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Veröffentlicht am 06.02.2020

Eine starke Frau in Zeiten des Umschwungs

Die Galerie am Potsdamer Platz
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Berlin 1930: Auf der Suche nach ihrer Großmutter begibt sich die junge Kunststudentin Alice Waldmann aus Wien nach Berlin. Doch die erste Begegnung mit ihrer Oma Helena verläuft leider gar nicht wie erhofft. ...

Berlin 1930: Auf der Suche nach ihrer Großmutter begibt sich die junge Kunststudentin Alice Waldmann aus Wien nach Berlin. Doch die erste Begegnung mit ihrer Oma Helena verläuft leider gar nicht wie erhofft. Helena wirft sie nach kürzester Zeit wieder hinaus und Alice beginnt an ihren Plänen zu zweifeln. Aber dann bringt ihr Rosa ihre Tasche zurück, die sie in der Eile in der Villa ihrer Großmutter vergessen hat und es stellt sich heraus, dass Rosa ihre Tante ist und diese durchaus entzückt über ihre Bekanntschaft ist. Nach einigem Hin und Her stimmt Alice den Plänen Rosas zu und zieht zu ihr in deren Wohnung, in der sie mit ihrem Mann Ludwig lebt. Ludwig ist der Bruder ihrer vor kurzem verstorbenen Mutter und zusammen mit ihrem anderen Onkel Johann wird sie herzlichst in der Familie aufgenommen. Nur Helena ist nach wie vor gegen Alice. Aber Alice wäre nicht Alice, wenn sie sofort aufgeben würde, weshalb sie weiter in Berlin bleibt und mit dem Fotografieren beginnt. Zudem verbringt sie viel Zeit mit John Stevens, einem Deutsch-Iren, der sich unter anderem um die Hunde Johanns kümmert, aber auch andere Arbeiten für Johann erledigt. Mit der Zeit stellt sich immer klarer heraus, dass die Kunst der gemeinsame Nenner in der Familie Waldmann ist und auch Alice kann sich dank ihres Studiums einbringen.

Alexandra Cedrino hat hier einen wunderbaren Debütroman geschaffen, der gleichzeitig Auftakt einer vielversprechenden Trilogie ist. Ihr Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen. Sie bindet alle politischen Begebenheiten der 30er Jahre in Berlin sehr gut in die Handlung ein. Auch die Kunst der damaligen Zeit steht im Mittelpunkt.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich bin schon sehr auf den zweiten Band der Trilogie gespannt. Das Cover hat mich sofort angesprochen, da es schlicht und trotzdem auffällig gestaltet ist. Da ich mich bisher noch nicht so häufig mit der Kunstszene der 30er Jahre beschäftigt habe, habe ich hier viel Neues erfahren.

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Veröffentlicht am 30.01.2020

Ganz tief ins Herz...

Nur wer loslässt, hat das Herz frei
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Regina, genannt Gina, führt den Food Truck, den ihr Mann Drew ihr geschenkt hat. Seit er vor zwei Jahren verstorben ist, ist nichts mehr so, wie es sein soll. Sie hat das Gefühl, ihre Tochter May entgleitet ...

Regina, genannt Gina, führt den Food Truck, den ihr Mann Drew ihr geschenkt hat. Seit er vor zwei Jahren verstorben ist, ist nichts mehr so, wie es sein soll. Sie hat das Gefühl, ihre Tochter May entgleitet ihr und sie hangelt sich mithilfe von To-Do-Listen durch den Alltag. Als dann auch noch ihre Mutter einen Schlaganfall erleidet und danach nicht mehr sprechen kann, ist sie am Ende. Denn bei der Suche nach wichtigen Unterlagen für das Krankenhaus stößt sie auf Papiere und Fotos, die nicht mit der ihr bekannten Familiengeschichte zusammenpassen. Gemeinsam mit ihrer Schwester Victoria, die extra anreist und ihrer ehemaligen Nanny Roza, die gleichzeitig die beste Freundin ihrer Mutter ist, beginnen sie, ihre Lebensgeschichte neu aufzurollen und erfahren ein großes Geheimnis ihrer Mutter.

