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Veröffentlicht am 29.05.2020

Hoffnungslosigkeit mit kleinen Momenten fürs Herz

Cyber Trips
1

Lange haben wir auf den zweiten Band warten müssen nachdem Neon Birds uns mit einem gemeinen Cliffhanger zurückgelassen hatte.

Die Geschichte wird unmittelbar nach den Ereignissen des ersten Bandes fortgesetzt ...

Lange haben wir auf den zweiten Band warten müssen nachdem Neon Birds uns mit einem gemeinen Cliffhanger zurückgelassen hatte.

Die Geschichte wird unmittelbar nach den Ereignissen des ersten Bandes fortgesetzt ohne großen Zeitsprung oder dergleichen. So sind die vier Hauptcharaktere nach wie vor getrennt und wir folgen abwechselnd Flover und Luke auf ihrer Flucht vor dem Militär sowie natürlich Andra und Okijen auf der Suche nach einer Möglichkeit KAMI auf zu halten und den Wirrungen des Militärs.

Zunächst startet die Handlung ein wenig ruhiger und stockt sogar ein wenig zumindest auf der Seite von Flover und Luke. Dafür erfährt man beim anderen Team anfangs umso mehr interessante Dinge. Wir besuchen Andras vernichtetes Dorf für Hinweise auf eine Vernichtungsmöglichkeit von KAMI. Wir lernen einen neuen Charakter kennen, dessen Humor in der ein oder anderen Situation sehr ermunternd ist. Außerdem erfahren wir ein wenig mehr über DVM, eine der Sekten die für die Infizierung der Menschen durch KAMI sind.

Im Großen und Ganzen würde ich sagen steht in diesem Buch ein wenig die Panik und Hoffnungslosigkeit im Forderung und an zweiter Stelle die menschlichen Verbindungen und Emotionen der Hauptcharaktere. Ängste werden aufgedeckt ebenso wie Traumata. Wir lernen wesentlich mehr über unsere Hauptcharaktere und fühlen mit ihnen. Doch für die Menschheit sieht es noch schlechter aus als im ersten Band. KAMI ist frei und nicht nur, dass sie nun beginnt die Sperrzonen nach und nach zu öffnen, sie entwickelt auch eine neue Methode um die Menschen zu infizieren und assimilieren. Es entsteht immer mehr der Eindruck, dass es einfach absolut keine Möglichkeit mehr gibt die Menschheit zu retten und verschiedene Kapitel, obwohl nicht einmal gekämpft wird, verstärken diesen Eindruck noch mehr. Es ist eine düstere Stimmung die sich beim Lesen durchaus auf den Leser überträgt. Sehr, sehr fesselnd geschrieben und die Stimmung perfekt eingefangen, meiner Meinung nach.

Natürlich gibt es auch hier einen großen Showdown und gigantische Kämpfe. Leider muss ich sagen dass selbst die Wendung und der Cliffhanger zum Ende des Bandes mich nicht mit großer Hoffnung für die Menschheit zurück lassen. KAMI scheint ein übermächtiger Gegner zu sein auch wenn die perfekte Form zu bröckeln scheint durch verschiedene Dinge die es nicht versteht, wie zum Beispiel Flovers Zustand oder das „Beta Herz“, das zweite Herz von dem Okijen spricht in einer Unterredung mit dem Technikgott. Ob das jedoch reichen wird um KAMI zur Kooperation oder zum Sturz zu bringen werden wir aber wohl erst im dritten Band erfahren.

Auch wenn ich finde, dass der zweite Band nicht genauso umwerfend gut war wie der erste, so bin ich nach wie vor ein Fan. Die Geschichte ist super spannend und die Charaktere sind sehr nachvollziehbar mit ihrer Entwicklung und ihren Handlungen. Der Erzählstil ist unglaublich fesselnd und eingängig, dass man sich wirklich selbst Mitten in der Geschichte befindet. Trotz der düsteren und beklemmenden Gesamtstimmung der Handlung gibt es für den Leser immer wieder wunderschöne herzerwärmende und humorvolle Momente zwischen den Charakteren die einen Lächeln lassen. Was die Stimmung durchaus ein wenig auflockert.

