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Veröffentlicht am 22.04.2020

Ein erfrischender Capri-Krimi

Mitten im August
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"Mitten im August" ist der Auftakt einer neuen Krimi-Reihe, die auf der schönen Insel Capri spielt.
Der Inselpolizist Enrico Rizzi wird zu seinem ersten Mordfall gerufen, zu einer Zeit, wo die Insel voller ...

"Mitten im August" ist der Auftakt einer neuen Krimi-Reihe, die auf der schönen Insel Capri spielt.
Der Inselpolizist Enrico Rizzi wird zu seinem ersten Mordfall gerufen, zu einer Zeit, wo die Insel voller Touristen ist, die Obst-und Gemüsegärten seines Vaters bewirtschaftet werden müssen und er erst vor Kurzem eine neue Kollegin (Antonia Cirillo) bekommen hat, die auf die Insel versetzt wurde.

Nachdem mich das Cover sowie auch der Klappentext direkt angesprochen haben, war ich gespannt, was sich "Mitten im August" auf Capri abspielt.

Den Schreibstil von Luca Ventura habe ich direkt als sehr angenehm, flüssig und gut verständlich empfunden.

Ich bin wirklich beeindruckt und absolut begeistert, wie wunderschön die Beschreibungen von "Land und Leuten" gelungen sind.
Das Buch versprüht eine gewisse Leichtigkeit und lässt schnell ein Urlaubsgefühl beim Lesen aufkommen. Schon nach kurzer Zeit fühlt man sich mitten im Geschehen.

Aber auch die realistische Charakterisierungen der Protagonisten, gefällt mir gut.
Wobei man hier z.B. feststellen muss, dass der Leser sehr viele Einblicke in das Leben von "Rizzi" erhält. Zum Einen, was seine private Seite angeht, zum Anderen, seine Arbeit bei der Polizei.
Von seiner neue Kollegin "Cirillo" erfährt man vergleichsweise wenig. Ich hoffe, dass auf "Cirillo" im nächsten Krimi mehr eingegangen wird.

Die tollen Landschaftbeschreibungen und das einsetzende Urlaubsgefühl überlagern beinahe den Mord sowie die Ermittlungsarbeit.
Luca Ventura schafft es aber, die Ermittungeln voranzutreiben und den Leser nicht zu verlieren.
Sicherlich könnte das Buch etwas mehr Spannung vertragen und die Ermittlungsarbeit detailreicher beschrieben werden, allerdings hatte ich immer das Bedürfnis weiterzulesen und das Buch nicht aus der Hand zu legen.

Neben dem Mord wird außerdem das Thema Umweltschutz in die Geschichte einbezogen und die Thematik der Ozeane gut erklärt.

Mir hat die Reise nach Capri ein paar schöne Lesestunden beschert und ich freue mich auf einen weiteren Fall mit Rizzi und Cirillo!

Gerne vergebe ich 4 Sterne für diesen leichten Sommerkrimi auf Capri.

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Veröffentlicht am 03.04.2020

Spannungsgeladener Thriller mit Fitzek-Charakter!

Auris
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Matthias Hegel, akustischer Profiler soll einen Mord begangen haben, den er gestanden hat und nun in Haft ist. Jula Ansorge, eine True-Crime-Podcasterin ist sich sicher, dass Hegel unschuldig ist. Sie ...

Matthias Hegel, akustischer Profiler soll einen Mord begangen haben, den er gestanden hat und nun in Haft ist. Jula Ansorge, eine True-Crime-Podcasterin ist sich sicher, dass Hegel unschuldig ist. Sie möchte den Justizirrtum aufklären. Doch je mehr sie nachforscht, desto
mehr bringt sie sich und andere in Gefahr.

Das Cover ist sehr schlicht, aber ansprechend gestaltet. Auch das etwas kleinere Buchformat finde ich richtig gut, sehr handlich und nicht so schwer.

Noch vor Beginn der Geschichte richtet Sebastian Fitzek ein paar Worte an die Leser. Sowohl hier, als auch am Ende des Buches (Dankeschön des Autors) merkt man, was die beiden Autoren für Energie und Herzblut in dieses Buch gelegt haben und wie sich beide schätzen.

