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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.05.2020

Spannender Auftakt einer neuen Reihe

Belladonna
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Sara Linton ist Kinderärztin und Gerichtsmedizinerin und findet bei einem eigentlich gemütlichen Abend im Diner eine übel zugerichtete Frau, die geradezu hingerichtet wurde. Ihr Puls ist noch ganz schwach, ...

Sara Linton ist Kinderärztin und Gerichtsmedizinerin und findet bei einem eigentlich gemütlichen Abend im Diner eine übel zugerichtete Frau, die geradezu hingerichtet wurde. Ihr Puls ist noch ganz schwach, trotzdem ist es für Wiederbelebungsmaßnahmen zu spät. Sara und ihrém Ex, Chief Jeff Tolliver, der die Ermittlungen leitet, ist klar, dass wahrscheinlich weitere Frauen ermordet werden können.

Mir gefällt der Erzählstil gut. Während zu Beginn recht viel zu Saras Alltag und ihrem Privatleben erzählt wird, findet sie recht schnell die ermordete Collegeprofessorin, deren brutale Verstümmelungen detailliert beschrieben werden. Für zart besaitete LeserInnen ist "Belladonna" daher vielleicht nichts, weil alles, was mit der Tötung und dem Verfahren mit den Opfern zusammenhängt, brutal und explizit geschildert wird.

Lange Zeit habe ich einen Täter vermutet, dessen Motiv mir jedoch fehlte. Sara und Jeff fehlt das auch. Während wir wissen, dass der Mord irgendetwas mit Saras Vergangenheit zu tun haben muss, tappen die Ermittler lange im Dunkeln. Trotzdem besteht ein Spannungsbogen, der in einem turbulenten Finale gipfelt.

Streckenweise waren mir die Schilderungen der Privatleben von Sara, dem Mordopfer und dessen Schwester zu ausführlich, kamen mir irrelevant oder als Füllmaterial vor. Da zwischen Jeff und Sara noch einiges spürbar unausgesprochen steht, und die beiden in den nächsten Teilen der Reihe sicherlich wieder zusammen arbeiten werden, ist dieser Seitenstrang wahrscheinlich nicht ganz unerheblich.

Nina Petri hat recht unaufgeregt und kühl gesprochen, ohne große Emotion, was rückblickend sehr gut zu "Belladonna" gepasst hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Sprecherin
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Cover
Veröffentlicht am 04.05.2020

Gelungener Reihenauftakt

Die Farben der Schönheit – Sophias Hoffnung (Sophia 1)
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Sophia wird während ihres Chemiestudiums von ihrem Dozenten schwanger, der sich ihretwegen von seiner Frau trennen lassen wollte. Als er von der Schwangerschaft erfährt, teilt er Sophia mit, dass er seiner ...

Sophia wird während ihres Chemiestudiums von ihrem Dozenten schwanger, der sich ihretwegen von seiner Frau trennen lassen wollte. Als er von der Schwangerschaft erfährt, teilt er Sophia mit, dass er seiner Ehe eine Chance geben möchte und sie das Kind wegmachen lassen soll. Sophias Vater ist derselben Meinung und setzt sie daher vor die Tür, als sie sich weigert zum Engelmacher zu gehen. Sie kommt bei ihrer Freundin Henny unter, die sie kurz darauf mit nach Paris nimmt. Dort hängt Sophia ihrem Traum nach, eigene Kosmetik herzustellen, experimentiert und stellt ihre Produke bei Helena Rubinstein vor, die sie mit nach New York nehmen will. Voller Hoffnung auf eine neues, tolles Leben geht Sophia mit.


"Sophias Hoffnung" ist der erste Roman, den ich von Coina Bomann gelesen habe. Ihr Schreibstil gefällt mir sehr gut. Sie erzählt ruhig, in langsamem Tempo und dennoch klar und flüssig.

