Profilbild von Stinsome

Stinsome

Lesejury Star
online

Stinsome ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Stinsome über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.10.2021

Das Rad wird hier nicht neu erfunden - kann man mal lesen, muss man aber nicht!

Kiss Me Once - Kiss The Bodyguard, Band 1 (SPIEGEL-Bestseller, Prickelnde New-Adult-Romance)
0

„Kiss me once“ stand eigentlich nie auf meiner Leseliste, da mich der Bodyguard/Schützling-Plot nicht so interessiert hat. Als Hörbuch habe ich der Geschichte dann doch mal eine Chance gegeben, aber letztendlich ...

„Kiss me once“ stand eigentlich nie auf meiner Leseliste, da mich der Bodyguard/Schützling-Plot nicht so interessiert hat. Als Hörbuch habe ich der Geschichte dann doch mal eine Chance gegeben, aber letztendlich habe ich leider nicht viel mehr bekommen, als ich erwartet habe.

Stella Tack hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der mir manchmal jedoch etwas zu sehr ins Detail ging. Manchmal bin ich beim Zuhören mit den Gedanken dann doch hier und da abgeschweift, wenn beispielsweise die Umgebung beschrieben wurde. Sehr störend fand ich außerdem den übermäßigen Gebrauch von Wörtern wie „Holy Moly“ und „Jeese“, der für mich auch keinen sinnvollen Hintergrund hatte. Es machte den Eindruck, als würde die Autorin ihre Figuren dadurch irgendwie amerikanisch wirken lassen wollen, was ich einfach nur unnötig fand, denn auch in Büchern aus der Feder von amerikanischen Autor:innen liest man das nicht. Bei mir hinterließ es leider nur immer wieder einen sehr merkwürdigen Beigeschmack.

Die Charaktere waren sehr interessant und auch sympathisch ausgearbeitet. Ich habe sowohl Ivy als auch Ryan sehr gemocht, das i-Tüpfelchen waren vor allem die Nebencharaktere Jeff und Alex, deren Geschichte ich auch sehr gerne lesen würde (ich glaube, da kommt auch noch was!). Trotzdem muss man sagen, dass Stella Tack mit ihren Figuren das Rad nicht neu erfunden hat: Ivy ist ein Mädchen aus reichem Hause, das aber nicht dem typischen Klischee entspricht, sondern im Gegenteil sogar sehr bodenständig und nett ist. Ryan ist der neckische Bad Boy, hier und da eifersüchtig und bevormundend, manchmal launisch und distanziert und dann wieder charmant und liebevoll. Zwei Charaktere, deren Liebesgeschichte man also durchaus gerne mitverfolgt.

Etwas negativ empfinde ich die Darstellung anderer weiblicher Charaktere, denn irgendwie gibt es nicht eine einzige weibliche Person (außer vielleicht Ryans Familienmitglieder), die hier wirklich positiv wegkommt. Alle sind oberflächlich, hohl oder manipulativ – oder vielleicht sogar alles davon. Da haben wir unter anderem zum Beispiel die Mädels, die sich immer wieder an Ryan ranschmeißen, aber natürlich viel zu laut lachen, zu stark mit Parfüm eingedieselt sind, über andere Frauen lästern und auch dazu bereit sind, ihnen den Freund auszuspannen. Bei einer weiblichen Figur gab es dann doch kurz Hoffnung, aber letztendlich hat auch diese es nicht geschafft, sympathisch zu wirken. Ivy wird dadurch irgendwie als das einzig „normale“ Mädchen dargestellt, was mich etwas genervt hat.

