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Veröffentlicht am 12.03.2020

Ein Buch das emotional bewegt

Und am Ende werden wir frei sein
1

Es ist die Geschichte dreier Frauen die unterschiedlicher nicht sein können. Sie haben keinerlei Berührungspunkte und doch führt ihr Schicksal sie zusammen. Inspiriert wurde die Autorin von der Geschichte ...

Es ist die Geschichte dreier Frauen die unterschiedlicher nicht sein können. Sie haben keinerlei Berührungspunkte und doch führt ihr Schicksal sie zusammen. Inspiriert wurde die Autorin von der Geschichte einer realen Heldin.

Doch worum geht es eigentlich? Die New Yorkerin Caroline Ferriday lebt 1939 ein für sie erfülltes Leben. Sie ist Schauspielerin und arbeitet nebenbei im französischen Konsulat. Dort lernt sie bei einer von ihr organisierten Wohltätigkeitsveranstaltung den französischen Schauspieler Paul kennen und lieben. Ihr gemeinsames Glück erhält einen jähen Dämpfer als Paul nach Frankreich zurückkehrt um seine dortige Familie zu beschützen.

Die junge 16jährige Kasia lebt in Polen in Lublin. Als die deutschen Truppen dort einmarschieren ist sie wild entschlossen sich dem polnischen Widerstand anzuschließen. Sie brennt darauf Aufgaben zu übernehmen und je gefährlicher, desto besser. Doch ihr jugendlicher Leichtsinn führt dazu, dass sie einen entscheidenden Fehler begeht und damit das Leben ihrer gesamten Familie aufs Spiel setzt. Alle werden verhaftet und in ein Konzentrationslager gebracht. Als Leser erfahren wir von dem grausamen Leben im KZ und den Überlebenskampf der Frauen. Doch es ist nicht nur Hunger, Not und Krankheiten mit denen sie zu kämpfen haben. Der Autorin gelingt es schon sehr anschaulich diesen Kampf zu schildern und beim Lesen fragt man sich, ob die Frauen dort überhaupt eine Chance haben.

Die junge Düsseldorfer Ärztin Herta möchte nun endlich praktizieren. Aber alle Versuche endlich eine feste Stelle als Ärztin zu finden schlagen fehl. Da fällt ihr das Angebot einer Tageszeitung auf. Es werden Ärzte für Insassen eines Umerziehungslagers in Ravensbrück gesucht. Dort angekommen ist sie anfänglich entsetzt über die Behandlung der Frauen, findet sich aber trotzdem sehr schnell ein und kann endlich als Ärztin uneingeschränkt praktizieren.

Geschickt gelingt es der Autorin so langsam die Frauengeschichten miteinander zu verbinden. In jeweils wechselnden Abschnitten bewegt sich die Geschichte vorwärts. Es gibt Momente beim Lesen, da war ich erschüttert über die Geschehnisse und habe einfach nur gehofft, dass es gut ausgeht. Überrascht war ich, dass das Buch sein Ende nicht mit dem Ende des Krieges hatte, sondern auch noch die Zeit danach beleuchtete. Das hat mir noch einmal richtig gut gefallen, endlich geht mal eine Geschichte weiter, wo sie sonst eigentlich endet.

Mir hat dieses bewegende Buch sehr gut gefallen. Ich empfehle es zu gerne und vergebe verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 11.03.2020

Erfolgreicher Start in eine Trilogie

Die Farben der Schönheit – Sophias Hoffnung (Sophia 1)
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"Die Anständigen fängt der Teufel am schnellsten".

Genau das passiert Sophia. Sie ist eine erfolgreiche Chemiestudentin im Berlin der zwanziger Jahre. Ihre Pläne für die spätere Übernahme der Drogerie ...

"Die Anständigen fängt der Teufel am schnellsten".

Genau das passiert Sophia. Sie ist eine erfolgreiche Chemiestudentin im Berlin der zwanziger Jahre. Ihre Pläne für die spätere Übernahme der Drogerie und der mögliche Ausbau zu einer Kette sind fest umrissen. Und doch geht alles schief. Naiv und unverdorben lässt sich auf eine Affäre mit ihrem Dozenten ein und wird unerwartet schwanger. Dass dieser sich natürlich nicht von seiner Frau scheiden lassen will und auch den möglichen Skandal fürchtet, macht die Situation für Sophia nicht leichter. Aber dass ihre Eltern sie verstoßen, damit hatte sie so nicht gerechnet. Ihre Freundin Henny ist für sie da und fängt sie auf.

Henny ist es, die ein Engagement in Paris als Tänzerin erhält und sie nimmt Sophia mit nach Paris. Für sie ist es dort als Schwangere sehr viel schwerer Fuß zu fassen. Aufenthaltserlaubnis und Arbeitserlaubnis sind ihre geringsten Probleme. Die Totgeburt ihres Sohnes nimmt ihr jeglichen Lebensmut. Erst ein Gespräch bei Helena Rubinstein eröffnet ihr die Gelegenheit auf ein selbstbestimmtes Leben. Sie macht Sophia ein Angebot, nimmt sie mit nach New York und bietet ihr dort die Chance ihres Lebens.

