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Veröffentlicht am 13.08.2020

Unbefriedigendes Finale

Im Sturm der Echos
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Christelle Dabos und ihre Spiegelreisenden-Reihe haben mich in vielerlei Hinsicht erstaunt. Ich bin ein bekennender Romantasy-Fan und hätte nie gedacht, dass eine Reihe ohne dramatisch aufgeladene, jugendliche ...

Christelle Dabos und ihre Spiegelreisenden-Reihe haben mich in vielerlei Hinsicht erstaunt. Ich bin ein bekennender Romantasy-Fan und hätte nie gedacht, dass eine Reihe ohne dramatisch aufgeladene, jugendliche Liebesgeschichte mich derart abholen und begeistern könnte.

Im letzten Band geht es für Ophelia noch einmal um alles. Die Geschichte spielt nach wie vor auf Babel, was ich persönlich sehr schade fand. Mich hatte das Setting nicht zu 100% überzeugt im vorigen Band und ich hätte es schön gefunden, wenn sich ein Kreis schließt und wir wieder auf Anima oder am Pol enden, dort wo alles angefangen hat.
Doch der Schreibstil der Autorin und die Sprecherin, die den Figuren gewohnt einfühlsam Leben einhaucht haben dafür gesorgt, dass ich mich zu keiner Zeit gelangweilt habe. Ich wollte stets wissen, wie es weitergeht und war wirklich, wirklich gespannt auf das Ende.

Doch das Ende ist so gar nicht das geworden, was ich erwartet oder vielmehr erhofft habe. Die Echos und der Andere spielen in diesem Band eine zentrale Rolle, doch ich muss gestehen, dass ich bis zuletzt nicht so richtig verstanden habe, wo sie herkommen und was sie wollen, egal wie oft sie auch erwähnt wurden. Ständig und überall wurde auf sie Bezug genommen und sie wurden betont wie kaum etwas anderes in der Auflösung des ganzen Konfliktes, doch ich habe sie einfach nicht durchdringen können. Für mich sind so viele Fragen offen geblieben, sowohl was das ganze Prinzip der Echos aber als auch was das Zwischenmenschliche betrifft. Ich komme mit dem Ende auf keinen grünen Zweig, ehrlich gesagt ist nichts so gekommen, wie ich es mir erhofft hatte, und das fuchst mich gewaltig.

Natürlich liebe ich Ophelia und Thorn, ich vergöttere die beiden und ihre einzigartige Beziehung. Ich liebe die Archen und die Magie, die schwer zu fassenden Kräfte, die in dieser Welt herrschen. Und dennoch hätte ich mir gewünscht, dass dieses Buch so ganz anders verlaufen wäre. Ich hätte mir mehr Klarheit gewünscht, mehr Fakten, weniger Kryptisches, weniger Offenheit am Ende.

Mein Fazit:
Ich bin komplett zwiegespalten. Einerseits habe ich den letzten Band sehr genossen, andererseits war er so gar nicht das, was ich erwartet hatte, und das nicht auf eine gute Art und Weise. Für mehr als 3 von 5 Sternen reicht es leider nicht.

Veröffentlicht am 11.07.2020

Nicht so gut wie erhofft

Wozu wir fähig sind
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Wozu wir fähig sind ist definitiv ein ungewöhnliches Buch. Der Klappentext verspricht dem Leser ein paar unerwartete, schockierende Entwicklungen rund um eine Clique, in der jeder unter der Last dieser ...

Wozu wir fähig sind ist definitiv ein ungewöhnliches Buch. Der Klappentext verspricht dem Leser ein paar unerwartete, schockierende Entwicklungen rund um eine Clique, in der jeder unter der Last dieser teils sehr persönlichen Offenbarungen wanken und vielleicht sogar zusammenbrechen wird. Und im Grunde genommen bekommt man auch genau das, eigentlich dürfte man also nichts zu meckern haben. Doch mir hat der Weg dahin, die Umsetzung des Ganzen nicht so gut gefallen, wie ich es mir erhofft hatte.

