Profilbild von Samtpfote

Samtpfote

Lesejury Star
online

Samtpfote ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Samtpfote über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2020

Packend und kritisch

Die Jury
0

Inhalt:
Die Vergewaltigung seiner Tochter verändert Carl Lee Haileys Leben von einem Tag auf den anderen. Zum Glück hat er Lester in der Familie, der sich damit auskennt, Menschen zu töten und anschliessend ...

Inhalt:
Die Vergewaltigung seiner Tochter verändert Carl Lee Haileys Leben von einem Tag auf den anderen. Zum Glück hat er Lester in der Familie, der sich damit auskennt, Menschen zu töten und anschliessend freigesprochen zu werden. Bei Lester holt er sich den notwendigen Rat und eine Waffe besorgt er sich bei einem zwielichtigen Freund. Nach einer der Verhandlungen versteckt er sich im Gerichtsgebäude und gerade als die Gefangenen an ihm vorbei geführt werden, verlässt er sein Versteckt und schiesst diese auf blutige Art und Weise nieder. Dabei verwundet er aber auch einen Desputy schwer und lädt somit eine zusätzliche Schuld auf sich. Er lässt sich festnehmen und engagiert den selben Anwalt, der Lester damals aus dem Gefängnis geholt hat. So will er für sich auch einen Freispruch erzielen. Er hat aber nicht damit gerechnet, dass er den Hass einer ganzen County auf sich geladen und sich so sein Leben unglaublich erschwert hat. Doch Jake Brigance, sein Anwalt setzt sich für ihn ein, hätte er doch seine Tochter genau so gerächt. Und gerade weil es so sehr ein mit Emotionen verbundenes Verbrechen ist, gerät die ganze Situation ausser Kontrolle. Morddrohungen am Telefon und Demonstrationen verschiedenster Organisationen sind da nur ein kleiner Teil der Mittel, mit denen ein Freispruch verhindert oder gewaltvoll erzielt werden will.

Meine Meinung:
Wer hier fleissig mitliest, weiss, dass ich John Grisham sehr gerne lese. Er schafft es wie kein anderer, Hintergründe des Gerichtsalltages mit psychologisch vertrakten Fällen zu verstricken und dabei nie langweilig zu werden. Was mir aber auch in diesem Buch von ihm zu schaffen machte, war die fast unüberblickbare Anzahl von Namen und dazugehörige Geschichten. Das Schwierige dabei ist, dass die Personen teilweise beim vollen Namen, manchmal aber auch nur beim Vor- oder Nachnamen genannt werden. Dies hat mich verwirrt, was aber nicht am Autor des Buches, sondern an meinem katastrophalen Namensgedächtnis liegt.
Die Personen sind sehr fein ausgearbeitet und ich habe mich sofort mit der Familie Hailey und vor allem mit Carl Lee Hailey angefreundet. Auch wenn das amerikanische Justizsystem sich sehr stark vom System hier in der Schweiz oder generell in Europa unterscheidet, so habe ich doch sämtliche Abläufe im Geschworenengericht verstanden. Dies liegt sicher auch daran, dass der Anwalt Jake Brigance seinem Mandanten einige Abläufe erklären muss und diese natürlich sogleich dem Leser versändlich macht. Zudem habe ich vor einiger Zeit bereits den Roman "Das Urteil" von Grisham gelesen. Dort wird der Fokus vor allem auf die Vorgänge in den von der Aussenwelt getrennten Geschworenenräume gerichtet. Ich denke aber, dass ich auch ohne diese vorgängige Lektüre verstanden hätte, wie genau ein Geschworenenprozess aufgebaut ist.
Auch wenn ich persönlich Selbstjustiz nicht unbedingt für angebracht halte, verstehe ich jeden Vater (und jede Mutter, ich würde wohl genau so handeln), welcher die Vergewaltigung seiner Tochter rächt, so wie Hailey dies getan hat. Dass Grisham für die Rolle des mordenden Vaters ausgerechnet einen von der Gesellschaft sowieso benachteiligten Schwarzen wählt (das Buch wurde 1989 geschrieben), verleiht der Handlung eine zusätzliche und leider nach wie vor aktuelle politische Dimension. Dass auch die Kirche in der ganzen Geschichte nicht nur gut weg kommt, spricht wohl für sich.

