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Veröffentlicht am 11.05.2020

Eine äußerst brutale Mordserie

Der Tod hinter der Lüge
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In einem Abfall Container eine sehr schwer verletzte Frau gefunden, der die Augen fehlen. Kurze Zeit später stirbt die Frau an ihren schweren Verletzungen. Gordon Rabe und sein Team sind wegen der schweren ...

In einem Abfall Container eine sehr schwer verletzte Frau gefunden, der die Augen fehlen. Kurze Zeit später stirbt die Frau an ihren schweren Verletzungen. Gordon Rabe und sein Team sind wegen der schweren Verletzungen äußerst angespannt, da auch bei der Tötungsart sehr viel Hass im Spiel ist. Deutlich wird das der Täter Eifersucht in Männer und Frauen pflanzt und dann die Frauen brutal ermordet. Die Opfer ähneln einander und lassen darauf schließen, dass der Mörder einem Vorbild nachjagt. Lange tappen die Ermittler im Dunkeln, bis ein wichtiger Hinweis von Gordon´s Sohn einem Autisten kommt, der in seiner analytischen Art, Gemeinsamkeiten findet. Langsam, aber sicher kommen die Kommissare dem Täter immer näher. Aber bis zur Ergreifung gibt es noch tote Frauen, die dem Mörder ein sehr brutales, hässliches Gesicht verleihen.
„Der Tod hinter der Lüge“ ist ein sehr spannender Thriller, der die Abgründe menschlichen Lebens aufzeigt. Diese Story zeigt auch wie leicht Menschen beeinflussbar sind, wenn es um Gefühle, wie die Liebe geht. Auch im Leben Gordon Rabe´s geht es um Beziehungen zu seiner Frau Denise, die sich auch als schwierig darstellt und seinen Sohn Jonas, einem Autisten, der nur durch äußerliche Zeichen seine Verbundenheit zu seinem Vater darstellt. Dem Autor ist hier eine sehr gute Kombination aus menschlicher Nähe und absoluter Brutalität gelungen. Die Darstellung der Morde bzw. der getöteten Frauen ist an Brutalität nur schwer zu übertreffen, gehört aber meiner Meinung genau so zu diesem Thriller, wie die Darstellung der Jagd, die sich als großes Puzzle erweist. Das Cover zeigt den Ermittler Gordon Rabe mit seinem liebsten Kleidungsstück, aber auch der Brücke zu seinem Sohn, der Jeans Anzug. Kleine Details machen diesen Thriller aus, der bis zur letzten Jagd sehr spannend bleibt. Die Darstellung des intelligenten, aber brutalen Mörders gehört ist eine Qualität dieses Romans. Sehr gut dargestellt auch das Zusammenspiel zur Ergreifung des Mörders, hier greift ein Rädchen ins andere!
Ich habe mich beim Lesen dieses Thrillers gut unterhalten gefühlt und die Spannung, die sich langsam, aber sicher aufbaut, hat mir sehr gut gefallen. Ein zwar sehr brutaler Thriller, der trotz allem auch gute Einblicke in die menschliche Seele verschafft. Absolut gelungen!!

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Veröffentlicht am 06.05.2020

Cold Case

Die Toten vom Lärchensee
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Arno Bussi ist bei der Kripo in Wien kaltgestellt worden, da gibt es die Chance für ihn. Der Innenminister schickt ihn nach Tirol an den Lärchensee, um einen alten Mordfall aufzuklären. Dafür verspricht ...