Die Liebesgeschichte zwischen Ivy und Ryan geht in Richtung einer „Enemies-to-Lovers“-Lovestory, denn nachdem sich die beiden geküsst haben, ohne zu wissen, wer der andere ist, und von der Identität des anderen erfahren haben, kann natürlich nicht länger etwas zwischen den beiden laufen – deshalb schlägt die Zuneigung und die Anziehungskraft in eine gezwungen distanzierte Kabbelei um, die mir die meiste Zeit Spaß gemacht hat. Es gibt einige gute Dialoge, die unterhalten, gleichzeitig kommen auch die verbotenen Gefühle beim Leser an. Zwischendrin hatte ich eine Weile den Wunsch, dass ich bereits am Ende angelangt wäre, weil es sich ein bisschen gezogen hat und die Geschichte letztendlich ziemlich vorhersehbar ist, sodass die Spannung natürlich auf der Strecke bleibt. Das ist natürlich oft bei Liebesromanen so, aber hier hat mir dann doch noch das gewisse Etwas gefehlt, das meine Lesefreude stetig hochgehalten hätte. Gegen Ende nimmt die Geschichte dann aber doch nochmal an Fahrt auf und es ist deutlich mehr passiert, sodass ich beim Zuhören wieder gefesselt war.

Beide Sprecher:innen haben sehr angenehme Stimmen, denen ich gerne zugehört habe. Ich war manchmal beeindruckt davon, wie sie bei den ständigen „Holy Molys“ so ernst bleiben konnten.

Fazit

Eine ganz nette Liebesgeschichte für zwischendurch, die für einige Stunden unterhält, letztendlich aber leider nichts Aufregendes oder wirklich Besonderes bereithält. Kann man mal lesen, muss man aber nicht – 3,5 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.08.2021

Zu glatte Liebesgeschichte, aber mit hinreißendem männlichen Protagonisten!

Girl At Heart
0

Der Klappentext zu „Girl at Heart“ hat mich sofort angesprochen. Ich liebe Liebesgeschichten, die an der Highschool spielen, und habe auch eine kleine Schwäche für kitschige Teenieromanzen – das ist mein ...

Der Klappentext zu „Girl at Heart“ hat mich sofort angesprochen. Ich liebe Liebesgeschichten, die an der Highschool spielen, und habe auch eine kleine Schwäche für kitschige Teenieromanzen – das ist mein Guilty Pleasure. Daher habe ich das Buch auch sofort vorbestellt, obwohl ich tatsächlich ganz leichte Bedenken hatte, da mir „V is for Virgin“ von der Autorin leider nicht so gut gefallen hat.

Nun ja. Meine Meinung siedelt sich diesmal im mittleren Bereich an. Es hat mich nicht von den Socken gehauen, weil mich manche Dinge doch gestört haben, aber das Buch wusste mich merkwürdigerweise trotzdem zu unterhalten. Es gab Stellen, an denen ich blöd vor mich hin gegrinst habe.

Ich muss sagen, dass ich von dem Plot des Buches überrascht bin. Er weicht von typischen Klischees ab und ist für Überraschungen gut. So ist zum Beispiel Jace von Anfang an sehr offen in Bezug auf seine Absichten gegenüber Charlie und die Entwicklung ihrer Beziehung erfolgt sehr natürlich, ohne große Dramen oder Hindernisse, obwohl ich gegen Ende eigentlich fest damit gerechnet hatte. Ich dachte wirklich, ich hätte das Buch komplett durchschaut und würde den großen Wendepunkt schon von Weitem kommen sehen, aber falsch gedacht. Und das war echt erfrischend.

Aber auch wenn ich die Momente zwischen Jace und Charlie herzzerreißend süß fand, weil Jace einfach der perfekte männliche Protagonist ist – unfassbar lieb und zuvorkommend, aber gleichzeitig auch neckend und schelmisch – fehlte mir doch etwas … Aufregung. Das Geheimnisvolle, das Ungewisse. Dadurch, dass Jace‘ Absichten so offen auf dem Tisch lagen, war die Handlung mal überraschend anders, aber für mich gleichzeitig auch etwas zu glatt.

Betrachtet man das Buch nicht vorwiegend als Liebesgeschichte, sondern eben auch als ein Buch über Identitätsfindung – was es nun mal auch ist – dann sieht meine Meinung etwas anders aus. Ich finde es schön, wie Charlies Wandlung zu ihrem neuen Ich beschrieben wird und dass thematisiert wird, wie ihr Umfeld darauf reagiert. Dass nicht alle Reaktionen positiv ausfallen und sie – nicht immer konstruktive – Kritik einstecken muss, Charlie letztendlich aber lernt, zu sich selbst zu stehen und ihr wahres Ich der Welt zu zeigen. Das hat mir sehr gut gefallen – und dass sie dabei von Jace unterstützt wird, ist das Sahnehäubchen. Der Kerl ist einfach ein Schatz.

Woran ich mich etwas gestört habe, sind die … Figurenklischees. Die Autorin versucht damit zwar an manchen Stellen zu brechen, indem sie die Cheerleader beispielsweise nicht zu „oberflächlichen Zicken“ macht, wie das ja so häufig in Teenieromanzen der Fall ist, aber sie entwirft ein „Mädchenbild“, das überspitzt und einem Teenie-Film entsprungen ist. Mädchen werden über Kichern, Quietschen, schwungvolle Umarmungen, Shoppen, Übernachtungsparties, etc. definiert. Nicht, dass irgendetwas falsch daran wäre, diese Dinge zu tun oder zu mögen, aber ich störe mich daran, dass das in diesem Buch als „typisch mädchenhaft“ angesehen wird und jedes, absolut jedes vorkommende Mädchen diesem Bild entspricht. Auch Charlie ist dies tief in ihrem Inneren und muss diese Seite an sich nur nach außen kehren.

Das stört mich und ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin eher die Botschaft vermittelt, dass es kein Rezept gibt, um ein Mädchen zu sein und als solches „anerkannt“ zu werden, sondern dass Menschen nun mal individuell sind. Vielleicht hat sie das durch Charlie versucht, die gerne Baseball spielt und „eine von den Jungs“ ist, gleichzeitig aber auch Sehnsucht nach „Mädchendingen“ hat und als Mädchen betrachtet werden möchte. Damit ist sie aber der einzige weibliche Charakter in diesem Buch, denn alle anderen sind nach diesem "Mädchenbild" entworfen. Das ist heutzutage doch eine überholte Auffassung, von der man sich eigentlich distanzieren sollte.

Abschließend muss ich doch noch einmal auf Jace eingehen, denn er war mein absolutes Highlight. Er war der Grund, warum ich manchmal nicht mehr aus dem Grinsen rauskam und warum mir das Buch wirklich Spaß gemacht hat. Hätte es ihn nicht gegeben, dann hätte ich das Buch vermutlich nicht beendet, weil mich der Plot ohne ihn leider nicht genug gefesselt hätte.

Fazit

Ein ganz unterhaltsamer Liebesroman, der zwar manche typische Klischees bedient, mit anderen aber auch bricht, um einen überraschend anderen Plot zu verfolgen, als den, den man vielleicht erwarten würde. Mir war es in Bezug auf die Liebesgeschichte zu glatt, der Teil mit der Identitätsfindung hat mir (trotz des zweifelhaft entworfenen Bildes eines „typischen Mädchens“) gut gefallen. Besonders ins Herz geschlossen habe ich Jace und seinen besten Freund Reynolds. Von mir gibt es 3,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.04.2020

Lockerleichte Sommerlektüre zum Abschalten.

Café au Love. Ein Sommer in den Hamptons
0

Ich habe bereits „All I Want for Christmas” von Julia K. Stein gelesen, das für mich ein 4,5-Sterne-Volltreffer unter den weihnachtlichen Liebesromanen war. Von Café au Love habe ich mir deshalb einen ...

