Truly ist realitätsnah, geht einem direkt ins Herz und überzeugt durch Avas wundervollen Schreibstil. Doch das Knistern zwischen den beiden Protagonisten war einfach nicht da.
TrulyTruly ist ein Buch, auf das ich mich schon seit der Lyx-Vorschau gefreut hatte und bei der Bloggeraktion dabeisein zu dürfen, macht mich auch jetzt noch ganz hibbelig und emotional. Ich hatte große Erwartungen, ...
Truly ist ein Buch, auf das ich mich schon seit der Lyx-Vorschau gefreut hatte und bei der Bloggeraktion dabeisein zu dürfen, macht mich auch jetzt noch ganz hibbelig und emotional. Ich hatte große Erwartungen, Hoffnungen und schon vor Beginn des Lesens einen extra Platz in meinem Herzen für die Charaktere freigeräumt. Leider kam es dann etwas anders als erwartet und ich muss ungerne zugeben, dass ich ein wenig enttäuscht wurde.
Sie sind wie Schatten, nicht ganz da und nicht ganz fort.
Ava Reed – Truly (S.12)
Aber erst einmal Fangirl Alam: Avas Schreibstil konnte mich von der ersten Seite überzeugen. Es fiel mir unsagbar leicht, in die Geschichte von Andie und Cooper hineinzufinden. Der Prolog hat mich während des Lesens stets zum Weiterlesen gedrängt und auch die Nebencharaktere waren unglaublich interessant.
Mir hat gefallen, dass Andie mal nicht die 0815 Protagonistin mit einem minderwertigen Selbstwertgefühl oder kecken Sprüchen war. Sie ist echt, realitätsnah und vor allem hat sie Kanten und Ecken, ist zugleich aber auch liebenswürdig. Während man viel über Andie liest und sie von Anfang an zu verstehen scheint, fällt Cooper in völliges schwarzes Licht, das man nur vereinzelt zu durchleuchten vermag. Er ist missmutig, hat stetig schlechte Laune – vermeintlich – und macht einen einfach nur neugierig. Deswegen waren auch die Kapitel aus seiner Sicht mir die liebsten. Ich wollte ihn verstehen können, ihn kennenlernen, so wie man Andie kennenlernen konnte, aber es dauerte. Und dauerte. Und als sich am Ende das Vermutete als Wahrheit herausstellte, war ich erstens nicht überrascht und zweitens war es mir … zu wenig. Es schien, als sei seine gesamte Persönlichkeit auf einen Punkt herunter gebrochen worden und nur das Geschehene zeichne ihn aus. Andere Charakterzüge, wie sie Andie aufweist, wurden nicht näher an den Leser herangebracht und am Ende hatte ich das Gefühl, ihn nicht einmal ansatzweise zu kennen.
Gefühle sind eine Sache für sich. Sie lassen sich nicht gerne vorschreiben, wann sie da sein sollen und wann nicht, und am wenigsten lassen sie sich sagen, was sie fühlen sollen oder wie sie gefühlt werden sollen.
Ava Reed – Truly (S.172)
Ebenso fehlte mir der Funke zwischen Andie und Cooper, das Knistern in der Luft oder auch die Verbindung der beiden zueinander. Die Gefühle beider Protagonisten waren von Anfang an da, irgendwie. Es hat sich nicht angefühlt, als würden die beiden eine Entwicklung durchmachen. Sie haben mich einfach nicht … berührt. Nicht auf eine solche Weise, dass ich die Tränen zurückhalten muss oder nicht aufhören kann zu weinen.
Die Nebencharaktere Mason und June fand ich unfassbar toll. Ihre Probleme wurden in Truly bereits ein wenig angedeutet und für mich steht schon seit dem „Cocktail“ fest, dass ich den nächsten Band definitiv lesen werde.
Es ist nicht abzuschreiten, dass Truly ein gutes New Adult Buch ist, das weit mehr vermittelt als bloßes Gefühlschaos und Drama, sondern die Message, dass man kämpfen muss, wenn man denkt, es geht nicht mehr. Dass man nicht aufgibt und dass es vollkommen okay ist, Hilfe anzunehmen und danach zu fragen.
Also, kann ich es empfehlen? Auf jeden Fall. Aber das gewisse Etwas hat mir persönlich leider gefehlt.
3,5 von 5 Sternen