Zunächst einmal hat es mich einige Kapitel gekostet, zuzuordnen, wer nun wie heißt, wie alt ist, was genau macht und in was für einer Beziehung zu wem steht. Einige Namen ähneln sich leider auch, sodass sich das als ein etwas schwierigeres Unterfangen als erwartet herausstellte.
Als mein Kopf das entsprechend sortiert hatte, war ich bereit, eine engere Beziehung zu den Figuren einzugehen und hätte mich gern auf die Geschichte eingelassen, aber die schiere Vielzahl der Personen hat mir das schlicht unmöglich gemacht. Nicht nur die Nebenfiguren, sondern auch die Protagonisten blieben farblos und ihr Charakter hatte keine richtige Tiefe, es wirkte so, als würde jede Person nur zu einem bestimmten Zweck für die finale Auflösung des ganzen verworrenen Konstruktes aus der Geschichte bestehen.

Damit sind wir auch schon beim zweiten Punkt, der mir nicht so gut gefallen hat. Die ersten zwei Drittel des Buches bleibt so vieles im Dunkeln, die Motive und Handlungsgründe der Figuren bleiben weitestgehend im Schatten, man fragt sich dauernd, wozu Person A oder B denn nun genau da ist, was er oder sie plant, WOZU das alles.
Und am Ende wird so viel aufgelöst, einiges davon in einem unfassbaren Tempo in wenigen Absätzen, was zuvor das komplette Buch als Geheimnis behandelt wurde. Mehrere Erzählstränge hätten meiner Meinung nach also entweder gemessen an dem geheimnisvollen Tohuwabohu, was zuvor darum gemacht wurde, eine wesentlich ausführlichere Erklärung verdient, einfach die gleiche Aufmerksamkeit am Ende, wie es sie auch während des Erzählens gab. Oder sie hätten ganz weggelassen werden sollen.

Natürlich war nicht alles an diesem Buch schlecht. Der leichte, unkomplizierte Schreibstil sorgte für einen angenehmen Lesefluss, man ist quasi von Seite zu Seite geflogen und war entsprechend auch relativ schnell fertig mit dem vergleichsweise dünnen Buch. Ich finde, die Story hätte auch gut 100 Seiten mehr vertragen, das wäre dem Inhalt vermutlich auch besser bekommen.
Die Perspektivwechsel haben für Abwechslung gesorgt, mir hat es gefallen, dass man den verschiedenen Figuren auch mal über die Schulter gucken konnte und nicht wie häufig nur bei ein oder zwei. Trotz allen Kritikpunkten wollte ich dennoch zu jedem Zeitpunkt wissen, wie es denn nun weitergeht, meiner Neugier wurde kein Abbruch getan.

Mein Fazit:
Okay, aber ich bin nicht so angetan wie erhofft. Wäre es der Auftakt einer Reihe, würde ich ernsthaft darüber nachdenken, ob ich weitere Bände lesen möchte.
Drei von fünf Sternen gibt es von mir.

Veröffentlicht am 11.07.2020

Band 3 muss nicht sein

Cat & Cole 2: Ein grausames Spiel
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Ich erinnere mich noch gut daran, wie gut mir der erste Band von Cat & Cole gefallen hat. Teilweise etwas kompliziert mit den ganzen Gencodes und dem Technikkram, dennoch eine Dystopie, die mir im Gedächtnis ...

Ich erinnere mich noch gut daran, wie gut mir der erste Band von Cat & Cole gefallen hat. Teilweise etwas kompliziert mit den ganzen Gencodes und dem Technikkram, dennoch eine Dystopie, die mir im Gedächtnis geblieben ist.
Beim zweiten Teil war das irgendwie anders, ich hatte mich darauf gefreut, wurde aber enttäuscht.

Die Geschichte knüpft nahtlos ohne große Erklärungen an den ersten Band an und da offenbarte sich mir auch schon die erste Problematik, nämlich mein Gedächtnis. Ich erinnerte mich nur noch verschwommen an die genauen Entwicklungen, Irrungen und Wirrungen des ersten Teils und musste daher eine geraume Zeit während des Lesens erst einmal im Nebel meiner Erinnerung kramen, um Namen, Beziehungen und Hintergrundgeschichten korrekt zuzuordnen.

