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Veröffentlicht am 24.02.2020

Atemlose Spannung bis zum Ende

Feuerland
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Atemlos, sprachlos und noch immer voller Emotionen bin ich nach diesem Thriller. Der hatte es wirklich in sich.

Aber warum ging es eigentlich? Es gibt mehrere parallele Schauplätze. Gerade am Anfang ...

Atemlos, sprachlos und noch immer voller Emotionen bin ich nach diesem Thriller. Der hatte es wirklich in sich.

Aber warum ging es eigentlich? Es gibt mehrere parallele Schauplätze. Gerade am Anfang musste ich mich sehr konzentrieren, denn ich musste ja erst einmal alle Personen und ihre Geschichte kennenlernen. Und dann natürlich gleich für mich die Frage, wie kann es dem Autor gelingen diese vielen Ereignisse und Personen zu einer Handlung zu vereinen.

Alles beginnt mit einem spektakulären Einbruch in einem teuren Uhrengeschäft in Stockholm. Einige Tage später werden kurz hintereinander zwei Millionäre entführt und nach Zahlung von Lösegeld wieder freigelassen. Kommissarin Vanessa Frank, die eigentlich gerade suspendiert ist, erfährt von diesen beiden Fällen und beginnt zu ermitteln. Ihre anfängliche Vermutung, dass es sich bei den Entführungen um Taten der Legion - einer neuen Gang des organisierten Verbrechens in Stockholms Unterwelt scheint sich nicht zu bewahrheiten.
Parallel dazu spielt die Handlung in einer Klinik in Chile in der Colonia Rhein, wo für Reiche aus aller Welt Organtransplantationen auf Bestellung stattfinden.

Doch wie sollen diese verschiedenen Handlungsstränge zusammenkommen, haben sie überhaupt etwas miteinander zu tun?

Wie ich eingangs schon geschrieben habe, ist dieser Thriller unglaublich. Mit psychologischer Raffinesse gelingt es dem Autor die Spannung von Kapitel zu Kapitel zu steigern. Die Handlung ist fesselnd, dramatisch und entwickelt einen verführerischen Sog. Einen großen Anteil daran haben auch die Protagonisten. Vanessa Frank ist eine ungewöhnliche Kommissarin, die trotz ihrer Suspendierung ihren Beruf als Berufung ansieht. Aber auch Nicolas Paredes ist als Protagonist interessant. Denn obwohl er ein Verbrechen begeht, hat er doch in meinen Augen sehr viel Sympathie und ich hoffte bis zum Schluss, dass es für ihn gut ausgeht.

Von mir gibt es für diesen wirklich unglaublich spannenden und aufregenden Thriller eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 20.02.2020

Beeindruckende Geschichte um eine große Kämpferin

Die Spionin
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Ganz Frankreich sucht 1940 in Frankreich die weiße Maus. Das ist der Deckname für einen Agenten der Resistance, der bereits mit vielen Aktionen gegen die Nazis auf sich aufmerksam gemacht hat.

Was niemand ...

Ganz Frankreich sucht 1940 in Frankreich die weiße Maus. Das ist der Deckname für einen Agenten der Resistance, der bereits mit vielen Aktionen gegen die Nazis auf sich aufmerksam gemacht hat.

Was niemand weiß, hinter der weißen Maus verbirgt sich Nancy Wake - oder aber auch Nancy Fiorre. Durch ihre Heirat mit Henry Fiorre ist aus einer Australierin eine waschechte Französin geworden, die ihre gesamte Energie und auch das Geld ihres Mannes benutzt um Frankreich von den Deutschen zu befreien. Ihre persönliche Situation verschärft sich, als ihr Mann verhaftet wird. Trotz schwerer Folter verrät Henry seine Frau nicht. Erst recht nicht als Major Böhm kapiert hat, dass die weiße Maus wahrscheinlich Nancy Fiorre ist.

Nancy gelingt die Flucht nach England und wird dort zur Geheimagentin ausgebildet. Nach ihrer Rückkehr nach Frankreich gelingt es ihr Kämpfer der Resistance auszubilden. Gemeinsam führen sie den Kampf gegen die Nazis mit dem Ziel die Landung der Alliierten in der Normandie zu unterstützen. Nancys größter Antrieb ist dabei die Sorge um ihren Mann. Für ihn übersteht sie alle Strapazen und hofft ihn lebend wiederzusehen.

Dieses spannende Buch um eine große Kämpferin im zweiten Weltkrieg liest sich ungemein gut. Den Autoren gelingt es die wahre Geschichte der Nancy Wake absolut fesselnd darzustellen. Auch die einzelnen Protagonisten werden mit allen ihren Facetten absolut authentisch dargestellt. Ob es nun die absolut unsympathische Person des Majors Böhm ist, der den Kampf gegen Nancy Wake zu seinem persönlichen Ziel macht und zum Glück immer wieder scheitert. Gerade bei ihm wird die Brutalität der Nazis immer wieder deutlich. Aber auch die französischen Widerstandskämpfer mit denen Nancy zu tun hatte, lösten in mir verschiedene Emotionen aus. Denn einfach war es für Nancy nicht sich in dieser Männerwelt durchzusetzen und die Kämpfer auch noch dazu zu bringen, sie als Anführerin zu akzeptieren.

