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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.08.2020

Bildhaft, gefühlvoll, mitreißend

Wie sagt man ich liebe dich
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Die 28-jährige Maelys ist anders als andere junge Frauen denn sie ist gehörlos. Doch ihre Hände schaffen ihr nicht nur Erleichterung beim Kommunikationen, sondern auch beim Malen von wunderschöne Bilder. ...

Die 28-jährige Maelys ist anders als andere junge Frauen denn sie ist gehörlos. Doch ihre Hände schaffen ihr nicht nur Erleichterung beim Kommunikationen, sondern auch beim Malen von wunderschöne Bilder. Maelys ist eine begabte Künstlerin, weshalb sie ein Kunststipendium bekam und aus Bretagne nach Paris einzieht, um bei ihrer 74-jährigen Tante Valérie zu wohnen. Doch als ihre Tante ihr Arm bricht und deren Mietschulden höher schlagen, musste Maelys erstmals ihrem Studium auf das Eislegen und ihr Talent auf dem Montmartre an die Touristen anbieten. Bis auf eines Tages der charmanter Portugiese António vor ihr steht und ihr ein verlockendes Angebot macht: für eine stattliche Summe soll Maelys seinen Großvater in Lissabon malen. Im Schlepptau von ihrer Tante, die misstrauen gegen über alle Portugiesen hat, begibt sich Maelys auf die Reise in die weiße Stadt am Tejo. Doch was sie im wunderschönen Lissabon erwartet und welch besondere Rolle sie dabei spielt, ahnt Maelys nicht...

Es ist bereits mein fünftes Buch von der Autorin. Ja... ich habe all ihre Bücher gelesen und ich bin sehr glücklich darüber! Frau Winter nimmt ihre Leser immer wieder ins Urlaub mit, erwärmt deren Herzen mit viel Liebe und Sonnenschein und nur ihr gelingt es, einem gehörlosem Mädchen eine Stimme zugeben. Wer schon lange aus dem Genre Frauen-/ Liebesroman liest, weiß, dass die Bücher fast immer vorhersehbar sind. Doch Claudia Winter lenkt mit viele Wendungen und abwechselnden Zeitebenen von den Vorahnungen sehr geschickt ab, sodass auch gewisse Spannung bis zum Ende des Buches beibehalten bleibt. Was mir aber (immer wieder aufs neue) sehr gut gefallen hat, ist ihr unverwechselbarer, bildhafter Schreibstil. Beim Lesen sieht man den französischen Künstlermilieu vor den Augen und man spürt die Portugiese Sonne auf dem Nacken. Die sympathische, vor allem sehr abwechslungsreiche Charaktere runden die gesamte Story hervorragend ab.

Ein wundervoller Sommerroman, welcher mir Urlaubsgefühle hervorgerufen hat. Es ist sommerlich leicht aber an richtigen stellen gefühlsvoll. Dazu kommt eine große Portion wunderschöner Setting hervor, was will man mehr.

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Veröffentlicht am 31.07.2020

Berührend und spannend

Zwei fremde Leben
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Dresdner Frauenklinikum, 1973

Eine junge Frau liegt total benommen vom Schmerzen und Medikamenten in den Wehen und erlebt den Alptraum aller werdenden Mütter. Obwohl ihr Vater der Chefarzt und bei der ...

Dresdner Frauenklinikum, 1973

Eine junge Frau liegt total benommen vom Schmerzen und Medikamenten in den Wehen und erlebt den Alptraum aller werdenden Mütter. Obwohl ihr Vater der Chefarzt und bei der Entbindung dabei ist, es gibt Komplikationen bei der Geburt und es heißt, ihr Kind sei tot geboren. Doch Ricarda glaubt es nicht und beginnt eine verzweifelte Suche nach der Wahrheit.

Ein junger Polizist wartet vor der Frauenklinik, in der seine hochschwangere Frau liegt, und beobachtet wie ein Auto mit Berliner Kennzeichen den Parkplatz verlässt. Fast gleichzeitig lernt er einen Jungen Mann kennen, deren Baby angeblich bei der Geburt gestorben sei. Rusts Polizisten Sinne sind sofort alarmiert. Er hegt Zweifel an der offiziellen Version der Ärzte und stürzt sich eigenmächtig in eine sehr gefährliche Spurensuche.

Sommer 1989

Die sechzehnjährige Claudia erfährt, dass sie von den hochrangigen SED-Parteifunktionäeren Behlings adoptiert wurde und verlässt sie ihre Familie. Wenige Wochen später fällt die Mauer und Claudia macht sich auf die Suche nach der Frau, die sie nach der Geburt weggegeben haben soll.

Es ist mein erstes Buch von dem Autor und ich bin absolut begeistert. Herr Goldammer hat mich (Mutter von einer Tochter) in einem Szenario gesetzt, die ich mir und all den Müttern nie im Leben wünschen würde. Stellenweise hat mich die Geschichte so tief ergriffen, sodass ich pausieren musste. Ricardas Verzweiflung, ihr Leid und Ängste sind spürbar nah und haben mich total mitgenommen. Die Gefühle von eigenen Eltern verraten und als Verrückte bezeichnet werden, ist hart und alles kommt sehr realistisch hervor. Ich habe mit Ricarda mitgelitten. Doch nicht nur Ricarda, sondern auch Vollblut Polizist Rust und all die andere Nebencharaktere sind hervorragend authentisch geschrieben. Dank dem bildhaften Schreibstil des Autors, fühlt man sich in die DDR-Zeiten zurückgesetzt. Was ich aber grandios fand, ich hatte ganze Zeit ein mulmiges Bauchgefühl und hab mich beobachtet gefühlt.
Die Geschichte wird auf mehreren Zeitebenen und drei verschiedenen Perspektiven erzählt, sodass man keine Langeweile beim Lesen spürt und in deren Gefühlswelt ohne Probleme eintaucht.

Frank Goldammer hat ein schwieriges Thema ausgesucht und meine Meinung nach hat er es sehr gut umgesetzt. Es ist eine bewegende, berührende und vor allem aber eine sehr spannende Geschichte, die ich teilweise mit Gänsehaut und mit angehaltenen Atem gelesen habe. Von mir absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.07.2020

Magisch und spannend!

Zane gegen die Götter, Band 1: Sturmläufer (Rick Riordan Presents: abenteuerliche Götter-Fantasy ab 12 Jahre)
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Der 13-jährige Junge Zane wohnt mit seiner Mutter, seinem Onkel und seiner Boxer-Dalmatiner-Hündin Rosie am Stadtrande in Mexico. Seine Mutter hatte Zane Zuhause unterrichtet, da Er wegen seinem Handicap ...

Der 13-jährige Junge Zane wohnt mit seiner Mutter, seinem Onkel und seiner Boxer-Dalmatiner-Hündin Rosie am Stadtrande in Mexico. Seine Mutter hatte Zane Zuhause unterrichtet, da Er wegen seinem Handicap gehänselt wurde. Zane's ein Bein ist nämlich kürzer als das Andere und lässt ihn dadurch immer hinken. Achso, ganz vergessen. Er hat sogar einen eigenen Vulkan hinterm Haus! Zane und Rosie klettern immer den Vulkan hinauf und haben sogar letztens einen geheimen Eingang gefunden. Nun hat seine Mutter ihn auf eine Privatschule angemeldet. Zane will da eigentlich nicht hin aber für seine Mutter, die sonst von Glücklich auf Traurig wechselt, tut er dass. In der Nacht fällt Zane auf, dass sein Maya-Buch, welches Er zum 8. Geburtstag bekommen hat, auf seinem Nachttisch liegt und so blättert er drin ein bisschen um. Draußen war es Dunkel und Ruhig. Zane und Rosie gehen raus, um einen Spaziergang zum Vulkan zu machen. Warum fliegt ein kleines Flugzeug hier bei der Bestie (so wird der Vulkan von den Anwohnern genannt)? Warum fliegt er im Zick-Zack? War der Pilot betrunken? Das Flugzeug kam immer näher, bis Zane schon die einzelnen Schrauben erkennen konnte. Plötzlich flackert ein Gelb-Blaues Licht im Cockpit. Als Zane ins Cockpit schaute, sah er keinen Piloten, sondern...ein Etwas.

Ich selbst (12 Jahre Alt und Tochter von Bookslove1511) habe dieses Buch geliebt und finde, dass es in meiner altersgerechten Sprache geschrieben wurde. Ich konnte das Buch sehr leicht lesen und am meisten haben mir die spannungsvolle Wendungen gefallen. In jedem Kapitel war es was Neues, sodass ich unbedingt weiterlesen musste. In diesem Buch gibt es keine Langeweile!
Die Geschichte wird aus der Sicht von Zane Obispo erzählt. Die ganzen Charaktere sind schlicht gehalten (außer Onkel Hondo, der Flamin' Hot Cheetos süchtig ist). Mir ist der Hauptcharakter Zane sofort ans Herz gewachsen. Er ist 13 Jahre Alt und ich konnte seine Gefühle sehr gut verstehen. Er ist humorvoll und mutig.

Ich konnte dieses Buch (dank des Vorablesen-Accounts meiner Mutter) vor dem Erscheinungsdatum lesen und bin sehr dankbar drüber. Ich freue mich riesig auf das Band zwei.

Kurz und Knapp: 5 von 5 Sternen. Mir hat es sehr gut Gefallen!!

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Veröffentlicht am 13.07.2020

Eine magische Wohlfühlgeschichte mit liebevollen Charaktere

Die kleinen Geheimnisse des Herzens
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Mit 110 Jahren hat May Rosevere zwar ein oder andere Wehwehchen aber geistig ist sie total Fit und will sie unbedingt die magische Zahl von 111 Jahren erreichen. Sie genießt ihre Lebensabende in dem kleinen ...

Mit 110 Jahren hat May Rosevere zwar ein oder andere Wehwehchen aber geistig ist sie total Fit und will sie unbedingt die magische Zahl von 111 Jahren erreichen. Sie genießt ihre Lebensabende in dem kleinen Dorf Pengelly in Cornwall und zum Glück wohnt es alleinerziehende Andy mit zuckersüßen Tamsin nebenan, die die jede freie Minute beim May vorbeischauen. Als ein Projekt mit Leihomas/Opas in dem Dorf eingenommen wurde, wurde auch May dran beteiligt und so wurde sie Leihoma vom 85-jährigen Julia, mit dem sie Jahrzehnten sehr angespannte Verhältnisse hat. Seit einem tragischen Vorfall, in den die Familien die beiden Frauen verwickelt waren, gehen die Damen gegenseitig aus dem Weg, obwohl May gegenüber Julias Familie schuldig fühlt. Erst durch die Ankunft von Julias Enkelin Emily aus New York, kommen die alten Damen richtig zusammen und sogar schließen sie deren Art und Weise eine Freundschaft. May weiß, dass es ihr nicht viel Zeit übrigbleibt, um ihr Leben umzukrempeln und von vorne anzufangen, deswegen beschließt sie Emily zu helfen und ihr Neustart in Cornwall so gut wie möglich unterstützen. Doch ihre Unterstützungsmethode und ihre Aktionen dafür sind ganz und gar nicht alt herkömmlich wie ihre Alter...

Und so reiste ich nach malerischen Cornwall um mit dem beiden zauberhaften alten Damen Tee zutrinken:). Deren Dorf ist klein, jeder kennt jeden aber ein besondere, bezaubernde alte Dame steht in der Mitte: May. Sie hat ihren jungen Jahren genossen, hat eine Gabe, die niemand Bescheid weiß und sie ist überhaupt nicht auf dem Mund gefallen. Eine Protagonistin, die mein Urgroßmutter sein kann und ich sie schon ab ersten Seiten in mein Herz geschlossen habe. Sehr selten habe ich über so eine alte Dame gelesen und sie geliebt. Aber nicht nur May, sondern all die Charaktere haben mich deren Bann gezogen, sodass ich das Buch innerhalb zwei Tagen durchgelesen habe.

Mays Gabe steht zwar nicht in der Mitte von der Story aber verleiht die Geschichte eine Prise Mystik und macht die Handlung interessanter. Der Aufbau des Buches ist sehr abwechslungsreich und es gibt viele unerwartete Wendungen, sodass man keine Langeweile beim Lesen kriegt. Dank den Perspektivenwechseln konnte man die Charaktere nahe kennenlernen und deren Gefühlswelt besser verstehen. Die leichte, gefühlvolle aber auch mit Humor gesüßte Schreibstil rundet die Geschichte hervorragend ab.

Eine liebevolle, warmherzige, wunderschöne Geschichte über Freundschaft und Einsamkeit im gewissen Alter. Die Geheimnisse, die Schuldgefühle, die Zusammenhalt die Dorfbewohner und besonders das alltägliche Leben die älteren Menschen mit dem Jüngeren Generationen sind so Geschick zusammen gefügt, die mich von Anfang in den Bann gezogen und bis zum Ende gefesselt hat. Wer die Familienromane mag, ist hier absolut richtig. Ich hab das Buch geliebt und kann ohne Zögern weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 20.06.2020

Moin Moin

Über dem Meer tanzt das Licht
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Maria war durch und durch eine Weltbummlerin. Sie liebt Reisen, Abenteuer aber vor allem Surfen. Als ihre Mutter krank wurde, musste sie ihr Glück auf der Norderney suchen und sich mit der kühlen Nordsee ...

Maria war durch und durch eine Weltbummlerin. Sie liebt Reisen, Abenteuer aber vor allem Surfen. Als ihre Mutter krank wurde, musste sie ihr Glück auf der Norderney suchen und sich mit der kühlen Nordsee zufriedengeben. Doch sie liebt ihr Leben auf der kleinen Nordseeinsel, ihr kleines Strandcafé und ihre Familie über alles. Sie lebt mit ihrem Freund Simon und Töchter Marlen und Hannah in einer kleinen Wohnung in der nähe von ihrem Café „Strandmuschel“ und fühlt sie sich endlich frei. Bis eines Tages Simon mit der 11 Monate alten Hannah zum Campen fährt, sie auf ihres Mutters Tagebücher stößt und ein charmanter Mann eine Flat White bestellt. Auf einmal weiß Maria nicht mehr, ob sie tatsächlich Frei ist oder ob sie sich geändert hat....

Nachdem ich „Sterne sieht man nur im Dunkeln“ von der Autorin mit Begeisterung gelesen hab, habe ich sehnsüchtig auf dieses Buch gewartet und wurde ich natürlich nicht enttäuscht! Sie hat einen wundervollen, vor allem sehr bildhaften Schreibstil. Meike Werkmeister holt ihre Leser aus dem Wohnzimmer ab, bringt sie nach Norderney und lässt deren Seelen bummeln. Man spürt die kühle Nordseebrise auf der Haut, atmet salzige Meeresluft tief ein und fühlt das Dünengras an den Waden kitzeln. Die gesamte, sympathische und authentische Charaktere runden die Story hervorragend ab. Man sitzt mit denen am Strandlagerfeuer, hört Musik, singt mit, trinkt Kaffee, reitet, surft, lacht und weint oder macht einfach nur Urlaub.

Dieses Buch schließt Werkmeisters Debütroman ein! Man kann es zwar ohne Vorkenntnisse voneinander unabhängig lesen aber meine Meinung nach, wenn man das erste Buch vorher liest, hat man mehr davon und versteht einiges genauer. Ich bin sehr glücklich die Autorin vor einem Jahr für mich entdeckt zuhaben und freue mich riesig auf weitere Geschichten von ihr.

Es ist eine lockere, leichte, gefühlvoller Sommerroman, welches ich ohne Zögern weiterempfehlen kann.

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