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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.01.2020

solide und unterhaltsam

Knochengrab (Ein Sayer-Altair-Thriller 2)
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Knochengrab ist der zweite Band einer Reihe über die FBI-Agentin Sayer Altair. Das Buch erfüllt erst mal alle Kriterien, die es für einen guten Thriller braucht.
Eine spröde Heldin mit sehr viel Dramatik ...

Knochengrab ist der zweite Band einer Reihe über die FBI-Agentin Sayer Altair. Das Buch erfüllt erst mal alle Kriterien, die es für einen guten Thriller braucht.
Eine spröde Heldin mit sehr viel Dramatik in der Vergangenheit. Sehr taff und klug und mit einer unkonventionellen Art der Ermittlungsarbeit.

Ein paar interessante Kollegen, allen voran der neu ins Team gekommene Agent Cho mit seinem Hund, und einer Chefin, die so manches Mal fast an Sayer verzweifelt aber ihr im Hintergrund dann doch den Rücken frei hält.

Dazu ein Plot, der die ein oder andere Überraschung parat hat und zielstrebig zum Showdown fortschreitet. Er ist logisch aufgebaut und bis zum Schluss bleibt der Spannungspegel meist sehr hoch.

Für mich ein solider, spannender und erfrischend locker geschriebener Thriller mit vielen Krimielementen und einer Hauptdarstellerin, der man gerne über die Schulter schaut. Ich hoffe, die Reihe wird fortgesetzt.

Veröffentlicht am 27.12.2019

aus alt mach neu

Vicious - Das Böse in uns
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1 Stern gibt es für die wunderbare Covergestaltung. Das Buch ist ein Hingucker und es passt wunderbar zur düsteren Story. Wenn man möchte, kann man sich einen der Hauptcharaktere anhand des Covers vorstellen.

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1 Stern gibt es für die wunderbare Covergestaltung. Das Buch ist ein Hingucker und es passt wunderbar zur düsteren Story. Wenn man möchte, kann man sich einen der Hauptcharaktere anhand des Covers vorstellen.

1 Stern für den Plot, der Altes mit Neuem verbindet. Das Heldengenre wird seit einigen Jahren ja immer wieder mal von Antihelden heimgesucht. Dass diese hier durch eine Art Nahtod-Erführung zu ihren Kräften kommen und das diese deshalb nicht nur rein und positiv sind, sondern durchaus auch eine negative Komponente haben, hat mir gut gefallen.

1 Stern für den Erzählstil, der kraftvoll rüberkommt und durch den Kniff diverser Zeitsprünge einige Facetten bekommt ohne dass er zu kompliziert oder unübersichtlich würde.

1 Stern für die Grundspannung, die das Buch zu großen Teilen bis zum Finale halten kann.

Abzug eines Stern dafür, dass der Charakterzeichnung wenig Zeit gewidmet wurde und dieser deshalb dünn bis unlogisch rüberkommt. Und es gibt leider kaum erwähnenswerte Nebendarsteller, wodurch die Handlung etwas eindimensional und flach rüberkommt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.12.2019

emotional und interessant

Der Kinderzug
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Die Kinderlandverschickung in den Jahren des Zweiten Weltkrieges waren mir zwar bekannt aber der wirkliche Ablauf und vor allem die Probleme, die zum Ende des Krieges hin auftauchten, waren mir so nicht ...

Die Kinderlandverschickung in den Jahren des Zweiten Weltkrieges waren mir zwar bekannt aber der wirkliche Ablauf und vor allem die Probleme, die zum Ende des Krieges hin auftauchten, waren mir so nicht bewusst. Am Beispiel einer Mädchenklasse und ihrer Lehrer, die aus der Großstadt ins ländliche Usedom verschickt werden, wird eine lange Odyssee erzählt. Der heranrückende Feind und die Luftangriffe auf die Städte und Dörfer, treiben die Kinder von Ort zu Ort. Statt einigen Wochen verbringen sie Monat um Monat fern von Eltern und Familie, müssen immer wieder durch lapidare Briefe erfahren, dass ihre Liebsten bei Fliegerangriffen verletzt oder getötet wurden. Dazu kommt die immer schlechter werdende Versorgung mit Nahrung und Kleidung und die Angst, selbst den Bomben zum Opfer zu fallen.

Die Lehrerin Barbara begleitet die Kinder durch all diese Widrigkeiten, bangt selbst um ihren Liebsten an der Front und wird von der wachsenden Verantwortung für ihre Schülerinnen niedergedrückt.


Das Buch wirft aber auch einen Blick auf die Jungen und Teenager, die kontinuierlich auf ihre Rolle als fügige Soldaten vorbereitet werden und am Ende des Krieges blutjung und naiv an die Front geschickt und verheizt wurden.


