Platzhalter für Profilbild

mari_liest

Lesejury Profi
offline

mari_liest ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit mari_liest über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.05.2020

Nette Familiengeschichte mit Charme

Wie uns die Liebe fand
0

„Ein elsässisches Dorf, fünf starke Frauen und eine bewegte Vergangenheit.“
Die 92-jährige Madame Nan, aus dem Elsass, erzählt uns hier die Geschichte ihres Lebens, lässt uns teilhaben an vielen schönen ...

„Ein elsässisches Dorf, fünf starke Frauen und eine bewegte Vergangenheit.“
Die 92-jährige Madame Nan, aus dem Elsass, erzählt uns hier die Geschichte ihres Lebens, lässt uns teilhaben an vielen schönen und bösen Erlebnissen, die sie im Laufe ihres Lebens erfahren hat. Dies führt uns einerseits in die Kriegszeit, die auch im Elsass nicht Halt machte, bis hin zu dem kleinen Laden, den sie und ihre vier Töchter geschenkt bekommen, von Monsieur Boberschram. Die Geschichte dreht sich eine ganze Zeit lang um die Übernahme des Ladens mit der grandiosen Erfindung der Liebesbomben, die das Leben des ganzen Dorfes verändern und das Liebesleben selbigen auf den Kopf stellt. Eine süße Geschichte mit sympathischen Protagonisten, die einem direkt ans Herz wachsen und man, ohne dass man sie kennt, liebhat. Ein kleiner Ort im Elsass, dem wunderbare und traurige Dinge geschehen, einen neu eröffneten Laden, namens „Chez Malou“ (benannt nach ihrem Schwiegersohn in spe).

Fazit:
Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive der 92-jährigen Madame Nan. Eine niedliche, teils humorvolle, teils traurige Geschichte, die aber einfach so dahinplätschert. Man hätte aus meiner Sicht in gewissen Bereichen mehr in die Tiefe gehen können, vermutlich gab die Story aber nicht mehr her. Der Teil, um den es sich eigentlich dreht, kommt dann erst langsam im letzten Drittel zum Vorschein und wurde für mich, gefühlt, zu zackig abgehandelt.
Trotz alledem: Ich habe das Buch in kurzer Zeit ausgelesen, weil mir der Schreibstil gefällt, die Haptik des Buches ist auch toll (ich liebe Paperbacks!!), die Protagonisten sind einfach total herzlich und manchmal wünscht man sich vielleicht sogar, Teil dieser Familie zu sein. Insgesamt eine nette Familiengeschichte, die einen auf eine Reise mitnimmt und gut unterhält, auch wenn sie nicht allzu sehr in die Tiefe geht.
Von mir aber trotzdem eine Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.03.2024

Ein Papagei & eine Pandemie

Die Verletzlichen
0

„Uns wurde gesagt, dass es Jahrzehnte dauern kann, bis wir das Leben führen, von dem wir geträumt haben. Was uns nicht gesagt wurde ist, dass dieses Leben dann bald vorbei sein wird.“ (S. 219)

Wir navigieren ...

„Uns wurde gesagt, dass es Jahrzehnte dauern kann, bis wir das Leben führen, von dem wir geträumt haben. Was uns nicht gesagt wurde ist, dass dieses Leben dann bald vorbei sein wird.“ (S. 219)

Wir navigieren durch das Gedankenkarussell einer Schriftstellerin in der C-Pandemie, die während des Lockdowns die Wohnung ihrer Freundin Iris hütet, besser gesagt ihren Papagei Eureka. Dies geschieht, da der Sohn einer Freundin von Iris, der zuerst der Hüter des Vogels war, eines Tages einfach nicht mehr kam. Während unsere Erzählerin nun in der Freundinnen-Wohnung bleibt, ihre Wohnung an eine Ärztin untervermietet (die im NY Krankenhaus das pandemische Unwesen (mit) erträgt und eine Bleibe braucht), schippert wider Erwarten der junge Mann doch retour in die traute Hütte. Und da stehen sich nun zwei gegenüber, deren Lebensrealitäten unterschiedlicher nicht sein könnten; die im Grunde nix miteinander gemein haben – außer Eureka, ab und zu eine Tüte und eine Not-WG während einer Pandemie.

Die Geschichte besticht durch einen ruhigen, reflektiven und philosophischen Stil, auch wenn die sprunghafte Erzählweise es mir an einigen Stellen „erschwerte“. Die Geschichte ist ein freundlicher Bekannter, von dem mir aber sicher nicht alle Details in Erinnerung bleiben werden, was uns aber bleiben wird ist, dass wir eine Pandemie überstanden haben. Dennoch war ich auf eine etwas andere Geschichte eingestellt. Ein vermeintliches Öffnen von Herzen habe ich leider nicht empfunden. Aber das ist OK. Vielleicht soll es auch zeigen, dass man unter schwierigen Umständen zueinander finden kann, wie wir es zu dieser Zeit alle mussten. Vielleicht habe ich es aber auch einfach nicht in seiner Gänze verstanden. Auch das ist OK.

