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Veröffentlicht am 03.05.2020

Mehr als nur ein Kuss

Kissing Lessons
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Beginnen wir mit der Anfangssituation.
Stella scheint aufgrund ihres Asperger-Syndroms kaum Erfahrungen in der Liebe zu haben. Allerdings lastet der gesellschaftliche Druck auf ihren Schultern, dem sie ...

Beginnen wir mit der Anfangssituation.
Stella scheint aufgrund ihres Asperger-Syndroms kaum Erfahrungen in der Liebe zu haben. Allerdings lastet der gesellschaftliche Druck auf ihren Schultern, dem sie mit einer Übungsbeziehung entgegen wirken möchte. Deshalb heuert sie den Escort Michael an, der ihr Nachhilfe in Sachen Liebe geben soll. Doch hält diese rein geschäftliche Vereinbarung den prickelnden Gefühlen stand?

Die Geschichte wird aus der dritten Person erzählt, wechselt jedoch gekonnt zwischen Stella und Michael, wodurch man einen guten Einblick in ihre Gefühls-und Gedankenwelt bekommt.
Helen Hoang beschreibt die Beziehung der beiden mit viel Feingefühl, Humor und liebevollen Details, die sicherlich auch auf ihre eigene Erfahrungen mit dem Asperger-Syndrom zurückzuführen sind.
Der Protagonisten Stella wird dadurch eine besondere Authentizität verliehen. Mit ihrer unbeholfenen, dennoch direkten und fokussierten Art ist sie mir ans Herz gewachsen. Michael schätzt diese positiven Eigenschaften ebenfalls an ihr und baut zu ihr eine großartige Beziehung auf. Er zeichnet sich durch sein Einfühlsvermögen und seine Hilfsbereitschaft aus, denn er kümmert sich hingebungsvoll um die Menschen, die ihm wichtig sind.
Aufgrund dieser tollen Merkmale konnte ich seine dominante und bestimmende Art in einigen Situationen nicht nachvollziehen. Grundsätzlich gefallen mir Protagonisten mit Ecken und Kanten, allerdings müssen diese Macken mir trotzdem sympathisch erscheinen, dies war bei Michael nicht ganz der Fall.
Neben dieser kleinen Sympathie-Schwäche sind mir leider noch weitere "Mängel" aufgefallen. Stella wird zwar der Hintergrund eines Asperger-Syndroms gegeben, doch rückt dieses vor allem während der intimeren Szenen, in denen ich mir die größten "Schwierigkeiten" erwartet hätte, ziemlich in den Hintergrund. Durch die zahlreichen, durchaus expliziten Sexszenen, ging meiner Meinung nach auch im Mittelteil die Persönlichkeitsentwicklung von Stella und Micheal unter.
Darauf hätte man noch intensiver eingehen können, da sich beide von Anfang selbst Weg stehen und darunter ihre Beziehung leidet.
Meiner Meinung nach baut die Geschichte zudem stark auf nervtötenden Missverständnissen auf, die durch ehrliche Gespräche rascher gelöst hätten werden können und mir als Leserin somit das "negative" Gefühl genommen hätten.
Das Ende konnte jedoch den Weg von Stella und Michael gut zeichnen, auch wenn es leicht überhastet wirkt und zu sehr nach gezwungenem Happy-End "schreit".

Fazit: Helen Hoang schafft gekonnt die Balance zwischen ernsten Themen und erfrischender Liebesgeschichte. Sie erzählt die Geschichte mit viel Feingefühl, Humor und liebevollen Details, die trotz Schwächen auf die weiteren Teile der KISS, LOVE & HEART- Reihe Lust machen.

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Veröffentlicht am 19.04.2020

Verbotene Gefühle

Zurück ins Leben geliebt
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Tate zieht für ihr Studium nach San Francisco zu ihrem Bruder Corbin. Dort lernt sie gleich am ersten Tag seinen Nachbarn und guten Freund Miles kennen, der sie mit seiner abweisenden Art anzieht. Da er ...

Tate zieht für ihr Studium nach San Francisco zu ihrem Bruder Corbin. Dort lernt sie gleich am ersten Tag seinen Nachbarn und guten Freund Miles kennen, der sie mit seiner abweisenden Art anzieht. Da er ihr deutlich macht, dass er seit einem schweren Schicksalsschlag vor 6 Jahren keine Gefühle mehr entwickeln möchte, einigen sich Tate und Miles auf eine reine Sexbeziehung. Je näher sie sich jedoch kommen, umso schwerer fällt es ihnen ihre Gefühle zu unterdrücken, doch Miles Geheimnis lässt ihn nicht los und scheint die Beziehung mit Tate vollständig zu zerstören.