Arno Bussi ist bei der Kripo in Wien kaltgestellt worden, da gibt es die Chance für ihn. Der Innenminister schickt ihn nach Tirol an den Lärchensee, um einen alten Mordfall aufzuklären. Dafür verspricht er ihm die Rückkehr in den aktiven Dienst. Also macht sich Arno auf, um am Lärchensee zu ermitteln. Er ist zwar auch aus Tirol, doch der Lärchensee ist abseits der Touristenwege. Abgeholt wird Arno von dem Polizisten Bernhard und Bernhard dem Bernhardiner. Es ist so gar nichts los in dem Ort Stubenwald, das Gasthaus ist leer und Möglichkeiten zu übernachten gibt es nicht viele. Der Lärchensee hat so einige Geheimnisse. Das Wasser löst Durchfall aus, obwohl es chemisch in Ordnung ist. Eine Chalet Siedlung soll gebaut werden und die Bürgermeisterin, eine Rote, unterstützt den Bauherrn. Und dann ist da noch Laura, die gegen diese Chalet Siedlung opponiert. Das Problem für den Investor ist, dass sie die Insel im Lärchensee gepachtet hat und so sehr bunt protestiert. Doch Arno findet so gar keinen Ansatzpunkt, nur Laura findet er sehr nett. Die Spurenlage ist sehr dünn, bis dann der Bruder des Cold Case in seiner Käsesahnetorte tot aufgefunden wird. Die Spuren deuten auf den Investor hin und der Innenminister wittert schon politischen Erfolg. Doch Arno Bussi ist nicht überzeugt und ist schon mittendrin in den neuesten Ermittlungen, die sich ganz anders entwickeln als man erahnt.
„Die Toten vom Lärchensee“ ist ein Krimi, der sehr viel Lokalkolorit aufweist. Eine spannende und amüsante Geschichte in der tiefen Tiroler Provinz mit sehr typischen Bewohnern. Der Bäcker Ludwig, der eine super Käsesahnetorte macht, die Wirtin Vevi, der Polizist Bernhard, mit seinem Bernhardiner und seiner attraktiven Ehefrau Emilia und viele andere Urtypen. Interessant wird es auch, wenn das LKA aus Innsbruck anrückt, mit ihrer toughen Kommissarin Katz und ihrer Berliner Schnauze. Die Charaktere sind sehr liebevoll ausgeschmückt und die Geschichte sehr einfühlsam erzählt. Das Cover deutet schon auf die Verbindung von Süßem und der Bergwelt Tirols um den Lärchensee. Vom Cold Case bis zum überraschenden Finale ist der Krimi mit sehr viele Geschichten gepflastert, die teilweise zwar sehr unglaubwürdig erscheinen, aber die Gegend sehr gut kennzeichnen. Natürlich kommen auch die politische Intrige und die Verknüpfung von Politik und Wirtschaft nicht zu kurz.
Der vorliegende Krimi ist sehr unterhaltsam und lässt es an Spannung nicht fehlen. Die Geschichte wird auch mit einem zwinkernden Auge erzählt und ich konnte mir als Leser beim Lesen ein Lächeln nicht verkneifen. Sehr gute Unterhaltung mit viel Lokalkolorit und überraschen spannenden Elementen. Ein schöner Zeitvertreib dieses Buch zu lesen.

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Veröffentlicht am 01.05.2020

Brutale Mordserie

Der Künstler
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Der Kommissar Alexander Michelsen wird zu einem ungewöhnlichen Tatort gerufen, 2 Köpfe ohne Torso sind künstlerisch angeordnet, wie auf einem Bild. Das stellt Kommissar Michelsen und seinen Kollegen Stanojevic ...

Der Kommissar Alexander Michelsen wird zu einem ungewöhnlichen Tatort gerufen, 2 Köpfe ohne Torso sind künstlerisch angeordnet, wie auf einem Bild. Das stellt Kommissar Michelsen und seinen Kollegen Stanojevic vor große Rätsel. Es gibt keine Spuren und auch die Körper sind verschwunden. Gleichzeitig fängt eine neue Praktikantin Laura in der Verkehrsabteilung der Essener Polizeidienststelle an und langweilt sich. Die ersten Hinweise sind Tätowierungen, die die beiden Toten aufwiesen, außerdem werden in einem Waldstück die Körper der Toten gefunden. Die einzige Möglichkeit sehen die Kommissare in der Beteiligung der Öffentlichkeit. Ein weiteres Todesopfer taucht auf, ähnlich hergerichtet wie die beiden ersten Toten. Ein weiteres Kunstwerk und auch tätowiert. Eine SOKO wird gebildet und vom LKA kommt der Ermittler Dreyfuss nach Essen, in Michelsens Augen ein arrogantes A…… Doch in diesem Fall müssen sie zusammenarbeiten. Doch auf eine wichtige Spur bringt sie Laura, die auf die kommende Ausstellung in Essen und auf Bilder, die dort ausgestellt werden, hinweisen. Doch dann geschieht ein neuer Mord und wieder ist ein Bild Vorlage des Mordes. Der Mörder ist ein wahrer Künstler und der Weg zu ihm ist noch weit, aber er legt Spuren, da er gefunden werden will.
Der Thriller von Paul Buderath ist sehr spannend geschrieben und die Story hat es in sich, sehr brutale Morde, künstlerisch ausgestellt nach Vorlagen berühmter Maler. Man muss nicht sehr viel Fantasie aufwenden, da das Geschehen sehr plastisch dargestellt wird. Und es ist nachzuvollziehen, dass die Kommissare vor einem Rätsel stehen, da es nur sehr weinig Hinweise gibt. Doch nach und nach gibt der Autor einiges preis, erst Tätowierungen, dann der Verweis auf die Ausstellung. Ein sehr vorsichtiger, aber fein austarierter Spannungsbogen. Auch die Beschreibungen der handelnden Charaktere ist spannend. Der „Muskelberg“ Alexander Michelsen und sein Kollege Stanojevic, der mitleitende Kommissar der SOKO, Dreyfuss, als starker Gegenpol des Essener Teams und dann die Praktikantin Laura , die frischen Wind in die Ermittlungen bringt und die entscheidende Hinweise liefert. Also eine spannende Mischung, die dem Mörder auf der Spur ist.
Zu guter Letzt muss ich feststellen, dass mich dieser Thriller von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat, da er sehr flüssig und interessant geschrieben ist. Immer wenn ich das Buch aus der Hand gelegt habe, kam der Gedanke auf, dass ich doch gerade jetzt etwas verpassen würde. Es sind sehr drastische Beschreibungen der Geschehnisse, aber trotz allem nicht abstoßend, sondern wichtig für den Thriller. Für mich sehr empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 19.04.2020

Gefährliche Immobilien

Die Schlange
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Die Journalistin Susanne Mikula sucht einen neuen Job, nachdem sie zwar einen Skandal aufgeklärt hat, aber nun an einem posttraumatischen Belastungssyndrom leidet. Ein Jahr lang hat sie sich jetzt treiben ...

Die Journalistin Susanne Mikula sucht einen neuen Job, nachdem sie zwar einen Skandal aufgeklärt hat, aber nun an einem posttraumatischen Belastungssyndrom leidet. Ein Jahr lang hat sie sich jetzt treiben lassen. Nachdem der Gerichtsvollzieher in ihrer Wohnung Geld eingetrieben hat, fasst sie den Entschluss in ihrem Leben etwas zu ändern. Eine Bewerbung beim Hamburger Abendblatt, zu dem sie ihre Freundin Iris treibt, bringt sie erfolglos hinter sich. Doch als sie aus der Redaktion kommt erwartet sie der Chauffeur des Milliardärs Heiner Stagemann, der ihr einen Job bei der Stage Bau anbietet, um einen Skandal um die Mieter der Immobilienfirma zu kümmern. Nachdem eine 94-jährige Mieterin stirbt geht sie diesem Verbrechen nach. Doch sie kommt in den Häusern der StageBau noch mehreren Ungereimtheiten auf die Spur. Doch in ihr toben auch innere Stimmen, die sie zu beeinflussen versuchen. Die Unsicherheit steigt und sie kann sich nur auf Marion verlassen, der Personalchefin von StageBau, die sie unterstützt und die Verbindung zu ihrem Auftraggeber herstellt. Doch sie quält ihre Ohnmacht, aber es hilft ihr keine außer ihre Tante Martha, bei der sie wohnt, übrigens auch ein StageBau Haus. Hier geschehen ebenfalls mysteriöse Dinge und dann brennt auch noch ein Haus und Patricia Stagemann beäugt sie sehr kritisch. Auch das Hamburger Abendblatt verhält sich im Bezug zu ihrer Arbeit sehr zurückhaltend. So ganz alleine macht sie sich an die weitere Aufklärung der dieses Mietermobbings. Doch der Weg ist noch lang und es geschehen unglaubliche Dinge auf dem Weg, der auch von Toten begleitet wird.
Der Kriminalroman „Die Schlange“ von Martin Wehrle zeichnet sich durch einen sehr interessanten Spannungsbogen aus. Von der ersten bis zur letzten Seite ist die Story total interessant und lässt keine Wünsche übrig. Diese Geschichte ist absolut nachvollziehbar und aktuell. Die Story ist flüssig beschrieben, so dass man das Buch gar nicht aus den Händen legen mag. Es ist immer wieder etwas zu entdecken. Das Verhalten von Susanne ist geprägt von ihren inneren stimmen, die sie immer wieder verzagen lassen. Auch dieses Verhalten ist absolut nachvollziehbar und charakterisiert die Zerrissenheit dieser Person. Aber auch die anderen Charaktere sind interessante Persönlichkeiten. Tante Martha ist eine tolle Unterstützung von Susanne. Die Journalistin Jane zeigt die Probleme von Hierarchien nur allzu deutlich auf. Auch ihre Freundin Iris unterstützt Susanne, wo sie kann. Aber auch die andere Seite der Macht wird hervorragend dargestellt. Dann ist da noch der Straßenlotse, der Menschen über die Straße ins Jenseits führt und seine Taten akribisch beschreibt.
Alles in allem ist dieses Buch sehr lesenswert, spannend und unterhaltsam, genau das was ich von einem Krimi erwarte. Sehr empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 14.04.2020