Fazit:
Einmal mehr ein Buch voller psychologischer Spannung in einem brisanten Kontext von Moral, Religion und Rassismus.
Ganz klar ist auch dieser Roman von John Grisham unbedingt lesenswert und vor allem für Krimi- und Thrillerfans geeignet, welche es eher unblutig mögen.

Veröffentlicht am 12.01.2020

Fesselnd und sehr authentisch geschrieben

Das Haifischhaus
0

Inhalt:

Ein wenig zugenommen hat er, Toto Berger, seit er vom Profisport zurückgetreten ist. Seine Blutwerte sind auch nach dem Überwinden seiner Medikamentensucht noch nicht rosig und sein Konto ist ...

Inhalt:

Ein wenig zugenommen hat er, Toto Berger, seit er vom Profisport zurückgetreten ist. Seine Blutwerte sind auch nach dem Überwinden seiner Medikamentensucht noch nicht rosig und sein Konto ist komplett leer. Da fordert ihn sein ehemaliger Erzrivale, die aktuelle Nummer eins im Tennis Frédéric Lamenteau, zu einem letzten grossen Duell. Zehn Millionen stehen auf dem Spiel und vor allem auch Bergers Ehre. Sein ehemaliger enger Kreis von Vertrauten zieht mit ihm ins sogenannte Haifischhaus ein, in dem er sich auf dieses alles entscheidende Spiel vorbereien will. Dass er aber zuerst mit sich selber ins Reine kommen, alte Rechnungen begleichen und seine persönliche Lebenssituation klären muss, überrascht und fordert ihn auf unerwartete Weise.



Meine Meinung:

Vom Tennissport weiss ich lediglich das Nötigste. Vor allem mit meiner Grossmutter verfolge ich ab und an die grossen Turniere, sie ist nämlich ein grosser Fan von Roger Federer. Wie es sich aber anfühlt, im Rampenlicht zu stehen und unter grossem Druck eine Leistung zu erbringen - oft auch in einer Wettbewerbssituation - weiss ich als Musikerin sehr genau, was sich sicher ein wenig mit einigen Situationen im Sportlerleben vergleichen lässt. Um so beeindruckender empfand ich die äusserst authentischen und detaillierten Schilderungen der Situation auf dem Tennisplatz, der Unsicherheit, der Wut, dem Schmerz und dem fokussierten Denken und Handeln der Spieler. Auch der Aufbau des Protagonisten Toto Berger durch seinen Betreuerstab, die harten Trainings und die unterschiedlichen zwischenmenschlichen Situationen der Figuren im Haifischhaus waren spannend geschildert und stimmig aufeinander aufgebaut. Auch wenn viele Begriffe aus dem Tennissport fallen, ist das Buch sehr verständlich geschrieben und mit einer durchschnittlichen Allgemeinbildung ohne Probleme zu verstehen, ihr müsst also keine Sportler sein, um nachvollziehen zu können, was auf dem Platz vor sich geht.



Figuren und Sprache:

Bergers Sohn Nils, zu dem Toto Berger bis kurz vor seinem geplanten Comeback gar keinen Kontakt mehr hatte, übernimmt eine immer wichtigere Rolle in Bergers Leben und seine ehemalige grosse Liebe Liv, an der immer noch sein Herz hängt, ist zugleich eine grosse Unterstützung als auch ein Hindernis für sein hoch gestecktes sportliches Ziel. Wie die Personen in Bergers Betreuerstab interragieren, wie die Atmosphäre im Haifischhaus und auf dem Tennisplatz beschrieben ist, hat mich tief beeindruckt. In seinen Beschreibungen zeigt Rüdiger Barth nämlich nicht nur, dass er sich im Tennissport auskennt, sondern dass er auch sehr genau beobachtet und sich intenisv mit seinen Figuren auseinandergesetzt hat. Die Stimmungen werden intensiv spürbar, die Spannung gegen Ende des Buches steigt und der Schluss des Buches hat mich sehr zufrieden zurückgelassen, weil er eher überraschend kam, aber meiner Meinung nach wirklich gut gepasst hat. Die Sprache bleibt aber leicht und gut verständlich und war mir - mein einziger Kritikpunkt - manchmal ein wenig zu oberflächlich gehalten.



