Schwarz oder weiß?
Whitefeather (Legende der Schwingen 1)Normalerweise ist Fantasy nicht das Genre, das ich am meisten lese, aber hier fand ich das Cover sehr schön und es lohnt sich ja doch, ab und zu über den Tellerrand hinaus zuschauen.
Geschrieben ist das ...
Normalerweise ist Fantasy nicht das Genre, das ich am meisten lese, aber hier fand ich das Cover sehr schön und es lohnt sich ja doch, ab und zu über den Tellerrand hinaus zuschauen.
Geschrieben ist das Buch hauptsächlich aus der Sicht von Liz, die kurz vor ihrem Sprung von der heiligen Klippe und damit vor der entscheidenen Wendung in ihrem Schicksal steht. Ab und zu wechselt die Sicht aber kurz in die von Fab, ihrem sehr guten Freund, dessen Sprung ebenfalls bevorsteht.
Ich bin sehr leicht in die Geschichte hineingekommen. Man lernt die Protagonistin sehr schnell kennen und auch wenn ihre Leben und vor allem ihre Bestimmung etwas ganz anderes ist, als man es kennt, hat es die Autorin geschafft, dass man sich schnell in alles hineinfindet. Das wird auch von dem flüssigen und leichten Schreibstil unterstützt.
Sehr gut gefallen hat mir, dass es hier natürlich einen hohen Anteil an Fantasy gibt, aber die Figuren trotzdem noch sehr menschlich sind, mit allen Gefühlen, Hoffnungen, Wünschen und Ängsten. Dadurch war man ihnen immer sehr nah und konnte ihre Handlungen meist nachvollziehen.
Meist deshalb, weil ich Liz teilweise etwas anstrengend fand. Sie ist 18 Jahre alt und dadurch noch nicht sehr lebenserfahren, trotzdem handelt sie zum Teil sehr naiv und impulsiv. Auf der anderen Seite zeigt sie dann ein hohes Maß an Selbstlosigkeit und Mut, weshalb ich sie doch gut leiden konnte.
Die Geschichte an sich ist spannend, ist aber an einigen Stellen noch ausbaufähig. So sind mir einige Logikfehler aufgefallen, die dafür gesorgt haben, dass mich nicht alles überzeugt hat. Außerdem fand ich es sehr schade, dass der Plot teilweise oberflächlich blieb. Zum Beispiel tauchen wie aus dem nichts neue Personen bzw. Wesen auf, die für gefühlt zwei Seiten eine Rolle spielen und dann wieder verschwinden, ohne dass nochmals auf sie eingegangen wird.
Ganz süß war die Liebesgeschichte, die allerdings schon zu Beginn etwas vorhersehbar war. Eine Liebe, die aussichtslos scheint, ist aber natürlich auch immer Stoff, der einen berührt und mitfiebern lässt - auch mich.
Das Ende allerdings hat mir dann nicht so gut gefallen. Auch hier waren es Kleinigkeiten, bei denen ich die Stirn gerunzelt habe, weil mir nicht klar war, wieso gewisse Dinge den Figuren einfach nicht auffallen. Leider kann ich es an dieser Stelle nicht präzisieren ohne zu spoilern. Der Cliffhanger am Schluss hat mich dann auch nicht unbedingt überrascht.
Insgesamt wurde ich gut unterhalten und es war eine schöne Abwechslung zu den Thrillern, die ich sonst immer lese. Ich denke auch, dass ich ein besonders kritischer Leser bin und dass manche Dinge, die mich gestört haben, gar nicht auffallen. Von mir gibt es 3 Sterne - aber die Fortsetzung will ich trotzdem auf jeden Fall lesen, denn nun will ich schon wissen, wie es mit Liz und ihren Freunden weitergeht.