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Veröffentlicht am 28.04.2020

Wunsch nach Rache

Vengeful - Die Rache ist mein
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"Ihre Gabe macht Sie stärker. Verleiht Ihnen die … Fähigkeit, einer ganz anderen Art von Gefahr gegenüberzutreten.“ [466]
Band 2, mit dem Titel „Vengeful - Die Rache ist mein“, startet tempo- und actionreich ...

"Ihre Gabe macht Sie stärker. Verleiht Ihnen die … Fähigkeit, einer ganz anderen Art von Gefahr gegenüberzutreten.“ [466]
Band 2, mit dem Titel „Vengeful - Die Rache ist mein“, startet tempo- und actionreich in eine spannende Fantasy-Geschichte mit Thriller Elementen. Auch wenn man den Vorgänger „Vicious - Das Böse in uns“ der Villains Serie nicht kennt, so kommt man schnell ins Geschehen. Die Autorin V. E. Schwab gibt genügend Informationen zu den Charakteren und Geschehnissen, so dass man einen perfekten Start hat.
Ohne detailliert auf die Story einzugehen und zu viel zu verraten, kann man diese kurz und bündig mit ‚der Wunsch nach Rache beherrscht alles‘ beschreiben. Und wie man es auch dem wahren Leben kennt, es läuft nicht immer alles glatt. Schon gar nicht, wenn die beiden Todfeinde Victor Vale und Eli Ever mit von der Partie sind. Das bekommt auch die Protagonistin Marcella zu spüren. Aber nicht nur sie, denn auch die Leserinnen dürften des Öfteren überrascht sein.
Der Schreibstil ist packend. Genau wie die Geschichte selbst, welche einen bereits nach der ersten Seite gepackt hat und bis zum Schluss nicht mehr loslässt. Schwab skizziert eine bitterböse Welt, rund um die ExtraOrdinären, also Menschen, die nach dem Tod mit Superkräften wieder auferstehen.
Was mich persönlich etwas gefordert hatte, waren die zahlreichen Zeitsprünge, die eigentlich ein gutes Element darstellen, um zusätzlich Spannung aufzubauen, Informationen einfließen zu lassen. Aber hier kann man leicht den Überblick verlieren, denn bei jedem Kapitel befindet man sich 20, 12, 4 Jahre vorher. Jedoch spielen die Rückblenden mit zunehmender Seitenzahl dann nur noch im Wochenbereich und gegen Ende umfassen diese lediglich ein paar Tage, bis die Leser
innen schließlich wieder den Aktionen der Gegenwart folgen.
Mir haben die verschiedenen Perspektiven gefallen, diese runden die Story ab, tragen dazu bei, dass man tief eintauchen und genießen kann.

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Veröffentlicht am 02.04.2020

Ein Fund und seine Auswirkungen

Der Fund
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„An einem bestimmten Punkt im Leben kann jeder zum Verbrecher werden. Auch Sie und ich.“ [62]
Mit „Der Fund“ gelingt dem Autor Bernhard Aichner ein Roman, ich sage extra nicht Thriller, da es für mich ...

„An einem bestimmten Punkt im Leben kann jeder zum Verbrecher werden. Auch Sie und ich.“ [62]
Mit „Der Fund“ gelingt dem Autor Bernhard Aichner ein Roman, ich sage extra nicht Thriller, da es für mich eher ein Spannungsroman war, der sich von dem Gros abhebt.
Sprachlich macht Aichner keine Eskapaden, der Schreibstil ist sehr eingängig. Am Anfang der Geschichte bekommen wir als Leserinnen eigentlich schon alles geliefert, was bei anderen Thrillern sich peu à peu präsentiert. Immer wieder werden die Rückblenden in Ritas Leben durch Dialoge eines namenlosen Polizisten unterbrochen. Wobei unterbrochen wahrscheinlich das falsche Wort ist, denn mit den Befragungen nimmt auch der Kenntnisstand der Leserinenn zu. Es sind Puzzlestücke, die sich zu einem großen Gesamtbild zusammensetzen.
Die Geschichte selbst ist eigentlich ziemlich geradlinig: Ein Fund der dein Leben verändern könnte bzw. auch wird.
„Rita Dalek, dreiundfünfzig Jahre alt. Ehefrau, Hausfrau, Putzfrau. Keine Wünsche, keine Träume, kein Aufbegehren in all den Jahren, unsichtbar ist sie. Nie hat sie ein Risiko eingehen wollen.“ [53]
Und doch geht die Protagonistin Rita ein Risiko ein, in der Hoffnung es böte sich „ein Ausweg aus ihrem tristen Leben.“ [148]
Wo so oft bekommt man selten die ganze Wahrheit geliefert. Man ist mit Wendungen konfrontiert, die man nicht alle so kommen gesehen hat. „Der Fund“ ist ein Roman in dem nicht arg viel passiert, der aber trotzdem so spannend ist, dass man immer weiterlesen möchte, neugierig ist auf das, was einen erwartet.

