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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2022

Wichtiges und spannendes Buch!

Firekeeper's Daughter
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Die wenigsten Young Adult Bücher haben einen solchen Tiefgang wie "Firekeeper's Daughter". Die Autorin Angeline Boulley schafft es, die Gedanken und Gefühle eines jungen Native-Mädchens authentisch darzustellen ...

Die wenigsten Young Adult Bücher haben einen solchen Tiefgang wie "Firekeeper's Daughter". Die Autorin Angeline Boulley schafft es, die Gedanken und Gefühle eines jungen Native-Mädchens authentisch darzustellen und das ganze auch noch in einen spannenden Plot zu verpacken, der viele Überraschungen und Wendungen parat hält.

Fangen wir am Anfang an: Wir lernen zu Beginn die 18-jährige Protagonistin Daunis Fontaine kennen: Sie ist Native, Teil der Ojibwe-Gemeinschaft (genauso wie die Autorin) und spielt leidenschaftlich gerne Hockey - sogar auf Profi-Niveau, bis eine Verletzung ihre Lebenspläne durcheinander wirft. Die gesamte Handlung von Firekeepers Daughter ist sehr komplex, denn es geht nicht nur um den Hauptplot, in dem Daunis Untercover-Ermittlern dabei hilft, ein Meta-Labor zu finden. Vielmehr stehen auch die Probleme und Sorgen der Ojibwe-Gemeinschaft und anderer Native im Fokus, denn Daunis hat mit vielen Vorurteilen, Klischees und sogar Missbrauch zu kämpfen. Die Diskriminierung der Natives wird im Verlauf des Buches immer deutlicher und das Ausmaß dessen immer größer. Gerade als Nicht-Amerikaner*in fand ich das ganze extrem aufschlussreich, da man hier nicht so oft darüber spricht.

Zu einem ganz besonderen Leseerlebnis wird das Buch durch seinen Schreibstil: Die Autorin legt viel Wert darauf, ihre Kultur zu wertschätzen und so finden sich viele Traditionen und Wärter der Ojibwe in der Geschichte wieder. Am Ende des Geschichte findet sich auch eine historische Einordnung mit Hintergründen sowie eine Art Lexikon, in dem viele Begriffe und Wörter erklärt werden. Ich hätte es hilfreicher gefunden, wenn man diese Infos an den Anfang des Buches getan hätte, denn beim Lesen selbst hatte ich viele Fragezeichen in den Augen, bis ich dann nach hinten geblättert habe. Das hätte man also verhindern können.

Im V erlauf des Romans kommt ordentlich Spannung auf und Daunis verstrickt sich immer mehr in den Fall und gerät auch in Gefahr. Es kommt zu mehreren traumatischen Vorfällen und einem eher ernüchternden Ende das zeigt, dass noch viel zu tun ist, wenn es um die Gleichstellung der Natives in der amerikanischen Gesellschaft geht. Mich hat dieses Buch sehr gut unterhalten, aber dann zum Ende hin eben auch zum Nachdenken angeregt. Genau so soll es sein! Eine klare Empfehlung von mir.

4,5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 04.05.2020

Sehr emotional und berührend

Marianengraben
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Lange hat mich ein Buch nicht mehr so emotional berührt wie Marianengraben. Es behandelt das Thema Trauer auf eine sehr einzigartige und wundervolle Art und Weise. Die Beziehung zwischen Helmut und Paula ...

Lange hat mich ein Buch nicht mehr so emotional berührt wie Marianengraben. Es behandelt das Thema Trauer auf eine sehr einzigartige und wundervolle Art und Weise. Die Beziehung zwischen Helmut und Paula ist etwas ganz besonderes. Wie sie doch so unterschiedlich sind, aber sich dennoch gegenseitig Halt geben und ähnliches erlebt haben, war total faszinierend. Dass zwei so verschiedene Menschen das gleiche fühlen können fand ich sehr interessant. Diese Grundidee liefer enormes Potenzial für eine spannende Handlung, tolle Charakterentwicklung und tiefgreifende Gespräche. All das bekommen wir von der Autorin auch und ich fand es sehr schade, dass diese Geschichte nur knapp 250 Seiten lang war. Marianengraben ist ein tolles Buch für junge Erwachsene, die sich mit dem Thema Trauer mehr auseinander setzen wollen. Es berührt einen tief im Herzen. Die Handlung ist natürlich sehr vorhersehbar, aber dadurch wird das Buch nicht schlechter.

