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Veröffentlicht am 21.12.2019

neue Probleme, neue Chancen- Freundinnenchaos die 3.

Stück für Stück ins Glück - Folge 03
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Folge 3 – um die Entwicklungen der drei Freundinnen richtig nachvollziehen und begleiten zu können, sollte man besser bei Folge eins anfangen, auch wenn es an der Stelle der Geschichte vielleicht noch ...

Folge 3 – um die Entwicklungen der drei Freundinnen richtig nachvollziehen und begleiten zu können, sollte man besser bei Folge eins anfangen, auch wenn es an der Stelle der Geschichte vielleicht noch möglich wäre, die wichtigsten Zusammenhänge zu erfassen.

Die Handlung geht in den Folgen direkt weiter, deswegen möchte ich dazu auch gar nicht so viel verraten, um nichts vorweg zu nehmen. Die Entwicklungen beziehen sich auf die Ereignisse der vorangegangenen Folgen.
Kate, Lu und Dani bemühen sich, ihre geheimein, vergessenen Wünsche wieder ans Tageslicht zu fördern und ganz nebenbei ihr etwas aus den Bahnen geratenes Privatleben wieder in Ordnung zu bringen. Doch umso mehr sie versuchen, für sich selbst Genugtuung zu bekommen oder im Job bzw. Privatem voran zu kommen, umso mehr manövrieren sie sich in weiteres Chaos. Ihre Aktionen laufen etwas aus dem Ruder, bringen sie in peinliche Situationen und ziemliche Erklärungsnot.
Bei den drei Freundinnen weiß man eigentlich nie, was ihnen als nächstes wieder in den Sinn kommt. Das macht es so schön, sie zu begleiten. Immer wieder gibt es Überraschungen und Wendungen, die neue Möglichkeiten und Konsequenzen nach sich ziehen.
Einige Entwicklungen deuten sich natürlich an, nicht alles kommt völlig unerwartet, aber irgendwie werden mir die drei trotzdem immer sympathischer, auch oder gerade weil sie so einige Macken und Eigenarten haben, die sie authentisch machen.
Wie auch die ersten Folgen habe ich wieder auf das Hörbuch zurück gegriffen. Mir gefällt die Sprecherin sehr gut, die einen auf lebendige Weise durch die Handlung führt. Besonders gelungen sind die Anpassungen in Aussprache, Tonlage und Sprechtempo, die es einfach machen, die verschiedenen Charaktere auseinander zu halten und ihnen gleichzeitig noch mehr Eigenständigkeit verleihen.
Ich bin wirklich neugierig, wie es mit den drei Frauen weitergehen wird, welches Chaos sie sich als nächstes an Land ziehen und welche Dinge sich vielleicht doch schneller klären, als sie im Moment annehmen.
Fazit

Eine Reihe, die mitten aus dem Leben gegriffen ist. Hin und her gerissen zwischen Verpflichtungen, Familie, eigenen Hoffnungen und vergessen geglaubten Wünschen müssen Dani, Lu und Kate irgendwie ihren Weg finden, ohne sich dabei komplett zu verlieren. Witzig und charmant zu verfolgen, auch wenn man mit den Damen nicht unbedingt tauchen wollen würde.

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Veröffentlicht am 21.12.2019

drei Freundinnen, eine Liste, viel Chaos und Gefühl

Stück für Stück ins Glück - Folge 05
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Ich bemühe mich, in meinen Rezensionen keine Inhalte zu spoilern, ich empfehle aber auf jeden Fall, die Reihe von Beginn an zu lesen/hören, da die Handlung in den Folgen aneinander anknüpft und fortgeführt ...

Ich bemühe mich, in meinen Rezensionen keine Inhalte zu spoilern, ich empfehle aber auf jeden Fall, die Reihe von Beginn an zu lesen/hören, da die Handlung in den Folgen aneinander anknüpft und fortgeführt wird. Auch um die Entwicklungen zwischen den Frauen und den anderen Charakteren gut nachempfinden zu können, ist es hilfreich, wenn man ihren Weg begleitet und nicht mitten drin einsteigt.

Wie zu erwarten war, hat das Ende der vierten Folge ziemlich Auswirkungen auf die weiteren Entwicklungen zwischen den Freundinnen, denn niemand kann sich vor dem verschließen, was da nun passiert ist. Und obwohl es die Stimmung und Handlung überschattet, gibt es ihnen auch neue Motivation und Kraft für weitere Abenteuer.
Über einige ihrer Wünsche und Aktionen kann man wohl nur den Kopf schütteln, aber wenn man daran denkt, wie jung wie waren, als sie ihre Liste erstellt haben, die sie nun nach und nach abzuarbeiten versuchen, muss man sich natürlich auch nicht wundern. Die Gedanken waren dort eben noch etwas anders geartet.
Besonders schön finde ich, dass es doch immer wieder unerwartete Wendungen und Entwicklungen gibt, Momente zum Schmunzeln, zum Wundern, zum Ärgern oder Fassungslos sein, aber am Ende wirkt es doch wie mitten aus dem Leben gegriffen und passt irgendwie zu den drei Chaosfreundinnen. Auch wenn man nie so genau weiß, mit welcher Idee sie als nächstes um die Ecke kommen, rutscht es nicht ins Unmögliche oder völlig Absurde ab. Jede trägt auf ihre Art dazu bei, dass es weiter geht und nie langweilig wird. Parallel zu ihren Listen-Erfahrungen bemüht sich aber auch jede Frau, ihr eigenes Leben in geordnetere Bahnen zu lenken – mal mehr,mal weniger erfolgreich. Es ist auf jeden Fall schön zu sehen, wie jede der Frauen versucht ihren Weg zu gehen und sie sich von den Rückschlägen nicht komplett unterkriegen lassen, auch wenn sie nicht immer die Kraft haben, sofort weiter zu machen.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass es auch sehr angenehm wäre, die Geschichten der Reihe zu lesen, trotzdem bin ich bisher bei den Hörbüchern geblieben. Es macht die Charaktere und die Erlebnisse noch mal viel lebendiger und durch die sehr angenehme Stimme und die tollen Anpassungen zum Unterscheiden der Figuren, macht es mir viel Spaß den Hörbüchern zu lauschen. Auch die Veränderungen in der Atmosphäre und die Emotionen werden gut transportiert und wirken sehr authentisch. Ich freu mich schon auf die nächste Folge, denn auch das Ende von Folge 5 verspricht wieder Zoff und erneutes Chaos.

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Veröffentlicht am 21.12.2019

drei Freundinnen, eine Liste, viel Chaos und Gefühl

Stück für Stück ins Glück - Folge 04
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Da sich die Handlung direkt auf die Vorgängerfolgen bezieht, sollte man am Anfang beginnen, auch wenn es immer mal wieder kleine Hinweise auf die vorangegangenen Ereignisse gibt

Die Handlungsstränge laufen ...

Da sich die Handlung direkt auf die Vorgängerfolgen bezieht, sollte man am Anfang beginnen, auch wenn es immer mal wieder kleine Hinweise auf die vorangegangenen Ereignisse gibt

Die Handlungsstränge laufen parallel zueinander und führen einen in dieser Folge an ganz unterschiedliche Orte. So kann man die Leben der drei Freundinnen getrennt voneinander verfolgen, auch wenn es immer wieder Berührungspunkte und Verbindungen gibt, sie miteinander telefonieren, sich treffen und neue Pläne schmieden.
Für Dani, Lu und Kate läuft nach wie vor nicht alles, wie sie es sich gewünscht hatten. Es gibt neue Schwierigkeiten, neue Herausforderungen, neue Wünsche, die sie sich erfüllen und neue Verwünschungen, die sie dem einen oder anderen hinterher rufen wollen. Umso weiter man in den Folgen voranschreitet, umso ernster, aber auch witziger wird die gesamte Geschichte. Auf der einen Seite erleben die Freundinnen Dinge, die sie vielleicht ohne ihre Wunschliste niemals in Angriff genommen hätten, auf der anderen Seite holt sie aber auch ihr Leben und die Realität immer wieder ein. Die Kombination aus unbeschwerten Momenten, traurigen Passagen, chaotischen Missgeschicken und Selbstzweifeln sorgt für Unterhaltung und Abwechslung. Gleichzeitig werden die Charaktere damit auch noch lebendiger und authentischer.
Nach wie vor finde ich die Sprechweise, Betonung und Veränderungen in der Stimmlage sehr angenehm, ausdrucksstark und einfach passend für die Charaktere, die dargestellt werden sollen. Durch die Anpassungen kann man die Figuren unterscheiden und ihre Eigenarten werden unterstützend herausgearbeitet. Die unterschiedlichen Emotionen werden gut transportiert und für den Hörer greifbar, meistens fühlt man sich, als würde man irgendwo neben den Freundinnen stehen und die Handlung selbst verfolgen.
Das Ende der vierten Folge ist für den Fortgang der Reihe von großer Bedeutung, da sich ein möglicher Wendepunkt andeutet. Sehr spannend gestaltet, auch wenn man als Leser/Hörer von dem „Geheimnis“ schon wusste. Ich bin neugierig, wie es danach nun weitergehen wird, ob die Zusammenkünfte intensiver oder doch überschattet werden.