Spoiler

Ganz besonders liebe ich hier die Szenen zwischen Andra und Okijen. Nach so einer kurzen Zeit entwickelt Andra so ein gutes Verständnis für unseren geliebten Supersoldaten wie es wohl wie wenigsten tun und sie schafft es eindrucksvoll sein ganzes Wesen zu begreifen und zusammen zu fassen. So sehr dass sogar er selbst beeindruckt ist. Aber auch kleine Moment zwischen den beiden sind immer wieder unglaublich schön.

Ebenso die tiefe Freundschaft zwischen Flover und Luke und die Angst umeinander sind so ein Punkt der einen immer mal wieder das gute in den Menschen sehen lässt. Auch wenn es oft eher verzweifelte Handlungen sind die die beiden vorrantreiben so merkt man eben immer wieder dass sie für den anderen alles tun würden und wenn es bedeutet sich dem Vorschlag des besten Freundes zu ergeben und die gefürchtete Mutter auf zu suchen oder in Lukes Fall sich gegen das Militär „auflehnen“ oder eine irre Sekte aufsuchen um den besten Freund vor dem sicheren Tod zu retten. Zwischen den beiden gibt es hoch und tiefs aber sie finden immer wieder zusammen und kämpfen ums überleben, vermutlich auch für den jeweils anderen um ihn nicht alleine zu lassen. Es ist eine sehr intensive Verbindung die mich in einer Szene sogar auf mehr hoffen hat lassen aber leider wurde ich hier enttäuscht. Wäre aber auch sehr schön gewesen. Na gibt ja noch einen Band, vielleicht hab ich ja nocht Glück

Spoiler Ende

Dennoch haben sich für mich ein paar fragwürdige Momente eingeschlichen die mich ein wenig unerfüllt zurück lassen, da sich hier für mich persönlich die „Auflösung“ nicht ganz erschließt oder ausbleibt. Hier kann es natürlich sein, dass bei der ein oder anderen Stelle in Band drei noch was kommt, bei kleineren Bereichen fürchte ich, dass es sich eher um kleine Logikfehler handelt. Alles in allem aber absolut nichts was der Story irgendeinen Abbruch tut.

Auch in diesem Band gibt es zwischen den Kapiteln immer mal wieder kurze Militärakten. Dies hat mir im ersten Band schon sehr gut gefallen und ist auch im zweiten Band nicht anders. Diese sind eben sehr gut um schnell komprimierte Informationen zu erhalten und geben immer mal wieder mehr Hintergrundinformationen preis.

Nach wie vor eine absolute Leseempfehlung von mir und ich bin gespannt auf den nächsten Band im Herbst. Keine Frage ob ich diese Serie fortsetzen werde ich freue mich sogar schon sehr und kann es kaum erwarten.

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Veröffentlicht am 20.04.2020

All you need is love

Love Stage!! 01
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Gesamtrezension der Mangareihe:

Es handelt sich hier um einen Yaoi Manga mit einer sehr schönen Geschichte und einem für mich sehr süßen Fazit. Wir folgen dem Protagonisten Izumi, welcher als Otaku in ...

Gesamtrezension der Mangareihe:

Es handelt sich hier um einen Yaoi Manga mit einer sehr schönen Geschichte und einem für mich sehr süßen Fazit. Wir folgen dem Protagonisten Izumi, welcher als Otaku in seine Promifamilie nicht so richtig rein zu passen mag. Mit einer berühmten Mutter, Schauspielerin, und ebenso berühmten Vater, Opernsänger, ist auch sein älterer Bruder ins Showbiz eingestiegen, Sänger einer Rockband. Aber Izumi hat seit seiner Kindheit in welcher er gezwungen war in einer Werbung bei seiner Mutter mit zu spielen, panische Angst davor ins Showbiz ein zu steigen, außerdem möchte er ja auch viel lieber Mangaka werden. Das offensichtlich mangelnde Talent für Zeichnen ändert nichts an seinem Traum und seinem Vorhaben.