"Auris" startet direkt interessant. Je mehr Seiten und Kapitel man liest, umso spannender wird die ganze Story und die Neugierde wächst.
Der durchaus sehr flüssige und leicht lesbare Schreibstil von Vincent Kliesch sorgt auch dafür, dass man nur so durch die Seiten fliegt.

Matthias Hegel ist eine interessante Person, die durch Intelligenz und Vielschichtigkeit besticht. Ich finde die Ausarbeitung dieses Protagonisten sehr gelungen. Aber auch Jula Ansorge wurde gut charakterisiert und beschrieben.

3/4 des Buches war ich wirklich total gefesselt. Es war spannend und immer neue Wendungen kamen ins Spiel.

Doch dann kamen ein paar Szenen/Handlungen, die ich eher unglaubwürdig fand. Die Lösungen haben sich zu leicht ergeben, dass es leider an einigen
Stellen recht konstruiert gewirkt hat. Die Spannung kam dadurch teilweise leicht ins Stocken, konnte aber zum Ende hin nochmal gut aufgebaut werden.
Einen Teil des Endes habe ich geahnt, aber da wäre dann ja noch dieser "gemeine" Cliffhanger... . Bin ich froh, dass Teil 2 bald erscheint.

Für "Auris" vergebe ich spannungsgeladene 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 09.01.2020

Solider Thriller mit interessanten Einblicken in das Thema Gruppendynamik!

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.
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Nachdem ich von der 100-seitigen Leseprobe total begeistert war, musste ich mir "Offline" natürlich kaufen, denn ich wollte nach dem spannenden Auftakt wissen, wie die Geschichte endet.

Eine Gruppe tritt ...

Nachdem ich von der 100-seitigen Leseprobe total begeistert war, musste ich mir "Offline" natürlich kaufen, denn ich wollte nach dem spannenden Auftakt wissen, wie die Geschichte endet.

Eine Gruppe tritt zu einer 5-tägigen Bergtour ohne Handy/Laptop etc an. "Digital-Detox"!
In der heutigen Zeit, eine klasse Idee, zu entschleunigen und die Bergtour zu genießen.
Wäre da nicht nur der Schneesturm, das eingeschneite, unbewohnte Hotel, das Verschwinden von einem Gruppenmitglied und keine Möglichkeit Hilfe zu holen... .

Das Cover finde ich super gelungen. Es passt 100%ig zum Titel sowie zur Story.

"Offline" liest sich angenehm flüssig, man lernt die Protagonisten Stück für Stück besser kennen und wird sogar in ihre Gedankenwelt mitgenommen. Die beklemmende Atmosphäre in dem Hotel sowie das Misstrauen untereinander ist förmlich spürbar.

Wie sich eine Gruppe entwickelt, wenn Dinge passieren, die Angst, Schrecken und Misstrauen untereinander hervorrufen, wurde in "Offline" sehr interessant und gut dargestellt.

Ich hätte mir allerdings noch mehr Inhalt zum Thema "Digital-Detox" gewünscht. Dieses Thema ist für mich leider etwas auf der Strecke geblieben.

Ähnlich erging es mir leider mit dem Spannungsbogen. Was richtig gut und fesselnd begann, wurde in der Mitte des Buches doch eher langatmig und eher ermüdend. Immer die selbe Frage nach dem Täter/Verdächtigungen innerhalb der Gruppe.
Zum Glück nimmt das Buch zum Ende hin wieder an Fahrt auf und die Spannung steigt wieder. Das Ende ist schlüssig.

Letztendlich ist Offline aber ein solider Thriller, von dem ich allerdings etwas mehr erwartet habe.

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Veröffentlicht am 15.12.2019

Guter Thriller, der zwischenzeitlich leider etwas an Spannung verliert

Das Geschenk
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Milan Berg, seines Zeichen Analphabet, gerät zufällig in eine für ihn extrem belastende Situation. An einer Ampel hält ein Wagen neben ihm. Auf der Rückbank sitzt ein völlig verängstigtes, weinendes Mädchen, ...

Milan Berg, seines Zeichen Analphabet, gerät zufällig in eine für ihn extrem belastende Situation. An einer Ampel hält ein Wagen neben ihm. Auf der Rückbank sitzt ein völlig verängstigtes, weinendes Mädchen, welches einen Zettel an die Scheibe hält. Doch, was steht auf diesem Zettel? Milan kann es nicht entziffern, doch eines ist ihm klar, das Mädchen wollte ihm etwas wichtiges mitteilen. ... nur was? Wird Milan es herausfinden?

Da Sebastian Fitzek zu meinen Lieblingsautoren zählt, habe ich mich natürlich schon richtig auf das neuste Buch gefreut und es in der limitierten Auflage bestellt.
Diese Geschenkverpackung für das schlicht rot gehaltene Buch ist auf jeden Fall etwas Besonderes und ein Hingucker in jedem Bücherregal.

"Das Geschenk" beginnt gleich zu Anfang wieder enorm spannend und ich war, wie so oft bei einem Fitzek-Buch, direkt gefesselt und musste unbedingt weiterlesen, um zu wissen, was als nächstes passiert.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und auch die wechselnden Erzählperspektiven runden das Buch wieder gekonnt ab.

Die Idee, einen Analphabeten als Hauptprotagonisten zu beschreiben, finde ich extrem interessant. Auch die Verhaltensweisen von Milan Berg, die er einsetzt, um nicht als Analphabet erkannt zu werden, sind richtig gut erläutert.

Leider hat "Das Geschenk" zwischenzeitlich etwas an Spannung verloren. Ich fand den Mittelteil etwas zu sehr in die Länge gezogen.
Glücklicherweise nimmt das Buch dann aber zum Ende hin nochmal Fahrt auf und die gewohnten Irrungen und Wirrungen sorgen für einen guten Abschluß.

Alles in allem ein guter Thriller, wenn auch für mich nicht der beste Fitzek.
Dennoch auf jeden Fall eine Empfehlung wert, gerade auch, weil ich vorher noch keine Buch gelesen habe, welches sich mit dem Thema Analphabetismus auseinandersetzt.

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Veröffentlicht am 30.11.2019

Anspruchsvoll und erschreckend zugleich

Der Regisseur
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Anspruchsvolles und erschreckendes Buch, das die metoo Debatte aufgreift und unverblühmt darstellt, welche Macht manche Menschen besitzen.

In dem Buch "Der Regisseur" von Olivia Kleinknecht geht es um ...

Anspruchsvolles und erschreckendes Buch, das die

metoo Debatte aufgreift und unverblühmt darstellt, welche Macht manche Menschen besitzen.

In dem Buch "Der Regisseur" von Olivia Kleinknecht geht es um den italienischen Regisseur Vittorio Angelotti, der seinen Bekanntheitsgrad ausnutzt, alle Leute um sich herum zu manipuliert und der immer den nächsten Kick in seinem Leben sucht.

Angelotti überschreitet eines Tages einen Punkt und man muss sich fragen, ob er wirklich alles im Griff hat?!

Das Cover des Buches, welches eine Frau mit einer Hand vor dem Mund zeigt, ist perfekt für diese Geschichte gewählt. Die Menschen um Angelotti schweigen. Auf dem Cover ist nicht erkennbar, ob die Frau sich selbst den Mund zuhält oder ob die Hand einer anderen Person gehört. Hier kann der Leser selbst interpretieren.

Das Buch ist in viele, kurze Schnitte unterteilt, die schnelle Perspektivwechsel beinhalten und von Person zu Person springen. Das bietet nicht nur einen guten Rundumblick sondern auch viel Abwechslung. Hierauf muss man sich allerdings einlassen können. Ich fand es aber recht unproblematisch, denn die Personen sind so gut und stark charakterisiert, so daß man schnell wieder den Faden aufnehmen kann und der Geschichte folgen kann.

Der Schreibstil war soweit gut, man kann es relativ flüssig lesen. Man muss das Spiel zwischen Rolle und Realität mögen, alles ist etwas verworren und nicht sofort durchschaubar. Die eingearbeiteten psychologischen Elemente waren ebenfalls gut.

Für mich hätte dieser Thriller jedoch etwas mehr Spannung aufbauen können. Dennoch ist es ein gelungener, anspruchsvoller Thriller,
der die

Me Too Debatte aufgreift und in Szene setzt. Er löst neben einer gewissen Faszination auch Erschrecken über die Art und Weise des Regisseurs aus.