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Veröffentlicht am 22.11.2019

winterlich-weihnachtlich und voller Chaos

Herz im Schneegestöber
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Weihnachten im Kreis der Familie zu feiern, ist für viele ein Ziel, auch wenn es nicht für jeden so einfach umsetzbar ist. Auch Josie möchte vor Weihnachten zu ihrer Familie in die USA reisen, um dort ...

Weihnachten im Kreis der Familie zu feiern, ist für viele ein Ziel, auch wenn es nicht für jeden so einfach umsetzbar ist. Auch Josie möchte vor Weihnachten zu ihrer Familie in die USA reisen, um dort eine entspannte Zeit mit ihren Lieben zu verbringen. Die ohnehin schon lange und beschwerliche Reise wird allerdings noch sehr viel unangenehmer, als zunächst angenommen. Aufgrund eines Schneesturms kommt es zu Flugausfällen und Verzögerungen und als wäre das alles noch nicht schlimm genug, folgt ein Chaos dem nächsten. Josie ist mittendrin und an ihrer Seite der zwar attraktive, aber unausstehliche Adam Harper.

Der Schreibstil von Anna Fischer ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Mit viel Humor und Charme gestaltet sie ihre Figuren und die Handlung, so dass ich schnell in das Geschehen hinein gefunden habe und durch die Seiten gerauscht bin. Immer wieder gibt es Momente zum Schmunzeln. Dafür sorgt besonders die schlagfertige Josie, die sich nicht unterbuttern lässt und zu ihrer Meinung steht, unabhängig davon, ob ihre Gesprächspartner diese teilen. Ich finde es gut, dass Josie so konsequent in ihren Ansichten ist und diese auch vertritt, das macht sie glaubwürdig. Allerdings muss ich aber auch gestehen, sie ist mir zu Beginn der Geschichte doch ein wenig auf die Nerven gegangen. Sie hat ja nicht Unrecht mit den Dingen, die sie sagt. Die Umwelt zu schützen ist wichtig, man sollte mehr auf Anbaumethoden, Ausbeutung usw. achten und dass sie als Umweltaktivistin da sehr hinter steht und zu all diesen Aspekten eben auch gute Fakten liefern kann, passt zu ihr als Person und zu dem, wohinter sie steht. Es bringt in jedem Fall auch zum Nachdenken, man wird noch mal für das eine oder andere Thema sensibilisiert, jedoch war es mir teilweise doch zu anstrengend und penetrant. Sie ging damit nicht nur ihrem Gegenüber in der Geschichte, sondern auch mir etwas auf die Nerven. Wenn man sich in jedem zweiten oder dritten Satz eines Gespräches anhören muss, was man alles falsch macht und was alles falsch läuft, da kommt weder gute Stimmung auf, noch mag der andere sich weiter mit einem unterhalten. Das hat auch im Buch immer wieder zu Konflikten geführt, die sicherlich beabsichtigt waren, da bei Adam und Josie zwei Welten aufeinander prallen. Von daher war es für die Protagonistenkonstellation und deren Entwicklung auf jeden Fall dienlich und gut, aber zwei-drei Ermahnungen weniger hätten es für meinen persönlichen Geschmack eben auch getan und hätte genauso aufgerüttelt und zum Nachdenken gebracht.
Das war es dann aber auch schon mit der negativen Kritik, denn sonst hat mich die Geschichte wirklich gut unterhalten und ich mochte die sich hochschaukelnden Gespräche, die übermütigen Reaktionen, die gegensätzlichen Ansichten der Protagonisten und wie sie nach und nach miteinander umzugehen lernen bzw. lernen müssen, weil die Situationen es einfach erfordern.
Adam ist ein erfolgreicher Banker mit steinreichen Kunden, die mit Millionen jonglieren ohne mit der Wimper zu zucken. In seinem Leben ist eigentlich kein Raum um sich über alles mögliche Gedanken zu machen oder tagelang durch die Gegend zu irren. Zeit ist Geld und nur wer gute Geschäfte abschließen kann, kommt voran. In Josies Leben läuft es allerdings ganz anders. Sie ist viel gereist, um an verschiedenen Hilfsprojekten teil zu haben und den Menschen rund um den Globus eine helfende Hand zu bieten. Dass nun diese beiden sich irgendwie zusammen raufen und einen Weg finden müssen, aus dem Schlamassel wieder herauszukommen, sorgt für einige Spannungen und Wortgefechte. Da die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Josie geschildert wird, bekommt man von ihr noch mehr mit und erfährt viel von ihren Gedanken. Doch auch Adam lernt man durch die unterschiedlichen Situationen und Gespräche im Verlauf der Handlung gut kennen.
Ganz nach dem Motto „ein Unglück kommt selten allein“ geraten Adam und Josie immer wieder in neue Schwierigkeiten und unerwartete Situationen. Und auch wenn nicht alles davon unerwartet kommt, war es doch unterhaltsam und irgendwie schön zu begleiten. Ich hätte in dem Fall auch gut mit ein-zwei Komplikationen weniger gut leben können, aber es war so natürlich noch turbulenter und ereignisreicher und die beiden werden noch lange von ihrer abenteuerlichen Reise erzählen können.
Gut gefallen haben mir dabei auch die verschiedenen Stationen, an denen sie halt machen, mit den unterschiedlichen Personen, auf die sie dort treffen. Auch wenn der Fokus der Handlung auf den beiden Protagonisten liegt, wird so immer wieder neuer Wind und Raum für Änderungen und Wendungen in die Geschichte gebracht.
Und auch an Gefühlen mangelt es im Buch nicht. Rückschläge, Verspätungen und Verlust sorgen dabei nicht unbedingt für positive Emotionen, sind allerdings ebenso Teil der Entwicklungen, wie Freundschaften, die geschlossen werden, unerwartete Hilfsangebote, das Wunder des Lebens und natürlich die Liebe.

