dargestellt, dass einem direkt das Wasser im Munde zusammenläuft. Daneben findet man kurz und übersichtlich aufgeführt die Zubereitungs- und Backzeit, die Angabe über die Menge, darunter die Zutaten und die Zubereitung. Meiner Ansicht nach ist das alles gut verständlich und ohne große Komplikationen auch durchführbar. Die Zutaten sind durchaus gut zu bekommen, natürlich ist ein Camembert einfacher einzukaufen als ein Mont d’Or, zumindest ist das meine Erfahrung. Man muss dann eben noch für eine Holzschachtel sorgen, in die man den Camembert hinein packt. (Manchmal hat man solch eine Verpackung ja noch von fertigem Ofenkäse, die man dann durchaus wiederverwenden kann.)

Die Kreationen finde ich durchaus lecker, hier mal ein paar Rezepte: Champignon-Schiffchen (Camembert), Camembert mit Honig-Rosmarin Mürbteigtalern, Mont d’Or mit Honig, Walnüssen und Rosinen.

Natürlich ist das alles immer wieder absolut Geschmackssache – ob man es eben lieber würziger mag oder nicht. Für mich waren die Rezepte wirklich vielfältig, natürlich habe ich nicht alle ausprobiert, aber das ein oder andere – und das hat mir gut geschmeckt. Die Zutaten waren größtenteils gut zu bekommen und die Rezepte gut zuzubereiten. Von mir gibt es hier 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.