Die Geschichte wird von Tate in der Jetzt-Zeit geschildert, allerdings tauchen abwechselnd auch Erinnerungen von Miles an die Geschehnisse vor 6 Jahren auf. Besonders die Einblicke in die Vergangenheit konnten mich packen und haben für mich somit das Buch aufgewertet.
Mit der Hauptstory zwischen Tate und Miles wurde ich leider nicht ganz warm. Die körperliche Anziehung der beiden wurde mir zu stark thematisiert, dabei kamen mir die Emotionen zu kurz und ich habe die Handlung dadurch als eher platt und sehr sexlastig empfunden.
Mir ist bewusst, dass im Vordergrund der Geschichte zunächst die Sexbeziehung der beiden stand, doch diese hat bei mir ab einem gewissen Punkt ein ungutes Gefühl erzeugt. Das liegt vor allem an der Entwicklung von Tate, die man am Anfang der Geschichte als selbstbewusste, unabhängige Frau, die weiß, was sie will, kennengelernt.
Im Laufe der Handlung, vor allem im Bezug zu Miles und ihrer Beziehung, hat sie meiner Meinung nach ihre positiven Eigenschaften verloren, denn sie richtet ihr Leben nun stark nach Miles Bedürfnissen aus, vergisst sich dabei selbst und lügt darüber hinaus ihre verletzten Gefühle weg.
Miles scheint diese Tatsachen sogar bis zu einem gewissen Grad zu ignorieren, schließlich hat er Tate zu Beginn bereits klar gemacht, worauf sie sich einlässt und kann nicht akzeptieren, dass sich mittlerweile die Situation zwischen den beiden verändert hat.
Erst gegen Ende wurden für mich die langersehnten Emotionen spürbar, denn die Charaktere haben sich endlich geöffnet und zeigten sich somit nahbarer.

Die Geschichte konnte mich zwar nicht durch ihre Handlung und die Charaktere überzeugen, allerdings hat der grandiose Schreibstil von Colleen Hoover das Buch für mich auf eine höhere Stufe gestellt. Sie schreibt mit einem poetischen Einfluss und erschafft einen regelrechten Lesefluss.

Fazit: Mir fehlten bis auf das Ende die Emotionen, denn der Rest der Geschichte wirkte auf mich eher platt und vor allem sexlastig. Für mich persönlich gab es schon gefühlvollere Bücher von Colleen Hoover.

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Veröffentlicht am 18.04.2020

Prickelnder als Sommerregen

Wild Souls - Mit dir für immer
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"Wild Souls" schließt direkt an die Geschehnisse aus "Wild Hearts" an.
Der Einstieg ist mir sehr gut gelungen und die bereits im ersten Band aufgebaute Spannung hat mich sofort eingenommen.

In diesem ...

"Wild Souls" schließt direkt an die Geschehnisse aus "Wild Hearts" an.
Der Einstieg ist mir sehr gut gelungen und die bereits im ersten Band aufgebaute Spannung hat mich sofort eingenommen.

In diesem Teil begleiten wir wieder Sawyer und Finn, die gemeinsam eine Verschwörung durchleben und am Ende ihre Familie retten müssen.
Der Weg der beiden steckt voller Überraschungen und Intrigen, die mich meist total gepackt haben, auch wenn sie an manchen Stellen leicht überzogen und unglaubwürdig gestaltet wurden.
Leider jagt häufig ein Erlebnis das nächste, sodass einige Zeitsprünge entstehen, wodurch die Geschichte etwas schnelllebig wirkt und einige Fragen unbeantwortet bleiben.
Trotzdem konnte ich stellenweise eine Entwicklung der beiden Protagonistin beobachten. Stellenweise deshalb, da Sawyer leider noch immer etwas naiv scheint und Finn seine Dominanz nicht vollständig ablegen konnte.
Die Nebencharaktere haben mir allerdings, wie bereits im ersten Teil, gut gefallen und mir hat der Familienzusammenhalt sehr zugesagt.

Fazit: "Wild Souls" ist eine spannende und prickelnde Fortsetzung der Outskirts-Dilogie. Die Geschichte bereitet, wenn man an manchen Stellen ein Auge zudrückt, aufregende Lesestunden.

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Veröffentlicht am 18.04.2020

Aufregender als Gewitter

Wild Hearts - Kein Blick zurück
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Beginnen wir mit der Anfangssituation.
Sawyer Dixon flüchtet nach dem Tod ihrer Mutter vor ihrem gewalttätigen Vater.
Alles was ihr bleibt, ist ein alter Wohnwagen und ein Stück Land im Nirgendwo.
Dort ...

Beginnen wir mit der Anfangssituation.
Sawyer Dixon flüchtet nach dem Tod ihrer Mutter vor ihrem gewalttätigen Vater.
Alles was ihr bleibt, ist ein alter Wohnwagen und ein Stück Land im Nirgendwo.
Dort möchte sie einen Neuanfang wagen, allerdings hat sie nicht mit ihrem Nachbarn Finn gerechnet, ein Einzelgänger, der wenig davon begeistert ist, dass Sawyer nun in seiner Nähe wohnt. Doch bald werden in beiden Gefühlen geweckt, die alles verändern.

