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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2020

ein prägender Besuch

Der Sommer, in dem Einstein verschwand
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Das alte Karussell auf dem Einband weist schon auf die Zeit in der die Geschichte spielt. Es ist der Sommer des Jahres 1923 in Göteborg. Die Stadt erlebt die Weltausstellung.

Göteborg, ein Stadt mit ...

Das alte Karussell auf dem Einband weist schon auf die Zeit in der die Geschichte spielt. Es ist der Sommer des Jahres 1923 in Göteborg. Die Stadt erlebt die Weltausstellung.

Göteborg, ein Stadt mit eher kleinstädtischem Charakter erlebt die Weltausstellung. Unterschiedlichste Aussteller, Besucher und weitere Menschen prägen das Bild der Stadt um. Die Menschen sind von einer enormen Neugier auf all die Neuigkeiten erfasst, die diese Ausstellung in die Stadt bringt. Dazu gehören leider auch zwielichtige Gestalten, die von dem bunten Treiben angezogen werden. Der Aufbruchcharakter der damaligen Zeit ist sehr gut eingefangen. Man schielt trotzdem immer noch mit einem Auge auf das Vergangene und Bekannte. Das Neue, Moderne fasziniert, aber man ist sich nicht sicher, ob man dem Fortschritt trauen kann.

Wir lernen Ellen kennen. Sie hat ihren ersten Job bei der Zeitung der Ausstellung ergattert. Für sich ist Ellen auf dem Weg in eine unabhängige Zukunft. Sie möchte ein selbstbewusste, berufstätige junge Frau werden, eben dem neuen Frauenbild entsprechen.

Im Zuge ihrer täglichen Recherche lernt sie den kleinen Otto kennen. Er arbeitet im Stall. Indem er das Vertrauen der Eselin Bella gewinnt, darf er mit ihr am Kinderreiten teilnehmen. Der Sommer bringt ihm große Veränderungen.

Das Einstein in die Stadt kommt um seine Nobelpreisvorlesung zu halten, ist ein Ereignis von besonderer Wichtigkeit. Einstein selbst ist mehr an dem Geld interessiert, mit dem der Nobelpreis dotiert ist. Er ist froh aus Deutschland fort zu kommen, weil er hier zunehmend angegriffen und verfolgt wird. In bestimmten Kreisen gilt er als Antisemit und seine Thesen gelten als Wissenschaft feindlich. Diese Kreise verbreiten ihre Hetze offen, was leicht ins Auge gehen kann. Wir erfahren einige Episoden aus Einsteins Leben, die gerade den Menschen Einstein im Fokus haben.

Natürlich gehört ein Polizist zu den Protagonisten. Ein junger Mann, der gerade befördert wurde, und einen gut geerdeten Eindruck macht.
Die Autorin hat einen angenehmen Erzählstil, der Platz für das eigene Kopfkino lässt. Den sich andeutenden Umbruch und den Flair der Stadt und der Menschen hat sie wunderbar eingefangen.
Der eigentlich spannende Teil, Einstein, der verschwand, gerät manchmal ein wenig in den Hintergrund.

Trotzdem ist es ein Buch, dass ich nur empfehlen kann.

Veröffentlicht am 13.03.2020

mein Jerusalem

NOAMI - Eine Reise nach Jerusalem
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Es ist das Cover, dass mich einlädt zusammen mit dem Autor Peter Berg und seinen Protagonisten eine ganz besondere Reise anzutreten.

Mein Leseerlebnis:

Das Buch berührt die unterschiedlichen Schwerpunkte, ...

Es ist das Cover, dass mich einlädt zusammen mit dem Autor Peter Berg und seinen Protagonisten eine ganz besondere Reise anzutreten.

Mein Leseerlebnis:

Das Buch berührt die unterschiedlichen Schwerpunkte, die Leben in der Region prägen.