Zur Jubiläum der damals gedrehten Werbung, es handelt ich um eine Werbung für ein Hochzeitsmagazin, möchten die Firma ein Remake der alten Werbung machen, welche darin endet wie ein junges Mädchen den Strauß der Braut fängt und den jungen neben sich anlächelt. Die neue Werbung soll ein Sprung, ebenfalls 10 Jahre später, zeigen und somit die Hochzeit des Mädchens und des Jungens. Also ist der Cast aus eben diesem Clip wieder gefragt und damit auch Izumi. Einziges Problem: Izumi spielte damals das kleine Mädchen, da die eigentliche Kinderschauspielerin verhindert war und mit seinem lieblichen Aussehen niemand ein Problem hatte zu glauben er sei ein Mädchen. Nun aber 10 Jahre später noch mal was anderes. Da Izumi noch immer sehr androgyn ist geht er aber dennoch richtig hergerichtet als junge Frau durch. Da vor allem seine Mutter mit dem jungen Star arbeiten möchte, welcher der junge aus der Werbung war - Ryōma Ichijō - setzt der Manager der Familie Rei Sagara alles daran Izumi dazu zu bringen in der Werbung mit zu spielen. Und schafft es auch. Soweit läuft auch alles gut bis sich ein Problem ergibt. Ryōma gesteht Izumi seine Liebe. Weil er sich schon vor 10 Jahren in der Mädchen mit den Augen und dem süßen Lächeln verliebt hat. Das Chaos ist perfekt als sich Izumi als Mann zu erkennen gibt.

Zunächst fühlt sich Ryōma veralbert und hinters Licht geführt, muss dann aber für sich feststellen dass die Tatsache dass Izumi ein Mann ist nichts an seinen Gefühlen für die Person ändert und er versucht sich Izumi an zu nähern. Die beiden entwickeln eine Freundschaft die schnell von beiden Seiten aus mehr wird. Es ergeben sich recht typische Probleme der ersten Liebe und wenn man sich nicht drauf vorbereitet hat, dass man nicht mit einer Frau sondern einen Mann zusammen ist.

Die Liebesgeschichte der beiden ist wirklich schön und auch immer wieder sehr amüsant. Gerade auch wenn Izumi Rei um Rat bittet welcher selbst Erfahrung mit Männern hat wie dieser Izumi zu verstehen gibt. Sowohl Izumi als auch Ryōma machen eine deutliche Entwicklung durch und wachsen zusammen. Beide Charaktere sind sehr sympathisch und leicht nach zu vollziehen, aber sind nicht meine Lieblingscharaktere in der Serie. Obwohl er nicht oft vorkommt so liebe ich die Kommentare von Herrn Sena, Izumis Vater, und auch die Mutter hat ihre Momente. Aber am allerliebsten sind mir Rei und Shōgo, Izumis älterer Bruder. Die beiden Männer sind überfürsorglich was Izumi angeht und Shōgo hat einen kleinen Brudersensor der sowohl beängstigend als auch immer wieder sehr amüsant ist. Die beiden wirken mehr wie die Gluckenmama, Rei, und der besorgte Vater, Shōgo, welche den ersten Freund seines „kleinen Mädchens“ mal so gar nicht ab haben kann. Aber nicht nur das sondern auch die Hintergrundgeschichten er beiden sind unglaublich schön.

Sehr lustig, sehr süß, sehr fluffy und mit der letztlichen Erkenntnis, dass alles drum herum egal ist und man alles überwinden kann... solange man sich wirklich liebt. Sehr süße Intension. Vielleicht nicht ganz realistisch betrachtet, aber das stört absolut nicht wenn man in der schönen Welt von Love Stage!! mit schwebt.

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Veröffentlicht am 08.02.2019

Wenn sich der Schrecken wiederholt

Harry Potter und die Kammer des Schreckens (Harry Potter 2)
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Im zweiten Teil der Harry Potter Reihe erfahren wir eindeutig mehr. Mehr von was? Mehr von Hogwarts, mehr von den Weasleys, mehr von Filch mehr von den Malfoys, mehr von Hagrid und vor allem mehr von Lord ...

Im zweiten Teil der Harry Potter Reihe erfahren wir eindeutig mehr. Mehr von was? Mehr von Hogwarts, mehr von den Weasleys, mehr von Filch mehr von den Malfoys, mehr von Hagrid und vor allem mehr von Lord Voldemort.

In Harrys zweiten Jahr muss er schon vor Schulbeginn mit vielen Hindernissen kämpfen. Nicht nur dass die Dursleys ihn einsperren und Ron und die Zwillinge ihn retten müssen - er und Ron kommen auch nicht durch die Barriere in Kings Cross um zu Gleis 9 3/4 zu kommen und verpassen damit den Hogwarts Express. Aber auch nachdem sie es doch noch zur Schule geschafft haben, ohne von der peitschenden Weide erschlagen oder der Schule verwiesen zu werden, wird das Schuljahr nicht besser. Zunächst denken die beiden Jungs so ziemlich das Schlimmste was sie durchstehen müssen ist ihr neuer Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste - Gilderoy Lockhardt - ein bekannter Autor und heldenhafter Zauberer der vor allem ein am besten kann: sich selbst in Szene setzen. Doch schlimmeres passiert. Es gibt Überfälle und die Opfer werden „versteinert“. Um Angst zu schüren wird die erste Attacke gleich auch mit einer Nachricht versehen - „[..] die Kammer des Schreckens wurde geöffnet.“

Man erfährt von der Legende der Kammer des Schreckens. Was sie ist und wer sie errichtet hat doch es wird sehr sehr schnell klar dass es sich hier nicht nur um eine Legende handelt, sondern, dass es diese Kammer und das Unheil das darin verborgen ist wirklich existiert. Die Frage ist nur - wo ist die Kammer und wer hat sie geöffnet? Es wird für Harry immer verworrener als sich sein erster, offensichtlicher Verdacht als falsch herausstellt und die Suche geht weiter. Schockierende Geheimnisse werden entlüftet als klar wird, dass dies nicht das erste Mal ist, dass die Kammer des Schreckens geöffnet wurde und es beginnt ein Rennen mit der Zeit.

Obwohl das Buch länger ist als der erste Band finde ich ihn noch kurzweiliger. Man spinnt sich dauernd seine eigenen Infos zusammen und weiß ja genauso viel wie Harry. Auch wenn man wieder einmal ebenso wie Harry, den ein oder anderen Hinweis nicht glaubt so weiß man einfach bis zum Ende nicht was es wirklich ist was nun im Schloss passiert, auch wenn man einige Puzzleteile natürlich sehr wohl versteht ehe es zur Enthüllung kommt. Ein sehr cleverer Ablauf der Geschichte nur überschattet von dem fürchterlich anstrengenden Charakter von Gilderoy Lockhardt. Ich teile Harrys Abneigung gegen ihn und habe jedes Mal die Augen verdreht wenn dieser wieder ins Spiel kam. Aber mir ist natürlich durchaus bewusst dass dies durchaus von der Autorin beabsichtigt war. ;-D

Das Einzige was hier ein wenig stört ist die Tatsache dass Lehrer wie z.B. eben Dumbledore selbst nicht hinter das Geheimnis der Kammer zu kommen scheinen. Weder heute noch zu Vergangenenzeiten auch wenn Dumbeldore ganz offensichtlich weiß wer für die Öffnung der Kammer verantwortlich zu sein schien so scheint auch er nicht zu wissen wo die Kammer sich befindet oder was sich darin verbirgt. Aber drei 12-jährige schaffen dies heraus zu finden. Unglücklich Umstände, Absicht oder einfach einen Ticken unrealistisch? Vielleicht klärt sich das ja aber auch noch in weiteren Bänden auf.

Gelesen in OV

Veröffentlicht am 03.08.2018

Treffen der interessantesten Charaktere

Legenden der Schattenjäger-Akademie
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Das Buch oder die Sammlung an Kurzgeschichten spielen zeitlich ziemlich direkt nach den ‚Chroniken der Unterwelt‘ Büchern und drehen sich rund um Simon Lewis und seinem Weg ein Shadowhunter zu werden. ...

Das Buch oder die Sammlung an Kurzgeschichten spielen zeitlich ziemlich direkt nach den ‚Chroniken der Unterwelt‘ Büchern und drehen sich rund um Simon Lewis und seinem Weg ein Shadowhunter zu werden. Natürlich sind auch dabei alle anderen Charaktere die man in den ‚Chroniken der Unterwelt‘ kennen und lieben gelernt hat dabei.

Im Prinzip muss Simon lernen ein Shadowhunter zu werden und die Schule die er dazu besucht ist nicht nur vollkommen herrunter gekommen, sie hat auch durchaus interessante neue Schüler und Dozenten. Hinzu kommen zahlreiche Gast-Dozenten die zum Teil eben nur für eine der Geschichten an der Akademie sind, aber dafür alle immer eine interessante Geschichte oder Lektion mit sich bringen. Jede Geschichte geht irgendwie ans Herz ob im positiven oder negativen Sinne.

Die Auswirkungen des kalten Friedens der in den ‚Chroniken der Unterwelt‘ noch angesprochen werden sind immer wieder deutlich zu spüren und lassen einen als Leser durchaus sehr daran Zweifeln wer hier die guten sind, aber das wussten wir auch vorher schon. Es gibt eben nicht immer nur schwarz und weiß.

Ich persönlich habe die Geschichte rund um Tessas Sohn James sehr genossen. Sie war sehr süß und lustig und durchaus interessant. Als bekennender Malec Fan ist für mich allerdings die Kurzgeschichte/ das Kapitel „Zu endloser Nacht geboren“, in welchem Magnus Bane als Gastdozent zur Akademy kommt, das Highlight schlecht hin. Auch wenn es natürlich ebenso hier Hochs und Tiefs gibt, ist dies eine der Geschichten die einen positiven Zukunftston anschlagen, was man nicht von jeder der Geschichten sagen kann. Viele sind druchaus traurig, gruselig oder frustrierend. Aber alle haben auch einen schönen Kern und alles in allem wird deutlich welche Hoffnung Simon und auch seine Generation von Shadowhunters der Gesellschaft und dem Rat der Shadowunters bringen. Ich hoffe dass diese auch erfolggekrönt sind.

Letztlich endet das Buch, zwar nicht überraschend, aber leider mit einem faden Beigeschmack. Für mich ist das Ende leider nicht sehr ermunternd und wiederspricht eben den aufkommenden Hoffnungsschimmer den man aufgebaut hat über die anderen Geschichten hinweg, was sehr schade ist weil es doch irgendwie die Stimmung ruiniert. Auch das versuchte Wenden der geschehenen Tragödie ist für meinen Geschmack nur wenig befriedigend. Es bleibt für mich zu hoffen, dass es in den nächsten Büchern vielleicht einfach besser weiter geht.

Die Geschichten sind nicht alleine von Cassandra Clare geschrieben, sondern mit Hilfe einiger Co-Autoren. Dies tut dem Schreibstil allerdings keinerlei abbruch und man merkt meiner Meinung nach Qualitativ keinen Unterschied. Außerdem würde ich empfehlen die Kurzgeschichten alle und in chronologischer Reihenfolge zu lesen. Ich habe zwar schon mehrmals gehört und gelesen dass nicht notwendig ist um alles zu verstehen, ich persönlich finde es ließt sich schlicht wie ein Buch und Kapitel ließt man nun mal auch chronologisch durch. Es erwartet einen kurzweilige Unterhaltung.

In dem Sinne: Viel Spaß beim Lesen!

Gelesen in OV

Veröffentlicht am 15.07.2019

Geheimnisse, Intriegen, geheime Liebe - mit zu schnellem Ende

Das Herz aus Eis und Liebe
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Ich fand dass dieses Buch sehr interessant war: von einem etwas anstrengenden Anfang in dem sich nicht nur die Hauptfigur Mariko in die Spielchen des Adels einfinden musste, sondern auch der Leser - über ...