Die Story entwickelt sich sehr rasant, die Protagonisten kommen kaum zur Ruhe und sind quasi ständig auf der Flucht. Das erzeugt zwar eine Menge Spannung, ich hätte mir aber durchaus gewünscht, wenn auch mal längere Ruhephasen vorgekommen wären, in denen die Beziehung von Cat & Cole im Vordergrund steht. Zudem lernen wir einige neue Figuren kennen, mit denen ich mich nur schwer bis gar nicht anfreunden konnte, das hat mir die Geschichte nicht wirklich schmackhafter gemacht.

Es gibt wieder einige unerwartete und für mich teils auch schwer nachvollziehbare Entwicklungen und Offenbarungen zu verdauen, ich muss aber gestehen, dass ich irgendwann auch nicht mehr versucht habe, alles genau und detailliert zu verstehen und zu verdauen, sondern die Geschichte einfach nur noch geschluckt und in ihren Grundzügen angenommen habe.

Was mich davon ausgehen ließ, die Story sei eine Dilogie, weiß ich nicht mehr. Aber ich weiß, dass ich nach dem Ende von diesem Buch ziemlich doof aus der Wäsche geschaut habe. Band 3 wird vermutlich noch länger auf sich warten lassen, und ich bin nicht sicher, ob ich bis dahin noch das Bedürfnis verspüre, unbedingt wissen zu wollen, wie es weitergeht.

Mein Fazit:
War okay, aber auch etwas schnell erzählt und teils sehr kompliziert. Die Ereignisse überschlugen sich oft, das gefiel mir nicht so gut. Ob ich Band 3 noch lesen werde, wenn er erscheint, bleibt abzuwarten.

Veröffentlicht am 10.06.2020

Nicht, was ich erwartet hatte

Bloom
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Dass ich mich in einem Buch so getäuscht habe, liegt schon etwas länger zurück. Nach dem Lesen des Klappentextes hatte ich vermutet, es handele sich hier um drei Jugendliche, die durch das Gras ihre schlimmen ...

Dass ich mich in einem Buch so getäuscht habe, liegt schon etwas länger zurück. Nach dem Lesen des Klappentextes hatte ich vermutet, es handele sich hier um drei Jugendliche, die durch das Gras ihre schlimmen Allergien besiegen und dann wiederum ihrerseits das Gras besiegen. Ich nahm an, sie fänden zu ihrer alten Form zurück, zu ihrer alten Kondition, ihrer alten Gesundheit und dass sie mithilfe eines cleveren Plans oder zumindest einer großen Portion Glück das Gestrüpp besiegen. Alles ganz normal, soweit dieses Killergras eben normal ist.
Weit gefehlt.
Im letzten Drittel driftete die Handlung zusehens ins abstruse und übernatürliche ab, sie entfernte sich immer mehr von dem, was ich erwartet oder auch mir erhofft hatte. Hätte ich vorher gewusst, welche Richtung dieses Buch einschlägt, hätte ich mir das mit dem Lesen noch einmal überlegt.

Eigentlich mochte ich das große Ganze. Die drei Protagonisten Seth, Anaya und Petra sind vom Charakter her sehr unterschiedlich und ergänzen sich perfekt, der Leser bekommt durch Perspektivwechsel immer wieder die Möglichkeit, jedem in den Kopf zu gucken und an allen Gedanken und Gefühlen realistisch teilhaben zu können.
Auch der Schreibstil gefiel mir, es entstand schnell ein stetiger Lesefluss und an vielen Stellen hat die Handlung eine fesselnde Rasanz, der man sich nicht entziehen kann. Ich kam wirklich schnell voran und hatte das Buch nahezu in einem Rutsch beendet, doch die Entwicklungen, die sich im späteren Verlauf offenbaren, haben mir so gar nicht gefallen, was meiner Begeisterung doch ordentlich Abbruch tut.

Dazu kommt auch noch, dass ich annahm, einen Einzelband zu lesen. Diese Annahme wurde dann durch den Cliffhanger am Ende gründlich zerstört und ich war echt verärgert, dass der Verlag es mal wieder nicht geschafft hat, einen Reihenauftakt als einen solchen zu kennzeichnen. Auch das hätte meine Entscheidung, ob und wann ich das Buch lese, maßgeblich beeinflusst.

Mein Fazit:
Das Ende und den Weg dahin fand ich schrecklich, aber ich mochte die Spannung und die Rasanz, den Schreibstil und die Erzählweise. Es gibt von mir 3 von 5 Sternen, aber da wäre deutlich mehr drin gewesen.

Veröffentlicht am 30.04.2020

Hatte weit mehr erwartet

Mad about the Medic (Saving Chicago 3)
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„Mad with the Medic“ ist der dritte Band der Trilogie um die Bianco-Brüder. Nachdem Band 1 ziemlich süß war, mich der zweite Teil danach aber recht unzufrieden zurückgelassen hat, hatte ich große Hoffnungen ...

„Mad with the Medic“ ist der dritte Band der Trilogie um die Bianco-Brüder. Nachdem Band 1 ziemlich süß war, mich der zweite Teil danach aber recht unzufrieden zurückgelassen hat, hatte ich große Hoffnungen in diesen finalen Teil, aber ich hätte mir schon denken können, dass es wenig Sinn macht, diese Hoffnung in ein zu groß geratenes Kind wie Luca und eine impulsive, laute Person wie Lauren zu setzen.

Der Schreibstil ist gleich dem aus den vorigen Bänden, leicht, locker, nicht anspruchsvoll, sodass man leicht durch die Geschichte kommt. Es ist halt nett geschrieben, wie man es von New Adult erwartet, nichts besonderes oder spektakuläres. Gleich sind auch die Sichten, aus denen geschrieben wurde, männlicher und weiblicher Protagonist schildern das Geschehen abwechselnd aus deren Ich-Perspektiven. Das gefällt mir bei New Adult meist besser als nur aus einer Sicht zu lesen, da man so auch mal in den Gedanken der Kerle rumstöbern kann.

Luca und Lauren waren leider einfach nicht mein Fall. Ich dachte mir im Vorfeld zwar, es könnte unterhaltsam werden mit den Zickereien und Herausforderungen der beiden an den jeweils anderen, doch es wurde schnell mühsam und anstrengend. Luca bedient in vielen Situationen das Klischee , des Typen, der sich weigert, erwachsen und vernünftig zu werden. Auch wenn er sich bemüht, diesem Image entgegenzuwirken, schafft er es leider nicht immer.
Lauren hat auch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, auch wenn sie unglaublich süß und liebevoll mit den Kindern umgeht, mit denen sie arbeitet. Insgesamt vergleiche ich die Mädels alle mit Maddie und gegen sie kommt keine an. Lauren weckt einfach keine Sympathien und ich fand sie allgemein etwas zu laut und forsch.

Die Liebesgeschichte zwischen L & L war vorherzusehen, erst bestand nur die gespielte Verlobung so lange bis sie feststellen, dass sie sich ja eigentlich doch gegenseitig lieben, ach, was sage ich, es eigentlich schon immer getan haben. Allerdings hat mir das tiefe Gefühl gefehlt, die Verbindung der beiden kratzte mir zu sehr an der Oberfläche. Nett war es, aber nicht mehr.

Und was mich am meisten gestört hat, war, dass der rote Faden, das Mysterium, was sich durch alle drei Bände gezogen hat, ernsthaft in einem winzigen Halbsatz abgefertigt wird. Die Brandstiftung, die sowohl in Band 1 als auch in Band 2 angesprochen wird, hätte ein großes Finale, eine spannende Auflösung verdient und nicht ein „das waren übrigens..“
Das hat mich wirklich sauer gemacht, dass etwas derart aufgebauscht und dann auf eine Randerwähnung runtergebrochen wird.

Mein Fazit:
Das Buch war das enttäuschendste von allen. Ich hatte mir mehr Gefühl erhofft und vor allem ein großes Finale, doch beides habe ich nicht bekommen. Lauren und Luca waren wirklich nicht mein Lieblingspaar, so schade das auch sein mag. Dennoch bleibe ich Piper Rayne weiterhin treu und freue mich auf die neue Trilogie der beiden.