Meine Empfehlung:

"Das Haifischhaus" ist ein Buch über den Weg zum Erfolg, die unangenehmen Begleiterscheinungen von Berühmtheit, über Freundschaft, Liebe und ganz viel Schweiss und Tränen. Es ist ein besonderes Leseerlebnis, das die Leserschaft in die Welt des Profisports entführt und die Atmosphäre auf dem Tennisplatz auch für Laien greifbar machen kann. Deshalb empfehle ich euch dieses packende Buch sehr gerne weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.12.2019

WIchtiges und kluges Nachschlagewerk

Anleitung zum Widerspruch
0

Inhalt:
Wie behauptet man sich in einer Diskussion, in der mit hetzerischen Aussagen um sich geworfen wird? Mit Fakten. Aber nur, sofern es sich denn überhaupt lohnt, sich in auf die Diskussion einzulassen. ...

Inhalt:
Wie behauptet man sich in einer Diskussion, in der mit hetzerischen Aussagen um sich geworfen wird? Mit Fakten. Aber nur, sofern es sich denn überhaupt lohnt, sich in auf die Diskussion einzulassen. Welche Diskussionen sinnvoll sind, wie man respektvoll seine Meinung sagt, äussert, dass man eine Aussage so nicht stehen lassen kann und sich vor allem auch einbringt, wenn man sieht, wie jemand anderes in einer Diskussion plötzlich unfair angegangen wird, darüber schreibt Franzi von Kempis in den ersten Kapiteln ihrer "Anleitung zum Widerspruch". Und die Fakten, die liefert von Kempis gleich nach und zwar in übersichtlichen Abschnitten, die auf verschiedenste Aussagen zu bestimmten aktuellen Themen eingehen. Am Ende eines jeden Abschnitts werden die wichtigsten Punkte noch einmal zusammengefasst um am Schluss des Buches findet sich ein sehr ausführliches Register mit Nachweisen und weiterführender Literatur, das Lust macht, gleich noch ein wenig zu stöbern.

Meine Meinung:
Informativ und äusserst übersichtlich gestaltet ist dieses Buch ein guter Anfang, um sich eingehend mit einigen wichtigen und aktuellen (Streit-)Themen der heutigen Zeit auseinanderzusetzen. Wenn auch das Buch sich sehr stark auf Deutschland bezieht, sind vor allem die Kapitel, in denen die Themen "Islamfeindlichkeit", "Sexismus" und "Impfgegner" vorgestellt werden, sehr allgemein gehalten und bieten viele interessante Anregungen und Anleitungen zur Diskussion.
Diverse Infokästen, in denen einzelne Themengebiete noch detaillierter betrachtet werden, prägnante Zusammenfassungen am Ende eines jeden Kapitels und viele Querverweise auf andere Themen, Literatur und Quellen machen dieses Buch zu einem Nachschlagewerk, das nicht von vorne nach hinten gelesen werden muss, sondern immer auch wieder dazu einlädt, querzulesen, vor- oder zurückzublättern und sich so nach und nach einen Überblick zu verschaffen.
Mir persönlich kamen - aufgrund der genauen Auflistung der möglichen Argumentationsschritte - insgesamt zu viele Wiederholungen vor und ausserdem habe ich ausgerechnet in einem der letzten Abschnitte einige diskriminierende Äusserungen gefunden. So wird im Abschnitt, in dem es um Transsexualität geht - im weitesten Sinne werden in diesem Abschnitt Argumente gegen die Theorie, Frauen und Männer würden von Feministinnen gleichgemacht, aufgelistet - von einer "Umoperation" und nicht von einer "angleichenden" Operation gesprochen, was betroffene Menschen zu Recht als äusserst beleidigend empfinden. Das darf einer angesehenen Journalistin einfach nicht passieren, zumal sie ansonsten stets äusserst fundiert berichtet und mit allerlei Expertinnen und Experten zusammengearbeitet hat um ihre Informationen zu sammeln.
Auch habe ich nicht allen Theorien und Ideen etwas abgewinnen können, respektive fand ich einige Themen ein wenig arg an den Haaren herbeigezogen. Oder gibt es wirklich noch Leute, die an Chemtrails glauben? Abgesehen davon habe ich aber nur Lob für dieses Buch.