Ich fand dass dieses Buch sehr interessant war: von einem etwas anstrengenden Anfang in dem sich nicht nur die Hauptfigur Mariko in die Spielchen des Adels einfinden musste, sondern auch der Leser - über einen recht spannenden und emotionalen Mittelteil mit viel Spannungsaufbau - hin zu leider einem etwas zu schnellem Ende für meinen Geschmack.

Was hat uns also in diesem zweiten Teil erwartet? Mariko spielt das Opfer des schwarzen Clans um mit ihrem Bruder und ihrem Verlobten zum Kaiserhof kommen zu können und so einen Plan zu spinnen wie sie ihre große Liebe - Okami - aus den Fängen des Kaiserhofes befreien kann. Hier muss sie viel Überzeugungsarbeit leisten: zum einen muss sie ihrem Bruder, ihren Kaiser und ihren Verlobten davon überzeugen dass sie ein Opfer ist, dann ihren Verlobten, dass sie ihn heiraten will und natürlich alle drei dass sie keinerlei Gefühle für Takeda Ranmaru - Okami - hegt. All das ohne irgendwelche Verbündete am Kaiserhof zu haben und sie Mühe damit hat heraus zu finden wem sie trauen kann und wem nicht.

Währenddessen hat Okami andere Probleme. Als Gefangener des Kaisers steht er den Methoden des neuen Kaisers gegenüber, da der alte Kaiser am Ende des letzten Bandes ermordet wurde. Der neue Kaiser, sein jüngerer Sohn Roku, ist nicht nur ein ruhiges Genie was Mind Games angeht, er ist auch außerordentlich gefühlskalt und nicht sonderlich traditionsgetreu. Handlungen müssen nicht unbedingt Ehrenvoll sein, seine Vorstellung von Rache ist äußerst sadistisch und seine Methoden barbarisch. Die Folter des Kaisers stillschweigend hinnehmen erhofft sich Okami vor allem dass er die beschützen kann die er liebt. Demütigung und Schmerzen nimmt er ohne Protest hierfür in Kauf. Auch als seine Freunde kommen um ihn zu befreien und Mariko zurückbleibt braucht es eine besonders emotionale Aufbereitung seiner Vergangenheit damit dieser bereit ist zu kämpfen.

Marikos Verlobter Raiden wird im Laufe des Bandes immer zwiegespaltener. Findet er am Anfang Mariko noch unerträglich fängt er an sie für ihre Stärke und ihre Art und Weise zu respektieren und ihr in einer gewissen Weise zu vertrauen... belügt sogar seinen Bruder um sie zu schützen. Denn auch an diesem bekommt er immer mehr Zweifel durch dessen unehrenhaftes Verhalten. Ganz schlimm wird es als auch die Kaiserstadt in Gefahr gerät aber der junge Kaiser nichts weiter dagegen unternimmt als sich selbst zu schützen. Raiden beginnt im geheimen Leute zu retten und zu schützen um sie aus den Fängen seines Bruder zu befreien, wie zum Beispiel dass er Hofdamen aus dem Palast schmeißt damit sein Bruder sie nicht richten kann, was für die Damen schlimmer ausgegangen wäre. Letztlich ist auch er es, der das Angebot des schwarzen Clans annimmt um die Lage in der Kaiserstadt wieder in den Griff zu kriegen und Takeda Ranmaru vertraut. Das Volk begann Raiden schon vorher als Herrscher zu sehen auch wenn er dies vehement unterband da es verräterische Äußerungen waren, spätestens noch der Unterhaltung mit seiner eingesperrten Frau Mariko jedoch scheint es ihm aus zu gehen, dass er es vermutlich war. "Ich habe nicht den Wunsch, dieses Reich zu regieren." - "Genau deshalb solltest du es tun."