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Veröffentlicht am 09.03.2020

sei brav!

Ärgere niemals einen Elefanten
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Paul geht mit seiner Mutter in den Zoo. „Nun sei brav und mach dich nicht schmutzig, Paul!“, sagt die Mutter. Aber Paul hat nur Flausen im Kopf, rutsch das Geländer herunter, ärgert Elefanten, Giraffen ...

Paul geht mit seiner Mutter in den Zoo. „Nun sei brav und mach dich nicht schmutzig, Paul!“, sagt die Mutter. Aber Paul hat nur Flausen im Kopf, rutsch das Geländer herunter, ärgert Elefanten, Giraffen und Lamas und sieht nach jeder Szene wesentlich schlimmer aus, als zuvor. Und immer wieder holt seine Mutter ihr Stofftaschentuch hervor und versucht ihn sauber zu machen.
„Ärgere niemals einen Elefanten“ von Stefanie Gerstenberger ist ein wunderbar illustriertes Kinderbuch, welches einen Blick zurückwirft wo Kinder noch feingemacht wurden, wenn man ausging. Es zeigt auch, dass man die Tiere nicht ärgern darf, da diese sich das nicht gefallen lassen. Auch wenn die Situationen bzw. das Handeln etwas überspitzt dargestellt werden, so hätte ich mir ermahnende Worte der Mutter gewünscht. Diese ist aber lediglich auf die Sauberkeit und das Aussehen ihres Sohnes bedacht.
Ansonsten gefällt das Buch den kleinen Zuhörern ab 4 Jahren. Es ist nicht mit Text überladen, kommt ansprechend daher und hat ein versöhnliches Ende.

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Veröffentlicht am 26.02.2020

Geprägt von den Eltern

Der Mangel
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„Allein durch die hässlichen Dinge aus den Möbelmärkten lebten sie in einer absoluten Gegenwart.“ [76]
In seinem Roman „Der Mangel“ lässt Oskar Roehler die sechziger Jahre noch einmal, auf einer Fiktion ...