Meine Empfehlung:
Von mir also gibt es eine herzliche Empfehlung für dieses wichtige Buch, das fundiert, klug, klar und verständlich informiert und aufklärt. Es zeigt nicht nur Argumente auf, sondern auch, wie man sie geschickt und respektvoll aufbaut und in eine Diskussion einbringt und es verweist auf weitere Literatur, die sich im Anhang fein säuberlich aufgelistet findet.

Veröffentlicht am 29.11.2019

Fundierter Einstieg ins Thema mit Hintergrundinfos und prägnanten Aussagen

No More Bullshit
0

Inhalt:
Wer von uns kennt sie nicht, die Sprüche, die scheinbar witzig und beiläufig daherkommen und oft so unter aller Kanone sind und meistens auch noch so unerwartet in den Raum gestellt werden, dass ...

Inhalt:
Wer von uns kennt sie nicht, die Sprüche, die scheinbar witzig und beiläufig daherkommen und oft so unter aller Kanone sind und meistens auch noch so unerwartet in den Raum gestellt werden, dass für eine sinnvolle Reaktion keine Zeit und keine Energie da ist?
Immer noch werden Fakten kathegorisch geleugnet und ignoriert um vor allem Frauen klein zu halten, ihnen über den Mund zu fahren, ihre Thesen nicht ernst zu nehmen oder auch einfach vor versammelter Belegschaft eine Präsentation, einen wichtigen Arbeitsschritt oder eine krankheitsbedingte Abwesenheit ins Lächerliche zu ziehen. Dies geschieht in der Regel mit aus der Luft gegriffenen "Totschlagargumenten", Stammtischparolen und primitiven Äusserungen, die gängiges Recht verletzen, eine bestehende Faktenlage ignorieren und vor allem die Würde der damit bedachten Personen mit Füssen tritt.
Um dagegen eben nicht auch niveaulos, mit einem müden Lächeln oder gar schweigend anzugehen, hat das Netzwerk Sonority mit WissenschaftlerInnen zusammengearbeitet und in prägnanten, gründlich recherchierten Texten und mit stimmungsvollen, provokativen aber auch einfach humorvollen Illustrationen Antworten und Entgegnungen auf solche - oft komplett unbedachten - Äusserungen gesammelt.

Meine Meinung:
Über dieses Buch bin ich bei Instagram gestolpert und weil es mir von @readpackblog so dringend empfohlen worden ist, habe ich es mir vor knapp zwei Wochen gekauft. In meinem Urlaub habe ich mich intensiv damit auseinandergesetzt, es auch kontrovers diskutiert und mir einzelne Abschnitte äusserst kritisch angesehen und kann sagen: ja, dieses Buch ist wichtig. Es ist gut recherchiert, es provoziert und regt zur Diskussion an. Es besteht mehrheitlich aus der Beschreibung von Situationen, die wir alle kennen und die sehr analytisch beleuchtet und mit einer passenden Antwort oder diversen Reaktionsmöglichkeiten versehen werden. Denn Schweigen ist oft Zustimmung und auch wenn man manchmal wirklich nur mit "Bullshit" antworten kann, so ist es doch ab und zu einfach total notwendig, sich überhaupt zu äussern, seinen Unmut kundzutun und bei Menschen, mit denen sich eine Diskussion lohnt, auch einmal nachzuhaken und mit einigen Gegenargumenten zu punkten. Einzelne Meinungen waren mir persönlich ein wenig zu überspitzt und extrem, das ist aber auch ein Stilmittel, das provokant auf sich aufmerksam macht und durchaus seine Berechtigung hat. Nicht nur - eben genau nicht nur - für Frauen ist dieses Buch ein willkommenes Nachschlagewerk, von dem man sich verstanden fühlt und das ausserdem mit zusätzlichen Informationen Reaktionsmöglichkeiten für schwierige Situationen und Diskussionen aufzeigt.

Meine Empfehlung:
Kurzweilig und unterhaltsam, nachdenklich stimmend und insgesamt sehr fundiert recherchiert kommt dieses Nachschlagewerk für alle Lebenslagen und LeserInnen daher und punktet zusätzlich mit kritischen und sehr humorvollen Zeichnungen, Diagrammen, vielen, vielen Fakten und weiterführender Literatur.