Ich fand dieses Buch über so eine herausragende Frau wunderbar, habe es in einem Rutsch durchgelesen und empfehle es unbedingt weiter. Von mir gibt es verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 02.02.2020

Gelungene Fortsetzung

Jahre der Veränderung
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Gut gefallen hat mir der große Zeitsprung. Der erste Band endete zum Jahresende 1918. Jetzt sind bereits zehn Jahre vergangen. Die drei jungen Frauen haben ihren Weg als Hebammen gefunden und praktizieren ...

Gut gefallen hat mir der große Zeitsprung. Der erste Band endete zum Jahresende 1918. Jetzt sind bereits zehn Jahre vergangen. Die drei jungen Frauen haben ihren Weg als Hebammen gefunden und praktizieren gemeinsam in der Klinik. Zusätzlich betreuen sie jungen Frauen in der Beratungsstelle und versorgen die jungen Mütter auch noch bei Hausbesuchen.

Auch privat haben sie sich weiterentwickelt. Margot liebt Georg, einen Arzt aus der Frauenklinik. Der ist jedoch verheiratet und will sich nicht von seiner Frau trennen. Luise, die ihre große Liebe im ersten Teil verlor, stürzt sich in das Berliner Nachtleben und hofft irgendwie über den Verlust hinweg zu kommen. Nur Edith wartet immer noch auf die ganz große Liebe.

Einen wichtigen Bestandteil in diesem Buch nehmen aber die Frauen ein. Das Buch wird getragen von den Schicksalen der schwangeren Frauen in Berlin Anfang der 30er Jahren. Viele sind unerwartet schwanger, zum Teil noch minderjährig. Andere wiederum wurde Opfer einer Vergewaltigung oder mussten sich aus der Not heraus prostituieren. Gerade diese Frauen hatten zur damaligen Zeit ein riesiges Problem. Alleinstehend und schwanger, damit war man in der Gesellschaft minderwertig. Meist wurden diese Frauen von der Familie verstoßen und landeten auf der Straße. Ich wusste gar nicht, dass es schon damals sogenannte Mutterhäuser gab, die solchen jungen Mütter mit ihren Kindern aufnahmen und sich für sie um eine Ausbildung und Wohnraum bemühten.

Während des Lesens wird aber auch immer mehr klar, dass die guten Zeiten schon wieder vorbei sind. Die Weltwirtschaftskrise steht unmittelbar bevor. Die Zeichen von Arbeitslosigkeit und Armut werden immer deutlicher. Die Unruhe ist Deutschland nimmt zu, der Antisemitismus wird spürbar deutlicher. Das trifft insbesondere Edith. Sie ist Jüdin und plötzlich wollen einige Frauen sich nicht mehr von ihr behandeln lassen.

Insgesamt ist dieses Buch eine Aneinanderreihung von vielen kleinen Geschichten und Schicksalen der Frauen und Mütter in Deutschland. Umrahmt wird das Ganze von den Protagonistinnen und deren Lebenserlebnisse. Es gab immer wieder Abwechslung, auch wenn es mitunter sehr schwer war sich die vielen Namen der Frauen zu merken. Aber man bekam so einen persönlicheren Bezug.
Von mir gibt es für dieses Buch erneut eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 02.02.2020

Absolut unterhaltsam

Die Schnüfflerin
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Dieses Buch war mal ein Krimi der etwas anderen, besonderen Art. Schon die Inhaltsangabe klang so interessant, dass ich im Vorfeld bereits auf diesen Krimi neugierig war. Nina Buck möchte ihrer Bekanntschaft ...

Dieses Buch war mal ein Krimi der etwas anderen, besonderen Art. Schon die Inhaltsangabe klang so interessant, dass ich im Vorfeld bereits auf diesen Krimi neugierig war. Nina Buck möchte ihrer Bekanntschaft Ricky in einem Restaurant beichten, dass diese eine Nacht nicht ohne Folgen geblieben ist. Als das Essen aufgetragen wird und Nina der intensive Geruch nach Mandeln in die Nase steigt, wird ihr sofort schlecht. Kurze Zeit später liegen weitere Gäste des Restaurants nach Genuss der Suppe mit akuten Atemproblemen am Boden und drohen zu ersticken. Schnell sind Polizei und Feuerwehr vor Ort und ermitteln. Man geht von einem Anschlag aus. Die einzigen die nicht davon betroffen waren, sind Nina und der Koch. Nina gerät schnell in den Focus der Ermittlungen. Sie hat wurde durch den Mandelgeruch vom Genuss der Suppe abgehalten, nicht ahnend, dass es sich um Zyankali handelt. Kommissar Koller ist der Meinung, dass der ausgesprochen gute, fast schon extreme Geruchssinn Ninas sich für die weitere Ermittlungsarbeit nutzen lässt und bezieht sie intensiv bei der Suche nach dem Attentäter mit ein.

