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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.05.2020

Tolles Buch!

Die Optimisten
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Chicago 1985: Yales Leben könnte so schön sein. Er hat einen guten Job, lebt in einer festen Beziehung und hat viele Freunde. Nur eins trübt das Glück: AIDS. Die Krankheit verbreitet sich immer weiter ...

Chicago 1985: Yales Leben könnte so schön sein. Er hat einen guten Job, lebt in einer festen Beziehung und hat viele Freunde. Nur eins trübt das Glück: AIDS. Die Krankheit verbreitet sich immer weiter und es gibt kein Heulmittel. Nach und nach erkranken und sterben seine Freunde daran. Es beginnt mit Nico und über die Jahre hinweg ist Fiona, Nicos Schwester die einzige Konstante in Yales Leben.

2015 ist Fiona in Paris auf der Suche nach ihrer Tochter. Sie ist bei einem befreundeten Fotografen untergekommen und wird dadurch immer wieder an die Zeit Mitte der Achtziger in Chicago erinnert. In seiner neuen Ausstellung werden bekannte und unbekannte Aufnahmen aus dieser Zeit gezeigt werden. Für Fiona ist dies wie eine Reise in die Vergangenheit.

Das Buch spielt konsequent auf zwei Zeitebenen. In dem Teil, der in den Achtzigern spielt ist Yale die Hauptfigur, Fiona taucht zwar immer wieder auf, der Fokus liegt aber auf Yale. Ich fand ihn sehr sympathisch und liebenswert. Ein Mensch, mit dem ich gerne befreundet wäre. Seine Freunde sind sehr unterschiedlich, der Autorin gelingt es hier ein wirklich buntes Völkchen zu versammeln, jeder auf seine eigene Art und Weise schwul. So wird die schwule Gemeinschaft in Chicago wirklich lebendig.

Fiona im Jahre 2015 ist ganz anders als die in den Achtzigern. Ich fand das sehr erstaunlich und habe mich lange gefragt, was wohl passiert war, dass sie sich so verändert hat. Zum Ende des Buches klärt sich das dann auch. Wobei ich sagen muss, dass mir die junge Fiona wesentlich sympathischer war als die ältere.

Alles in allem war es ein wirklich rundes Buch, dass ich gerne gelesen habe. Das Flair der Achtziger Jahre und der Schwulenszene Chicagos kam toll rüber. Und der Schluss machte das Buch dann insgesamt sehr rund.

Von mir daher eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 11.05.2020

amüsanter Roman

Rokesby - Der Earl mit den eisblauen Augen
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Billie Bridgerton sitzt auf einem Dach fest und der einzige, der ihr zu helfen vermag ist ausgerechnet George Rokesby. Seine Brüder Edward und Andrew sind ihre Freunde, aber mit ihm steht sie eigentlich ...

Billie Bridgerton sitzt auf einem Dach fest und der einzige, der ihr zu helfen vermag ist ausgerechnet George Rokesby. Seine Brüder Edward und Andrew sind ihre Freunde, aber mit ihm steht sie eigentlich auf Kriegsfuß. Doch das soll sich bald ändern.


Julia Quinn liefert mit dem ersten Band der Rokesby-Reihe einen wirklich charmanten Historical Roman. Die witzigen Dialoge machen viel Spaß beim Lesen und bringen den Leser zum Lachen. Schön fand ich, wie verwirrt beide waren, als sie merken, dass sich die jahrelange Hassliebe plötzlich in Leidenschaft verwandelt. Das war durchaus glaubwürdig geschildert und passiert nicht einfach so. Der Schreibstil ist locker und man inhaliert dieses Buch wirklich gerne, weglegen mochte ich es zwischendrin eigentlich nicht. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf weitere Bücher aus dieser Reihe.


Von mir daher eine absolute Leseempfehlung für alle, die gerne zwischendrin einen lockeren Historical lesen wollen.

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Veröffentlicht am 08.05.2020

Der unbekannte Star

Die Königin von Berlin
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Carola Neher war in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts eine bekannte Schauspielerin, heute kennt sie kaum jemand mehr. Charlotte Roth erzählt nun ihre Geschichte. Von den Anfängen in Baden Baden ...

Carola Neher war in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts eine bekannte Schauspielerin, heute kennt sie kaum jemand mehr. Charlotte Roth erzählt nun ihre Geschichte. Von den Anfängen in Baden Baden und München, ihren Jahren in Breslau und dem Erfolg in Berlin. Aber sie erzählt eben nicht nur die Geschichte der Schauspielerin, sondern auch eines Menschen, der sich im Inneren immer unsicher war und nach außen nie Schwäche zeigen wollte.

Carola Neher war nicht nur eine erfolgreiche Schauspielerin, sondern auch eine Muse Bertolt Brechts. Er schrieb für sie die Rolle der Polly Peachum in der Dreigroschenoper. Auch Brecht wird in diesem Buch ausführlich beleuchtet. Wobei ich sagen muss, dass er mir durch dieses Buch nicht sympathischer geworden ist. Brecht war ein Egomane wie er im Buche steht, der sein Umfeld teilweise sehr strapaziert hat. Und das ist vermutlich noch freundlich formuliert.


Carola dagegen handelt auch nicht immer so, wie man es von einer liebenden Frau erwarten würde. Ihren Mann Alfred heiratet sie eigentlich nur, um ihm einen Gefallen zu tun. Trotzdem erkennt sie was sie an ihm hat und liebt ihn so, wie sie es eben kann. Durch die schwierige Kindheit mit einem gewalttätigen Vater fällt ihr das nicht immer leicht. Ihr Mann Alfred Henschke, genannt Klabund, schien mir in dem Buch der einzige zu sein, der Carola wirklich gesehen hat und sie so genommen hat, wie sie nun einmal war. Eine schwierige, kapriziöse Frau, abhängig von der Meinung anderer. Seinen Charakter fand ich in der Geschichte den angenehmsten und gerade sein Schicksal hat mich sehr mitgenommen.