Ich habe bereits „All I Want for Christmas” von Julia K. Stein gelesen, das für mich ein 4,5-Sterne-Volltreffer unter den weihnachtlichen Liebesromanen war. Von Café au Love habe ich mir deshalb einen süßen, sommerlichen Liebesroman erwartet – und genau das auch bekommen. Nicht mehr und nicht weniger. Das Buch könnte hier und da definitiv etwas mehr Tiefe vertragen, aber es ist super als Strand- oder Balkonlektüre geeignet, wenn man sich einfach nur berieseln lassen möchte.

Julia K. Steins Schreibstil ist angenehm zu lesen, jugendlich und lockerleicht. Durch die Kulisse in den Hamptons – Hitze, Strand und Meer – wird man als Leser (auch im April) perfekt auf den Sommer eingestimmt.

Emma verbringt den Sommer nach ihrem Abschluss bei ihrem Dad in den Hamptons und möchte die nicht ganz so rosige Zeit in Deutschland bei ihrer schwierigen Mutter hinter sich lassen. Sie trifft ihre beste Freundin Jen wieder, die ihr verspricht, für den besten Sommer in Emmas Leben zu sorgen. Neben Partys und Strandbesuchen möchte Emma jedoch auch Geld verdienen, um selbst für ihren Unterhalt sorgen zu können, wenn sie in New York aufs College geht, damit sie ihrem Vater nicht auf der Tasche liegt. Bei dem Vorstellungsgespräch im Bitter End-Café begegnet sie jedoch Leo wieder, der am Strand eine Unterhaltung von Jen und ihr belauscht hat, die sie nicht in dem besten Licht dastehen lässt.

An Emma als Protagonistin habe ich nichts auszusetzen. Ich fand ihr Verhalten stets nachvollziehbar, sie macht Fehler, spielt aber keine Spielchen und ist noch dazu nicht auf den Mund gefallen. Mit ihren Freunden (die im Bitter End nicht mitgezählt) hatte ich dagegen so meine Probleme, weil sie doch schon sehr oberflächlich daherkommen – hier fand ich es andererseits aber erfrischend, dass diese Oberflächlichkeit nicht gleich mit arroganter Feindseligkeit daherkommt, wie man das so oft in Büchern zu lesen bekommt. Man kann den Figuren einiges vorwerfen, aber im Grunde genommen sind doch alle irgendwie … nett. Leo mochte ich auch gleich von Beginn an, weil mir seine ironische Art sehr gefiel. Im Gegensatz zu Emma war ich mit seinem Verhalten aber nicht immer einverstanden, auch wenn ich es – in Hinblick auf die Hintergründe – trotzdem irgendwie verstehen konnte. Er begegnet Emma mit einigen Vorurteilen, aus denen sie sich erst mit der Zeit lösen kann.

Insgesamt ist die Geschichte eigentlich genau so, wie man sie anhand des Klappentextes erwartet, man ahnt recht früh, auf welchen Konflikt es am Ende hinauslaufen wird. Die Liebesgeschichte ist süß, es gibt keine Liebe auf den ersten Blick (nicht wirklich jedenfalls), sondern die Gefühle zwischen den beiden entwickeln sich erst, auch wenn das Buch ein paar Szenen mehr vertragen könnte, die Herzklopfen auslösen und Funken sprühen. Es wird nicht wirklich in die Tiefe gegangen – weder in Bezug auf die Beziehung zwischen Emma und Leo noch in Bezug auf die (Familien-)Umstände, in denen die beiden sich befinden. Vieles wird nur angedeutet (z.B. Emmas Zeit in Deutschland), für das mehr Potential vorhanden gewesen wäre. Möglicherweise wollte man hier die sommerliche Lockerheit der Geschichte nicht gefährden.

Am Ende hatte ich leider wieder einmal das Gefühl, dass man das Drama verkürzen könnte, wenn Emma einfach nur mal den Mund aufmachen würde, anstatt kryptische, kurze Sätze von sich zu geben, die natürlich absichtlich so kryptisch und kurz gewählt sind, um das Ganze noch ein wenig hinauszuzögern. Auch an dem leichten Gesülze und der Pseudotiefgründigkeit mancher Aussagen habe ich mich gegen Ende noch etwas gestört, weshalb ich die Abschlussszene nicht hundertprozentig genießen konnte. Das Buch schließt leider recht unspektakulär, insgesamt ist das Buch aber entspannend und perfekt zum Abschalten.