Amy E. Reichert ist hier ein wundervoller Roman gelungen. Er ist voller Emotionen, die den Leser immer tiefer mit in die Handlung nehmen. Alles ist sehr realistisch und zeigt das Leben einer Frau, die immer nur das Beste wollte, aber sich damit selbst viel versagt hat. In diesem Buch wird viel aufgearbeitet und offen angesprochen.

Das Buch hat mich mehr als nur einmal zu Tränen gerührt. Ich war komplett in der Handlung gefangen und habe jeden einzelnen Moment mit den Protagonisten miterlebt.

Das Buch ist rundum gelungen und hat sich eine perfekte Bewertung wirklich verdient!

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Veröffentlicht am 21.01.2020

Drei Frauen, die in Berlin versuchen ihren Weg zu finden...

Die Frauen vom Alexanderplatz
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Berlin im Winter 1918/19:

Vera ist eine junge Frau, die mit ihrer Mutter in der eigenen Wohnung in der Palisadenwohnung lebt. Leider ist ihre Mutter krank und Vera muss seit Vaters Tod für ihr tägliches ...

Berlin im Winter 1918/19:

Vera ist eine junge Frau, die mit ihrer Mutter in der eigenen Wohnung in der Palisadenwohnung lebt. Leider ist ihre Mutter krank und Vera muss seit Vaters Tod für ihr tägliches Brot aufkommen. Auch als ihr Bruder Georg endlich wieder aus dem Krieg heimkehrt, wendet sich nicht alles, wie erhofft zum Besten. Doch Vera sieht einen Lichtblick in ihrer Bekanntschaft mit Benno Funke.

Hanna ist Hilfsschwester und hat die letzen vier Jahre an der Front gearbeitet. Dort hat sie sich für das Wohl ihrer Patienten eingesetzt und immer hart gearbeitet. Zudem hat sie ihre große Liebe Coralie gefunden, doch ihre Liebe lässt sich in der Heimat nicht mehr so problemlos ausleben wie während ihrer gemeinsamen Tätigkeit. So beginnt eine schwierige Zeit für die beiden jungen Frauen.

Fritzi begibt sich nach Berlin um ihren Freund Benno Funke zu finden. Dieser war einst ihre große Liebe und ist auch der Vater ihrer Tochter Christel, wovon er allerdings erst persönlich von ihr erfahren soll. Nachdem Benno nicht mehr in Kiel auf seiner Werft ist, sondern nach Berlin gegangen ist, will sie ihn dort finden. Denn sie wünscht sich nichts mehr, wie endlich eine normale Familie zu haben, die nicht mehr vom ganzen Dorf verachtet wird.

Elke Schneefuss hat hier einen wunderbaren Roman geschrieben, der sehr viel geschichtliches Wissen beinhaltet. Ihr Schreibstil ist einfach und lässt sich sehr schnell und flüssig lesen. Auch die Einteilung in Kapitel und Abschnitte ist sehr gelungen, denn keiner der Abschnitte war zu lang oder hat sich zu sehr in die Länge gezogen.

Das Buch hat mich von Anfang an angesprochen. Nicht nur das Cover ist sehr ansprechend und schön gestaltet, sondern auch der Klappentext hat nicht zu viel versprochen.

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Veröffentlicht am 31.12.2019

Eine Suche nach dem Unbekannten, das schon immer fehlte...

Geteilt durch zwei
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2017: Nadja ist 41 Jahre alt. Dass sie adoptiert wurde, weiß sie schon lange und ihre Adoptiveltern haben auch nie ein Geheimnis daraus gemacht. Bislang hatte Nadja auch nie das Gefühl, dass sie etwas ...