Das Buch wird aus Sophias Perspektive in der Ich-Form erzählt, was mit dem ausführlichen Schreibstil gut zusammenpasst. So haben die Leser_innen direkten Zugang zu ihren Gefühlen und Gedanken und lernen Sophia sehr gut kennen.

Corina Bomann gelingen die Persönlichkeitsentwicklungen jeder Figur ausgezeichnet, auch wenn nicht jede Figur immer Sympathiepunkte sammeln konnte. Auch die Nebencharaktere sind gut gelungen und haben sich klar abzeichnen können.

Was mir gefehlt hat war der historische Zugang. Aufgrund mancher Denkweisen, was beispielsweise uneheliche Kinder, die Rolle der Frau etc. angeht, hat ein gewisses Zeitgefühl geherrscht, dennoch konnte ich anhand der Romanhandlung und der vermittelten Inhalte nicht direkt nachfühlen, dass das Buch in den 20er Jahren spielt.

Das Ende nimmt eine überraschende Wendung und lässt gespannt auf den zweiten Teil warten.

Veröffentlicht am 20.03.2020

Fesselnder Schreibstil

Diabolic – Fatales Vergehen
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Die drei Teenager Shiloh, Kat und Ruth schleichen sich nachts aus dem Haus zum Nacktbaden. Dabei werden sie von einem vermummten Mann überrascht, der Ruth vergewaltigt. Diese bittet die Mädchen Stillschweigen ...

Die drei Teenager Shiloh, Kat und Ruth schleichen sich nachts aus dem Haus zum Nacktbaden. Dabei werden sie von einem vermummten Mann überrascht, der Ruth vergewaltigt. Diese bittet die Mädchen Stillschweigen zu bewahren. Als 15 Jahre später alle drei wieder in Prairie Creek leben, erfahren sie, dass in der Zwischenzeit einie junge Mädchen verschwunden sind. Ruth vermutet, dass vielleicht ein Zusammenhang zu ihrer Vergewaltigung besteht, und wendet sich an die Polizei. Kurz darauf haben die Frauen ein Foto im Briefkasten, das sie damals nackt am See zeigt.


Gerade die ersten Passagen, die die Geschehnisse am See beschreiben, sind sehr gut gelungen und haben mich sofort in den Bann der Geschichte gesogen. Darauf folgen drei Abschnitte, die jeweils Shiloh, Kat und Ruth gewidmet sind, und von ihren jeweiligen Lebensgeschichten erzählen. Obwohl ich spannend fand, welchen Weg die drei gehen, kam mir hier die Spannung und die Thematik des Thrillers zu kurz. Die Liebesgeschichten und erotischen Szenen nahmen überhand.
Was die drei Autorinnen jedoch perfekt geschafft haben, ist die Angst und die Ungewissheit zu übermitteln, die die Frauen begleitet. Bei jeder Begegnung in Prairie Creek mit Männern fragen sie sich, ob es sich um Ruths Peiniger handelt.
Generell ist der Schreibstil sehr flüssig, fesselt die Leserinnen und war für mich Grund genug das Buch innerhalb weniger Tage durchzulesen.
Nach dem eher abgeflachten Mittelteil folgt ein spannendes letztes Drittel, das auch ganz am Ende den Täter entlarvt. Ich habe ihn zwar schon relativ früh als solchen vermutet, jedoch ließen die Autorinnen bis zum Schluss offen, ob es sich tatsächlich um ihn handelt, bzw. gab es kaum Hinweise für die Leser
innen, wer der Täter ist.
Einzig die Rache der "Bestie", die auf dem Klappentext angekündigt wurde, hat in der Intensität nicht stattgefunden, was die inhaltlichen Erwartungen in diesem Punkt nicht erfüllt hat.

Ein Thriller voller Angst und Ungwissheit, der mit fesselndem, flüssigen Schreibstil begeistert.