Der Schreibstil des Buches ist wie von Charlotte Roth gewohnt, sehr besonders. Er passt perfekt zu den teilweise ja wirklich schwierigen Charakteren und zeigt ihre Zerrissenheit und Unsicherheiten. Man hat wirklich das Gefühl das Innenleben der Personen genau kennenzulernen. Mich hat gerade dieser Schreibstil wieder vollkommen in die Geschichte hineingezogen.

Von mir daher eine Leseempfehlung für dieses tolle Buch, auch wenn gerade der besondere Schreibstil bestimmt nicht jedermanns Sache ist.

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Veröffentlicht am 02.05.2020

Essen nach dem Krieg

Ein Traum vom Glück
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Katharina und ihre Töchter sind am Ende des Krieges zu Katharinas Schwiegermutter Mine nach Essen geflohen. Dort versuchen sie sich ein besseres Leben aufzubauen. Katharina hat den Traum, ein eigenes Modeatelier ...

Katharina und ihre Töchter sind am Ende des Krieges zu Katharinas Schwiegermutter Mine nach Essen geflohen. Dort versuchen sie sich ein besseres Leben aufzubauen. Katharina hat den Traum, ein eigenes Modeatelier zu eröffnen und dort gehobene Couture zu verkaufen. Dafür sitzt sie auch jetzt schon jeden Tag an der Nähmaschine um sich so den Grundstock zu erarbeiten. Eines Tages steht Johannes vor der Tür, später Kriegsheimkehrer und Mines Enkel. Auch er kommt bei Mine unter und gemeinsam beginnen sie ihr Leben zu verbessern.

Eigentlich mag ich gar nicht zu viel über die Handlung schreiben, um nicht zu viel zu verraten. Mine, Katharina und Johannes bilden ein gutes Team, auch wenn Mine und Katharina sich eigentlich zu ähnlich sind. Beide sind willensstark und haben genaue Vorstellungen vom Leben. Johannes ist durch sein handwerkliches Geschick ein Geschenk des Himmels und er tut alles um den Krieg und die Gefangenschaft hinter sich zu lassen.

Das Buch behandelt viele Themen, die Anfang der 50er Jahre das Leben, gerade auch im Ruhrpott, bestimmt hat. Die Knappheit an allem ist noch zu spüren, viele haben immer noch kaum genug zum Leben. Im Bergbau lässt sich gutes Geld verdienen, allerdings ist das der Gesundheit abträglich. Gewerkschaften formieren sich und man spürt ganz deutlich die Zusammengehörigkeit der Kumpel. Die moralischen Ansprüche an die Umgebung sind im allgemeinen hoch, wehe dem, der nicht nach den konventionellen Regeln lebt. Dabei sind immer noch viele Männer vermisst oder eben in Gefangenschaft.

Mich hat das Buch sehr beeindruckt. Anfangs habe ich mir mit der Art, wie die Menschen im Ruhrpott halt so sind, schwer getan. Aber ich komme auch nicht aus der Gegend. Doch nach und nach sind mir alle sehr ans Herz gewachsen und ich habe mitgefiebert, wie sich so manch vertrackte Situation wohl regeln ließe. Was mir richtig gut gefallen hat, waren die Leidenschaft für Bücher, die Johannes mit seiner Cousine Inge teilt. Beide verschlingen ihre Bücher nur so und so ist es für Inge ein großer Vorteil, in einer Bücherei helfen zu können.

Das Ende war dann wirklich herzzerreißend, mir fiel es schwer die Geschichte damit zu verlassen. Daher freue ich mich schon auf den zweiten Band, um zu erfahren, wie es dann wohl weiter geht.

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Veröffentlicht am 27.04.2020

schöne Kurzkrimis

Eiskalte Augenblicke
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Dieses Buch beleuchtet die Nebenschauplätze der Sandhamm-Krimis von Viveca Sten rund um Thomas Andreasson und Nora Linde. Es beginnt mit der Geschichte, wie die beiden sich kennengelernt haben und geht ...

Dieses Buch beleuchtet die Nebenschauplätze der Sandhamm-Krimis von Viveca Sten rund um Thomas Andreasson und Nora Linde. Es beginnt mit der Geschichte, wie die beiden sich kennengelernt haben und geht dann chronologisch durch die Jahre. Immer wieder tauchen Nebenfiguren aus den Büchern auf, wie z.B. Signe, die Nora später ja ihr Haus vererbt. Und auch Noras Schwiegereltern und ihr mittlerweile Ex-Mann haben einen passenden Auftritt.
So ergänzt das Buch die eigentlichen Krimis mit kleinen Begebenheiten, in denen es meist auch kriminalistisch zu geht.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, allerdings haben mir manchmal die direkten Zusammenhänge gefehlt, gerade bei Geschichten um Figuren, deren Namen nicht so einprägsam waren. Dabei habe ich alle Krimis der Reihe gelesen, allerdings ist der letzte Band nun ja auch schon eine Weile her.
Von daher ist es sicher ein gelungenes Buch für die Fans der Serie. Bei denen, die sie nicht kennen, bin ich mir nicht sicher, da die Geschichten zwar in sich rund sind, aber teilweise auch sehr kurz.
Von mir aber auf jeden Fall eine Leseempfehlung für alle Viveca Sten Fans. Das Buch verkürzt die Wartezeit auf den hoffentlich bald folgenden nächsten Band der Reihe.

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