Da ist der Konflikt zwischen Israel und Palästina. Er beruht letztlich auf der Landzuweisung nach dem 2.Weltkrieg. Israel entstand als neue Nation auf geschichtsträchtigem, aber auch feindlichem Boden. Auf dem Hintergrund erklären die Konflikte zwischen Juden und Arabern. Es geht um Grenzverletzungen und die Akzeptanz der Staaten untereinander.
In dem Sinn hat das Buch drei thematische Schwerpunkte: Terror und Liebe, Im Nebel der Zeit, Baue die Mauern zu Jerusalem

Insgesamt ist es eine gut recherchierte, emotional anrührende Geschichte mit nicht unbedingt erwartetem Ausgang. Die thematische Mischung wirkt teilweise explosiv, weil sie sehr unterschiedliche Aspekte einer solchen Reise anspricht. In den Blick kommen die politischen Machtverhältnisse, die Erlebnisse durch Selbstmordattentäter und deren Folgen für die Angehörigen und die Betroffenen. Da gibt es Kinder die zu Waisen werden und Eltern, die ihre getöteten Kinder identifizieren müssen. Eine furchtbare Aufgabe!

Daneben baut sich zwischen Joachim und Noami eine Liebesgeschichte auf, die es so eigentlich nicht geben kann. Es prallen unterschiedliche Welten aufeinander, die eher entzweien, als die Liebe zuzulassen.

Joachim ist ein eigentlich liebenswerter junger Mann, der nach Jerusalem reist. Er möchte verstehen und beginnt zu hinterfragen. Es sind keine leichten Themen die in sein Leben drängen. Es bleibt die Frage, wie er die Schwerpunkte seiner Reise für sich einordnet.

Noami wirkt auf mich eher unnahbar und stolz. Es ist nicht leicht sie zu durchschauen. Ihr Großvater ist anders, er berührt mit seiner Geschichte die Herzen der Menschen. Das erlebte Joachim auch so. Er erzählte vom Holocaust mit seinen schrecklichen Folgen.

Das Buch ist ein guter Beitrag zur Weltgeschichte. Es hat als Thema eine sensible Geschichte in einer Region, die ein Pulverfass ist. Es geht hier um die Geschichte Palästinas, den Holcaust, die Bewältigung der Vergangenheit, die ich auch als Besucherin mit ins Land bringe. Die Geheimdienstaktivitäten und eine Liebesgeschichte mit ungewissem Ausgang - all diese Aspekte prägen dieses Buch.

Mein Fazit

Ein anrührendes, nachdenklich stimmendes Buch, das eine breite Palette an Gefühlen in mir weckte und mich wirklich begeisterte.




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Veröffentlicht am 01.03.2020

Beethoven und seine Musik

Feuer im Elysium
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Das Cover ist schon ein Hingucker. Der Kopf Beethovens hebt sich aus dem dunklen Untergrund. Der Titel in feurigen Buchstaben. Das Cover wirkt sehr edel.

Mein Leseerlebnis:

Mit seinem Roman "Feuer im ...

Das Cover ist schon ein Hingucker. Der Kopf Beethovens hebt sich aus dem dunklen Untergrund. Der Titel in feurigen Buchstaben. Das Cover wirkt sehr edel.

Mein Leseerlebnis:

Mit seinem Roman "Feuer im Elysium" nimmt Oliver Buslau die Leser mit auf eine Reise ins 19.Jahrhundert. Der Protagonist des Romans ist Niemand geringerer als Beethoven, dessen 250.Geburtstag wir dieses Jahr feiern. Der Roman wartet mit Informationen über Ludwig van Beethoven auf. Hintergrund der Geschichte die Veröffentlichung und Aufführung der 9. Sinfonie vor dem revolutionären Gedankengut der damaligen Zeit. Die reich mit Bildern gespickte Sprache und die dem Zeitgeist angepasste Schreibweise half mir als Leserin in die Zeit einzutauchen. So konnte ich der gut recherchierten, spannenden Geschichte mit großem Vergnügen folgen. Der Spannungsbogen blieb während der Geschichte auf hohem Niveau. Dies verstärkte sich auch durch die geschickte Kombination aus real existierenden Personen und der fiktiven Geschichte.

Der Anteil Kriminalroman besticht durch das Erzähltalent und die Ausdrucksweise des Autors.

Mein Fazit:

Gut recherchierter Krimi aus dem beginnenden 19.Jahrhundert

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Veröffentlicht am 26.02.2020

meine Schwester wir ist das

Meine Schwester, die Serienmörderin
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Das Cover und der Titel zogen mich an. Die dunkelhäutige Frau mit ihrer Sonnenbrille strahlt etwas lässiges, an Urlaub erinnerndes aus.Dann der Inhalt der Leseprobe.

