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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2020

Interessant und unterhaltsam

Nordseedämmerung
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„Nordseedämmerung“ von Christian Kuhn, Heyne Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 317 Seiten gelesen, diese sind in 42 Kapitel eingeteilt. In den Coverklappen befinden sich noch Beschreibungen der Insel, ...

„Nordseedämmerung“ von Christian Kuhn, Heyne Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 317 Seiten gelesen, diese sind in 42 Kapitel eingeteilt. In den Coverklappen befinden sich noch Beschreibungen der Insel, sodass man immer nachvollziehen konnte, wo sich die Personen befinden.
Bundespräsident Bramberger macht mit seiner Frau Urlaub auf Juist. Mit dabei natürlich das Sicherheitsteam, was nicht begeistert ist über diese Reise. Als sich dann die Hinweise verdichten, dass es ein Attentat auf ihn geben soll, spitzt sich die Lage zu. KHK Tobias Velten wird auf die Insel geholt, um das Sicherheitsteam zu unterstützen. Außerdem soll er nach einem Spitzel in dem Team suchen. Das ist eine Herausforderung für ihn, wer ermittelt schon gern gegen seine Kollegen.
Nach einem Vorfall schaltet sich auch noch die Interne Ermittlung ein. Die Sicherheitsleute müssen trotz allem weiter funktionieren und ihren Job machen.
Mir hat das Buch gut gefallen. Ob es im echten Leben auch so ist, weiß ich nicht. Aber hier bekommt man einen guten Einblick, wie intensiv und gefährlich der Job der Beschützer ist. Noch dazu, wenn das zu beschützende Objekt nicht so wirklich gut mitspielt und immer wieder neue Ideen hat. Bramberger ist kein besonders netter Mensch und statt seinem Beschützerteam dankbar zu sein, macht er den Leuten den Job schwerer.
Velten fand ich mit seiner ruhigen und besonnenen Art sehr sympathisch, er wirkte sehr menschlich, betrinkt sich auch mal, macht aber seine Arbeit sehr gut und ist ein guter Beobachter. Die Geschichte wird im Wesentlichen aus seiner Sicht erzählt.
Einige andere Personen aus dem Sicherheitsteam waren gut beschrieben, viele weniger, da sie nicht so offensichtlich und einfach nur mal namentlich in Erscheinung traten.
Es ist ein eher ruhiger Krimi, meist ohne große Aufregung, der sich aber sehr gut lesen lässt und durchaus interessant ist.
Das Cover finde ich sehr schön mit dem einsamen Strandkorb in den Dünen und dem düsteren Himmel.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.05.2020

Spannend

Jess Marple ermittelt / Keine Heilige
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„Keine Heilige“ von Kate Rapp, Verlag neobooks, habe ich als ebook mit 347 Seiten gelesen. Diese sind in 46 Kapitel eingeteilt.
Im Prolog beginnt es tragisch mit Bombenexplosionen, Toten und zwei Kindern, ...

„Keine Heilige“ von Kate Rapp, Verlag neobooks, habe ich als ebook mit 347 Seiten gelesen. Diese sind in 46 Kapitel eingeteilt.
Im Prolog beginnt es tragisch mit Bombenexplosionen, Toten und zwei Kindern, die fliehen konnten. Erst einmal ist kein Zusammenhang mit den weiteren Geschehnissen zu erkennen.
Eine unbekannte junge schwerverletzte Frau wird in das King´s College Hospital in London eingeliefert, wo Jessica Marple als Krankenschwester arbeitet. Genervt, dass Jess sich immer dumme Sprüche wegen ihres Familiennamens anhören muss, versucht sie mehr über ihre Vorfahren herauszufinden. Gleichzeitig ist ihr Inspector Wolfe sehr sympathisch und sie versucht, ihm zu helfen und mehr über die Unbekannte herauszufinden.
Es entwickelt sich eine verzwickte Geschichte mit noch mehr Toten und einigen Verdächtigen. Bis gegen Ende des Buches hatte auch die Polizei keinen Schimmer, wer der Täter ist. Immer wieder tauchten neue Anhaltspunkte auf, die nicht zusammenpassten.
Auch Wolfe hat nebenbei noch persönliche Probleme. Seine Mutter leidet an Alzheimer und lebt in einem Pflegeheim. Er hat einen ehemaligen Kollegen gebeten, nach seinem Vater zu suchen, der seine Familie vor vielen Jahren plötzlich verlassen hat.
Ebenso hat Jess neben ihrer Ahnenforschung Eheprobleme. Sie überlegt, sich von ihrem Mann zu trennen. Auch weil sie immer wieder den Kontakt zu Wolfe sucht. Die beiden haben mir sehr gefallen und die Chemie zwischen ihnen stimme. Der Zusammenhang zwischen Jessica und Miss Marple war außer der Namensgleichheit für mich nicht zu erkennen. Jess hat nicht wirklich viel Aufklärungsarbeit geleistet oder großartig geholfen.
Detective Constable Lucy Pym fand ich klasse. Sie ist sehr burschikos, etwas unsensibel, aber ehrlich und sehr direkt. Wolfe wird mir ihr nicht richtig warm, respektiert und lobt sie aber im Geiste.
Das Buch war spannend und zu Beginn auch verwirrend. In den ersten Kapiteln lernt man viele unterschiedliche Menschen kennen, die vorerst in keinem Zusammenhang stehen. Erst ziemlich am Ende klärt sich alles sehr gut auf.
Die Charaktere sind gut beschrieben, über einige erfährt man viel Persönliches. Auch die Verstümmelungen sind recht bildhaft dargestellt.
Durch den guten Schreibstil war das Buch zügig zu lesen.

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Lesenswerter unblutiger Krimi

Kati Küppers und der liegende Holländer
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„Kati Küppers und der liegende Holländer“ von Barbara Steuten, Verlag Edition Oberkassel, habe ich als Taschenbuch mit 235 Seiten gelesen, die in 27 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 3. Fall für Kati. ...

„Kati Küppers und der liegende Holländer“ von Barbara Steuten, Verlag Edition Oberkassel, habe ich als Taschenbuch mit 235 Seiten gelesen, die in 27 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 3. Fall für Kati.
Kati und ihr Mann Jo gönnen sich einen Urlaub in Hochmoor. Dort besucht sie auch ihr Enkel Bene, der mit ihnen die Sterne beobachten will. Dabei bemerken sie einen Lichtschein, dem sie am nächsten Tag nachgehen. Sie finden einen alten Hof mit einem Treibhaus voller Cannabispflanzen, jedoch werden sie verjagt. Am nächsten Tag brennt das Treibhaus ab und wieder sind Kati und Jo vor Ort und retten den jungen Mann, der Kati noch einen Namen zuflüstern kann, sodass Kati davon ausgeht, dieser sei der Brandstifter. Ihre Neugier ist geweckt und sie geht der Sache auf den Grund.
Es verschwinden Leute, neue unbekannte Menschen tauchen auf, meist alles Holländer. Da kann man sich schon denken, was die wollen.
Das Buch beschreibt mehrere Handlungsgeschehen. Zum einen die Arbeit der Polizei zum anderen Katis Nachforschungen und dann tauchen noch mehrere Kinder und Jugendliche auf, die auch in die Geschichte verwickelt sind. Ich musste etwas aufpassen, um nicht den Überblick zu verlieren und wusste nicht immer, in welchem Ort ich gerade war. Aber am Ende führen alle Fäden zusammen und es gibt eine schlüssige Aufklärung, die anders war, als ich gedacht hätte.
Kati ist eine resolute Person, sie legt im Pfarrhaus schon mal selbst Platten auf bzw. spielt Bene’s Playlist ab, um für die Kids einen Infoabend zum Thema Drogen zu veranstalten. Auch Jo, ihr Mann, gefällt mir sehr gut. Die beiden gehen sehr liebevoll miteinander um und scheinen eine harmonische Ehe zu führen. Enkel Bene finde ich auch toll und es ist schön, dass er noch so gern bei seinen Großeltern ist.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Durch den guten Schreibstil und die relativ kurzen Kapitel lässt es sich zügig lesen und das Thema ist sicher immer aktuell.
Das Cover ist total schön, das Gutshaus im Hintergrund und davor schummelt sich die Hofkatze ins Bild, die auch ihren Teil zur Story beiträgt.

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Veröffentlicht am 17.02.2020

Ein Krimi anderer Art

Zwei Millionen in kleinen Scheinen
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„Zwei Millionen in kleinen Scheinen“ von Patrick Lorenz, emons-Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 352 Seiten gelesen, diese sind in 23 Kapitel eingeteilt.
Das Buch besteht aus drei Teilen. Im ersten ...

„Zwei Millionen in kleinen Scheinen“ von Patrick Lorenz, emons-Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 352 Seiten gelesen, diese sind in 23 Kapitel eingeteilt.
Das Buch besteht aus drei Teilen. Im ersten lernen sich Nick Sommer und Melisa Rakowska kennen. Nick ist ein ungelernter, arbeitsloser, wohnungsloser junger Mann, der sein Leben nicht auf die Reihe bekommt. Marisa eine junge, schöne Frau, die von ihrem alten, reichen Sugardaddy Dr. Dietze weg will. Also soll Nick sie entführen, damit sie mit dem Lösegeld ein neues Leben beginnen kann. Der braucht dafür seinen Kumpel Bosse, bei dem er auch wohnt. Auch der Privatdetektiv Fletscher spielt dabei eine große Rolle.
Der zweite Teil ist die Vorgeschichte, bei der sich Fletscher und Sugardaddy kennenlernen. Dadurch ändert sich sein Leben drastisch. Auch Fletscher braucht Helfer für seinen Auftrag. Am Ende des Abschnittes kommt man wieder zu den aktuellen Ereignissen, die sich im dritten Teil fortsetzen.
Ich bin ziemlich schwer in die Geschichte reingekommen. Der Schreibstil war schwierig und damit auch das Lesen und ich hätte nicht gedacht, dass ich das Buch zu Ende lesen werde. Aber dann ging es flüssiger und die Story hat mich doch noch gefesselt.
Allerdings muss ich sagen, dass es schon ein sonderbares Buch ist, bei dem ich mich nicht entscheiden kann, ob es toll oder abartig war. Die Sprache besteht größtenteils aus Gossenjargon, die Typen sind alles Verlierer und unteres Niveau. So viele dumme Menschen sind mir noch nie in einem Buch begegnet. Dadurch kam es aber auch oftmals zu amüsanten Szenen und Dialogen.

Letztendlich muss man sich einfach auf das Buch einlassen und vielleicht etwas Geduld aufbringen. Dann bekommt man eine abgefahrene Story mit skurrilen Charakteren geboten.
Das Cover gefällt mir gut, die Pistole über Berlin passt prima zur Geschichte.

Veröffentlicht am 07.02.2020

Mysteriöse Morde auf Rügen

MÖWEN, MEER UND TOD
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„Möwen, Meer und Tod“ von Emma Bieling habe ich als Taschenbuch mit 362 Seiten gelesen. Das Buch ist in 13 Kapitel eingeteilt, welche mit Ort, Datum und Zeit überschrieben sind. Es ist der zweite Fall ...

„Möwen, Meer und Tod“ von Emma Bieling habe ich als Taschenbuch mit 362 Seiten gelesen. Das Buch ist in 13 Kapitel eingeteilt, welche mit Ort, Datum und Zeit überschrieben sind. Es ist der zweite Fall mit Luna Maiwald. Ich hatte vorher noch den ersten Teil gelesen, was sich auf jeden Fall lohnt, aber keine Voraussetzung für dieses Buch ist.
Nach fast einem Jahr Zwangsurlaub freut sich Luna sehr auf ihre Rückkehr in die Dienststelle Bergen. Dort warten gleich drei mysteriöse Todesfällen von jungen Leuten und ein neuer Fall einer toten Reiterin auf sie. Obwohl vorerst als Unfall eingestuft, sagt Luna’s Bauchgefühl etwas anderes, da es sich um eine Kopfgeldjägerin und eine Profireiterin aus den USA handelte, die hier ihre Familie besucht. Also lässt sie ihren Kollegen keine Wahl und ermittelt. Gerade die Todesfälle bei den jungen Leuten stellen sich als Herausforderung dar, da es keinerlei Spuren eines Mordes gibt.

Luna ist eine sehr eigenwillige und schwierige Person, mit der ich nicht warm geworden bin. Ich empfinde sie als ziemlich egoistisch, ihr ist der Job wichtiger als die Familie oder die Belange ihrer Tochter. Ihre erst einjährige Ehe und das Familienleben stellt sie in Zweifel, weil sie gezwungen wird, Abstriche zu machen. Daher ist das Verhältnis zu ihrem Mann Fred auch immer etwas angespannt.
Sie ist sprunghaft in ihrem Verhalten. In ihrem Beruf ist sie allerdings sehr gut. Wenn ihr Baugefühl stimmt, verbeißt sie sich in Fälle, die für andere aussichtslos sind. Als Chefin ist sie auch ganz in Ordnung, verlangt ihren Kollegen viel ab, ist aber fair und nicht arrogant.
Ihr Kollege Schröder dagegen strahlt eine unerschütterliche Ruhe aus und hat endlos Geduld mit Luna. Zwischen ihnen gibt es sogar lustige Wortgefechte.
Luna liebt elegante Kleider und Hüte, so ungewöhnlich tritt sie auch an Tatorten auf.
Ihre Tochter Marcia mag ich. Sie ist ein selbstständiger, intelligenter Teenager, noch in der Selbstfindungsphase, aber sehr gut in allem, was sie tut. Auch wenn sie ihre Mutter doch manchmal ganz schön auflaufen lässt.

Einen gewissen Raum nehmen Luna‘s Albträume ein, die sich um den letzten Fall und Ingmar Wolf drehen. Ich kann zwar nachvollziehen, dass Luna Gewissensbisse wegen der Aufklärung damals hat, aber ihr jetziges Verhalten kann ich überhaupt nicht verstehen. Ich denke, sie braucht dringend eine Therapie, ansonsten wird das noch böse enden.

Die Gegend, besonders auf Hiddensee, ist sehr gut und liebevoll beschrieben. Ihre Eltern leben dort, daher ist sie oft da und genießt die Zeit.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, auch wenn ich Luna nicht so sehr mag. Die Handlung war spannend und rasant. Es kam bei mir nie Langeweile beim Lesen auf. Das Ende war für mich völlig überraschend.
Das Cover gefällt mir auch sehr. Es passt prima zur Gegend, lässt aber eher auf eine entspannte Sommergeschichte als auf einen Krimi schließen, wenn da nicht noch „Tod“ stünde.