Da es sich bei diesem Buch um den ersten Teil einer Trilogie handelt, wird schnell klar, es gibt zur Geschichte von Sophia noch viel mehr zu erzählen.
Der Schreibstil lässt sich sehr gut lesen und einmal angefangen ist das Buch wie ein Sog, ich konnte und wollte einfach nicht mehr aufhören zu lesen. Mir hat die Geschichte gut gefallen. In diesem Buch hat sich die Autorin ganz auf die Protagonistin Sophia konzentriert. Die Nebendarsteller sind relativ überschaubar, tragen aber wesentlich zur Entwicklung der Geschichte bei. Spannend fand ich den "Puderkrieg" zwischen Helena Rubinstein und Elizabeth Arden. Hier habe ich im Internet nachgelesen und fand die Bestätigung, dass die Rivalität zwischen beiden Frauen zeit ihres Lebens bestand.

Gekonnt lässt Corina Bomann das Buch enden. Alles ist offen, man ist geradezu bestrebt den nächsten Teil des Buches sofort zu lesen. Leider muss ich damit noch bis Juni diesen Jahres warten. Dann kommt bereits der nächste Teil in den Handel. Ich bin jetzt schon gespannt, ob und wie sich Sophia weiterentwickelt und was noch an Ereignissen auf sie wartet.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 24.02.2020

Atemlose Spannung bis zum Ende

Feuerland
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Atemlos, sprachlos und noch immer voller Emotionen bin ich nach diesem Thriller. Der hatte es wirklich in sich.

Aber warum ging es eigentlich? Es gibt mehrere parallele Schauplätze. Gerade am Anfang ...

Atemlos, sprachlos und noch immer voller Emotionen bin ich nach diesem Thriller. Der hatte es wirklich in sich.

Aber warum ging es eigentlich? Es gibt mehrere parallele Schauplätze. Gerade am Anfang musste ich mich sehr konzentrieren, denn ich musste ja erst einmal alle Personen und ihre Geschichte kennenlernen. Und dann natürlich gleich für mich die Frage, wie kann es dem Autor gelingen diese vielen Ereignisse und Personen zu einer Handlung zu vereinen.

Alles beginnt mit einem spektakulären Einbruch in einem teuren Uhrengeschäft in Stockholm. Einige Tage später werden kurz hintereinander zwei Millionäre entführt und nach Zahlung von Lösegeld wieder freigelassen. Kommissarin Vanessa Frank, die eigentlich gerade suspendiert ist, erfährt von diesen beiden Fällen und beginnt zu ermitteln. Ihre anfängliche Vermutung, dass es sich bei den Entführungen um Taten der Legion - einer neuen Gang des organisierten Verbrechens in Stockholms Unterwelt scheint sich nicht zu bewahrheiten.
Parallel dazu spielt die Handlung in einer Klinik in Chile in der Colonia Rhein, wo für Reiche aus aller Welt Organtransplantationen auf Bestellung stattfinden.

Doch wie sollen diese verschiedenen Handlungsstränge zusammenkommen, haben sie überhaupt etwas miteinander zu tun?

Wie ich eingangs schon geschrieben habe, ist dieser Thriller unglaublich. Mit psychologischer Raffinesse gelingt es dem Autor die Spannung von Kapitel zu Kapitel zu steigern. Die Handlung ist fesselnd, dramatisch und entwickelt einen verführerischen Sog. Einen großen Anteil daran haben auch die Protagonisten. Vanessa Frank ist eine ungewöhnliche Kommissarin, die trotz ihrer Suspendierung ihren Beruf als Berufung ansieht. Aber auch Nicolas Paredes ist als Protagonist interessant. Denn obwohl er ein Verbrechen begeht, hat er doch in meinen Augen sehr viel Sympathie und ich hoffte bis zum Schluss, dass es für ihn gut ausgeht.

Von mir gibt es für diesen wirklich unglaublich spannenden und aufregenden Thriller eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 20.02.2020

Beeindruckende Geschichte um eine große Kämpferin

Die Spionin
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Ganz Frankreich sucht 1940 in Frankreich die weiße Maus. Das ist der Deckname für einen Agenten der Resistance, der bereits mit vielen Aktionen gegen die Nazis auf sich aufmerksam gemacht hat.

Was niemand ...

Ganz Frankreich sucht 1940 in Frankreich die weiße Maus. Das ist der Deckname für einen Agenten der Resistance, der bereits mit vielen Aktionen gegen die Nazis auf sich aufmerksam gemacht hat.