Fazit

Eine lockerleichte, sommerliche Liebesgeschichte, die sich perfekt zum Lesen am Strand oder auf dem Balkon eignet (oder wenn man sich einfach auf den Sommer einstimmen möchte), von der man aber nicht viel Tiefe oder große Gefühle erwarten sollte. Ich vergebe 3,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.03.2020

Verwirrende Details, die zu viel Druck für das Ende aufbauen. Mir fehlte der Wow-Effekt.

Liebes Kind
0

»Dieser Thriller beginnt, wo andere enden.«

Diese Aussage war es unter anderem, die mich auf das Buch ungemein neugierig gemacht hat. Dementsprechend waren auch meine Erwartungen in Bezug darauf sehr ...

»Dieser Thriller beginnt, wo andere enden.«

Diese Aussage war es unter anderem, die mich auf das Buch ungemein neugierig gemacht hat. Dementsprechend waren auch meine Erwartungen in Bezug darauf sehr hoch, dass sich dieser Thriller von anderen abhebt, was ich beim Lesen aber nicht so empfunden habe. Klar, die Handlung setzt ein, nachdem Lena ihrem Entführer entkommen konnte, letztendlich gab es für mich aber keine Details, die mich in besonderem Maße weggefegt hätten, obwohl ich mich insgesamt trotzdem ganz gut unterhalten fühlte.

Romy Hausmanns Schreibstil fand ich sehr angenehm und fesselnd zu lesen. Besonders der Sichtwechsel, der auch Änderungen in der Erzählweise mit sich gebracht hat, hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich für die wenigsten Charaktere Sympathie aufbringen konnte. Das hing zu einem großen Teil auch damit zusammen, dass Verwirrung von Beginn an der ununterbrochene Begleiter des Lesers ist. Immer wieder werden einem mysteriöse Häppchen hingeworfen, die weitere Fragen aufwerfen und dadurch auf der einen Seite natürlich Spannung erzeugen, andererseits aber auch ein gelegentliches Stirnrunzeln zur Folge haben. So warf das Verhalten einiger Charaktere immer wieder Fragen auf, die sich für mich auch nach Beenden des Buches teilweise noch unbeantwortet anfühlen. Ich hatte hier am Ende das Gefühl, dass in manche Aspekte einfach nicht genug Einblick gegeben wird, um die Figuren, deren Handeln und ihre Gedanken vollständig verstehen zu können. Aufgrund dessen habe ich manches einfach als merkwürdig empfunden, ohne eine Erklärung dafür zu bekommen.

Die Tatsache, dass so viele neugierig machende Puzzleteile zusammenkommen, hat mich bis zum Ende an die Seiten gefesselt, obwohl ich gleichzeitig nicht behaupten würde, dass sich handlungstechnisch besonders viel tut. Ich habe die Handlung doch eher als ruhig wahrgenommen, die Spannung ist unterschwellig spürbar und schraubt sich in einigen wenigen Szenen in die Höhe, sodass man sich hier noch stärker an den Seiten festsaugt. Die Cliffhanger der einzelnen Erzählperspektiven sind gut gesetzt und werfen dem Leser spannende Häppchen hin, die teilweise vorhersehbar sind, teilweise aber auch völlig unerwartet kommen, weil man in die Richtung gar nicht gedacht hat.