5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 04.05.2020

Unfassbar stark und schockierend

Das wirkliche Leben
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„Das wirkliche Leben“ hat mich von Seite eins an gefesselt und nicht mehr losgelassen. Adeline Dieudonné hat hier ein meisterhaftes Werk geschaffen, das einzigartiger nicht sein könnte. Man fiebert mit ...

„Das wirkliche Leben“ hat mich von Seite eins an gefesselt und nicht mehr losgelassen. Adeline Dieudonné hat hier ein meisterhaftes Werk geschaffen, das einzigartiger nicht sein könnte. Man fiebert mit der Protagonistin, baut auf nur wenigen Seiten eine enge Bindung mit ihr auf und ihre Geschichte lässt den Leser nicht los. Besonders die Entwicklungen der einzelnen Charaktere ist der Autorin gut gelungen, man kann jede Veränderung nachvollziehen und gleichzeitig ergibt jede Veränderung Sinn und fördert den Verlauf der Geschichte. Wie die Protagonistin sich behauptet und immer stärker wird, war bewundernswert. „Das wirkliche Leben“ ist ein realitätsnahes Buch, aber genau deshalb auch so schockierend. Manche Schlüsselereignisse wirken abstrus, aber ihre Wirkung ist unglaublich real. Auch die Darstellung von Gewalt gegen Frauen war extrem schockierend und deshalb wird dieses Buch nicht für jeden etwas sein. Dieses Buch beschönigt nichts, sondern zeigt uns die harte Realität und die ist besonders grausam. Ich habe das Buch an einem Tag verschlungen und war traurig, dass es so schnell vorbei war. Nach dem Beenden habe ich mir noch einige Gedanken über die einzelnen Szenen und Personen in diesem Roman gemacht und dadurch wurde mir noch einiges mehr klar. Adeline Dieudonné schreibt bildstark und spielt mit Metaphern, kein Wort bei ihr ist unbedacht und jede Szene, jede Person hat eine unterschwellige Bedeutung, die es zu erkunden gilt. In diesem Buch steckt so viel mehr, als man auf den ersten Blick erkennt, und das gefällt mir besonders gut. Einzig und allein das Ende war etwas ernüchternd - es war gut, aber icvh hatte mir doch etwas anderes erhofft.

4,5/5 Sterne

Vielen Dank an Lovelybooks und den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

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Veröffentlicht am 17.01.2020

Spannende und interessante Fälle

Der Mensch ist böse
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Ich habe „Der Mensch ist böse“ innerhalb von wenigen Tagen verschlungen und kann euch eins sagen: Lest dieses Buch nicht am Abend oder in dunklen Räumen. Denn gerade weil es sich hier um wahre Fälle handelt, ...

Ich habe „Der Mensch ist böse“ innerhalb von wenigen Tagen verschlungen und kann euch eins sagen: Lest dieses Buch nicht am Abend oder in dunklen Räumen. Denn gerade weil es sich hier um wahre Fälle handelt, ist der Gruselfaktor noch um einiges höher. Ich habe mich selbst dabei erwischt, wie ich nach einem langen Tag an der Uni abends nach Hause kam und die 300 Meter von der Bushaltestelle nach Hause waren echt kein Zuckerschlecken.
Jarow behandelt in diesem Buch sowohl alte als auch aktuelle Kriminalfälle. Diese Mischung gefiel mir sehr gut, weil man zum einen echte „Klassiker“ genau erklärt bekommt, als auch aktuelle Fälle wieder vorgestellt werden, die man vielleicht aus den Augen verloren hat, weil sie in den Medien nicht mehr so präsent sind. Dazu gehörten für mich zum Beispiel die Fälle von Maddie McCann und Rebecca R. Gerade bei Maddie war ich damals noch relativ jung und habe deshalb nicht das „große Ganze“ so gut erfasst. Da hat dieser Abschnitt mir nochmals geholfen, alles in meinem Kopf zu sortieren. Und tatsächlich bekam ich so auch einen neuen Blickwinkel auf diesen Fall und erlangte neue Erkenntnisse.