Was niemand weiß, hinter der weißen Maus verbirgt sich Nancy Wake - oder aber auch Nancy Fiorre. Durch ihre Heirat mit Henry Fiorre ist aus einer Australierin eine waschechte Französin geworden, die ihre gesamte Energie und auch das Geld ihres Mannes benutzt um Frankreich von den Deutschen zu befreien. Ihre persönliche Situation verschärft sich, als ihr Mann verhaftet wird. Trotz schwerer Folter verrät Henry seine Frau nicht. Erst recht nicht als Major Böhm kapiert hat, dass die weiße Maus wahrscheinlich Nancy Fiorre ist.

Nancy gelingt die Flucht nach England und wird dort zur Geheimagentin ausgebildet. Nach ihrer Rückkehr nach Frankreich gelingt es ihr Kämpfer der Resistance auszubilden. Gemeinsam führen sie den Kampf gegen die Nazis mit dem Ziel die Landung der Alliierten in der Normandie zu unterstützen. Nancys größter Antrieb ist dabei die Sorge um ihren Mann. Für ihn übersteht sie alle Strapazen und hofft ihn lebend wiederzusehen.

Dieses spannende Buch um eine große Kämpferin im zweiten Weltkrieg liest sich ungemein gut. Den Autoren gelingt es die wahre Geschichte der Nancy Wake absolut fesselnd darzustellen. Auch die einzelnen Protagonisten werden mit allen ihren Facetten absolut authentisch dargestellt. Ob es nun die absolut unsympathische Person des Majors Böhm ist, der den Kampf gegen Nancy Wake zu seinem persönlichen Ziel macht und zum Glück immer wieder scheitert. Gerade bei ihm wird die Brutalität der Nazis immer wieder deutlich. Aber auch die französischen Widerstandskämpfer mit denen Nancy zu tun hatte, lösten in mir verschiedene Emotionen aus. Denn einfach war es für Nancy nicht sich in dieser Männerwelt durchzusetzen und die Kämpfer auch noch dazu zu bringen, sie als Anführerin zu akzeptieren.

Ich fand dieses Buch über so eine herausragende Frau wunderbar, habe es in einem Rutsch durchgelesen und empfehle es unbedingt weiter. Von mir gibt es verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 02.02.2020

Gelungene Fortsetzung

Jahre der Veränderung
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Gut gefallen hat mir der große Zeitsprung. Der erste Band endete zum Jahresende 1918. Jetzt sind bereits zehn Jahre vergangen. Die drei jungen Frauen haben ihren Weg als Hebammen gefunden und praktizieren ...

Gut gefallen hat mir der große Zeitsprung. Der erste Band endete zum Jahresende 1918. Jetzt sind bereits zehn Jahre vergangen. Die drei jungen Frauen haben ihren Weg als Hebammen gefunden und praktizieren gemeinsam in der Klinik. Zusätzlich betreuen sie jungen Frauen in der Beratungsstelle und versorgen die jungen Mütter auch noch bei Hausbesuchen.

Auch privat haben sie sich weiterentwickelt. Margot liebt Georg, einen Arzt aus der Frauenklinik. Der ist jedoch verheiratet und will sich nicht von seiner Frau trennen. Luise, die ihre große Liebe im ersten Teil verlor, stürzt sich in das Berliner Nachtleben und hofft irgendwie über den Verlust hinweg zu kommen. Nur Edith wartet immer noch auf die ganz große Liebe.

Einen wichtigen Bestandteil in diesem Buch nehmen aber die Frauen ein. Das Buch wird getragen von den Schicksalen der schwangeren Frauen in Berlin Anfang der 30er Jahren. Viele sind unerwartet schwanger, zum Teil noch minderjährig. Andere wiederum wurde Opfer einer Vergewaltigung oder mussten sich aus der Not heraus prostituieren. Gerade diese Frauen hatten zur damaligen Zeit ein riesiges Problem. Alleinstehend und schwanger, damit war man in der Gesellschaft minderwertig. Meist wurden diese Frauen von der Familie verstoßen und landeten auf der Straße. Ich wusste gar nicht, dass es schon damals sogenannte Mutterhäuser gab, die solchen jungen Mütter mit ihren Kindern aufnahmen und sich für sie um eine Ausbildung und Wohnraum bemühten.

Während des Lesens wird aber auch immer mehr klar, dass die guten Zeiten schon wieder vorbei sind. Die Weltwirtschaftskrise steht unmittelbar bevor. Die Zeichen von Arbeitslosigkeit und Armut werden immer deutlicher. Die Unruhe ist Deutschland nimmt zu, der Antisemitismus wird spürbar deutlicher. Das trifft insbesondere Edith. Sie ist Jüdin und plötzlich wollen einige Frauen sich nicht mehr von ihr behandeln lassen.

Insgesamt ist dieses Buch eine Aneinanderreihung von vielen kleinen Geschichten und Schicksalen der Frauen und Mütter in Deutschland. Umrahmt wird das Ganze von den Protagonistinnen und deren Lebenserlebnisse. Es gab immer wieder Abwechslung, auch wenn es mitunter sehr schwer war sich die vielen Namen der Frauen zu merken. Aber man bekam so einen persönlicheren Bezug.
Von mir gibt es für dieses Buch erneut eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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