Veröffentlicht am 11.02.2020

Fesselnder zweiter Teil

Scheintod
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"Scheintod" ist der zweite Teil der Widerstandstrilogie von Louise Boije af Gennäs. Der erste Teil "Blutblume" sollte auf jeden Fall vorher gelesen werden, damit Personen und Zusammenhänge eingeordnet ...

"Scheintod" ist der zweite Teil der Widerstandstrilogie von Louise Boije af Gennäs. Der erste Teil "Blutblume" sollte auf jeden Fall vorher gelesen werden, damit Personen und Zusammenhänge eingeordnet werden können. Ohne dieses Vorwissen kann man hier sicher nur sehr schlecht folgen.


Sara hat harte Monate hinter sich, nachdem ihr ein Widersacher ordentlich zugesetzt hat. Sie nimmt einen neuen Spitzen-Job an, zieht um, findet neue Freunde in ihren Kolleginnen und hofft, endlich wieder zur Ruhe kommen zu können. Doch es dauert nicht lange, bis die neuen verwirrenden, mysteriösen und teilweise sehr bedrohlichen Situationen und Begegnungen in ihrem Alltag wieder sehr präsent sind. Stets muss sie sich die Frage stellen, wie sie ihre Familie schützen kann und wem sie überhaupt trauen kann.


Es werden zwar einige Fragen geklärt, die der erste Band offen gelassen hat, doch kommen mindestens genau so viele neue ungelöste Fragen hinzu. Das lässt hoffen, dass der dritte Teil alles auflöst.


Obwohl einige Entwicklungen durch die Vorgehensweise von Louise Boije af Gennäs in "Blutblume" vorhersehbar sind, besticht sie durch einen sehr flüssigen und fesselnden Schreibstil. Einziger Kritikpunkt ist die Entwicklung von Saras Charakterzügen/ihrer Verhaltensweise gegenüber den Freunden, die mir unwirklich vorkommt. Einerseits war sie beim Militär, ist sehr stark und zielstrebig. Andererseits bekommt sie die einfachsten Denkschritte nicht allein auf die Reihe und ist permanent auf zwischenmenschlicher Ebene verunsichert, was auf die Dauer durch die sich wiederholenden Dialoge etwas nervt.

Davon abgesehen handelt es sich um einen packenden, guten zweiten Teil!

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.01.2020

Nette Weihnachtsgeschichte

Die Weihnachtsgeschwister
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Die drei Geschwister Tamara, Elisabeth und Ingmar trudeln samt Partnern und Kindern im Haus ihrer Eltern ein, um gemeinsam Weihnachten zu feiern. Für alle besteht kurz die Hoffnung, dass es dieses ...

Die drei Geschwister Tamara, Elisabeth und Ingmar trudeln samt Partnern und Kindern im Haus ihrer Eltern ein, um gemeinsam Weihnachten zu feiern. Für alle besteht kurz die Hoffnung, dass es dieses Jahr besinnlich wird, doch sobald alle am Tisch sitzen, fangen die Streitigkeiten und Zickereien an. Die Eltern beschließen daraufhin eine Erziehungsmaßnahme für Heiligabend.

Die ersten zwei Drittel des Romans fand ich sehr gelungen. Die einzelnen Figuren werden durch wechselnde Erzählperspektiven deutlich gezeichnet, ihre Gedanken, Gefühle und Emotionen werden für die Lerser_innen nachvollziehbar dargestellt. So sind auf der einen Seite bissige Kommentare, Tränen und fiese Äußerungen und auf der anderen Seite die Erklärungen, woher der Neid und die Missgunst kommen.
Im letzten Drittel ließ meine Begeisterung nach, weil sich die bisher sehr originelle Erzählung, die nicht klassisch romantisierend-weihnachtlich ist, nach, weil Alexa Hennig von Lange genau in diesen Modus wechselt. Dennoch steht so dem schnellen und wohligen Happy End nichts im Wege.

Eine nette Weihnachtsgeschichte für zwischendurch, die auf jeden Fall im ersten Teil mit Humor auffährt!

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