Gerne eine #leseempfehlung und für das Cover: 5 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.05.2022

Eher unscheinbar ...

Die Diplomatin
0

Ich habe die Diplomatin als Hörbuch gehört. Die Sprecherin fand ich sehr fein, mit angenehmer Stimme und Betonung. Sprachakkustisch war es sehr angenehm.
Dennoch hat mich leider die Geschichte nicht abholen ...

Ich habe die Diplomatin als Hörbuch gehört. Die Sprecherin fand ich sehr fein, mit angenehmer Stimme und Betonung. Sprachakkustisch war es sehr angenehm.
Dennoch hat mich leider die Geschichte nicht abholen können.
Seit 20 Jahren ist Fred als Konsulin tätig und muss sich ständig behaupten gegenüber den männlichen Kollegen.
Stets ist sie bemüht die politischen Agenden und Spannungsverhältnisse auszugleichen und gute Lösungen zu finden. Dennoch ist es auf eine gewisse Art unbefriedend, denn wirklichen Einfluss hat sie mit ihrer Tätigkeit nicht.
Fred muss nun den Tag der Deutschen Einheit in Uruguay ausrichten, Verfolgten Hoffnung geben und das natürlich alles diplomatisch.
Leider geht mir der Roman hier nicht so in die Tiefe. Ich hätte mir davon mehr im Setting "Diplomatie" gewunschen, und auch in der Protagonistin, die so eigentlich sehr blass bleibt. Auch wenn mir die Geschichte so gefallen hat, wird sie mir nicht nachhaltig in Erinnerung bleiben. Der Schreibstil der Autorin ist auf jeden Fall sehr ansprechend, der Plot selbst und die Figur sind aber noch ausbaufähig (für meinen Geschmack).

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.05.2022

... konnte mich leider nicht abholen ...

Verheizte Herzen
0

„Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende, Liebste“, sagtest du, was so viel hieß wie: Wir hören besser erst am Montag wieder voneinander. (S. 101)

Ana Kelly ist Nachlassverwalterin, Mutter von zwei Kindern, ...

„Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende, Liebste“, sagtest du, was so viel hieß wie: Wir hören besser erst am Montag wieder voneinander. (S. 101)

Ana Kelly ist Nachlassverwalterin, Mutter von zwei Kindern, Ehefrau. Im Zuge ihrer Tätigkeit lernt sie eines Tages Connor kennen. Zwischen den beiden funkt es und es und es kommt zu einer geheimen Liebschaft. Ana verliebt sich und erhofft sich mehr von ihrem Geliebten, der ihr immer wieder seine Liebe beteuert, ihr erklärt, wie furchtbar doch seine Frau ist und wie wenig er die Situation noch erträgt. Dennoch landen die beiden schließlich in einer Eheberatung. Doch eines Tages erhält Ana den furchtbarsten Anruf ihres Lebens. Connor ist unerwartet verstorben und seine Frau Rebecca meldet sich, um den Nachlass zu regeln, den Connor mit Papieren dort hinterlegt hatte. Ana ist es unmöglich mit irgendwem über ihren Verlust zu sprechen und so wirft sie sich in einen absurden Plan. Sie freundet sich mit Rebecca im Zuge der Verlassenschaftsabhandlung an und stellt sich bald die Frage, ob Rebecca wirklich dieser schreckliche Mensch ist, wie Connor es ihr immer wieder verkauft hat. Hat Connor sie an der Nase herumgeführt? Ana driftet immer mehr ab, wendet sich von ihrer Familie ab, stößt schließlich ihrem Mann emotional in die Tiefe.

„Einsamkeit bringt man uns nur bei, glaube ich.“ (S. 186)