Ein amüsanter, regionaler Krimi

Nur Rudi tanzte schräger
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Jupp der Oberkommissar hat wieder einen neuen Fall. Julio, sein Tangolehrer ist tot und es ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich, ob er ermordet wurde oder nur unglücklich gestürzt ist. Jupp „engagiert“ ...

Jupp der Oberkommissar hat wieder einen neuen Fall. Julio, sein Tangolehrer ist tot und es ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich, ob er ermordet wurde oder nur unglücklich gestürzt ist. Jupp „engagiert“ sein Familienteam, seine Frau Inge und seine Oma Käthe, die die Internet Recherchen durchführt. Es ist nicht ganz einfach in einem kleinen Ort, wie Hirschweiler Ermittlungen durchzuführen. Das ganze Dorf hat Ohren, aber Jupp kennt sich aus. Er war schließlich auch in den Tangokurs, den der Julio als letztes gegeben hat. Mit Hilfe seines Teams macht sich der Jupp an die Arbeit, doch es gibt nicht so viele, die den Julio nicht gemocht haben. Jupp tappt im Dunkeln, doch beharrlich verfolgt er einen Plan und sein Team unterstützt ihn da redlich. Da kommt Rudi, der Besitzer des Tanzlokals, auf die Idee einer Tanzveranstaltung zu Ehren von Julio auszurichten. Gelingt hier der Durchbruch? Verdächtige gibt es mittlerweile genug!
Hirschweiler im Saarland, da ist der Name Programm. Hier im idyllischen Saarland geschieht ein Mord und das ist wahrlich etwas Besonderes und genauso kommt der Krimi „Nur Rudi tanzt schräger“ beim mir als Leser an. Ich kenne das Saarland ein wenig, aber Freunde in St. Wendel und viele, die mir über die Eigenarten dieser Region berichteten. Deshalb finde ich die Darstellung der Typen dieses Krimis sehr gelungen. Der Oberkommissar Jupp mit seine Pöscho, ich sag mal Bauernschlau, seine Frau Inge, die weiß was sie will und ihren Jupp in und auswendig kennt und Om Käthe, die zwar nicht ganz frisch ist, aber trotzdem immer auf der Höhe. Auch alle anderen Figuren sind sehr herzlich beschrieben, wie z.B. Babsi, die Liebesautorin oder Prosecco-Doris, die doch lieber Bademeisterin werden möchte als im Rathaus-Glaskasten zu sitzen. Oder der Verehrer von Oma Käthe, Karl-Heinz, ein Mensch, der der Freikörper Kultur anhängt und für Käthe alles tun würde. Nur Käthe, kann ihn nicht ausstehen. Eine Ansammlung von liebenswerten und skurrilen Menschen, da passt ein Mord nun gar nicht ins Bild. Ich finde die Umsetzung dieser Figuren in eine Geschichte ist dem Autor sehr gut gelungen.
Ich mag das Buch, da es sehr gut unterhält, mit einem kräftigen Augenzwinkern. Diese Story ist mit viel Herzblut und Verständnis für die Saarländer geschrieben. Wer diese Art von regionalen Krimis mit viel Humor mag, ist hier absolut richtig. Ich mag sie!!!

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