Auch wenn das Buch der vierte Band der Herz-Reihe ist, kann man diese Geschichte unabhängig von den anderen lesen, da sie nicht aufeinander aufbauen.
Fazit

Eine winterliche, humorvolle, abwechslungsreiche Geschichte mit Pleiten, Pech und Pannen mitten in einem Schneesturm in den USA. Besonders angenehm fand ich den locker-leichten Schreibstil, der es leicht macht in die Handlung hineinzufinden und mit den Protagonisten in das Schneechaos einzutauchen. Auch wenn Josie mich zu Beginn ein wenig genervt hat, wurde auch sie mir im Verlauf dann sympathischer und ich konnte die Entwicklungen in der Geschichte genießen. Es war gewiss nicht das letzte Buch der Autorin, das ich gelesen habe.

Veröffentlicht am 09.11.2019

Brief für Brief zurück ins Leben – eine besondere Geschichte

Wort für Wort zurück zu dir
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Beste Freunde sind auf eine ganz bestimmte und besondere Art miteinander verbunden und selbst wenn man sich mal eine Weile nicht sieht oder hört, so ist man doch in Gedanken und mit dem Herzen oft bei ...

Beste Freunde sind auf eine ganz bestimmte und besondere Art miteinander verbunden und selbst wenn man sich mal eine Weile nicht sieht oder hört, so ist man doch in Gedanken und mit dem Herzen oft bei dem anderen. Aggie und Rosie haben sich vor 15 Jahren aus den Augen verloren – ihnen kam quasi das Leben und ein ziemlich großes Missverständnis dazwischen. Doch als sich nun das Leben von Rosie erneut wandelt und sie als Meteorologin in ein Kriegsgebiet geht, ist Aggie wieder zur Stelle und die beiden beginnen sich zu schreiben und aufzuarbeiten. Kann man die altbekannte Vertrautheit wieder zurück holen?