Die Ausschreitungen in der Kaiserstadt werden verursacht durch unter Magie gesetzte Marionetten der Magierin Kanako - Raidens Mutter - die schlicht und ergreifend will dass ihr Sohn Kaiser wird und Roku gestürzt wird. Weil sie einfach will dass ihr Sohn Kaiser ist oder unter anderem auch weil sie schon wusste was für ein Kaiser Roku werden würde bleibt dahin gestellt. Ihre Methoden sind wahnsinnig und greifen auch auf Mairkos Zwillingsbruder Kenshin über welcher unter ihren Einfluss sogar ein Attentat auf den Kaiser verübte. Auch wenn er sich danach nicht mehr daran erinnert. Gebeutelt vom Verlust seiner großen Liebe und den kehrenden Erinnerungen seines unehrenhaften Verhaltens zuvor hat der junge Samurai eher ein gehöriges Alkoholproblem in diesem Band bis man ihm helfen kann.

Alles in allem wird alles recht spannend aufgebaut. Rokus Wahnsinn der erst dezent anfängt und dann immer ausschreitender wird, die Unruhe die Kanako säht die erst in äußerten Gebieten im Osten als „Seuche“ anfängt und dann in der Kaiserstadt wütet, Marikos Pläne zur Befreiung Okamis und natürlich die Pläne des schwarzen Clans zur Wiederherstellung des Wohlergehen des Volkes. Doch an ihrem Höhepunkt... wird mir alles viel zu schnell abgehandelt. Der Tod des Kaisers, Ende der Schlacht, Kanakos Tod, Krönung des neuen Kaisers und Verlobung unseres Paares werden alle auf einige Seiten zusammen gequetscht und lassen einen irgendwie unbefriedigt zurück nachdem alles so wunderschön aufgebaut waren und die Probleme einiger Charaktere deren Lösung ich gerne noch gehabt hätte werden nicht einmal mehr angesprochen. Darunter Fallen Asano Tsuneoki und Yumi - zwar wird angedeutet dass Yumi ihren Bruder versucht zu verzeihen nur absolut nicht was passiert nach der Schlacht. Ist Yumi nun ein Mitglied des schwarzen Clans oder muss sie weiterhin Maiko sein? Gibt es den schwarzen Clan überhaupt noch? Und auch die Anspielung bzw. Bestätigung dass Tsuneoki schlicht und ergreifend in seinen besten Freund verliebt ist wird zwar ausgesprochen und auch wie sehr er darunter gelitten hat... wird aber auch nur so abgestempelt. Keine weiteren Ausführungen, keine Abschlussgespräche, kein Ansatz für ein Happy End für den Jungen der Jahrelang die Identität seines Freundes angenommen hat um ihn zu schützen. Selbstlose Liebe mit viel Leid und keinem Happy End. Nichtmal wert einer weiteren Erwähnung zum Schluss - sehr schade.

Auch die leiden es jungen Kenshin werden wohl ein Ende haben, da mit Kanakos To auch dessen große Liebe wieder aus ihrem magischen Gefängnis befreit wird. Auch das erfahren wir aber mehr nicht. Immerhin hatte Kenshin sie einst verlassen weil sie unter seinem Stand war. Aber vermutlich hat er von seiner Schwester und seinem Leidensweg nun so vil gelernt dass er sie nicht wieder gehen lassen wird. Hoffe ich, denn auch hierzu wird absolut nichts mehr geschrieben.

Was mir auch ein wenig im Magen liegt ist die unaufgeklärte Sache der Dämonen. Es wird von Tsuneoki erzählt dass er und Okami sich einst schworen keine Kinder zu bekommen da diese sonst auch unter dem Bund des Dämonen stehen würden den sie eingegangen waren. Dies trifft meiner Meinung nach auch auf Kanako zu die ja einen Sohn zur Welt gebracht hat den neuen Kaiser Raiden. Steht dieser nun unter dem Bund mit dem Dämonen den Kanako eingegangen war?

Alles in allem hätte dem Buch sicher noch ein ausführlicheres Ende gut getan. Aber es ist eine sehr schöne Geschichte und sehr spannend erzählt. Mir hat er sogar besser gefallen als der erste... trotz des etwas unbefriedigenden Endes.

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