Es gibt vieles was mir an diesem Krimi so gut gefallen hat. Da sind zum einen die Protagonisten. Ob es nun Kommissar Koller ist, oder aber Nina. Alle sind ein wenig chaotisch und damit schon einmal anders, als man es von einem Krimi gewohnt ist. Sie lassen sich nicht in eine Schublade stecken, sie handeln mitunter völlig unkoordiniert. Dadurch lässt sich die Handlung niemals voraussehen, denn die Helden handeln in dem Moment garantiert anders, als man es denken würde. Auch der Umgang gerade zwischen Koller und Nina hat mir richtig gut gefallen. Ihre Art miteinander zu reden, sie auch zum Nachdenken anzuregen, war schon genial.

Absolut interessant fand ich die Ausführungen über das Geruchsvermögen. Dabei war es spannend zu lesen, wie durch die Geruchssignale Reflexe ausgelöst werden. Diese Reflexe wiederum verwandeln sich in Bilder, Gefühle usw. Auch Ekel wird möglicherweise durch einen wahrgenommenen Geruch ausgelöst. Diese wahrgenommenen Erinnerungen werden dann jedes Mal mit dem Geruch, den man einstmals wahrgenommen hat in Verbindung zu bringen. Sicher vieles von dem weiß man, weil man es selbst bereits so oder so ähnlich erlebt hat. Aber es jetzt noch einmal nachzulesen und sich beim Lesen Gedanken zu machen, fand ich als zusätzlichen Gewinn.

Ich fand diesen Krimi abwechslungsreich, spannend und vor allem unvorhersehbar. Auch mit dem Ende ist der Autorin noch ein Überraschungsmoment gelungen. Von mir gibt es natürlich eine Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne. Natürlich freue ich auf weitere Bücher mit dem Ermittlerduo Koller und Buck.

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Veröffentlicht am 20.01.2020

Historisches spannend erzählt

Der Attentäter
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Der Autor lässt uns in diesem Buch an den Geschehnissen im Juni 1914 teilnehmen. Es geht um die Vorbereitung und letztlich um die Durchführung des Attentats auf Franz Ferdinand den österreich-ungarischen ...

Der Autor lässt uns in diesem Buch an den Geschehnissen im Juni 1914 teilnehmen. Es geht um die Vorbereitung und letztlich um die Durchführung des Attentats auf Franz Ferdinand den österreich-ungarischen Thronfolger in Sarajevo.

Auch wenn man den Ausgang der Geschehnisse kennt, ist dieses Buch absolut spannend. Der Autor erzählt uns die Ereignisse beginnend sechs Tage vor dem Attentat. Hierbei lernen wir nicht die realen Attentäter, allen voran Gavrilo Princip sondern auch seine Mitstreiter, Unterstützer und Initiatoren des Attentats kennen. Aber es gibt auch die Gegenseite, Mitarbeiter des Geheimdienstes, die berechtigt ein Attentat befürchten und versuchen zu verhindern. Hier fällt besonders die Figur des Rudolf A. Markovic auf. Er lässt uns an seinen Gedanken und Plänen teilhaben, während wir in einem abwechselnd zweiten Erzählstrang von Princip und seinen Gedanken erfahren.

Spannend fand ich während des Lesens auch, dass es sehr viele Möglichkeiten gab, das Attentat zu verhindern. Es gab noch mehr Zufälle, bei denen den Attentätern nur durch Zufall die Flucht gelang. Viele dieser Ereignisse sind historisch belegt, andere hat der Autor glaubwürdig hinzugefügt.

Anschaulich und lesenswert wird der Thriller auch durch die kleinen privaten Episoden der Protagonisten. Ob es nun Szenen aus dem Eheleben zwischen Franz Ferdinand und Sophie sind, oder aber auch aus dem Leben der Attentäter. Gerade bei Ihnen wird deutlich, dass sie zum Einen ausgesucht wurden und zum Anderen, dadurch dass sie an TBC erkrankt waren, es in ihren Augen ein möglicher Weg war um in die Unsterblichkeit bzw. als Helden in die Geschichte einzugehen.

Mir hat dieses Buch außerordentlich gut gefallen. Nicht nur, dass ich sehr viel mehr über diesen geschichtlichen Zeitraum erfahren habe, sondern auch wie das Ganze in einen absolut spannenden Thriller verpackt wurde. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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