Jarow fasst bei jedem Fall alle notwendigen Fakten mehr oder weniger sachlich zusammen. Seine subjektive Meinung hat mich persönlich nicht ganz so interessiert und ich empfand dies eher als störend – jedoch ist es vermutlich genau das, was seine Zuschauer und Fans erst recht lesen wollen. Mir persönlich gefielen dafür aber die Abschnitte des Experten Mark T. Hofmann viel besser. Er überzeugte mich mit einer neutralen Haltung zu den Fällen und viel Fachkomptenzen. Seine Ergänzungen zu den einzelnen Geschichten waren oft sehr hilfreich und interessant.

Auch sehr gut gefallen hat mir die Auswahl der Fälle. Nicht nur, weil sie alle zu unterschiedlichen Zeiten stattfanden, sondern auch weil verschiedene Arten von Verbrechen thematisiert werden wie etwa Cyber-Kriminalität, Stalking, Entführung und Serienmorde. Hinter jedem Fall gibt es eine Doppelseite mit Extrafakten zur jeweiligen Kategorie. Dort werden dann Fragen zum vorherigen Thema genaustens beantwortet, sodass man etwas mehr über die oben genannten Verbrechensarten lernt. Ein kurzes Beispiel zum Thema „Beziehungstat“. Hier wird. u.a. beantwortet, was genau eine Beziehungstat ist, wie oft ein Täter aus dem privaten Umfeld stammt, ob mehr Frauen als Männer dieser Art von Verbrechen zum Opfer fallen und wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, selbst Opfer einer Beziehungstat zu werden. Eine sehr gute Art, noch kurz ubd knackig ein wenig Input zum Thema zu geben und das Kapitel so abzuschließen.

Fazit: „Der Mensch ist böse“ ist nicht nur ein tolles Buch für alle jungen Menschen, die sich gerne auf Youtube rumtreiben, sondern auch für alle Fans von True Crime. Ein spannender Schreibstil und viele Fakten machen dieses Buch lesenswert.

4/5 Sterne

Vielen Dank an Gräfe und Unzer für das Rezensionsexemplar

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Veröffentlicht am 24.11.2019

Tolle und emotionale Fortsetzung

Postscript - Was ich dir noch sagen möchte
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Es ist eine ganze Weile her, das ich den Film „PS: Ich liebe dich gesehen habe“ und deshalb war ich mir anfangs nicht ganz sicher, ob ich vor Postscript nicht erst nochmal das Buch lesen sollte. Fazit: ...

Es ist eine ganze Weile her, das ich den Film „PS: Ich liebe dich gesehen habe“ und deshalb war ich mir anfangs nicht ganz sicher, ob ich vor Postscript nicht erst nochmal das Buch lesen sollte. Fazit: Man komm auch mit wenig detaillierten Vorkenntnissen sehr gut in der Geschichte zurecht und es entgeht einem nichts. Viel wird aus „PS: Ich liebe dich“ erklärt, teilweise werden die relevanten Briefe und der Inhalt auch erklärt. Somit könnt ihr auch beherzt zu dem Buch greifen, wenn ihr den Vorgänger nicht gelesen habt. Der Schreibstil ist locker flockig, typisch für einen Liebesroman halt und sehr unterhaltsam. Gleichzeitig spart die Autorin nicht an Emotionen und die Gefühlswelt der Protagonistin wird aus meiner Sicht super authentisch und detailliert dargestellt. Man kann ihre Taten und Unsicherheiten gut nachvollziehen, fühlt mit ihr wenn sie zwischen zwei Fronten steht und nicht weiß was sie tun soll. Das ist hier besonders gut gelungen und war für mich eines der Highlight beim Lesen. Natürlich steckt hinter der Handlung eine enorme Entwicklung der Protagonistin, ein Fortschritt in ihrer Trauerbewältigung den ich als sehr realitätsnah empfand.

Postscript beschäftigt sich intensiv mit dem Thema einer neuen Liebe nach dem Tod der vorherigen, mit der Konfrontantion mit dem eigenen Tod und dem Verlust von lieben Menschen. Ein unterhaltsames, emotionales Buch das mehr ist als nur ein weiterer Liebesroman.

4,5/5 Sterne

Vielen Dank an den Fischer Verlag und ehrlich&anders für das Rezensionsexemplar