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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.03.2020

Nina und Felix

Sternenblütenträume
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!3,5 Sterne!

Nina schießt als Fotografin Bilder für die Ewigkeit aber in ihrem eigenen Leben, ist momentan weder Wohnung noch Mann, mit denen man Bilder für die Nachwelt festhalten müsste. Sie ist Single ...

!3,5 Sterne!

Nina schießt als Fotografin Bilder für die Ewigkeit aber in ihrem eigenen Leben, ist momentan weder Wohnung noch Mann, mit denen man Bilder für die Nachwelt festhalten müsste. Sie ist Single und wohnt bei ihren Eltern - schlimmer geht nimmer. Als ihr dann aber Felix über den Weg läuft, scheint ein Lichtblick in Sicht. Sie verliebt sich in den Baumkuschler und das beruht auf Gegenseitigkeit. Aber es gibt Dinge im Leben, die alles durcheinander rütteln und ihre Liebe auf eine harte Probe stellen...

Ulrike Sosnitza hat mit „Sternenblütenträume“ einen neuen Roman verfasst. Ihre Protagonistin Nina ist ganz entzückend aber, und dass ist leider nunmal der Fall, auch etwas naiv und unselbstständig in meinen Augen. Sie wird von ihren Eltern als Bumerang bezeichnet der immer und immer wieder zu den Eltern zurückkehrt...das sagt schon alles. Man fühlt aber mit ihr und ihrem Schicksalsweg mit und Sosnitza hat das toll und stimmig erzählt. Die Geschichte um ihre Narbe ist nichts außergewöhnliches aber auch nichts alltägliches. Als Felix dann einen großen Part mit übernimmt, bekommt die Geschichte richtig Schwung und liest sich flüssig und leicht. Hier und da tauchen aber Klischees auf, die nicht unbedingt hätten sein müssen, denn die Geschichte trägt sich von selbst und brauch so etwas nicht. Wie in jeder Geschichte gibt es auch ein „Schwiegermonster“ mit Namen Rebekka. Das diese zum Ende hin, eine Wandlung vollzieht, überrascht einen beim lesen sehr.
Sosnitza’s Schreibstil ist rund und leicht. Sie verwendet ruhige und leise Töne. Ihre Geschichte brauch kein Gebrüll oder Hektik. Ihre Figuren wirken hier und da etwas unrealistisch aber das dürfen Geschichten auch gerne mal sein, sonst wären es keine Geschichten...
Dieses Buch hat kleine Schwächen, deshalb gibt es von mir 3,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.02.2020

Hier geht es nur um Schleswig-Holstein...leider

Auf Café-Tour
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!3,5 Sterne!

„Auf Café-Tour - Die schönsten Ausflugsziele im Norden“ wurde vom Mutter-Tochter-Gespann Marion und Kathrin Kiesewetter verfasst.
Der Titel „....Ausflugsziele im Norden“ irritiert ein wenig ...

!3,5 Sterne!

„Auf Café-Tour - Die schönsten Ausflugsziele im Norden“ wurde vom Mutter-Tochter-Gespann Marion und Kathrin Kiesewetter verfasst.
Der Titel „....Ausflugsziele im Norden“ irritiert ein wenig denn beim aufblättern merkt man erst, dass es sich nur um Schleswig-Holstein handelt und auch da sei erwähnt, nur das Festland wurde hier besucht und leider nicht die Inseln dazu (auch die haben wunderschöne Cafés zu bieten!). Die Bezeichnung „Norden“ ist weit gefächert und zieht sich nunmal von Emden in Ostfriesland über Hamburg, Sylt, Wismar bis hin nach Usedom....Nun gut, das Cover lockt bereits mit einem sehr leckeren Kuchen und genau so bildhaft ansprechend werden wir in diesem Buch begrüßt. Die Damen haben 10 verschiedene Cafés getestet und lassen uns nun daran teilhaben. Die Karte zu Beginn finde ich sehr hilfreich, denn man sieht mit einem Blick wo man denn hin muss. Die Beschreibung der Cafés finde ich etwas knapp geraten und auch die Fotos darüber könnten mehr sein. Man wird ja schnell neugierig aber leider wird hier mehr Wert auf die Bilder von Torten und Kuchen gelegt. Die Beschreibungen der Cafés sind kurz und knackig und sehr informativ. Kleine Infokästen zeigen dann noch weitere Aktivitäten in der Region auf und das macht auch Sinn. Denn wenn man sich die verführerischen Leckerein auf den darauffolgenden Seiten betrachtet, bekommt man nicht nur Lust darauf sondern muss nach dem Verzehr auch etwas für die schlanke Linie wieder tun. Wichtig für Hundehalter: leider werden keine Angaben gemacht ob ein Hund willkommen ist oder nicht.
Die Rezepte, die die Cafés preisgeben, sind verdammt verführerisch und die tollen Bilder untermalen dies nur zu passend. Den Rezepten an sich wird, wie bereits erwähnt, viel Raum in diesem Buch gewidmet. Für meine Begriffe ist es etwas zu viel. Es wirkt dann immer wieder wie ein Rezeptbuch aber nicht wie ein kleiner Reiseführer. Man verliert dann schnell den Überblick wenn ein neues Café vorgstrllt wird. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass dieses Buch in einer handlicheren (Pocket-)Form mehr Sinn gemacht hätte, als in dieser großen Hardcover-Form. Denn einfach mal in die Handtasche stecken und damit losziehen ist damit leider nicht möglich.

Alles in allem ein sehr nettes Buch über 10 verschiedene Cafés in Schleswig-Holstein. Ein paar Mängel hat das Buch in meinen Augen aber das tut dem leckeren Kuchen und den anderen Rezepten nicht weiter weh aber es ein wenig mehr Spritz und Frische in der Gestaltung täte dem Buch sehr gut! Aus diesem Grund erhält das Buch 3,5 von 5 Sternen von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 17.11.2019

Ständiger Druck kann verrückt machen

Der größte Spaß, den wir je hatten
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3,5 Sterne

Marilyn und David Sorenson sind seit über vierzig Jahren glücklich verheiratet. Zudem haben sie 4 wundervolle Töchter: Grace, Violet, Liza und Wendy. Die Damen sind aber noch sehr weit von ...

3,5 Sterne

Marilyn und David Sorenson sind seit über vierzig Jahren glücklich verheiratet. Zudem haben sie 4 wundervolle Töchter: Grace, Violet, Liza und Wendy. Die Damen sind aber noch sehr weit von ihrem eigenen Glück entfernt und suchen es....die eine mehr, die andere weniger. Dennoch ist die Ehe ihrer Eltern etwas besonderes. Die Frage, ob sie dies auch jemals erreichen können, birgt ungeahnte Risiken und Druck mit sich. Aus dem Druck wird Angst....



Claire Lombardo hat mit „Der größte Spaß den wir je hatten“ ihr Debüt geschrieben. Ich muss vorab gestehen, das ich das Thema sehr spannend und auch gespannt war wie die Damen damit umgehen werden.

Lombardo erzählt immer wieder aus unterschiedlichen Perspektiven. Oft hatte ich damit meine Schwierigkeiten, da es schwierig war, diese der Person zuzuordnen. Mir wurde es beim lesen nicht leicht gemacht, mich an einen Charakter tiefer festzuhalten. Oft wurde hier zu schnell und zu oberflächlich gewechselt. Ein nächster Punkt, ist der Zeitenwechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Eigentlich stören mich solche Wechsel überhaupt nicht und sie können eine Geschichte auch bereichern aber hier war es einfach zu viel mit der Wechselei....Personen....Zeiten....puhhh. Da bleibt wenig Zeit und Gefühl sich dem roten Faden zu widmen den die Geschichte eigentlich haben sollte. Positiv ist wiederum das wir unheimlich viel erfahren über die Schwestern, die Eltern und natürlich auch erleben wie jede mit dem Druck des Perfekten umgeht. Das aus einer Vorbild-Funktion auch Druck entstehen kann, ist möglich, zeigt aber auch das der eigenen Charakter, in meinen Augen jedenfalls, noch nicht gefestigt genug ist. Jeder sollte seinen Intentionen, Erfahrungen, Erwartungen etc. im Leben selbst nachgehen. Jeder soll seine Liebe finden, egal wie diese aussieht.



Die Geschichte an sich hallt aber nach und man grübelt immer wieder darüber. Grübelt über jede der Damen und jeder Leser wird seine eigene Meinung dazu finden. Das Buch ist etwas anderes als andere Geschichten. Auch mit seinen knapp 750 Seiten allein deshalb schon. Aber die Frage nach dem Titel bleibt bis zum Schluss bestehen...Ich vermute das es ein Spruch von den Eltern Marilyn und David sein könnte....aber lesen Sie selbst und machen Sie sich ihr eigenes Bild.

Veröffentlicht am 19.09.2019

Die Hülle machts!

Genial geschützt!
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Im Buch „Genial geschützt!“ von Ruthild Kropp geht es um die schützende Hülle verschiedener Lebewesen etc.. Eine Baumrinde, eine Bienenwabe oder ein Panzer einer Schildkröte, alles hat irgendwie Sinn und ...

Im Buch „Genial geschützt!“ von Ruthild Kropp geht es um die schützende Hülle verschiedener Lebewesen etc.. Eine Baumrinde, eine Bienenwabe oder ein Panzer einer Schildkröte, alles hat irgendwie Sinn und genau dessen will Kropp hier auf den Grund gehen. Ihr Texte sind flüssig aber hier und da etwas zu ausschweifend. Ihre Erklärungen sind sinnvoll aber auch hier manchmal etwas zu speziell/professionell erklärt. Die Verpackungen der Natur sind es aber Wert das man sie genau untersucht und dieses Buch liest. Es ist spannend aufgebaut aber die Größe erinnert schon eher an ein Coffee-table-Book und somit ist es schwierig es im liegen gemütlich auf dem Sofa zu lesen. Hier sollte man dann doch den Tisch vorziehen. Wieviel sich der Mensch von der Natur abschaut wird ebenfalls beleuchtet und hat mir persönlich sehr gut gefallen. Gerade dieser Abschnitt war in meinen Augen der spannendste. Ein Pluspunkt sind die vielen Fotos/Zeichnungen. Hier kann der Leser besser den Texten folgen.
Ein interessantes Buch mit spannendem Text aber es ist kein Highlight im Bücherregal...

Veröffentlicht am 04.09.2019

Heimat?

Drei sind ein Dorf
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Nilou ist fast 30 Jahre alt. Niemand hätte sich vorstellen können das sie es bis hier hin schafft! Es scheint völlig unglaublig! Denn als Kind musste sie aus dem Iran mit ihrer Mutter fliehen...ihre Heimat ...

Nilou ist fast 30 Jahre alt. Niemand hätte sich vorstellen können das sie es bis hier hin schafft! Es scheint völlig unglaublig! Denn als Kind musste sie aus dem Iran mit ihrer Mutter fliehen...ihre Heimat verlassen und alles was ihr bis dahin ans Herz gewachsen war. Amerika hat sie verändert, denn das ist nun ihre neue Heimat mit Mann, Familie und Job. Nilous Vater sieht das anders.
Ihre Geschichte lebt nochmal neu auf als sie in Amsterdam auf iranische Exilanten trifft. Diese Begegnung bringt alles aus dem Ruder.

Dina Nayeri hat mit „Drei sind ein Dorf“ einen unheimlich speziell bewegenden und aktuellen Roman vefasst. Es gibt für mich als Leser nur einen Makel - die Hauptprotagonistin Nilou. Sie ist unheimlich gefühlskalt, eigensinnig, egoistisch und bestimmend. Allein das Verhältnis mit ihrem Vater ist mehr als daneben. Es hat mich oft schockiert wie sie sich verändert hat und das die Geschichte mit ihr irgendwie die Lust nimmt. Die Geschichte an sich ist unheimlich grandios geschrieben. Die Erzählstränge sind harmonisch, der Schreibstil flüssig und gekonnt aber Nilou verdirbt einem den Lesefluss. Mag sein, dass das Berechnung der Autorin war, aber wenn man eine Protagonistin nicht mag, reißt das die gesamte Story irgendwie nieder. Dabei hat Nayeri wirklich ein extrem gutes Gespür und weiß wie sie die Leser auf Trapp hält. Gerade weil das politische Thema heute so brandaktuell ist und die Frage „Was ist Heimat!?“ überall auf uns trifft. Dabei ist diese Geschichte nicht diese typische sondern wir dürfen als Leser hinter die Kulissen blicken....nur eben bei Nilou hat sich diese Kulisse zusehends verändert und zwar zum Negativen. Ihre Gefühlswelt hat mich zum Teil wirklich abgestoßen. Ich hätte ihr so gern mal die Meinung gesagt.... sie ist schließlich nicht der Mittelpunkt der Welt! Jeder Flüchtling aber auch Daheim-gebliebene hat sein Päckchen damit zu tragen und geht anders damit um. Nilou drängt ihre Meinung jeden auf, ob man sie hören will oder nicht. Wie gesagt, die Autorin wird sich etwas dabei gedacht haben, nur ohne Nilou hätte mir diese Geschichte noch besser gefallen. Hier steckt unheimlich viel Potential drin!

Nichtsdestotrotz, dieses Buch hallt nach, das glaubt man nicht...selten so eine Geschichte gelesen!