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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.03.2020

Vier Sterne

Das neunte Haus
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Es gab so einige gute Gründe, um zu Leigh Bardugos neuem Buch „Das neunte Haus“ zu greifen.

- Da wäre mal die Tatsache, dass ich die anderen Bücher von ihr einfach Klasse fand. Ich mag es, wie sie ihre ...

Es gab so einige gute Gründe, um zu Leigh Bardugos neuem Buch „Das neunte Haus“ zu greifen.

- Da wäre mal die Tatsache, dass ich die anderen Bücher von ihr einfach Klasse fand. Ich mag es, wie sie ihre Geschichten aufbaut und wie sie erzählt. So ganz zufrieden gestellt wurde ich hier allerdings nicht, denn am Anfang hätte es für mich etwas längere Ausführungen und Erklärungen bedurft und gerne auch nicht so viele Zeitsprünge, die ständig das Tempo herausgenommen haben. Im letzten Drittel stieg der Spannungsbogen dann allerdings rapide an und da ich dann auch so einigermaßen in der Story drin war, konnte ich mich auch richtig auf das Ganze einlassen.
- Ich schätze, dass Bardugo starke Heldinnen erschafft und jede Menge gute und wichtige Nebendarsteller. Hier gibt es mit Alex Stern tatsächlich eine Hauptdarstellerin, die sehr eigenwillig und sperrig ist. Etwas was ich in Büchern liebe. Deshalb für Alex die volle Punktzahl. Sie braucht keine starken Männer an ihrer Seite, lässt sich nicht beirren von Rückschlägen und wächst an ihren Fehlern und Erfahrungen. Dafür fehlten mir die richtig guten Sidekicks ein wenig. Hier gab es viel Personal aber wenig, was mich wirklich überzeugte.
- Die Autorin schafft meist eine richtig neue Fantasywelt, die man als Leser entdecken darf. Im „neunten Haus“ ist wirklich einiges neu und ungewohnt und die vielen Rätsel und Geheimnisse, die ungeahnten Verstrickungen und Hintergründe nehmen viel Raum in der Story ein, sind interessant, wenn auch oft ziemlich verwirrend und wie oben schon erwähnt für meinen Geschmack zu wenig erklärt.

Fazit: Ein Fantasy-Roman, der von seiner Heldin lebt und etwas Aufmerksamkeit und Geduld braucht, bis er sein Potential ausschöpft. Es ist allerdings anders, als ihre Vorgänger-Bücher und kann diesen nicht ganz das Wasser reichen.

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Veröffentlicht am 20.02.2020

schöner Serienauftakt

Game of Gold
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Lou ist eine Hexe und niemand darf es wissen, denn Hexen leben, wie in allen Zeiten und Welten, sehr gefährlich. Ihre Mächte machen den Menschen Angst und deshalb sind Hexenjäger unterwegs sie zu entlarven, ...

Lou ist eine Hexe und niemand darf es wissen, denn Hexen leben, wie in allen Zeiten und Welten, sehr gefährlich. Ihre Mächte machen den Menschen Angst und deshalb sind Hexenjäger unterwegs sie zu entlarven, zu fangen und den Richtern zu übergeben. Bei ihrem Versuch, ihre Berufung zu verbergen wird Lou dummerweise mit Reid zwangsverheiratet. Und der ist, was für ein Pech, ausgerechnet Hexenjäger seines Faches und ein guter und gläubiger noch dazu. Eine vertrackte Lage, die nicht einfacher dadurch wird, dass Lou sich zu ihrem Ehemann hingezogen fühlt.

Game of Gold ist ein Jugendroman und die Sprache ist diesem Genre angemessen. Zu viel sollte man vom Worldbuilding nicht erwarten. Im Fokus steht vor allem die Beziehung zwischen den beiden Hauptdarstellern. Dabei wird abwechselnd aus den unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Das soll aber nicht heißen, dass das Setting nicht durchaus angenehm und interessant anmutet. Ich bin der Hexe und ihrem Jäger gerne gefolgt und musste über ihr Beziehungs-Hin-und-Her mehr als einmal schmunzeln. Vor allem, da sie hier die direktere und lautere ist und kein Blatt vor den Mund nimmt, was ihn schon mal überfordert.

Ein schöner Serienauftakt der noch etwas Luft nach oben hat.

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Veröffentlicht am 17.02.2020

Eine gefühlvolle Geschichte

Pandatage
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Das Cover von „Pandatage“ hat mich angesprochen. Nach dem Klappentext hatte ich gewisse Vorstellungen, die auch weitgehend erfüllt wurden.
Es ist eine leise und unspektakulär daherkommende Geschichte. ...

Das Cover von „Pandatage“ hat mich angesprochen. Nach dem Klappentext hatte ich gewisse Vorstellungen, die auch weitgehend erfüllt wurden.
Es ist eine leise und unspektakulär daherkommende Geschichte. Das Leben meint es gerade nicht gut mit Danny Maloony. In einem Jahr zum Witwer werden, den Job und demnächst auch noch die Wohnung verlieren und dann stark genug sein, und für den kleinen Sohn dazu sein, der vom Tod der Mutter schwer getroffen verstummt ist. Das braucht Kraft aber auch Mut und Kreativität. Und davon besitzt Danny genug.
In einem günstig erworbenen Panda-Kostüm versucht er nicht nur Geld zu verdienen, sondern auch seinem Sohn zu helfen, den tragischen Verlust der Mutter zu überwinden. Das ist manchmal rührselig, manchmal traurig, manchmal urkomisch. Die Mischung macht das Buch zu einem schönen Leseerlebnis. Natürlich ist es ein positives Buch, trotz all der Schicksalsschläge. Und die diversen sympathischen Nebencharaktere beleben die Geschichte zusätzlich und ich fühlte mich gut unterhalten.

Veröffentlicht am 05.02.2020

solide

Das Netz der Sterne
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Ich habe schon sehr lange keinen Brandhorst mehr gelesen. Seit seiner großen Reihe SF-Reihe habe ich meist nur noch kurze Blicke in seine Bücher geworfen. Er gehört sicher zu den versiertesten SF-Autoren ...

Ich habe schon sehr lange keinen Brandhorst mehr gelesen. Seit seiner großen Reihe SF-Reihe habe ich meist nur noch kurze Blicke in seine Bücher geworfen. Er gehört sicher zu den versiertesten SF-Autoren im deutschsprachigen Raum aber oft fehlte mir das letzte I-Tüpfelchen oder es war mir zu technisch-kühl.

Das Netz der Sterne konnte mich auf vielen Ebenen überzeugen. Da ist zum einen der Erzählstil, der diesmal sehr leserfreundlich ist. Man muss kein Hardcore-SF-Leser sein, um sich zwischen der visionären Technik und den erfreulich normalen Darstellern bewegen zu können. Die Hauptperson ist die Kartographin Tess, durch deren Augen wir neue Welten entdecken dürfen aber uns auch Gedanken machen müssen, über die Grenzen von Menschlichkeit und gesundem Egoismus, vor allem, wenn er mit Machtgier und unternehmerischen Interessen kollidiert. Ein bisschen ist es ein Roman über die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Eines dieser SF-Bücher, die sich die Frage stellen, wo soll die Reise des Menschen hingehen und was tut das einzelne Individuum, wenn es merkt, dass dem Forscher- und Erobererdrang nicht alles untertan gemacht werden kann.

Ein Pünktchen ziehe ich dafür ab, dass der Plot die ein oder andere Unebenheit hat und nicht immer ganz rund für mich gelaufen ist. Und das Ende hätte gerne etwas länger und überraschender sein dürfen. Solide SF-Kost mit etwas Lust nach oben..

Veröffentlicht am 13.01.2020

schöne Jugend-Fantasy

Shadowscent - Die Blume der Finsternis
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Shadowscent - Die Blume der Finsternis besticht erst mal mit einem sehr schönen Cover, welches zum Zugreifen und reinlesen verleitet. Eigentlich wusste ich es schon bei der Leseprobe, aber ich wollte mir ...

Shadowscent - Die Blume der Finsternis besticht erst mal mit einem sehr schönen Cover, welches zum Zugreifen und reinlesen verleitet. Eigentlich wusste ich es schon bei der Leseprobe, aber ich wollte mir noch ein genaueres Bild machen. Das Buch war für mich kein All-Age-Roman, sondern doch eher Jugend-Fantasy. Daran schuld war die sehr einfach gehaltene Sprache - das liest sich gut ist aber für einen erwachsenen Leser etwas karg. Und dann ist da noch die zu dünne Beschreibung der Welt, der einzelnen Reiche und vor allem die viel zu knappen Ausführungen von Actionszenen.

Die Geschichte lebt von den zwei Hauptdarstellern Ash und Rakel. Deren anfängliche Dysharmonien, ihre Streitgespräche, ihre unterschiedlichen Charaktere aber auch ihre fortschreitende Annäherung bis hin zu einer romantischen Komponente war sehr unterhaltsam zu lesen und gefällt sicher dem jugendlichen Zielpublikum. Aber das Gerüst darum herum hätte noch etwas mehr Tiefe und Umfang haben können. Vielleicht kommt da in Teil zwei noch was.

Schöne Jugendfantasy, nur bedingt für Erwachsene geeignet.