Veröffentlicht am 29.10.2019

Spannend und sehr ehrlich

Der große Trip
0

Inhalt:
Es scheint, als hätte die junge und attraktive Cheryl alles verloren, als würde sie vor einem grossen Nichts stehen. Ihre Mutter ist vor einigen Jahren und viel zu jung an Krebs gestorben, ihre ...

Inhalt:
Es scheint, als hätte die junge und attraktive Cheryl alles verloren, als würde sie vor einem grossen Nichts stehen. Ihre Mutter ist vor einigen Jahren und viel zu jung an Krebs gestorben, ihre Geschwister entfernen sich immer mehr von ihr, obwohl Cheryl sie eigentlich über alles liebt, ihre Ehe ist zerbrochen und sich selber kann sie auch nicht mehr in die Augen schauen. Doch etwas Grosses und Mächtiges ist ihr geblieben: eine gewisse Verrücktheit, eine Willenskraft, viel Mut und ein grosser Traum, alles in allem also ein sehr starker Selbsterhaltungstrieb. Als sie nämlich einen Wanderführer über den Pacific Crest Trail in einem Laden findet, weiss sie, dass sie diesen Trail unbedingt gehen, ihre persönlichen Probleme hinter sich lassen und ganz am Ende des Weges die Brücke der Götter erreichen will und muss. Sie sieht keinen anderen Weg mehr, gibt ihr ganzes Leben auf, bringt die Scheidung über die Bühne, packt ihren Rucksack und marschiert los. Was sie erlebt, liest sich, wie eine Mischung aus Märchen und Abenteuerroman und die lange Reise über Berge und durch Täler soll auch eine Reise zu sich selber werden. Denn während sie wandert, hat sie genug Zeit, über ihr Leben und ihre Sorgen nachzudenken und so erfährt der Leser nach und nach von ihrer Kindheit in einer Holzhütte, ihrer immer liebenden und liebevollen Mutter, kleinen und grösseren Sorgen und ihrer grosser Liebe zu Paul. Dieses im Kailash Verlag erschienene autobiografische Buch zeigt auf, was im Leben wirklich wichtig ist: Vertrauen und Stärke für sich und andere und eine grosse Portion Mut, Liebe und Freundschaft. Es lässt sich hier bestellen.

Meine Meinung:
Als Kind habe ich einige Abenteuerromane gelesen und war immer fasziniert von den Erlebnissen grosser Entdecker und ihren sagenhaften Begegnungen und den Naturbeschreibungen. Ich hätte aber nie und nimmer gedacht, dass dieses Buch mich so sehr faszinieren und für sich einnehmen würde. Die Autorin schreibt so ehrlich, humorvoll und auch selbstkritisch, dass man sie einfach mögen muss. Für den Leser wird die ganze Trail-Route und auch die Änderungen, welche Cheryl aufgrund der Schneemassen in der Sierra Nevada vornehmen muss, sind verständlich beschrieben. Weil immer ein Tag nach dem anderen geschildert wird und die regelmässigen Rückblenden zu ihren jeweiligen Gedanken auf dem Trail passen, verliert man den roten Faden nicht und wird immer bestens unterhalten.
Ich habe mitgefiebert und mitgelitten und nur die Tatsache, dass Cheryl überlebt hat (sonst gäbe es dieses wunderbare Buch ja nicht), hat mich zuversichtlich bleiben lassen. Die Gafahren auf dem Trail sind nämlich nicht zu unterschätzen, viel Glück, hilfsbereite Menschen und ein erträgliches Wetter oder passende Alternativen sind die Faktoren, von denen eine erfolgreiche Absolvierung dieser langen Wanderung abhängen.

Fazit:
Cheryl Strayed ist ein ehrlicher, mitreissender und sehr unterhaltsamer Bericht gelungen. Ihre Schmerzen an den Füssen, die Hitze und die Kälte konnte ich förmlich spüren und über jede ihrer Begegnungen und Erkenntnissen habe ich mich gefreut, als hätte ich sie selber gemacht. Dieses Buch empfehle ich wärmstens weiter und werde es wohl in einiger Zeit ein zweites Mal lesen.