2017: Nadja ist 41 Jahre alt. Dass sie adoptiert wurde, weiß sie schon lange und ihre Adoptiveltern haben auch nie ein Geheimnis daraus gemacht. Bislang hatte Nadja auch nie das Gefühl, dass sie etwas vermisst. Doch als sie im Radio eine Frau sprechen hört, die exakt die gleiche Stimme wie ihre Tochter Lena hat und somit auch ihre Stimme, ruft sie kurzentschlossen im Radiosender an und lässt sich den Namen und die Anschrift dieser Dame sagen. Seit sie auch noch das Gesicht dieser Fremden im Internet gesehen hat, ist sie sich sicher, diese Frau namens Pia ist ihre Zwillingsschwester. Doch bisher wusste sie noch nichts von einer Zwillingsschwester und auch sonst eher wenig über die Umstände ihrer Adoption. Sie beginnt nachzuforschen und stößt immer wieder auf Ungereimtheiten, so fragt sie immer mehr nach und bleibt hartnäckig.

Barbara Kunrath hat hier einen Roman über ein schwieriges Thema geschrieben, das sehr emotional ist. Ihr Schreibstil passt sehr gut zur Handlung und die Gefühle der Protagonisten sind immer realistisch, nie überzogen oder nicht nachvollziehbar. Durch mehrere Sichtwechsel erfährt man nicht nur Nadjas Sicht der Dinge, sondern auch die von anderen Personen. Allerdings entsteht keine Verwirrung durch die Wechsel, da sie immer klar gekennzeichnet sind und auch die Kapitel immer mit Personenname und Datum überschrieben sind.

Das Buch hat mich sehr bewegt und viele Emotionen in mir ausgelöst. Ich habe immer mit den Personen mitgefiebert, und jede ihrer Emotionen mitgefühlt.

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Veröffentlicht am 31.12.2019

Käthe bekommt ein neues zu Hause

Käthe, Band 1: Der Gorilla-Garten
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Käthe ist ein kleines Mädchen, das bisher mit seinen Eltern auf dem Apfelhof ihrer Oma gewohnt hat. Leider müssen ihrer Eltern berufsbedingt in die Großstadt ziehen und Käthe ist auf einmal in einer großen ...

Käthe ist ein kleines Mädchen, das bisher mit seinen Eltern auf dem Apfelhof ihrer Oma gewohnt hat. Leider müssen ihrer Eltern berufsbedingt in die Großstadt ziehen und Käthe ist auf einmal in einer großen fremden Stadt und muss alles erkunden und entdecken. Nachdem sie zunächst Angst hat vor den vielen neuen Dingen, die wohl auf sie zukommen, ist sie dann ziemlich erfreut, als sie ihr neues Haus entdeckt. Es ist nämlich das Haus, für das sie während der Familienabstimmung gestimmt hat: Ein kleines Backsteinhäuschen in einem Hinterhof und es hat sogar einen kleinen Garten. Als dann abends die neue Nachbarin mit ihrer Tochter Amira zur Begrüßung Hummus und Brot vorbeibringen, fühlt sie sich schon gar nicht mehr so fremd. Und auch einen neuen Käthe-Lieblingsort findet sie bald, denn ihr Klassenkamerad und neuer Freund Theo hilft ihr bie der Suche.

Den beiden Frauen Simone Veenstra, der Autorin und Máriam Ben-Arab, der Illustratorin ist hier eine wunderschöne Geschichte gelungen, die Kindern die Angst vor einem Umzug nehmen und gleichzeitig die Liebe zum Gärtnern wecken kann. Der Geschichte ist nicht allzu komplex und in verständlicher kindlicher Sprache verfasst. Allerdings ist sie nicht übertrieben kindlich, sodass auch Erwachsene Spaß am Vorlesen haben. Die Zeichnungen unterstreichen die Handlung perfekt. Es ist weder zu viele noch zu wenige Bilder.

Das Buch hat mir und meinen Kindern sehr gut gefallen. Es eignet sich sehr gut zum Vorlesen und ich musste immer wieder über die lustigen Wort-Neuschöpfungen schmunzeln. Die Altersangabe von fünf Jahren ist perfekt, denn meinen Tochter mit drei Jahren hat sich immer etwas mehr Bilder gewünscht, aber mein älterer Sohn fand es perfekt so, wie es ist.

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