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Veröffentlicht am 05.06.2020

Ein Pageturner, mir aber zu negativ

Miracle Creek
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Einerseits sehe ich die Handlung von "Miracle Creek" als realistisch und angemessen an, aber genau damit habe ich ein Problem, insofern, dass zu wenig Raum für die guten Seiten der Beteiligten gelassen ...

Einerseits sehe ich die Handlung von "Miracle Creek" als realistisch und angemessen an, aber genau damit habe ich ein Problem, insofern, dass zu wenig Raum für die guten Seiten der Beteiligten gelassen wird. Mit zwei Charakteren hat Angie Kim dann noch die Kurve bekommen, die mir auch in Erinnerung bleiben (drei, aber Henry als eines der Opfer ist nun einmal leider nicht mehr da) - zu wenige für mich. Unter dem Strich bin ich eher auf Distanz zu "Miracle Creek" und ich kann mich auch einfach nicht entscheiden, ob diese Haltung nun nötig, also gut oder schlecht ist.
Von einem Pageturner muss ich sprechen, da Angie Kims Schreibstil nichts anderes zulässt - und aufgrund meiner Hoffnung auf ein ... ja, doch, ein Happy End. Henry und Kitt, die Opfer, kehren nicht zurück, ich weiß, aber es gibt Menschen, die Henry und Kitt geliebt haben, in deren Erinnerung und Herzen sie bleiben. Davon merkt man nur leider sehr wenig, wohl, um die dramatische Wirkung nicht zu dämpfen. Schade.
Etwas anderes habe ich mir von Elizabeth versprochen. Noch mehr Leid hätte ich nicht gebraucht.
Für den Epilog würde ich an sich einen vierten Stern verleihen, doch nach allem Geschehenen ist er mir zu friedlich.

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Veröffentlicht am 31.05.2020

Ein Auf und Ab ... eher ein Ab

Das Dorf der toten Seelen
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Die Geschichte und ich hätten gute Freunde werden können, sage ich mal, der Schreibstil und ab und zu die Umsetzung stehen dieser Freundschaft aber leider im Weg. In allen Heute-Kapiteln fehlt es mir an ...

Die Geschichte und ich hätten gute Freunde werden können, sage ich mal, der Schreibstil und ab und zu die Umsetzung stehen dieser Freundschaft aber leider im Weg. In allen Heute-Kapiteln fehlt es mir an Gefühl und Emotion jeder Art (und mal ganz ehrlich, wer kämpft ums Überleben und hat dann noch Platz für Gedanken an große Hände, eine weiße Wade, ... - das ist für mich ein No-Go gewesen), woran es in den Damals-Kapiteln absolut nicht gemangelt hat.
Ansonsten habe ich die Handlung aber durchaus als spannend empfunden, auch wenn mich wenig überrascht hat. Ich behandle "Das Dorf der toten Seelen" eher als Drama denn als Psychothriller, was als Genre aber nicht verdrängt werden kann. Gegen Ende habe ich mir gedacht, dass die Geschichte mit einer gewissen anderen Protagonistin intensiver geworden wäre. Schade.
Alice und ihre Freunde/Crew habe ich allerdings durchaus gemocht, ebenso wie Elsa. Sie sind es, die den dritten Stern verdient ergattert haben.

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Veröffentlicht am 26.05.2020

Zu wenig Roman für mich

Die Tanzenden
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Nach dem Abschluss habe ich mich gefragt, ob nicht ein Sachbuch die bessere Wahl gewesen wäre, um zu sagen, was mit "Die Tanzenden" gesagt werden soll. Ja, die Botschaft ist bei mir angekommen. Ich habe ...

Nach dem Abschluss habe ich mich gefragt, ob nicht ein Sachbuch die bessere Wahl gewesen wäre, um zu sagen, was mit "Die Tanzenden" gesagt werden soll. Ja, die Botschaft ist bei mir angekommen. Ich habe in dieser Geschichte aber nichts gefunden, worin ich wirklich abtauchen kann - was auf der einen Seite gut ist, denn wer will das schon, und ich denke, genau um diesen Effekt geht es Victoria Mas auch. Auf der anderen Seite bleibt so nichts, an das ich mich zurückerinnern möchte.
Hätte wenigstens Eugenié und ihre Gabe mehr Platz gefunden ... Tja. Ihretwegen bin ich dabei geblieben. Ohne sie hätte ich "Die Tanzenden" geschlossen und aus meinem Leben verbannt, nachdem Louise leider nichts Gutes mehr zu erwarten hatte. Ja, ich hätte eine Heldin oder einen Held gebraucht, ob nun Eugenié oder Geneviéve oder Théophile, der immerhin nicht enttäuscht hat und einmal zum Glück nicht den gesellschaftlichen sowie väterlichen Erwartungen gerecht geworden ist.

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Veröffentlicht am 13.01.2020

Willkommen in Charlie Lewis' Übergedächtnis … und trotzdem müsste ich anscheinend er sein, um alles zu verstehen

Sweet Sorrow
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Persönliche Meinung
Ab 52% bin ich dazu übergegangen, die besagte Hochzeit zu suchen. Wodurch ich dann auch erkannt habe, dass ich Sweet Sorrow abbrechen muss. Endlich das zu häufig aufkommende Gefühl ...

Persönliche Meinung


Ab 52% bin ich dazu übergegangen, die besagte Hochzeit zu suchen. Wodurch ich dann auch erkannt habe, dass ich Sweet Sorrow abbrechen muss. Endlich das zu häufig aufkommende Gefühl loswerden, von Insider zu Insider gezerrt zu werden. Sicher kann ich von einem Autor nicht erwarten, dass er den Lesefluss hemmt, indem er wirklich alles erläutert … aber in dieser ohnehin vorhandenen Informationsfülle hätten sich diese Erläuterungen bestimmt doch unterbringen lassen. Oh, und von einem gehemmten Lesefluss muss ich leider sowieso sprechen, weil ich Charlie dementsprechend nicht immer folgen konnte.
An dieser Stelle kann ich doch etwas positives sagen: die Sprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit sind für mich kein Problem gewesen (gleichzeitig denke ich aber, dass David Nicholls Schreibstil ohne die Zeitsprünge besser zu beurteilen wäre).Außerdem denke ich, dass mir Charlie, seine Familie und seine Freunde doch irgendwo ans Herz gewachsen sind, aber … es ist einfach alles zu viel.

Vielleicht hätte es der Geschichte gut getan, wenn sich die Erinnerungen auf seine erste große Liebe Fran konzentrieren und das (damals?) problematische Familienleben in der Gegenwart deutlich geworden wäre. Ich weiß es nicht.


Fazit


Ich rate allen, die Sweet Sorrow lesen oder noch lesen möchten, das mit Pausen zu tun. Lasst die Kapitel oder feste Abschnitte erst auf euch wirken. Charlie Lewis verdient es nämlich durchaus, dass man ihm zuhört

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Veröffentlicht am 06.02.2019

Die Liebe schreibt die schönsten Geschichten! Grace und James' Gefühle füreinander könnten aber greifbarer sein ...

Die Liebe schreibt die schönsten Geschichten
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Überwiegend kommt es mir so vor, dass die Kapitel nach dem Grundsatz 'In der Kürze liegt die Würze' geschrieben worden sein könnten – aber die richtigen Zeitpunkte sind meinem Gefühl nach noch nicht erreicht ...

Überwiegend kommt es mir so vor, dass die Kapitel nach dem Grundsatz 'In der Kürze liegt die Würze' geschrieben worden sein könnten – aber die richtigen Zeitpunkte sind meinem Gefühl nach noch nicht erreicht gewesen. Dementsprechend bin ich auch erst spät mit den Charakteren und der Geschichte selbst warm geworden: ab Kapitel 21.

Leider berührt mich „Die Liebe schreibt die schönsten Geschichten“ aufgrund des Schreibstils nicht so, wie es sein sollte. Da der Funke nicht übergesprungen ist, ist das Mitfiebern ausgeblieben. Zum Glück bleibt der Schreibstil eine Frage des Geschmacks.
Gelegentlich bin ich aber tatsächlich enttäuscht gewesen, wie beispielsweise bei «Stimmt», nickte ich [...] ¹. In einem verlegten Buch kann ich schwer über diesen Stil hinwegsehen.
Oder: Der Mann an der Bar schob ihm ein Pint Bier zu ², nicht 'der Barkeeper' oder eine sinngemäße Alternative, falls der Protagonistin Grace die Bezeichnung 'Barkeeper' nicht geläufig ist – was ich ihr ja keinesfalls verübeln würde.


SPOILER
Doch man muss bis auf Heather alle Charaktere ins Herz schließen. James, der nicht gleichzeitig denken und blinzeln kann (), ist allerdings meine unerreichbare Nummer 1. Grace folgt direkt auf ihn, denn ich habe es doch immer wieder geliebt, zu lesen, dass sie aus Nervosität redet und redet und redet, was letztendlich einfach nur unterhaltsam sowie einnehmend ist. Ihrer Küchenuhr-Anekdote, wie James sagt, spende ich Applaus.
SPOILER ENDE


Ja, ich habe mir gewünscht, dass im Roman Bezug auf den Titel „Die Liebe schreibt die Geschichten“ genommen wird. Ein ganz subtiler hätte mir schon gereicht. Nur ist der Originaltitel „You Are Loved“ (Du wirst geliebt), der perfekt zur gesamten Geschichte passt! Für den Abschluss habe ich mir dann erhofft, dass wenigstens noch auf Grace als Schriftstellerin eingegangen wird – so bedeutungslos kann ihre schriftstellerische Zukunft nun wirklich nicht sein, nachdem sie Rose als Haushaltshilfe vertreten hat, um bitter nötigen Abstand zu ihrem tatsächlichen Beruf zu gewinnen.

¹ Jo Platt: Die Liebe schreibt die schönsten Geschichten, Rowohlt Verlag GmbH, 2018
² Jo Platt: Die Liebe schreibt die schönsten Geschichten, Rowohlt Verlag GmbH, 2018


Fazit
Unter dem Strich bin ich nie zum Umblättern verleitet worden, bin ich nicht Teil der Geschichte gewesen. „Die Liebe schreibt die schönsten Geschichten“ ist ein bodenständiger, authentischer Roman, was mir zusagt. Etwas Prickeln hätte aber nicht geschadet: von der Anziehungskraft zwischen Grace und James spüre ich nichts.
3 Sterne mit einem aufrichtigen Dank an die Autorin Jo Platt für die Charaktere an sich und den Verzicht auf unnötige überzogene Dramen.