„Allein durch die hässlichen Dinge aus den Möbelmärkten lebten sie in einer absoluten Gegenwart.“ [76]
In seinem Roman „Der Mangel“ lässt Oskar Roehler die sechziger Jahre noch einmal, auf einer Fiktion beruhend, Revue passieren und arbeitet diese auf literarische Weise nochmals auf.
Wenn ich jetzt überlegen müsste, welche Schlagworte mir für die Deutsche Zeitgeschichte der 60er Jahre einfallen würde, wären dies Proteste, Vertreibung, Konsum und Konjunktur. Also quasi eine Zeit, die durch Veränderungen geprägt ist. Wahrscheinlich würde der Autor Roehler nun hinzufügen: Und durch den Mangel!
In seinem Werk geht er dabei mit poetischer Sprache, manchmal für meinen Geschmack etwas zu hochgestochen und auch wiederholend (eine Lehre in der Kreissparkasse machen), auf die Themen der damaligen Zeit ein.
„Die Sudetendeutschen, die Zuwandere aus Ostpreußen, aus Pommern und Schlesien“ [37] sind in dem Roman eine eingeschworene Gemeinschaft, gierig nach geistiger Nahrung, die eine Klassengesellschaft bilden und sich der Obrigkeit erkenntlich zeigen sollen, wohnen in einer abgelegenen Siedlung, sind hart zu sich selbst und zeigen einen Freiheitsdrang, auch wenn dieser bei den dort lebenden Kindern zu einer Totalverweigerung führt.
„Freiheit in einem einzigen Akt der Totalverweigerung verteidigten, während die anderen sich abführen ließen und sich in das Schicksal, das für sie vorgesehen war, fügten.“ [61f.]
Der Schreibstil ist flüssig. Die Charaktere bleiben eher oberflächlich, was aber nicht schlimm ist, da der Roman mehr die Gesamtsituation der 60er Jahre beschreibt als das Schicksal einer einzelnen Person. Spannend ist es trotzdem der Erzählung zu folgen, der teils dichterischen Ausdruckskraft zu lauschen und über das Gelesene nachzudenken.
„Das schwarze Brackwasser, in das sie starrten, hätte als metaphorischer Spiegel für Verdrängtes, in Vergessenheit Geratenes herhalten müssen, das sich nun wieder einen Weg an die Oberfläche bahnte.“ [26]
Der Roman zeigt auf eindrucksvolle Weise, welche Faktoren dazu beitragen, zu der Person heranzuwachsen, die man ist. Die Kinder sind von ihren Eltern geprägt. „Fronarbeit waren sie von Kindesbeinen an gewohnt, Härte gegen sich selbst.“ [28] Auch betrifft der Mangel nicht nur Dinge des Konsums, sondern vielmehr auch die emotionale Sparsamkeit, welche die Eltern aufgrund der Lebenssituation an den Tag legen. „Sie (die Mutter) war es, die den Mangel verwalten musste, der unser Leben bestimmte, die sorgfältig dosierten Notrationen an Zuversicht, Liebe, Strenge.“ [52]

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Veröffentlicht am 20.02.2020

Spielerisch lernen

Wieso? Weshalb? Warum? Mein junior zum Hören, Band 2: Einsatzfahrzeuge
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Was gibt es spannenderes als Einsatzfahrzeuge? Hm, eigentlich nur welche mit richtigem Sound. Und genau das erwartet die kleinen Zuhörer*innen in diesem Buch der Reihe „Mein junior zum Hören“. Der Aufbau ...

Was gibt es spannenderes als Einsatzfahrzeuge? Hm, eigentlich nur welche mit richtigem Sound. Und genau das erwartet die kleinen Zuhörer*innen in diesem Buch der Reihe „Mein junior zum Hören“. Der Aufbau des Buches ähnelt der „Wieso? Weshalb? Warum?“-Reihe. Die Illustrationen kommen einem bekannt vor, z.B. aus „Sachen suchen“, sind aber durchgängig schön gestaltet.
Die Texte sind kindgerecht und wirklich informativ gestaltet. Spielerisch wird mit diesem Buch Wissen vermittelt und mit den vielen kleinen und großen Klappen das Kind mit eingebunden und zum eigenständigen Entdecken gebracht.
Auf insgesamt 10 Seiten gibt es fünf verschiedene Sounds – also pro Doppelseite ein Sound. Sehr schön finde ich, dass nicht nur Martinshörner zu hören sind, sondern auch Geräusche, wie das Klappern der Trage, die in den Krankenwagen geschoben wird. Leider ist der Sensor, zuständig für das Auslösen des Sounds, sehr lichtabhängig. Sitzt man falsch zur Lichtquelle, bzw. so, dass die Klappe einen Schatten auf den Sensor wirft, so ertönt auch kein Sound. Das ist nicht optimal gelöst. Zumal Kinder auch gerne in ihren Höhlen spielen und lesen. Da bleibt dann alles stumm.
Insgesamt ist das Buch eine Gute Umsetzung zum Thema Einsatzfahrzeuge und für Kinder ab 2 Jahren geeignet.

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