Klingt wieder einmal nach einem klassischen New-Adult-Roman und das war es auch, aber mich konnte die Geschichte trotzdem total packen.
Das liegt vor allem daran, dass man nie vorhersagen konnte, was als Nächstes passiert und auch mit dem Ende (ein Cliffhanger) habe ich wirklich nicht gerechnet.
Mit den Charakteren Sawyer und Finn wurde ich jedoch nicht ganz warm.
Keine Frage, Sawyer ist eine mutige, selbstbewusste, junge Frau, die ohne zu zögern, sich in ein Abenteuer stürzt und ihre Vergangenheit hinter sich lässt, dennoch war sie mir oft etwas zu gutgläubig und an manchen Stellen fehlte ihr etwas an Tiefe.
Finn konnte ich am Anfang aufgrund seiner Dominanz nicht wirklich leiden, aber auf ihn trifft auf jeden Fall "harte Schale, weicher Kern" zu.
Die Nebencharaktere haben zum Glück der Geschichte etwas Leben eingehaucht und mich zum Schmunzeln gebracht.
Einen winzigen Kritikpunkt habe ich allerdings noch. Nämlich haben mir die Vergangenheiten von Sawyer und Finn, beziehungsweise der Umgang damit, nicht so gut gefallen. Meiner Meinung nach sind hier etwas die Emotionen untergegangen und mir kam es so vor, als bräuchte man einfach noch dunkle Geheimnisse, um einerseits Finns Verhalten zu erklären, andererseits um die Spannung aufrechtzuerhalten.

Fazit: An manchen Stellen hat das Buch seine Schwächen, aber es beinhaltet für mich alles, was ein guter, durchschnittlicher New-Adult-Roman benötigt.
Besonders gefallen hat mir der Spannungsbogen und der Cliffhanger.

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Veröffentlicht am 19.04.2020

Achtung, Suchtgefahr!

Clean
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Beginnen wir mit der Anfangssituation.
Die 17-Jährige Lexi wird nach einer Überdosis von ihrem Bruder in eine Entzugsklinik eingewiesen. Dort angekommen weigert sie sich vehement gegen eine Therapie, doch ...

Beginnen wir mit der Anfangssituation.
Die 17-Jährige Lexi wird nach einer Überdosis von ihrem Bruder in eine Entzugsklinik eingewiesen. Dort angekommen weigert sie sich vehement gegen eine Therapie, doch mit der Zeit muss sich selbst Lexi eingestehen, dass sie etwas in ihrem Leben ändern muss. Gemeinsam mit weiteren Teenagern, die ebenfalls an den verschiedensten (Sucht)-Erkrankungen leiden, begibt sich auf eine Reise voller ernster, trauriger, aber auch schöner Momente.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Lexi geschildert, die kein Blatt vor den Mund nimmt und somit dem Leser einen ehrlichen und schonungslosen Einblick in ihr Innerstes ermöglicht.
Leider präsentiert sie sich vor allem zu Beginn, als ein reiches, verwöhntes Mädchen, das ihr Leben selbst nicht unter Kontrolle hat, allerdings dafür die Menschen in ihrem Umfeld verantwortlich macht. Dabei wird sie oftmals sehr stark ausfallend in ihrer Wortwahl und es spiegelt sich auch in ihren Handlungsweisen wider, wodurch ich mich mit ihr nicht wirklich identifizieren konnte.
Erst zu Ende hin wurde sie mir nahbarer, weil ich da ihre positive Entwicklung spüren konnte.
Diesen anstrengenden Prozess muss Lexi jedoch nicht alleine durchstehen, denn an ihrer Seite befinden sich Pfleger, Ärzte, aber auch andere Jugendliche zu denen Lexi sogar richtige Freundschaften entwickelt.
Trotz dieser positiven Aspekte blieben mir die Nebencharaktere zu blass und wurden mir zu sehr auf ihre Erkrankungen reduziert.
Der Schreibstil passt sich allerdings gekonnt seinen Charakteren an, denn dieser wirkt jugendlich und locker-leicht (mal abgesehen von den derberen Ausdrücken/Schimpfwörtern).
Außerdem lässt sich sagen, dass die Geschichte einen richtigen Sog entwickelt hat, denn es tauchen immer wieder überraschende Hindernisse auf und gestalten somit den Weg von Lexi auch für den Leser als sehr aufregend.

Fazit: "Clean" mag vielleicht an einigen Stellen unglaubwürdig wirken, überzeugt dennoch durch eine spannende und erfrischende Handlung, die eine regelrechte Suchtgefahr entwickelt.

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