Durch die vielen verwirrenden Aspekte wird natürlich ordentlich Druck für die Auflösung aufgebaut. Das Ende kann dem in meinen Augen aber leider nicht standhalten. Zwar gab es ein paar Wendungen – und seien sie noch so klein –, die mich überrascht haben, weil ich manche Dinge gar nicht infrage gestellt oder in eine ganz andere Richtung gedacht habe, letztendlich fehlte mir aber vor allem bei der großen Auflösung das gewisse Etwas, das mich von den Socken haut. Ich fand es nicht vorhersehbar, objektiv betrachtet sogar interessant und pfiffig eingefädelt, aber zwischen mir und den Enthüllungen hat es irgendwie trotzdem nicht gefunkt. Ich hatte mehr erwartet, Außergewöhnlicheres, weil diese ganzen merkwürdigen Details das eigentlich erhoffen ließen.

Fazit

Ein Buch, das mich bis zum Ende zu fesseln wusste, dem in der Auflösung aber das gewisse Etwas fehlte, um richtig zu begeistern. Außerdem fühlte ich mich nicht hundertprozentig zufriedengestellt, weil manches unklar bleibt. Deshalb sind es für mich 3,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.03.2020

Entspannende Liebesgeschichte zum Abschalten, ohne Bauchkribbeln und neue Ideen.

No Sweeter Love
0

Von Olivia Miles habe ich bereits »Weihnachten in Briar Creek« gelesen, das mir sehr gut gefallen hat. Ich war also schon mit dem Schreibstil der Autorin vertraut und habe mir einiges von der Geschichte ...

Von Olivia Miles habe ich bereits »Weihnachten in Briar Creek« gelesen, das mir sehr gut gefallen hat. Ich war also schon mit dem Schreibstil der Autorin vertraut und habe mir einiges von der Geschichte erhofft, vor allem auch, weil sie ein Thema anschneidet, das ich in Liebesromanen eigentlich ganz gerne lese: das Führen einer Fake-Beziehung. Mittlerweile merke ich aber, dass ich des Themas auch langsam überdrüssig werde, weil man es wirklich unheimlich oft zu lesen bekommt, und letztendlich scheint auch jede dazugehörige Geschichte sehr ähnlich zu sein und nichts Neues mehr zu bieten. Leider trifft das auch auf »No Sweeter Love« zu, auch wenn man der Autorin zugestehen muss, dass sie zumindest mit einigen Erwartungen bricht.

Olivia Miles‘ Schreibstil liest sich auch hier wieder sehr angenehm, sie schreibt leicht, ohne drückende Töne, entwirft authentische Dialoge und sympathische Figuren, die aber nur eine sehr geringe Tiefe aufweisen. Sowohl Claire als auch Ethan habe ich auf den ersten Blick liebgewonnen und vor allem mit Claire von der ersten Sekunde an mitgefühlt, weil man direkt in ihre „Probleme“ hineingeworfen wird. Besonders imponiert hat mir die starke Freundschaft zwischen den beiden, weshalb es mir nicht schwerfiel, auf mehr zwischen ihnen hinzufiebern, da die Chemie und die Verbindung zwischen ihnen sehr glaubwürdig rüberkamen.

Wegen der klischeehaften Storygrundlage fehlte es der Geschichte aber leider erheblich an Spannung. Zwar erwartet man hier und da bestimmte Geschehnisse bzw. Verhaltensweisen der Figuren, die dann erfrischender Weise doch ganz anders kommen, aber im Grunde genommen weiß man eigentlich von Anfang an, wo die Geschichte hinführt. Es gibt die langsamen Annäherungen, den großen Knall und das Happy End – also keine Überraschungen, die etwas Spannung aufbauen würden. Mir persönlich fehlte es außerdem auch an den Schmetterlingen im Bauch und der kribbeligen Aufregung, die ich mir von Liebesromanen erhoffe – das hat hier völlig gefehlt. Die Liebesgeschichte ist ruhig und entspannend, aber leider auch kaum Aufsehen erregend.

Fazit

Eine Liebesgeschichte für zwischendurch, bei der man entspannen und abschalten kann, die aber leider ohne Bauchkribbeln daherkommt und alles andere als innovativ ist. Bedauerlicherweise verpasst man nichts, wenn man sie nicht liest. 3,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere