Profilbild von Schaefche

Schaefche

Lesejury Profi
offline

Schaefche ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Schaefche über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2017

Lucys Neuanfang

Lucy kriegt's gebacken
0

Lucy ist 30 und bereits seit 5,5 Jahren verwitwet - ihr Mann Jimmy starb bei einem Autounfall, nachdem sie nur wenige Monate verheiratet gewesen waren. Damit teilt Lucy das Schicksal ihrer Mutter und ihrer ...

Lucy ist 30 und bereits seit 5,5 Jahren verwitwet - ihr Mann Jimmy starb bei einem Autounfall, nachdem sie nur wenige Monate verheiratet gewesen waren. Damit teilt Lucy das Schicksal ihrer Mutter und ihrer Tanten, deren Männer alle relativ früh verstorben sind. Nur ihre Schwester Corinne hat ihren Mann noch - und passt entsprechend akribisch bis zwanghaft auf ihren Mann und ihre neugeborene Tochter Emma auf. Emma ist auch der Auslöser, dass Lucy im Gegensatz zu ihrer Mutter und ihren Tanten jetzt wieder auf die Suche nach einem Mann geht: Sie hört ihre biologische Uhr ticken. Bei ihrer Suche schließt sie nur einen Mann aus: Ethan, Jimmys Bruder und ihr "Freund mit Vorzügen"...

Eigentlich bin ich es von Kristan Higgins gewohnt, dass die Seiten nur so dahinfliegen und man die Bücher locker-leicht genießt. Auch dieses Buch las sich ziemlich gut, aber irgendwie fehlte ihm im Vergleich zu anderen Büchern von Kristan Higgins ein bisschen der Pfiff. Dazu tragen die Protagonisten sehr bei: Lucy und Ethan kriegens einfach lange nicht gebacken, Corinne nervt mit ihrem Sakrotan-Fimmel, die Tanten sind konservativ und zickig und Lucys Mutter hat Probleme, ihrer Tochter gegenüber Gefühle zu zeigen.

Diese Konstellationen haben dazu geführt, dass ich zwar wissen wollte, wer es nun für Lucy wird bzw. ob sie den Richtigen für ihr Vorhaben findet, dass ich aber das Buch auch durchaus gut mal an die Seite legen konnte. Dazu hat sich mir immer wieder die Frage gestellt, inwieweit Lucy wirklich über Jimmys Tod hinweg ist oder sie doch noch an ihm hängt.

Was mich gestört hat, war, dass viele Dinge passieren, aber dann keine nähere Erwähnung mehr finden. So passiert einiges in Nebenhandlungen, was auch durchaus Lucy betrifft, was dann aber keine Rolle mehr spielt. Es gibt auch einige Situationen, in denen es anders ist, aber gerade zu Beginn habe ich mich irgendwann schon gefragt, warum manche Dinge nun passiert sind.

Fazit: Ein netter Frauenroman für entspannte Lesestunden.

Veröffentlicht am 29.03.2017

netter Briefroman

Herz an Herz
0

Sara aus Hamburg ist frisch geschieden und zu einer Hochzeit an der Ostsee eingeladen, bei der zu vorgerückter Stunde alle Gäste eine Flaschenpost mit Wünschen für das Brautpaar in die Ostsee werfen sollen. ...

Sara aus Hamburg ist frisch geschieden und zu einer Hochzeit an der Ostsee eingeladen, bei der zu vorgerückter Stunde alle Gäste eine Flaschenpost mit Wünschen für das Brautpaar in die Ostsee werfen sollen. Allerdings hat Sara in ihrer Verletztheit und ihrer Betrunkenheit die Aufgabe etwas anders interpretiert und so schreibt Berti, der die Flaschenpost zufällig etwas später an den Kopf bekommt, ihr einen Brief. Bald entsteht aus der Brieffreundschaft eine Mailfreundschaft - wobei das den Kontakt nicht immer einfacher macht, da beim geschriebenen Wort Dinge wie Ironie nicht immer beim Empfänger ankommen, schon gar nicht, wenn man sich nicht persönlich kennt. Doch Sara und Berti sind sich trotz aller Missverständnisse sympathisch genug, um den Kontakt nicht abbrechen zu lassen, so dass sie mit der Zeit sogar mit dem Gedanken spielen, es mit einem Treffen zu versuchen...