Der Roman ist in Versform geschrieben, was ich sehr spannend fand und mich schließlich dazu bewogen hat, diesen lesen zu wollen – gepaart mit dem hinteren Klappentext. Den Klappentext im Schutzumschlag hatte ich nicht gelesen.
Das Buch ist in 5 Abschnitte unterteilt und wird hauptsächlich aus Sicht von Ana beschrieben.
Die Art und Weise wie uns der Inhalt präsentiert wird ist phasenweise sehr interessant und baut an verschiedenen Stellen auch etwas Spannung auf, dennoch hat mich der Inhalt der Geschichte leider nicht vollkommen abgeholt.
1. Wir befinden uns dauernd „im Kopf“ von Ana und ich bin diese einfältigen Frauen, die glauben, dass Männer ihre Ehefrauen verlassen, einfach leid. Dieses Klischee hängt mir wirklich beim Hals heraus (gilt auch umgekehrt). Eine toughe, kluge Frau, die sich so einen Mumpitz einreden lässt.
2. Nach Schreiben meiner Einleitung habe ich dann die „Klappentext-Flügel“ (oder wie nennt sich das?), sprich die Innenseite des Schutzumschlages entdeckt und da steht nun fast das gleiche, das ich versuchte oben in kurze Worte zu packen. Hätte ich das früher gelesen und dann danach das Buch, hätte ich mir in den Hintern gebissen, denn da steht in kurzen Zeilen gefühlt der Inhalt des ganzen Buches.
3. Das Buch ist an vielen Stellen spannend, aber einen klassischen Spannungsbogen konnte ich für mich nicht erkennen. Denn da eine schon weiß, dass der Lover verstirbt, ist der Rest beim Lesen im Grund eigentlich eine „Na-no-na-net-Geschichte“.
4. Auch wenn das Thema ausgelutscht ist, hätte die Autorin hier durchaus eine berührende Geschichte kreieren können. Ich finde nur die gewählte Versform für ein so diffiziles und emotionales Thema nicht passend, denn diese kann nur schwer Nähe aufbauen. Somit bleibt Ana irgendwie blass und an vielen Stellen emotionslos. Dies empfinde ich als Schwäche in der Geschichte.
5. Die Erwartung, die der Klappentext schürt, nämlich zu erfahren, wie es Ana nach dem Tod ihrer großen Liebe geht, bleibt im Buch ebenfalls blass.
6. Auch die anderen Charaktere, in dem Fall Ehepartnerinnen, kommen in dem Buch nicht so gut weg, bleiben auch sie blass und poppen nur an der einen oder anderen Stelle auf, wo es nötig ist.
Positiv zu erwähnen sind somit für mich
1. die Andersartigkeit des Schreibens, die Versform: die finde ich wirklich interessant und ich hoffe, ich finde nochmal eine Geschichte, wo diese Form besser dazu passt.
2. Der Schutzumschlag ist wirklich sehr schön bzw. auch die Biene am Buch. Das gefällt mir sehr!
3. Die Übersetzung von Maria Hummitzsch liest sich angenehm.

Somit gebe ich nur eine eingeschränkte Leseempfehlung ab – meine Erwartung (durch den Klappentext) wurde leider nicht erfüllt >> kann eine lesen, muss eine aber nicht. Ich glaube aber dennoch, dass es viele Leser
innen gibt, die das Buch berühren kann.

„Ich liebe Dich“, sagtest du, und ich wollte daran festhalten, aber welcher Teil von mich lieben hieß, mich aufzugeben? Einmal mehr. (S. 221)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.09.2021

Enttäuschend

Headhunter
0

Da war er, mein erster Nesbo. Und was soll ich sagen, er hat mich nicht vom Hocker gerissen.

Hauptprotagonist ist der Headhunter Roger Brown, einer der besten in seiner Stadt. Da er und seine Frau Diana ...

Da war er, mein erster Nesbo. Und was soll ich sagen, er hat mich nicht vom Hocker gerissen.

Hauptprotagonist ist der Headhunter Roger Brown, einer der besten in seiner Stadt. Da er und seine Frau Diana einen sehr ausschweifenden Lebensstil haben, stiehlt der Gute auch Kunstgemälde. In seinen Recruitinggesprächen, wo er die Bewerber (alle männlich), total in die Zange nimmt, stellt er sehr persönliche Fragen und findet so auch die benötigten Details heraus. Sein Partner arbeitet in der Sicherheitsfirma, die die Alarmanlagen in Häusern installiert und so führen die beiden ihre Aktionen durch. Doch eines Tages trifft er auf einen Bewerber, Greve, der ein millionenhohes Kunstwerk im geerbten Haus gefunden hat, und weiß leider nicht, mit wem er sich da anlegt. Der Krieg zwischen den beiden steigert sich, als Diana zwischen die Fronten gerät.

Meine Meinung:
Der Plot ist zwar nicht hervorsehbar, aber gefühlt an den Haaren herbei gezogen. Viele Einzelheiten kommen so richtig „na no na net“ daher, was mir mehrfach Augenrollen einbrachte. Der Hauptprotagonist ist sowas von überheblich. Und so schlau er oft dargestellt wird, so dumm kam er mir zeitenweise vor. Seine Ehefrau wird klischeehaft dargestellt. In diesem „Thriller“ schlägt die Klischeekeule des weißen Mannes mit seiner klischeehaften Ehefrau und seinem klischeehaften Leben durch. Die Charakterentwicklung ist nicht vorhanden, die Personen sind alle durchwegs unsympathisch. Und spätestens bei der Szene im Plumpsklo dachte ich mir, was für ein Quatsch. Es gibt einige Wendungen, die spannend waren und die mich auch bei dem Buch hielten, aber alles in allem, ist das wohl nicht sein bestes Buch (wage ich jetzt mal zu behaupten und zu hinterfragen!? – Nesbo-Fans, klärt mich bitte auf!!).
Für mich war der erste Nesbo daher mehr enttäuschend und ich hoffe, dass es bessere Bücher von ihm gibt als dieses, auch wenn die Spannung und der Nervenkitzel vorhanden waren.
Von meiner Seite eine zwiespältige Empfehlung und 3/5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere