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Veröffentlicht am 26.02.2020

Wenn Renate Bergmann das Krippenspiel inszeniert.

Wir brauchen viel mehr Schafe. Die Online-Omi macht Theater
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Nachdem Renate Bergmann mitbekommt, dass Frau Schlode in diesem Jahr das Krippenspiel übernehmen möchte, ist sie außer sich. Denn nun hat die Schlode doch schon den Männerchor übernommen und das reicht ...

Nachdem Renate Bergmann mitbekommt, dass Frau Schlode in diesem Jahr das Krippenspiel übernehmen möchte, ist sie außer sich. Denn nun hat die Schlode doch schon den Männerchor übernommen und das reicht doch dann auch. Also setzt sich Frau Bergmann dafür ein, dass sie selbst höchstpersönlich das Krippenspiel übernimmt. Und das macht sie mit unheimlich viel Herzblut – und auf ihre ganz eigene Art und Weise.

Ich glaube ja, dass es inzwischen fast niemanden mehr gibt, der Renate Bergmann nicht kennt. Zumindest ist es für mich unverständlich, wie man die liebenswerte Online-Omi nicht kennen und mögen kann. Insofern habe ich mich gefreut, als ich dieses Hörbuch entdeckt habe – und habe es natürlich direkt angehört.

Gesprochen wird dieses Hörbuch von Carmen-Maja Antoni, die ich als Renate Bergmann schon mehrfach gehört habe. Ihre Stimme passt für mich wunderbar zu Renate Bergmann, sie betont wunderbar und von Zeit zu Zeit berlinert sie auch einfach gekonnt. Für mich war das Hörbuch entsprechend gut verständlich und allein von der Stimme her sehr harmonisch und stimmig.

Die Geschichte rund ums Krippenspiel hat mir unheimlich gut gefallen. Natürlich hat Renate Bergmann so ihre ganz eigenen Vorstellungen, die sie dann auch versucht umzusetzen, was immer wieder amüsant, aber auch ein Stück weit bewundernswert ist. Sie ist natürlich auch manchmal eher ein bißchen altmodisch, was gewisse Ansichten anbelangt, aber so ist die Online-Omi eben nun einfach. Für mich hatte dies bei diesem Hörbuch auch wieder seinen ganz eigenen Charme.

Mir hat die Geschichte rund ums von Renate Bergmann inszenierte Krippenspiel unheimlich gut gefallen. Ich wurde sehr gut unterhalten, habe viel geschmunzelt, gelacht, mich natürlich auch mal über Renate Bergmann und ihre altbackenen, eigenen Ansichten gewundert. Die Spieldauer von knapp 2 1/4 Stunden verfing für mich förmlich wie im Flug. Carmen-Maja Antoni hat mir als Sprecherin wieder wunderbar gefallen, für mich war alles gut verständlich und es hat Spaß gemacht ihr zuzuhören. Von mir gibt’s 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 20.02.2020

Positiv denken und die psychologischen Vitamine einsetzen.

Keine Chance den Grübelviren
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Gerade bist du an einer Gruppe Kollegen vorbeigelaufen, als sie alle laut gelacht haben… und klar, denkst du, sie haben über dich gedacht… aber ist das tatsächlich so? Gab es vielleicht eine ganz andere ...

Gerade bist du an einer Gruppe Kollegen vorbeigelaufen, als sie alle laut gelacht haben… und klar, denkst du, sie haben über dich gedacht… aber ist das tatsächlich so? Gab es vielleicht eine ganz andere Sache, über die sie gelacht haben? Mit diesem Buch erläutert Hanne H. Brorson auf wunderbare Art und Weise, welche Grübelviren und so beschäftigen und wie man diese gezielt mit psychologischen Vitaminen bekämpfen kann.

Schon eine Weile hatte ich das Buch „im Kopf“, als ich es nämlich zufällig mal gesehen hatte und somit drauf aufmerksam wurde. Kürzlich ist es dann bei mir eingezogen.

Sicher kennt ihr das, dass man an manchen Tagen mal über wirklich alles grübelt – und mit der Zeit vielleicht auch öfter und sämtliche Dinge und Geschehnisse infrage stellt. Natürlich geht es auch mir so – und in gewisser Weise würde ich das gerne abschalten oder zumindest minimieren. Zweifel sind ja nicht absolut verkehrt, aber immer wieder negative Gedanken tun eben auch nicht gut.

Das Buch kommt in einem handlichen und praktischen Format (18 x 16 cm) daher, so dass es für mich auch für unterwegs praktisch war. (Gerade Fahrten mit der Straßenbahn sind mit einem Buch im Gepäck doch wie im Flug vergangen…) Der Schreibstil des Buches hat mir gut gefallen, es liest sich angenehm und doch interessant und auch unterhaltsam. Auf keinen Fall ist es zu fachlich, sondern wirklich gut verständlich.

Man erfährt in drei verschiedenen Kapiteln etwas über das psychologische Immunsytem, die Grübelviren sowie die psychologischen Vitamine. So erhält man erst einmal eine Einführung mit Erläuterung, bevor man dann die einzelnen Grübelviren (wie beispielsweise der Selbstzweifel-Virus, den Gedankenlese-Virus oder auch den Katastrophen-Virus) kennenlernt. Dies tut man anhand einer angenehm und plausibel erzählten Geschichte, in der die Protagonistin Anna immer wieder mit den verschiedensten Viren konfrontiert wird und meist eben vom Schlechtesten ausgeht. Anschließend geht man Anna’s Geschichte noch einmal an, verwendet dafür aber quasi die psychologischen Vitamine.

Das Buch ist wunderbar mit tollen Illustrationen von Bille Weidenbach versehen, so lernt man die Grübelviren auch in abgebildeter Form kennen und es bietet sich tolle Abwechslung beim Lesen durch die farbige Gestaltung.

Mir hat dieses Buch wahnsinnig gut gefallen. Es ist wirklich toll geschrieben, zeigt einem auf, dass man die Dinge auch mal anders sehen muss – nicht immer aus der negativen Sicht, sondern vielleicht auch mal aus einer neutralen oder gar positiven Sicht. Ich denke, dass dies ein Buch ist, welches man sich öfter zur Hand nehmen sollte, vielleicht gerade dann, wenn es einem mal nicht so gut geht. Auch kann man es gut verschenken – vielleicht gerade an die Menschen, die man oftmals als sehr negativ eingestellt erlebt. (Man sollte aber hoffen, dass sie es dann auch annehmen, offen dafür sind…)

Für mich war es eine zügige, interessante und auch hilfreiche Lektüre. Sie war nicht nur fachlich, sondern auch wirklich lesenswert und unterhaltsam – und eben auch realistisch. Ich kann dieses Buch von daher nur empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 18.02.2020

Unverhofft kommt oft.⁣

Ziemlich unverhofft
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Nikola Petersen arbeitet als Anwältin in Hamburg – und nicht nur dieser Beruf hat sie fest im Griff. Durch den Tod ihres Mannes ist sie alleinerziehend, hat aber durch den netten Nachbarn Tiziano eine ...

Nikola Petersen arbeitet als Anwältin in Hamburg – und nicht nur dieser Beruf hat sie fest im Griff. Durch den Tod ihres Mannes ist sie alleinerziehend, hat aber durch den netten Nachbarn Tiziano eine tolle Unterstützung, wenn’s um Aufpassen geht. Gerade ist auch noch ihre Schwiegermutter Gisela zu einer Kreuzfahrt aufgebrochen, denn sonst kümmert sie sich mit um Nikolas Kinder, allen voran den jungen Sohn. Und dann ist da noch ihr Kollege Simon Rupprecht, mit dem sie einen vielversprechenden Flirt hat.⁣

Von „Ziemlich unverhofft“ hatte ich schon mal vom Buch gehört, umso mehr hab ich mich nun darüber gefreut, als mir das Hörbuch zufällig über den Weg gelaufen ist.

Gesprochen wurde das Hörbuch von Marie Bierstedt, die mir hier als Sprecherin sehr gut gefallen hat. Sie hat eine wirklich angenehme Stimme, spricht alles verständlich und man hört ihr wirklich gerne zu. Sie verstellt die Stimme auch für die verschiedenen Personen immer wieder toll. ⁣

Auch die Geschichte hat mir gut gefallen. Natürlich gibt es immer mal wieder Turbulenzen, es geht drunter und drüber und manchmal „möchte man helfen“. Aber auch solche Szenen gehen vorbei, denn im Gesamten war das Hörbuch wirklich unterhaltsam, oftmals sehr lustig, aber auch spannend und emotional. Es war wirklich ein Hörgenuss – und die gut vier Stunden und 45 Minuten sind doch auch wieder wie im Flug vergangen, denn so lange ist das Hörbuch. ⁣

Für mich war es eine sehr unterhaltsame und verständliche Hörliteratur. Mir hat die Geschichte gut gefallen, auch wenn sie durchaus turbulent ist. Teilweise war es ein wenig so, dass ich auch mitgefiebert habe, denn ich habe es auch als recht spannend empfunden. Somit war die Geschichte zwar aus dem Bereich der „typischen Frauenliteratur“ (ohne das Böse zu meinen…!), aber eben inhaltlich doch mit mehr echtem Inhalt versehen als das bei manch einer anderen Lektüre der Fall ist. Für mich eine gelungene Geschichte, lustig wie spannend, die mit einer tollen Sprecherin umgesetzt wurde. Von mir gibt es hier 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.⁣

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Veröffentlicht am 12.02.2020

Eine französische Köstlichkeit.

Quiches – Neue Rezepte aus Frankreich
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In diesem Buch findet man wunderbare Quiche-Rezepte, von der Quiche mit Süßkartoffel, Pesto und Pinienkernen über die klassische Quiche Lorraine bis hin zur Quiche mit Äpfeln und Salzbutter-Karamel.

Meine ...

In diesem Buch findet man wunderbare Quiche-Rezepte, von der Quiche mit Süßkartoffel, Pesto und Pinienkernen über die klassische Quiche Lorraine bis hin zur Quiche mit Äpfeln und Salzbutter-Karamel.

Meine Quiche-Form habe ich bislang wohl leider irgendwie viel zu selten verwendet, das muss ich ehrlich zugeben. Umso mehr habe ich mich über dieses tolle Kochbuch mit den verschiedensten Quiche-Rezepten gefreut und direkt mal wieder ein solch leckeres Ofenrezept ausprobiert.

Im Buch erhält man zunächst eine kurze Einführung über verschiedene Teigvarianten und wie man diese am besten backt – denn man backt diese „blind“, bevor man sie dann mit den verschiedensten Varianten füllen kann. Anschließend folgen die unterschiedlichsten vor allem herzhaften Rezeptvarianten, die eine tolle Abwechslung bieten. So findet man auch wirklich tolle vegetarische Rezepte, was mir auch gut gefallen hat. Die einzelnen Rezepte sind auf einer Seite aufgeführt, begonnen mit der Zutatenliste, weiter mit den Ausführungsschritten. Auf der gegenüberliegenden Seite findet man dann ein Bild der fertiggestellten Quiche, das direkt Appetit macht. Ganz hinten im Buch findet man auch noch süße Quiche-Varianten.