„Wort für Wort zurück zu dir“ war für mich eine besondere Geschichte, schon allein aufgrund des Stils. Während man in anderen Büchern meistens die Protagonisten aktiv bei ihren Erlebnissen begleitet, unabhängig von der Zeitform, in der berichtet wird, findet in diesem Buch keine direkte Interaktion statt. Das gesamte Geschehen findet in Form von Briefen oder E-Mails statt, die sich verschiedene Personen hin und her schreiben. Dabei schildern sie sich ihre Erfahrungen und Gefühle und erzählen natürlich auch von Erlebnissen, die sie hatten, es bleibt dabei jedoch eben immer eine Nacherzählung. Zu Beginn habe ich eine Weile gebraucht, bis ich mich wirklich in das Geschehen eingefunden hatte und wirklich Bezug zu den Charakteren aufbauen konnte. Wodurch man sie immer nur in so kurzen Etappen „begleitet“ ohne sie eben wirklich zu begleiten, benötigte ich etwas mehr Zeit, um mir ein Bild von ihnen zu machen und eine Bindung aufzubauen. Im Verlauf wurde es dann allerdings besser und die Protagonisten greifbarer. Die Charaktere arbeiten verschiedene Aspekte der Vergangenheit auf, was es leichter macht, sie kennen zu lernen und gleichzeitig kann man an den aktuellen Ereignissen teilhaben – zumindest ein Stück weit. All die Dinge, die sie sich nicht erzählen, erfährt man eben auch nicht.
Wodurch die Charaktere sich nicht gegenüber stehen, hatte ich manchmal das Gefühl, sie versuchen jemand zu sein, der sie nicht sind bzw. eben nicht zu zeigen, was wirklich in ihnen vorgeht. In einem Brief kann man vieles leichter verpacken und verstecken als in einem persönlichen Gespräch. Umso mehr mit und bei ihnen allerdings passiert, umso ehrlicher und offener scheinen sie jedoch zu werden – sich selbst und auch anderen gegenüber, was ich als sehr angenehm und auch authentisch empfand. Wenn man über Dinge schreibt, dann werden einem selbst dabei manchmal auch noch Punkte klar, die man vorher vielleicht gar nicht bedacht hatte.
Insgesamt auf jeden Fall eine interessante Art der Gestaltung, die es im Verlauf de Buches ermöglicht, die wichtigsten Personen doch ganz gut kennen zu lernen. Neben den Schilderungen von Erlebtem wird es auch immer wieder emotional, da sowohl Aggie, als auch Rosie zur Zeit in Lebenssituationen stecken, die sie vor Herausforderungen stellen.

Der Fokus im Buch liegt auf Rosie, die mit verschiedenen Leuten kommuniziert. Alle sind besorgt, nachdem sie in ein Krisengebiet geht und dann auch noch der erwartete Krieg ausbricht. Die Erfahrungen, die Rosie dort macht, sind sehr prägend für sie und in der Zeit, in der sie nicht arbeiten oder anderswo mit anpacken muss, hat sie viel Zeit über die Dinge nachzudenken, vor denen sie zuletzt eher weggelaufen ist. Auch bei Aggie läuft nicht alles nach Plan, doch im Gegensatz zu Rosies aktueller Situation sind die Veränderungen bei ihr keineswegs lebensbedrohlich. Die beiden Frauen erinnern sich an Vergangenes, erzählen sich von Gegenwärtigem und träumen auch ein wenig von der Zukunft. Dabei gibt es immer wieder bewegende und berührende Momente, Geständnisse, Passagen zum Schmunzeln, Hoffen und Bangen.
Neben Aggie gibt es noch Rosies Eltern, ihren Bruder, einige Anwohner des Heimatortes und alte Schulbekannte, die Briefe an Rosie schreiben. Auch Aggie schriebt mit verschiedenen Menschen und beginnt im Verlauf mit einer weiteren, ihr unbekannten Person Briefe auszutauschen. Die Schreibwechsel sind also recht vielfältig und doch war es immer gut möglich, den Überblick zu behalten. Die Briefe sind mit Daten versehen, so dass man einordnen kann, wie viel Zeit vergeht und was sich wohl worauf bezieht.
Der deutsche Titel des Buches passt gut zur Handlung, ebenso wie der Originaltitel „Dear Rosie Hughes“. In dem Fall habe ich da gar keinen großen Favoriten, denn beide Titel beschreiben einfach ganz genau, was im Buch passiert bzw. worum es geht.
Fazit

Eine schöne Geschichte über Freundschaft und das Leben, wie es sich entwickelt und verändern kann und wie ungesagte und ungeklärte Dinge manchmal alles beeinflussen können. Auch wenn ich ein bisschen gebraucht habe, um richtig in die Handlung und die Leben der Figuren einzutauchen, hat mich die Geschichte dann doch berührt und unterhalten. Die besprochenen Dinge sind vielfältig und mitten aus dem Leben der Figuren gegriffen. Da man keine direkte Interaktion erlebt, ist der Aufbau etwas anders, als man es sonst kennt, aber ich empfand es als eine interessante Art des Handlungsverlaufes.