Dieser Roman besteht nur aus Briefen, Mails, SMS, Chats und ein paar Mobilboxnachrichten. Dadurch ist er sehr kurzweilig zu lesen, die Seiten flogen nur so dahin. Da beide einen unterschiedlichen Schreibstil haben (was vermutlich auch damit zusammenhängt, dass dieser Roman von einer Autorin und einem Autor zusammen geschrieben wurde), kommen die unterschiedlichen Charaktere auch noch besser raus. Das Lesevergnügen getrübt haben leider ein paar Rechtschreibfehler (an sowas bleibe ich leider immer hängen), aber auch Datierungsfehler: Die Mails sind immer mit Empfänger, Absender, Datum und Uhrzeit versehen, wo es aber halt auffällt, wenn aus "Freitag, 02." auf einmal "Freitag, 06." wird und die Datierung dann basierend auf dem geänderten Datum fortgesetzt wird. Natürlich sind das Kleinigkeiten, aber so etwas hätte auch beim Korrekturlesen auffallen können, zumal mir erst nicht klar war, ob nicht ein Sprung von einer Woche gemeint war, was aber auch nicht hinkam... so wurde ich leider von der eigentlichen Geschichte immer wieder abgelenkt.

Die Protagonisten konnte ich mir gut vorstellen und im Grunde waren sie mir beide sympathisch, auch wenn sie schon ein bisschen eigen sind: Gerade Berti ist am Anfang ziemlich überdreht und anstrengend bis zickig, was auch immer wieder rauskommt. Gleichzeitig ist er derjenige, der in einigen Situationen am Kontakt festhält - wobei das auch Sara tut. Beide können Fehler zugeben und sind auch durchaus in der Lage, zu verzeihen. Sara wirkt - gerade am Anfang - ein bisschen reserviert, was sich aber schnell gibt. Vielleicht soll so auch ihr "hanseatischer Typ" im Gegensatz zum bayrischen Berti betont werden.

Von der Grundidee fand ich den Roman sehr ansprechend (sonst hätte ich ihn weder gekauft noch gelesen), aber vor allem zum Ende hin wurde es mit den Ereignissen ein bisschen viel. Klar können Zufälle passieren, aber hier war es schon ein bisschen arg, was ich leider eher anstrengend fand. Aber darüber kann man vermutlich unterschiedlicher Meinung sein.

Fazit: Für Fans von romantischen Romanen im Mailstil bestimmt nicht verkehrt.

Veröffentlicht am 29.03.2017

netter Teenieroman

Solo für Girl Online
0

Penny ist wieder zu Hause, nachdem sie Noah während seiner Tournee in Paris verlassen hat. Sie versucht, wieder in den Alltag zu finden - was ihr auch halbwegs gelingt: Sie bloggt wieder, ihr bester Freund ...

Penny ist wieder zu Hause, nachdem sie Noah während seiner Tournee in Paris verlassen hat. Sie versucht, wieder in den Alltag zu finden - was ihr auch halbwegs gelingt: Sie bloggt wieder, ihr bester Freund Elliott hält sie auf Trab und außerdem lädt Megan sie nach London ein, wo sie an ihrer Schauspielschule Posey kennenlernt, die mit üblem Lampenfieber kämpft und Callum, einen charmanten Schotten, der für Penny eindeutig einen zweiten Blick wert ist. Da Noah komplett abgetaucht ist, denkt Penny zwar hin und wieder an ihn, aber ihr Leben geht weiter.

Nachdem ich eigentlich nach Band 2 nicht mehr weiterlesen wollte, kam ich auf einmal doch nicht mehr an "Solo für Girl Online" vorbei. Und ich habe es nicht bereut. Nachdem Penny in "Girl on Tour" ziemlich in Selbstmitleid versunken ist, bis sie mal endlich die Reißleine gezogen hat, ging es im 3. Band wieder deutlich aufwärts mit ihr. Sie bloggt wieder deutlich mehr und ist wieder deutlich fröhlicher und selbstbewusster unterwegs. In manchen Dingen ist sie zwar immer noch ein typischer Teenie, aber das sind dann auch die Punkte, wo ich merke, dass ich das eindeutig nicht mehr bin. Wobei mir schon klar war, dass es sich um ein Jugendbuch handelt und die meisten Protagonisten Jugendliche mit entsprechenden Ansichten, Problemen und Verhaltensweisen sind.

Auch dem Stil merkt man an, dass es mit Penny wieder ein bisschen aufwärts geht: Das Buch liest sich deutlich flüssiger und angenehmer als Band 2. Gut gefallen haben mir vor allem ihre Blogbeiträge. Allerdings ist Penny manchmal schon ziemlich grüblerisch veranlagt und manchmal auch ein bisschen blauäugig, was dazu geführt hat, dass sich das Buch zwar nett lesen ließ, ich aber Penny am liebsten geschüttelt hätte, um sie zur Vernunft zu bringen.

Fazit: Wer Jugendbücher mag, dem kann ich "Solo für Girl Online" nur empfehlen.

Reihenfolge:

1. Girl Online

2. Girl on tour

3. Solo für Girl Online

Veröffentlicht am 05.03.2017

Marits Neuanfang

Liebe, Zimt und Zucker
0

Marit ist gerade für ihre große Liebe Toby von Hamburg nach Altenberg gezogen, das man gut mit dem Begriff "Volldorf" beschreiben kann. Aber für die Liebe zieht sie dort gerne hin. Nur leider stellt sich ...

Marit ist gerade für ihre große Liebe Toby von Hamburg nach Altenberg gezogen, das man gut mit dem Begriff "Volldorf" beschreiben kann. Aber für die Liebe zieht sie dort gerne hin. Nur leider stellt sich in Altenberg heraus, dass Toby dort schon eine Freundin hat. Doch Marit hat Glück im Unglück: Eher zufällig kommt sie an einen Job im einzigen Coffeeshop in Altenberg und ein Zimmer im Haus der Besitzerin. Dass sie eigentlich gerade mit ihrem Studium der Literaturwissenschaften fertig geworden ist, findet Marit an der Stelle eher zweitrangig, hauptsache, sie kann sich erst mal über Wasser halten. Und durch ihren Job findet sie im Dorf auch ein bisschen Anschluss, so dass sie erst mal nicht näher darüber nachdenkt, zurück nach Hamburg zu gehen oder sich einen "richtigen" Job zu suchen. Zumal sie eines Tages im Coffeeshop einen USB-Stick findet. Sie nimmt mit dem Besitzer per Mail Kontakt auf, woraus sich ein netter Flirt entwickelt - ein äußerst netter Flirt...

Der Roman liest sich sehr flüssig, die Seiten fliegen nur so dahin. Ich konnte das Buch zwar auch gut mal an die Seite legen, aber es kam auch vor, dass ich 100 Seiten gelesen habe, ohne es zu merken. Julia Hanel hat einen schönen und liebevollen Schreibstil, der gerne mit einem Augenzwinkern daherkommt. Dazu passen auch die Protagonisten des Romans, die (bis vielleicht auf Toby) alle sympathisch sind, aber auch ihre Ecken und Kanten haben.