Mir hat die Auswahl der verschiedenen Rezepte richtig gut gefallen, man kann hier wirklich die unterschiedlichsten Quiche-Rezepte ausprobieren, es wird nicht langweilig. Die Zutaten sind meiner Ansicht nach alle gut käuflich, man muss hier keine speziellen Geschäfte aufsuchen. Auch ist es so, dass wirklich alles gut und verständlich beschrieben ist, es bleiben keine Fragen offen, wenn man beim Zubereiten ist.

Von mir gibt es hier 5 von 5 Sternen und eine absolute Empfehlung für dieses tolle Kochbuch.

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Veröffentlicht am 10.02.2020

Fritz Honka, Frauenmörder

Der goldene Handschuh
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Hamburg, in den 1970er Jahren. Fritz Honka, unter anderem als Wachmann tätig, wird zum mehrfachen Frauenmörder. Mit diesem Buch erzählt Heinz Strunk dessen Geschichte – mit Informationen, aus bislang unter ...

Hamburg, in den 1970er Jahren. Fritz Honka, unter anderem als Wachmann tätig, wird zum mehrfachen Frauenmörder. Mit diesem Buch erzählt Heinz Strunk dessen Geschichte – mit Informationen, aus bislang unter Verschluss befindlichen Akten zum Fall Honka aus dem Staatsarchiv Hamburg.

Das Buch hatte ich schon einige Zeit auf meiner „Leseliste“, bin es aber bislang noch nicht angegangen. Nun aber war es an der Zeit und ich habe es endlich gelesen.

Der Schreibstil von Heinz Strunk ist ein sachlicher, informativer, man erfährt viel und es wirkt doch fast immer ein bisschen kühl, was aber zur Thematik passt. Er schildert Einblicke in das Leben und den Alltag von Fritz Honka aus dessen Sichtweise, ebenso aber aus einem ganz anderen Bereich der Gesellschaft. So erzählt er ebenso über das Leben einer hanseatischen Reederdynastie, die in Elbvororten leben, wo das Geld wohnt.

Das Buch ist inhaltlich gut verständlich aber durchaus harter Stoff. Ich habe mehrmals das Buch lieber mal kurz zur Seite gelegt, um tief durchzuatmen, denn was sich Fritz Honka hier überlegt hat, wie er gehandelt hat, das war schon nicht ohne. Auch ist es so, dass man mit einer gewissen Vorahnung während des Lesens versorgt wird. (Generell, wenn man den Fall Honka kennt, dann weiß man ja schon, um was es wie genau geht.) Für sanfte Gemüter ist dies also definitiv kein Buch. Interessant ist es auch zu sehen, wie Fritz Honka scheinbar nicht wirklich großartig mit seinem Gewissen zu kämpfen hat, denn was er tut, ist ja schon heftig. Im Gegenteil, er versucht sich teilweise noch vertraglich abzusichern, irgendwie verrückt.

Überhaupt waren es krasse Einblicke in eine Zeit, in der es – so klingt es zumindest für mich – heftig am Hamburger Berg zuging. Man wird mit auf die Reise von der Reeperbahn zum Hamburger Berg genommen, landet mit im „Goldenen Handschuh“, gegenüber vom „Elbschlosskeller“. Natürlich gibt es dort ganz eigene Regeln, scheinbar war (bzw. ist?) es aber damals relativ leicht, jemanden mitzunehmen, tendenziell wohl eher Frauen, die nichts hatten, indischer Sand. Überhaupt findet man solche Ausdrücke bzw. Bezeichnungen (ebenso wie „Schmiersuff“) immer mal wieder im Buch – die Sprache passt für mich hier auch so dazu, wie man sich es so vorstellt.

Für mich war dies eine unterhaltsame, interessante und sehr spannende Lektüre. Ich hatte intensive Einblicke in die Art und (Denk- bzw. Handlungs)Weise von Fritz Honka, über den ich bislang schon etwas gelesen hatte, seine ganz eigene und spezielle Sicht aber noch nicht kannte. Auch wenn es teilweise schwerer Stoff war, kann ich dieses Buch echt empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen.

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