Mein Leseerlebnis:
Das Buch besticht ...

Das Cover und der Titel zogen mich an. Die dunkelhäutige Frau mit ihrer Sonnenbrille strahlt etwas lässiges, an Urlaub erinnerndes aus.Dann der Inhalt der Leseprobe.

Mein Leseerlebnis:
Das Buch besticht durch seinen zynischen, aber auch kurzweiligen Stil. Dabei verliert die Autorin die Realität nicht aus den Augen. Ich konnte gut in die Geschichte einsteigen. In eingestreuten Rückblicken erfährt der Leser einiges zur Biografie der Schwestern. Beide litten unter der Präsenz des gewaltätigen, untreuen Vaters
Ayoola, die hübsche aber auch hinterhältige der beiden Schwestern. Meine Sympathie für Korede war schnell zu spüren. Das entworfene Szenario mit Korede als Protagonistin wirkt realistisch und nachvollziehbar. Korede, die sympathische, hilfsbereite Frau hilft ihrer Schwester, Ayoola, die Leiche und die Spuren nach der Tat, der Tötung ihres Freundes, Femi zu beseitigen. Es ist nicht das erste Mal, dass Ayoola bei Korede Unterstützung für eine solche Hilfe sucht.
Im Krankenhaus hatte sich Korede angewöhnt, mit einem Komapatienten über ihre Sorgen mit Ayoola zu reden. Dabei soll sie Ayoola auch noch deren Unschuld bestätigen. Es waren immer Notwehrsituationen.
Als Ayoola Korede im Krankenhaus besucht, begegnet ihr ein junger Arzt. Korede hatte schon länger ein Auge auf ihn geworfen und schwärmte für ihn.
Hinter dem Sofa findet man ein blutiges Taschentuch ..........
Das Buch entwickelt sich zum Pageturner. Ich wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte endet.

Mein Fazit:
.Ein Buch, das sich zu lesen gelohnt hat.

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Veröffentlicht am 19.02.2020

Wo geht die Reise hin

Eine Geschichte von Sturm und Stille
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Gedanken zum Cover:

So stelle ich es mir vor, wenn ich nur noch das Wasser um mich herum sehe. Ich schwebe dahin, fühle mich geborgen. Der Kampf um den täglichen "Wahnsinn" ausblenden können.

Meine Leseerlebnis:

Mano, ...

Gedanken zum Cover:

So stelle ich es mir vor, wenn ich nur noch das Wasser um mich herum sehe. Ich schwebe dahin, fühle mich geborgen. Der Kampf um den täglichen "Wahnsinn" ausblenden können.

Meine Leseerlebnis:

Mano, ein junger Mann flüchtet über das Meer. Dann ein gewaltiger Sturm, der ihn über Bord spült. Er kann nicht schwimmen, noch gibt es Hoffnung gerettet zu werden. An einem Platz in der Tiefe entwickelt sich zwischen Mano und einem Fisch ein berührender, anrührender Dialog über das Leben und die vielschichtigen Sichtweisen der gemachten Erfahrungen. Mono findet so in diesem Moment tiefe Ruhe und Frieden in sich selbst, die ihm eigentlich schon fremd war..

Das Buch lädt seine Leser ein, selbst diesen Ort der Ruhe und des Friedens im eigenen Leben einmal zu suchen zu. Stress und der Lärm unseres Alltags saugen an unserer Kraft. Es tut einfach gut, auf Entdeckungsreise in der eigenen Seele zu gehen um wieder Stille und Frieden zu finden.

Mano und der Fisch möchten Reisegefährten sein. Die Stille hilft zu relativieren und den eigenen "Herzensweg" zu finden. Daneben erzählen sie ihre Geschichte von der Suche nach einer neuen Heimat.

Die Autorin besticht mit der Geschichte eines jungen Mannes der aus äußerer Not eine gefahrvolle Reise antritt. Die Begegnung mit dem Fisch hilft ihm wieder bei sich selbst anzukommen. Hier findet er Ruhe und Frieden. Er stellt sich seinen traumatischen Erfahrungen und wird belohnt.

Mein Fazit:

Das Buch möchte uns in unserem Alltagstrott aufrütteln. Es bietet Raum für Stille. Hier höre ich dann wieder die oft leise Stimme meines Herzens. Si tut einfach gut. Ich kann es nur empfehlen.

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