Wie die Jugend diese letzten Kriegsmonate erlebte und wie eine junge Lehrerin über sich hinauswächst, um ihre Schützlinge wohlbehalten zurück zu bringen, davon handelt „Der Kinderzug“. Die einfache klare Sprache der Autorin hat mich gefesselt. Die Art, wie sie unspektakulär aber detailverliebt schildert, passt gut zu den Ereignissen. Das Buch ist nicht reißerisch, lässt Raum für die kleinen und größeren Sorgen der Kinder und Jugendlichen. Aus verschiedenen Blickwinkeln wird diese Zeit und die Geschehnisse betrachtet und auch sondiert, wie der Nazionalsozialismus den Alltag durchdrang und zur Normalität gehörte. Und am Ende wird es dann doch noch sehr spannend und dramatisch.

Veröffentlicht am 19.11.2019

unterhaltsame Dystophie

Wasteland
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Die Welt in „Wasteland“ ist eine dystopische. Diverse Kriege haben das Land verwüstet, vergiftet und verseucht. Die Menschen haben sich in kleinen Gruppen in die wenigen Landstriche zurückgezogen, die ...

Die Welt in „Wasteland“ ist eine dystopische. Diverse Kriege haben das Land verwüstet, vergiftet und verseucht. Die Menschen haben sich in kleinen Gruppen in die wenigen Landstriche zurückgezogen, die noch bewohnbar sind. Teilweise leben sie dort in rivalisierenden Gangs, die von durchziehenden Menschen Wegezoll verlangen oder sie auch schon mal um ihr Hab und Gut erleichtern. Es gibt aber auch Orte wie den „Handgebundenen Markt“ in dem sich die Menschen zu einer antiautoritären, leicht anarchischen Gemeinschaft zusammengefunden haben, die das Individuum und die Freiheit des Einzelnen schützen sollen und die Fremden gegenüber argwöhnisch und mit strengen Regeln reagieren, um sich zu schützen.

Die zwanzigjährige Laylay und ihr Vater ziehen mit einem Motorrad durchs Land. Der Vater möchte seine Tochter vor allen Unbillen beschützen und nur wenn er Medikamente benötigt, wagt er sich mit ihr in die Nähe anderer Menschen. Als die beiden diesmal in den „Handgebundenen Markt“ kommen, ist alles etwas anders. Laylay verliebt sich in den jungen Zeeto. Dieser wiederum hat im Ödland ein Baby gefunden und nimmt es mit. Dabei infiziert er sich mit einer tödlichen Seuche, die seltsamer Weise dem Baby nichts anhaben konnte. Es wird schnell klar, dass mit dem Kind etwas nicht stimmt. Es entwickelt sich schneller, als es normal wäre und die Frage stellt sich, wo sind die Eltern und warum ist es immun gegen die Krankheit. Laylay möchte diese Rätsel mit Zeeto gerne lösen aber ihr Vater hat etwas dagegen, denn ihm geht es nur darum, seine Tochter in Sicherheit zu bringen. Ob sie will oder nicht.


Es war mein erstes Buch von Judith und Christian Vogt. Vor allem der ungezwungene, rotzig-freche Tonfall, in dem erzählt wird, hat mir gut gefallen. Die Geschichte ist all-age-tauglich und hat ein hohes Tempo. Die Charaktere sind facettenreich und handeln nicht immer so, wie man es erwartet hatte. Der Plot hält einiges für den Leser bereit. Neben humorigen Zukunftsentwicklungen (Das Heilige Internet) und einer zarten Liebesgeschichte gibt es noch einiges mehr zu entdecken.


Fazit: eine unterhaltsame Dystophie die mir so gut gefallen hat, dass ich mir sofort zwei weitere Bücher des Autorenduos zugelegt habe.

Veröffentlicht am 30.10.2019

solide und vielversprechend

Sandtaucher
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Danvar, das Atlantis dieser Geschichte, ist es, was die Sandtaucher und alle, die sie beauftragen, suchen. Auf lebensgefährlichen Tauchgängen hinunter in die tiefsten Sanddünen sucht auch Palmer nach dieser ...

Danvar, das Atlantis dieser Geschichte, ist es, was die Sandtaucher und alle, die sie beauftragen, suchen. Auf lebensgefährlichen Tauchgängen hinunter in die tiefsten Sanddünen sucht auch Palmer nach dieser sagenumwobenen Stadt und deren Schätzen.

Howey entführt uns auch diesmal in den Untergrund. Nur ist er diesmal nicht von Menschen solide in Form eines Silos gebaut, sondern durch Katastrophen und Kriege entstanden. Eine karge, sandige Welt, die die vergangenen Reiche unter Tonnen von Stein und Sand begraben hat.

Es handelt sich um eine Dystophie und um eine Familiengeschichte gleichermaßen. Eine interessante Kombination und mit den typischen Mechanismen eines ersten Bandes obendrauf. Man wird in die neue Welt hineingeschubst, muss sich einiges zusammenreimen, manches ist rätselhaft oder noch nicht gänzlich erklärt. Die Charaktere erhalten Raum und Tiefe, die Handlung entwickelt sich relativ langsam.

Mir hat dieses ungewöhnliche Setting sehr gefallen. Solide und vielversprechend.