Angefangen bei Marit, bei der ich mich erst mal gefragt habe, warum sie nach dieser Entdeckung nicht wieder nach Hamburg zurück gegangen ist. Gleichzeitig finde ich es schön, dass sie dem Dorfleben eine Chance gibt und sich dort auch durchaus wohl fühlt. Gleichzeitig wirkt sie manchmal schüchtern, dann schon wieder sehr tough, was gerade am Anfang manchmal nur bedingt stimmig war. Das ändert sich aber im Laufe des Romans glücklicherweise.

Sehr süß ist ihr Mail-Flirt mit Julian, der mir aber von Anfang an irgendwie zu glatt und zu perfekt wirkte. Allerdings ist es natürlich auch immer schwierig, jemanden per Mail richtig kennenzulernen. Das war mit Marits Arbeitskollegen Julian schon einfacher, der sie zwar oft aufzieht, sie am Anfang auch eher als Konkurrenz betrachtet, sie in entscheidenden Momenten aber oft rettet und immer für sie da ist.

Leider ging mir am Ende manches ein bisschen schnell und plötzlich, daher der Stern Abzug. Näher kann ich leider nicht darauf eingehen, sonst verrate ich zu viel, aber durch diese Geschwindigkeit fehlte mir am Ende einfach was.

Fazit: Ein Wohlfühlroman für ein Lesewochenende, zu empfehlen für alle Freundinnen von Frauenbüchern, Liebe und Kaffee

Veröffentlicht am 19.12.2016

hatte mehr erwartet

Stiefkind
0

Rachel hat es geschafft: Sie hat sich aus prekären Verhältnissen hochgearbeitet, studiert und jetzt nach einigen Jahren als Single mit David verheiratet, einem erfolgreichen Anwalt, dessen Familie ein ...

Rachel hat es geschafft: Sie hat sich aus prekären Verhältnissen hochgearbeitet, studiert und jetzt nach einigen Jahren als Single mit David verheiratet, einem erfolgreichen Anwalt, dessen Familie ein altes Herrenhaus in Cornwall gehört. Davids Sohn aus erster Ehe, Jamie, ist 9 Jahre alt und eher zurückhaltend, doch an sich kommen er und Rachel gut miteinander aus - bis er ihr eines Tages sagt, dass sie an Weihnachten sterben wird und seine Mutter, die im Jahr zuvor an Weihnachten verstorben ist, wiederkommen wird. Verständlicherweise ist Rachel geschockt. Kann Jamie in die Zukunft sehen? Und wie kann sie die Geschehnisse beeinflussen?

Dieser Psychothriller verspricht Hochspannung, was ich leider nur bedingt unterschreiben kann. Spannend ist er, ja, aber leider auch vorhersehbar. Ich konnte zwar nicht exakt sagen, was wie passieren wird, aber mit meinen Vermutungen lag ich nie ganz daneben. Das war fast von Anfang an der Fall, weshalb auch eigentlich gruselige Passagen ihre Wirkung eher verfehlten, zumal manches dann auch ein bisschen zu viel war, ähnlich wie bei einem schlechten Horrorfilm. Diesen Kritikpunkt hatte ich auch schon bei "Eisige Schwestern", dem ersten Psychothriller von S.K. Tremayne. Dabei könnten beide Bücher vom Thema her sehr spannend und fesselnd sein, wobei sie vom Stil her auch Pageturner sind.

Die Charaktere sind so, dass man sie vor sich sieht, aber leider bin ich mit der Hauptfigur nur so mäßig warm geworden und fand sie eher anstrengend, ihren Mann fand ich auch nicht sonderlich nett. In Verbindung mit der Handlung führte das dazu, dass ich zwar wissen wollte, wie es weiter geht und ob ich mit meinen Vermutungen auch am Ende recht behalten sollte, das Buch aber nicht mit der Spannung verfolgt habe, wie ich es mir erhofft hatte. Unlogisch fand ich die Handlung noch nicht mal, es war einfach manchmal ein bisschen zu viel des Guten.

Fazit: Mich konnte das Buch leider nicht überzeugen.